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AÄ AuhWchrn Cochs schien ttliwillen und Arg» nett Füße» zu -renürtz schien und er den den blauen Stern verließ, um iil dem frischen Abendhaüch^, der am Elbufer hinzog, Ruhe und ' Selbstbeherrschung zu finden. ' > Der alte Obersteuereinnrhmek Rudloff wohnte kn einem Hause am Neumarkt. Sein Hausstand beschränkte fich außer ihm-auf drei Personen, näm lich auf seinen Sohn Robert, seine Mündel, Ro- btrt's Zukünftige, . Cordelia, und ein Dienstmädchen Namens Christel. Cordelia , die hiirterlafiene Toch ter eines vor zwölf Jahren verstorbenen Freundes des alten Herrn, nannte diesen Later, denn seit ihrem sechsten Lebensjahre hatte er sie erzogen; damals-lebte freilich seine Frau noch- die wahr» Haft Mutterstelle an ihr vertrat, und alle die kind liche Liebe, die die Waise zu ihr, ihrer Pflegerin und besten Freundin, im Herzen getragen , ging nach dem Tode der Letzteren auf den "allen Herrn über, der manchmal zu Robert sagte: „JefuS Sirach hat ganz recht mit seinem Spruche: Wie die Sonne, wenn sie aufgegangen, an dem hohen Himmel des Herrn eine Zierde ist, also ist ein tugendsames Weib eine Zierde in ihrem Hause. — Cordelchen ist eine wahrhafte Zierde unseres Hau ses, und ist der Gedanke, daß sie Heine Frau wird, ein recht trostreicher für mein Sterbebetts denn ich weiß meiner Lieben Zukunft geschirmt durch Liebe und Frieden und kann ruhig und kum merlos die müden Augen schließen." Indem der alte Herr in diesen Worten seine Freude aussprach, seinen Sohn an der Seite Cor- delchen's, und diese, die er nicht nur durch die Gewohnheit der vielen Jahre, sondern auch durch die Eigenschaften ihres Gemüths und Herzens wie ein eigenes Kind liebgewonnen, für die Zu kunft versorgt unter dem Schutze eines braven Mannes zu sehen, wie er seinen Sohn als einen solchen kannte, gab er nur den Gefühlen Robert's und Cordelchen's einen ihre gegenseitige Neigung zu einander bezeichnenden Ausdruck. Robert war ein schöner junger Mann von fast 25 Jahren, seine Kenntnisse und die Gunst des.Schicksals, der Sohn eines in Ehren ergrauten StaatsdienerS zu sein, sicherten ihm eine glückliche Laufbahn... Er liebte Cordelchen mit vollem Herzen, und diese so offen ausgesprochene Zuneigung wurde von ihr mit jener sanften Hingebung erwiedert, wie sie leidenden ergebüngSvollen Gemüthern eigen ist. Die Liebe zu Robert war ebensowohl ein Ausfluß ihres eigenen Gefühls , als auch ein ganz natürli cher Erguß kindlicher Dankbarkeit für die zahllo sen Wohlthaten, die ihr- der mittcllqsen Waish in diesem Hause geworden. Cordelchen besaß Mne WyMMMsn Cochs schien Ukwillen und Arg» nen Füßea zu brenüeN schien und er den Hut «d» sehr.erweckt, daß er den Herzog von greifend, wie toll in M Nebenzimmer eilte und WKimE-beaüftragte,. unsern König von feinem "" - - .. - - - .Ausspruch: „ZÄr König soll sich erklären, dann weiß ich-"was"ich zu tkun hab«; ist er aber ge- gey. mich, so soll er Alles verlieren, was er Hat," zL Unterrichten? Und ist cs möglich, daß man -Napoleons der Leipziger Deputation ausgespro- Dne" Drphüng, Sachsen alö ein von Frankreich eröbä'teL Land zu behandeln, wenn der König nicht Aach^Sachsen zurückkehre und seine Truppen nicht W-^srähz^tschen Armee sich anschlössen, als wie rüM geschehen betrachten kann?" <;Hine höchst lebhafte Unterhaltung kam nun in .und während derselben trat Rodert Rud- iMM ein Fenster und schaute in das Abendvvn- ke^hihauS. In seiner Brust wüthete ein Kampf Lweier Gewalten, bei dem er sich elend fühlte, d?nn zuweilen raste ein Sturm wilder Leidenschaft durch feine Seele, daß er an allen Gliedern zit- tertir,^ hqld wieder überwogen Gewissensbisse die sebeHjacht jener allgewaltigen Empfindung, unter Willenskräftigkeit wie schwankes Rohr ;iHjA^HMenbrach. ^.^)äs Gesicht an die Fensterscheibe gedrückt, hatte ex. Me Aufmerksamkeit auf die in Eifer gerathenen .Ssprzchrr hinter ihm verloren, als er die Berüh- "Mngdeiner Hand auf seiner Schulter fühlte. Herr Klyusherger stand neben ihm. . „Nun, Herr Referendar, so in Gedanken ver- ihxen^" fragte derselbe. „Beschäftigt Sie das Patriotische Gefühl so sehr?" „Wle meinen Sie das?" fragte Robert inVer- MMng, dem Blicke des zu ihm Sprechenden ausweichend. ' „Je nun, ich denke, es muß Ihnen sehr schwer werden, ein sächsisches Herz gegen eine Dame be waffnet zu halten, die eine preußische Agentur hier so halb und halb in's Geheim betreibt." „Mein Herr!" > „Am ihres alten ehrwürdigen Vaters willen wünsche ich, daß das Gleichniß vom verlorenen Sohnr nicht dereinst auf Sie anzuwenden sei. Fol gen Sie meinem Rath, Herr Referendar, meiden Sie das HauS auf der Seegasse — meiden Sie auch den Mosje Meinhard/er ist ein Nichtswürdi- Aer, deo'W Geld Ehre und Gewissen verkauft. Gedenken,Me. Ihrer Verpflichtung gegen Ihr un. glückliches Lakerland — vergessen Sie nicht, daß -Sie eine Braut haben." „Ah, Cordelia!" KsauSberger hatte ihn verlassen, aber seine ernste Mahnung erweckte in Robert Rudloffs Herzen «inen so wilden Sturm, daß der Boden unter sei