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mehr danach angethan, die Streikenden zu ermutigen, I welche der Polizei förmliche Schlachten lieferten. Die I 1500 Fuß angelaogt, öffnete Baldwin ?tyen misa« als ihnen zu imponieren. Die Lage behält daher ihren j Kellner, Zapfer rc. find ihnen dann gefolgt und haben j menen seidenen Fallschirm eigentümlicher Konstri Dänemark. Mat haben Algerien, Zentralasien, MMelchtna, I« Marokko, Texas, Florida Ernte. Im Juni ernttr - o ?! fenom- uktion Veißcnfels- eine Ver- alliberalen «geordneten aufgestellt le berichtet idon Mitte wird be- ' gemelde- hen Klinik n richtigen anständig tdizinischen c vor und oeisen, da Desselben lieber und In der der ihn e, daß er hielt, ver« Spruch er- «e Erlaub, eiden dar. er Fremde ber inner aß ihr der rinken gc- tschied sie. teilung zu noch zwei emde habe ir Verhaf- onnte, da n Verhöre lf ihr Ver enden Fla- Die bei utcten auf ckau i. S., chens vor« nen Men- ingeliefert. Inhalt für t, daß sie ause giebt der Klinik geistig be- winzen zu e nahmen ten hätten er wollten en Freude ließen sich en, wobei m Lachen viedcr am r womög. salutieren. L! ?! hrscheinlich »nehmende der nor. nots, des aiser Wil- !ng verrät itiative zu Ireich aus- ischen dem d unserem m Einfluß unten Be ach dürft?, w des Ge- litunter äb- w 2' n' 2- cd 2 s 2 cv' a. ev n k <v' c^ kv L Q kt) Z cd 2 Ä v k c^ r cv 2 r rv 2 2' cv 2 4 L w 5 s, § w Z s, S 5 s n s r L s 5 i- die Heldemhaten der Friseure noch zu überbieten gesucht. Die Arbeitsbörse wirkt gar zu einladend zu Streikver- handcn ist." c n D 2 V e noch nicht er die Ar- t und mit nkt. Auch «eginnender isschreitun' es Gepräge chende Er« m dürften, vierigkeiten tötige Maß erium noch und einig, cheint weit'' Ein neuer Toilette-Artikel auf dem Gebiete der Hautpflege macht zur «zeit sehr Niel von sich reden. Es handelt sich um das in. letzter Zeit so häusig erwähnte Canzschc Mollin, welchem in den bedeutendsten medizinischen Zeitschriften eine große Zukunft vorausgesagt wird. EanzscheS Mollin, ein Seifenkörper von Cold- cream°Konsistenz, ist im stände, die Fettablagerungen in den Poren der Haut zu entfernen und dadurch die Hautthätigkeit ganz außer ordentlich zu fördern. Infolge dieser Vorteile wird eine reine, gesunde Gesichtsfarbe erzielt; selbst auf Pickeln, rauhe Epidermis, Finnen, Mitesser, Röte der Nase re. hat EanzscheS Mollin eine heilende, sichere, dabei wohlthätige Wirkung. Die Anwendung ist eine sehr einfache: das Mollin wird allein trocken aus dem Körper eingerieben und nach kurzem Lagern einfach mit Wasser wieder abgewaschen. Bei diesen vorzüglichen Eigenschaften wird es dem Lanzschen Mollin nicht schwer fallen, sich bald einen hervorragenden Platz unter den bekannteren Toilettemitteln zu erwerben. Der billige Preis von 1 M. pro Büchse nnd der bequeme Bezug durch fast jedes bessere Parsümeriegcschäft erleichtern den regelmäßigen Gebrauch in jeder Beziehung. 2 2 i>7 Termssee, Virginien, Kentucky, Kansas, Arkansas, Utah, Kolorado, Missouri. Im Juli ist die Ernte in Deutsch- land, Oesterreich.Ungarn, Schweiz, Frankreich, Italien, Rußland, Polen, Süd-, Ost- und Mittel-England, Ore gon, Nebraska, Minnesota, Wisconsin, Iowa, Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, New Jork, New-England, Virginien, Ober-Kanada. Im August ernten Belgien, Holland, Großbritannien, Dänemark, Polen, Hudsons« bai-Territorium, Unter-Kanada, Kolumbien, Manitoba. Der September ist der Erntemonat für Schottland, Schweden, Norwegen, Nordrußland; auch