- nach den frühen Versuchen mit „Guntram" (1890/94) und „Feuersnot" (1895) - die „Salome" (1905). Als der jugendliche Komponist Mitte der 90er Jahre - in der Zeit, als er am „Don Quixote" arbeitete - sein bisheriges CEuvre über blickte, konnte er bereits mit eini gem Stolz eine wirkliche Erfolgs bilanz aufmachen. Immerhin war er zum führenden deutschen Ton dichter aufgestiegen, war berühmt und war soeben als Kapellmeister an die Preußische Hofoper berufen worden. Als Resümee dieser Lei stung entstand ein neues Werk mit dem irgendwie doch wohl irritie renden und deshalb immer wieder MUSIKSCHULE Mertin am Wasaplatz Instrumental- und Gesangsunterricht für Kinder und Erwachsene Anmeldungen für das Schuljahr 1998/99 ab sofort Beratung: Mo-Fr 14-18 Uhr Musikschule Mertin Oskarstr. 2, 01219 Dresden Tel. (0351)4714028 3. Des Helden Gefährtin Ein großes lyrisches Intermezzo bildet den dritten Teil. „Meine Frau ist es, die ich darstellen wollte“ berichtete Strauss. „Sie ist sehr kompliziert, ein wenig pervers, ein wenig kokett, sich selbst niemals ähnlich, von Minute zu Minute wechselnd.“ Strauss malte sie demzufolge auch recht ironisch und gesellte dieser Zeichnung eine Solo-Violine bei. Eine oft unterbrochene Werbung des Helden um die Gefährtin mündet in eine weitgesponnene Liebesszene (Oboe, Klarinette und Flöte), eine echte Straussische Liebesmelodie, ein sinnliches, betörendes Klingen, wie so etwas sonst wohl nur noch Puccini hätte schreiben können. Der Bericht, daß ein Musiker, dem Strauss seine Frau (Pauline de Ahna) vorstellen wollte, gesagt haben soll, es sei unnötig, da er sie aus dem Violinsolo im „Heldenleben“ schon kenne, gehört wohl eher ins Anekdotische. in die Kritik geratenen Titel Ein Hel denleben, eine großbesetzte, pom pös ausgestattete Komposition, die alle vorherigen übertraf (105 Musi ker). „Lockte es ihn, siebzig Jahre nach Berlioz' phantastischer Sinfonie' das Seelengemälde eines ,modernen' Künstlers zu entwer fen? Die Epoche war dem Vorha ben gewogen: Die Subjektivität stand auf ihrem Höhepunkt, die Romantik hatte gelehrt, das eigene Leben mit allen seinen Bekenntnis sen in das Zentrum des künstleri schen Schaffens zu stellen. Ihre Ausläufer hatten zudem die Mittel ins Maßlose gesteigert. Alles muß te 'kolossal' sein: die Denkmäler der Wilhelminischen Ara, die Bil- Aufführungsdauer: ca. 44 Minuten