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Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) am Klavier; Stich von G. S. Sasso (um 1786) Im Jahre 1781, im Mai, war Wolf gang Amadeus Mozart seinem Dienstherrn, dem Fürstbischof Graf Colloredo in Salzburg, nach einem außerordentlichen Krach - sogar von einem Fußtritt hat Mozart selbst berichtet - regelrecht entflohen und nach Wien gegangen. Frei wollte er sein, frei von aller „Fron", frei sein im Geiste und unabhängig von künstlerischer Gängelei. Viel leicht wollte er sich - so ganz ne benbei - auch aus der allzugroßen Nähe seines übermächtigen Vaters Leopold entfernen, selbständig sein, wirklich zu sich finden. Mozart glaubte, es sich leisten zu können, ohne feste Anstellung durchs Leben zu kommen - hatte es dennoch mehrmals versucht, einen Diensther ren zu finden, vergeblich. Immer hin war sein Name in den Musik zentren Europas bekannt durch all seine zahlreichen Reisen und musi kalischen Erfolge als Klavierspieler und als Komponist. Auch Verleger nahmen gern seine Sachen und be zahlten dafür. Wien war ihm nicht fremd und galt zudem als wirkliche Musikstadt, in der alle Großen die ser Kunst lebten oder sich doch dort trafen. Was also sprach wohl dagegen, sich diese Stadt erobern zu können? Und so begann es denn auch ganz erfolgreich. Der Komponist wurde mit offenen Ar men in der Kaiserstadt aufgenom men, bekam rasch Zutritt zu den Adelskreisen, Schüler meldeten sich zunehmend mehr, kompositori sche Aufträge wurden ihm erteilt, und als Pianist konnte er brillieren. Das müssen anfangs sehr glückli che Jahre für den jungen Mann ge wesen sein, 26 war er. „... mein Fach ist zu beliebt hier, als daß ich mich nicht Souteniren [stützen] soll te. hier ist doch gewis das Clavier- land" - schrieb Mozart an seinen Vater. Aber Mozart hatte auch das Theater in der Stadt. Er liebte es. Und Opern wollte er für Wien schreiben. Das war seine geheime Leidenschaft. Ja, Opern. Auch auf