beginnt in diesem Monat in Amerika die Maisernte. Im Oktober wird die Getreideernte in Schottland und in Amerifil beendet. Nord-Australien, Peru und Südafrika ernftst im November, und endlich im Dezember ist die Ernte in Chili, im Königreich Birma und in Süd-Australien. sammlungcn; sie sollte zür Arbeitsvermittlung dienen und ruft nur Ausstand der Arbeit herror. Hätte dcr Gcmcinderat das geringste Verständnis für Arbeiterfragen, dann würde er Mit einer Umgestaltung der Stellender- Mittelung begonnen haben. Die Arbcilsbörse ist kein so dringendes Bedürfnis, wie er sich vorgestellt hat. Sie verschafft auch keine Arbeit, wenn solche nicht schon vor- und ließ sich auf den Erdboren herab, den er etliche hundert Meter von dem Punkte, wo er die Auffahrt angetrctcn hatte, glücklich und wohlbehalten erreichte. Anfänglich glaubte man, daß der Luftsch ffer mittelst ei nes unsichtbaren Drahtes Fühlung mit dem Ballon be halte, allein diese Illusion schwand rasch, da Baldwin beim Verlaffen des Ballops vergessen hatte, die GaS« klappe zu öffnen und der Ballon statt mit dem Luft- Anarchisten verhindern nicht nur die Wiederaufnahme der Arbeiten, wozu die Erdarbeiter gern geneigt wären, sondern cs gelingt ihnen auch, die Gärung in neue Kreise zu tragen. Meeting reiht sich an Meeting, weil die Aufbringung der Kosten immer dringender wird. Die Zusammenstöß» mit der Polizei werden häufiger, der revolutionäre Geist tritt deutlicher in die Erscheinung. Tos bevorstehende Begräbnis des Kommunegenerals Eudcs, des Führers der Blanquisten, soll den Anlaß zu einer Massenkundgebung aller revolutionären und anar chistischen Gruppen bietcn. Voraussichtlich wird die Po lizei einen schweren Tag haben. — Einem Privatbricfe aus Paris entnehmen wir folgende, auf den großen Pariser Arbeiterstreik bezüg liche Mitteilung: „Der Umbau dcr alten G-treidehalle zur Arbeitsbörse ist noch lange nicht beendet und schon spielt letztere eine gewichtige Rolle in dcr Pariser Arbeiter bewegung. Jeden Tag finden Versammlungen von Strei kenden dort statt, oder von solchen, welche einen neuen streik veranstalten wollen. Der Bauherr der Arbeits- börse, der Gemeinderat, sowie die Behörden thucn dabei das Meiste, um Arbeitseinstellungen herbeizuführen. Der Gcmcinderat läßt den an städtischen Arbeiten beschäftigten Erdarbeitern über den marktgängigen Lohn zahlen, ver bietet aber dabei die Stückarbeit. Was ist da natür licher, als daß die übrigen Erdarbeiter, welche nur 45 Zentimes Stundenlohn erhalten, die Arbeit einstellen, um ebenfalls 60 Zentimes zu empfangen? Die Staatsan waltschaft läßt die wegen Ausschreitungen verhafteten Streikenden frei, indem sie den Satz aufstellt, die gesetz liche Arbeitsfreiheit werde nur durch Drohungen und Tätlichkeiten gegen Personen, nicht aber durch Zerstörung des Werkzeuges beeinträchtigt. Der Polizeipräfekt erläßt nun entsprechende Weisungen an seine Beamten. Sein Rundschreiben kommt aber an die Ocffentlichkcit und die Streikenden machen es sich zu nutze: sie zerstören unge straft 2 Tage Werkzeug und Maschinen, wodurch, ohne Drohungen und Verletzungen der Personen, letztere zur Einfüllung der Arbeit gezwungen werden. Schließlich erklärt der Polizeipräfckt doch sein Rundschreiben für ungiftig. I tzt suchen die Kutscher einen Aufstand zu bewirken, uw den Beschluß des Gemeinderates durchzu führen, der ihre persönlichen Papiere abschafft und sie der polizeilichen Ueberwachung entzieht. Es ist also wiederum der