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Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten Niels W. Gade (1817-1890) hatte sich längere Zeit in Leipzig aufgehalten, die Freundschaft von Mendelssohn Bartholdy gewonnen und nach dessen Tod (1847) sogar zeitweise die Leitung des Gewandhaus orchesters übernehmen dürfen. weltbekannt machte und ihm frühzeitigen - so gar überraschenden - Ruhm bescherte: das Klavierkonzert a-Moll op. 16. 25 Jahre war Grieg im Jahre 1868 alt, noch nicht sehr lange seiner Leipziger Lehrzeit entronnen, den Ton Schumanns noch fest im Ohr, als er sich mit ei nem Klavierkonzert zu beschäftigen begann. Als blutjunger Student hatte er 1858 im Gewand haus Schumanns Klavierkonzert mit dessen Witwe Clara als Solistin gehört und war - wen verwundert es - tief berührt. Hinzu kam, daß Niels W. Gade, ein dänischer Komponist mit na tionalen Ambitionen, der aus seinen Leipziger Jahren eng mit der deutschen Romantik ver bunden war, sich des jungen Grieg in Kopen hagen angenommen und ihn dazu gebracht hatte, seine Kräfte an klassischen Musikformen in romantischem Gewände zu erproben. Diese Zeit war eine äußerst harmonische Epoche im Leben des Komponisten. Seit einem Jahr war