Gemeinderat, welcher den Anstoß giebt, die jetzige Ordnung des Droschkenwesens aufhebcn will, ohne eine andere an ihre Stelle zu setzen. Wenn die Kutscher sich selbst überlassen blieben, würden doch, das liegt auf der Hand, die schlimmsten Nachteile für die Bevölkerung und für die Fremden eintreten, sogar für die Kutscher selbst, denn das Publikum würde vermeiden, eine Droschke zu gebrauchen, wenn die jetzigen Bürg- schäften für das Können und die Ehrlichkeit nicht mehr vorhanden wären. Unter den Kellnern, Zapfern, Haus knechten, Friseurgchilfen rc. herrscht seit einigen Jahren eine Bewegung gegen die Stellenvermittler, von denen sie in unerhörter Weise auSgebeutet werden. Im Gc- meinderat ist dieser Uebelstand zur Sprache gekommen, aber nur, um ebenfalls gegen die Stellenvermittler zu donnern. Ein Versuch zur Abhilfe wurde nicht gemacht und auch nicht einmal vorgeschlagen. Die Leute bleiben sich selbst überlassen und stehen hilflos den polizeilich ge schützten Vermittlern gegenüber. Bor einigen Jahren haben die Kellner aus diesen Ursachen Unfug in den Straßen angestiftet; diesmal sind cs die Friseurgehilfen, Mat haben Algerien, Zentralasien, MMelchtna, Japan, Marokko, Texas, Florida Ernte. Im Juni ernftn die Donaufürstenlümer, Ungarn, die Türkei, Griechenland, Südrußland, Italien, Spanien, Portugal, Südfrankreich, Kalifornien, Oregon, die südlichen Vereinigten Staattn, Louisiana, Mississippi, Alabama, Georgina, die Karolinas, ft Vermischtes. * Unter den vom Hochwasser heimgesuchten Gegenden Nordböhmens scheint die Umgebung von Reichenberg am meisten gelitten zu haben. Der andauernde Regen hat eine Ueberschwemmung hervorgerufen, wie sie seit dreißig Jahren dort nicht vorgckommen ist. In der Stadt selbst drang das Wasser meterhoch in die Häuser. Die Fa briken feiern zumeist. In Friedland stieg der Wittig- bach in einer Stunde um mehrere Meter. In Kratzau wurden zwei Gebäude fortgeschwcmmt und in Grünwald und Reinowitz wurden durch eindringendcs Wasser die Gas öfen gelöscht. Entsetzlich lauten die Berichte aus Mor- chenstcrn, Tannwald, Tiefenbach, wo die Brücken und Wege zumeist zerstört, Häuser und Scheunen wegge schwemmt wurden. In Wurzeisdorf ertranken zwei Menschen. Der Bahnvcrkehr von Reichenberg nach Fried land ist infolge Dawmbruches eingestellt, die telegra phischen Verbindungen sind meist unterbrochen. Im ganzen find bisher acht Menschenleben in jener Gegend zu beklagen. — In Traulenau ist der Auzufluß in kurzer Zeit um einen Nieter gestiegen. In Semil steht bereits dcr ganze untere Stadtteil unter Wasser. In Königin- Hof hat die Elbe die Hochwasserhöhe vom Jahre 1878 beinahe schon erreicht. Gleiche Meldungen liegen vor aus Hohenelbe, Kuttenbcrg, Gablonz, Tabor, Strakonitz und Budweis. * Im ganzen Allgäu herrscht, wie man aus Augs burg meldet, eine empfindlich kühle Witterung; alle Berge sind bis lief hinunter mit Schnee bedeckt. * Kürzlich standen vor dem Pariser Schwurgerichtshofe die Milchfrau Hortense Brigault, ihr ehemaliger Ge schäftsfreund Coulle und zwei alte Nachbarinnen, welche der Brigault unter etwas bedenklichen Umständen als Großmütter gedient halten. Als die Geschäfte der Milch frau vor zwei Jahren eine schlechte Wendung nahmen, erinnerte diese sich, daß sie in der Oise eine alte, halb kindliche und dabei sehr begüterte Großmutter besaß. Eines schönen Morgens begab sie sich mit Coulle und einer alten Nachbarin, die als Bäuerin verkleidet war, zu einem Pariser Notar und erzählte ihm, Großmütter chen wollte zu ihrcn Gunsten ein Testament aufsctzen. Dieser glaubte, was man ihm sagte, und fertigte in Gegenwart von Zeugen, die an der nächsten Straßenecke aufgelesen wurden, den lctztcn Willen der „Witwe Plaige" und zugleich eine Urkunde aus, in welchem Coulle zum Verwalter ihres Grundbesitzes eingesetzt wurde. Nun konnten Hortense und ihr Freund Hypotheken über Hypo theken aufnehmen, 8000 Francs hier, 5000 Francs dort; aber die Milchfrau wurde des Teilens mit dem Spieß gesellen endlich müde und verfügte sich mit einer anderen Großmutter zu einem Gerichtsvollstrecker, wo die Coulle erteilten Vollmachten aufgc hoben wurden. Der wahren Großmutter war damit aber wenig geholfen. Solange sie noch ein Fleckchen Erde besaß, zog Hortense Geld, im ganzen 50000 Francs ein, bis die Alte dem Schwindel auf die Spur kam, als ihr selbst kein Pacht zins mehr ausgezahlt wurde. Coulle wurde zu sieben jähriger Zwangsarbeit und Hortense Brigault zu zehn jährigem Gefängnis verurteilt. Die falschen Großmütter kamen mit einem Verweise davon, weil man annahm, daß sie nicht wußten, zu welcher Schufterei sie die Hand boten. * Vor einiger Zeit berichteten wir von einem toll kühnen Fallschirmexperiment, durch welches der amerika nische Luftschiffer Baldwin in Chicago so großes Auf sehen erregte. Dieses Wagestück ist in London vor meh reren Tagen wiederholt worden. In Gegenwart eines nach Tausendcn zählenden Publikums stieg Baldwin in den Anlagen des Alexandrapalastcs in einem gondellosen Ballon auf, an welchem er mittelst eines durch einen Ring gezogenen Taues hing. In einer Höhe von etwa sch'ff. r zu fallen, wieder in die Höhe stieg Und bald in den Lüften verschwand. Baldwin wurde beim Erreichen des Erdbodens von den Zuschauern mit tausendstimmigem Jubel begrüßt. Er wird dieses Kunststück wöchentlich zweimal wiederholen und dasselbe nach Beendigung seine- Londoner Engagements in Wien ausführen. * Je nach den klimatischen Verhältnissen der Länder der Erde findet die Getreideernte in denselben in äußerst verschiedenen Zeiten des Jahres statt, ja es giebt keinen Monat im Jähre, in welchem nicht irgendwo auf d^k Erde Getreide geerntet würde. Im Januar, wo ^bei uns die Natur in Schnee und Eis ei starrt ist, findet nach dem „Kolonie-Anzeiger" in Australien, Neu-Sek- land, dem größten Teile von Chili und in MgLN Strichen dcr argentinischen Republik die Weizenerffte statt. Im Februar beginnt sie in Ostindien und Ober- ägypten und wird, allmählich nach Norden fortschreitend, im März beendet. An der Küste Aegyptens, in Syrirst, auf der Insel Cypern, in Persien, Kleinasien, Indien, Mexcko und Kuba erfolgt die Weizencrnte im April. Im Litterarisches. Wie reich an schönem und bedeutungkvollem Inhalte ein ein ziges Monatsheft einer deutschen illustrierten Zeitschrift ersten Ran ges sein kann, davon liefert das jüngst erschienene I. Heft de« 5. Jahrganges der Großoktavausgabe von „Ueber Land und Meer" (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt) ein glänzende« Beispiel. Da begegnen wtt zunächst 3 wertvollen größeren novellistischen Schö pfungen, von denen eine hier bereit« abgeschlossen vorliegt. ES ist die ebenso übermütige al« treffende, zeitgemäße HumqreSke „Die Astralbraut" von Karl Hecker. Daneben ist den bedeutsamen Er eignissen der jüngsten Wochen, die für da« deutsche Reich durch den Tod Kaiser Friedrichs und den Regierungsantritt Kaiser Wil helms II. eine so inhaltschwere Signatur erhielten, in Wort und Bild erschöpfend Rechnung getragen. Ebenso ist die Reise deS österreichischen Kronprinzenpaares durch Bosnien durch Stift uyd Feder verewigt, sind aus den Kunstschätzen der großartigen Aus stellung im Münchener Glaspalast zahlreiche Proben vor Augen geführt und anderwärts ausgetauchte Gemälde von Meistern der Gegenwart in trefflichstem Holzschnitt wiedergegeben. Geistvolle Aussätze, wie „Pteile Hymen«" von Emil Peschkau, „Die Ge schichte de« Fracks" von I. v. Falke, „Der Aberglaube in Frank reich" von E. v. Jagow, „Plaudereien am Kamin" von P. v. Weilen, „Da« Rätsel de» Nordlicht«" von W. Stoß, „Aus dem Musikleben Ler Gegenwart" von H. Ehrlich und viele andere wertvolle Gaben, deren bloße Aufzählung Seiten füllen würde, fügen sich zu einem Gesamtbild erlesenster Art. Da» Beste an diesem Einmarkhest aber ist, daß e« keineswegs eine Ausnahme stellung unter den alle 4 Wochen in gleichem Umfange und zu dem gleichen erstaunlich billigen Preise erscheinenden Heften dieser alonmäßigen Ausgabe von „Neber Land und Meer" einnimmt, andern lediglich die normale Form und Bedeutung derselben dar- tellt. Kein Wunder, daß diese prächtige Zeitschrift, aus welche Bestellungen die Buchhandlung von C G. Nostberg hier ent- gegennimmt, mehr und mehr in den deutschen Familien aller Gaue heimisch und zum auserkorenen Liebling derselben wird. — Dcr König ist am Montag abcnd über Lübeck nach Wicsbadcn abgc reist. Portugal. — Der König ist am Sonntag in Marscille eingc- troffen. Derselbe wird nächsten Sonntag zu mchrtägi- gem Besuche nach Berlin kommen. Der Empfang soll sich, dem Wunsche dcs Königs entsprechend, in schlichten Formen abspielen. Serbien. — Königin Natalie hat dem Metropoliten in Bel grad mitgcteilt, daß sie in ihrer Ehescheidungsangelegen heit persönlich vor dem serbischen Konsistorium erscheinen werde. kriegerischen Charakter noch unverändert bei. Bezeichnend ist es, daß Amiens, wo jctzt ein so heftiger Zusammen- stcß zwischen Arbeitern und Militär erfolgt ist, im Lommedcpartement liegt, wo Boulanger wieder bei der bevorstehenden Ersatzwahl kandidiert. Der Konflikt muß hier einen sehr ernstlichen Charakter angenommen .haben. Die betreffende Meldung, die uns hierüber zugegangen und die aus Amiens, 7. August, datiert ist, lautet: Eine grcße Anzahl streikender Arbeiter griff gestern abend die Weberei von Cecqucl an, die Gendarmen versuchten vor zudringen, doch warfen die Streikenden große Samt- stücke vor die Pferde, um sie aufzuhaltcn. In kurzer Zeit war das Gebäude rollständig geplündert; plötzlich sah man aus der Fabrik Klammen aufschlagen; Fcuer- wehrleute eilten herbei, um den Brand zu löschen, doch wurden sie von den Streikenden hieran gehindert, schließlich kam eine Abteilung Okasseurs ü ckeval «zur Hilfe, welche die Streikenden mit dem Säbel an- ' griffen, während die Gendarmen, trotz der gegen sie ge- ! schleuderten Steinmassen, Feuer gaben. Mehrere Pferde wurden verwundet. Nachdcm hierauf noch eine Abtei lung Polizisten und Jnfanterieabteilungen herbeigceilt Awaren, wurden die Streikenden aus der Straße ver drängt und die Zugänge zu derselben militärisch besitzt. «Das Fcucr wurde gelöscht. In der Hauptstadt hat die ^Lage auch keine Brsserung erfahren. Man besorgt auch hier blutige Zusammenstöße zwischen den feiernden Ar- Leitern und dcr bewaffneten Macht. Das Bedenklichste !jst, daß hier die anarchistischen Gruppen immer mehr die führenden Elemente der Streikbewegung werden. Hier durch erhält dieselbe einen bedrohlicheren Charakter. Die