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42V schon'ötc Bekbindungen zu heMmen. ' Einen Be weis« daß in diesem Winter auch der uns die Ar beitslosigkeit überhand nimmt, gibt die Bekannt machung der „Anstalt für Arb eitsnä chwei- sungen." Früher waren auf dem Büreau dieser höchst segensreichen Anstalt die Fragen nach Ar beitern so Häufig, daß die Wünsche Bieler nicht befriedigt werden konnten; jetzt-ist das umgekehrte Verhältniß cingetreten. Das Direktorium fordert die wohlhabende Klasse der hiesigen Einwohner ausdrücklich und dringend auf, sich an die Anstalt zu wenden nnd wo möglich Arbeiter zu begehren, da der Andrang der Arbeitsuchenden sich täglich vermehre. „ - - Lüg' du und -- Ein amerikanisches Blatt erzählt, es lebe im District von Pickawap eine Frau, die 464 Pfund schwer sei. — Sie kann nicht anders als auf zwei Stühlen neben esimn- der sitzen und würde noch einen dritten ausfüllen. Um zu schlafen, habe sie sich einen großen Lehn stuhl machen lassen, da ihr die Lage im Bette nicht zusagt und ihre eigene Last sie erdrü cken würde. — Dagegen müssen ja also unsere Dicken wahre Schmerlen sein! — Mit der Ueberschrift: „Reicher KiWersegen" erzählt das Baseler Tagblatt: „Die Frau eines Ormalinger Bürgers (Basellandschaft) brachte im laufenden Jahre 4846 nicht weniger als 5 Kin der zur Welt. Zwillinge Anfangs .verflossenen Märzmonat und Drillinge vor einigen Tagen. Erstere blieben am Leben von Letztereen hinge gen starben bereits zwei. Die Berliner Polizeizcitung erzählt folgenden Fall: „Ein Dienstmädchen war von einem Manne, der sich ihr als Zimmervermiether angegeben, be wogen, zu ihr zu ziehen. Nicht lange, so beschul digt er sw, ihm 5Thlr. entwendet zu haben; das Mädchen betheuert feine Unschuld, aber es hilft ihr nichts, es wird ein Polizei-Commissarius ge holt und in dessen Anwesenheit ihr Koffer geöff* net und das sauer ersparte Verdienst des Mäd chens Herausgenommett. Da das Mädchen sich ihxer Unschuld bewußt war, so trug sie das ihr widerfahrene Unglück sehr schwer. Sie hatte ein Vieteljahr Lohn und L Lhlr. eingebüßt und war außerdem in schlechten Ruf gekommen. Trostlos irrte sie daher eines Tages in den Straßen Ber lins umher. Plötzlich bemerkte sie an einem Hause ein Schild, auf welchem ein sogenannter Conci- pient sich dem Publikum zu Anfertigung von Bitt- und. Beschwerdeschriften empfahl. Dieser Mann, beschloß sie, sollte ihr eine Schrift zu ihrer Recht fertigung unfertigen. Sie begab sich daher zu solchem, aber welche wunderbare Fügung des Schick sals, — sie'erblickte in ihm keinen andern, als den angeblichen PolizeibeaMten, der bei ihr Haus suchung gehalten und ihr das Geld genommen hatte. Da dieser natürlich nicht geneigt war, eine Beschwerde über sich selbst ^nzuftigeN, so wandle sie sich an einen wirklichen Polizeibeamten, und wir werden den Pseudo-Polizisten nächstens in öffentlicher Sitzung vor den Schranken des Ge richts erscheinen sehen. In Nordamerika fängt man die Hasen im Win ter zur Nachtzeit; es muß aber sehr kalt sein. Man nimmt eine Laterne, steckt ein brennendes Licht hinein und geht damit ins Feld, wo der Hasen viele sind. Dort setzt man die Laterne auf den Boden und versteckt sieh bestmöglichst. Die Hasen, die das Licht sehen, denken bei sich: Was ist denn das? Wo kommt denn das Licht her? und schleichen neugierig ^äher. Sie setzen sich im Kreise herum-und gucken in das Licht. Bei dem unverwandten Hinsehen jedoch gehen, ih nen die Augen über, die Thränen laufen- an den Boden und sie frieren daran fest. Wenn, sie fest gefroren sind, tritt man vor, bricht sie ab und steckt sie in die Jagdtasche. Ist wörtlich wahr, denn ein alter Praktikus der Jägerei — und diese lügen niemals — hat es uns selbst erzählt. Das große Loos der letzten preußischen Lot terie hat tießmal zu einigen scherzhaften Scenen Anlaß gegeben. Es hatten nämlich das eine Vier tel zwei Nähermamsells in einer kleinen Stadt gewonnen. Die eine von ihnen halte seit drei Jahren eine treue Liebschaft mit einem Schneider gesellen, der endlich, da ihm dort kein Waizen und keine Aussicht zu blühen schien, (von wegen dec großen Kleidermagazine), sich aufmachte und am Tag: der Ziehung sortwanderte nach einem zärtlichen Abschied von seiner Getreuen. Diese aber, ein Musterbild treuer Liebe, ist sofort Nachts um 12 Uhr noch mit Extrapost ihm nachgeeilt, um ihn für seine Standhaftigkeit mit Hand'und Geldbeutel zu belohnen. — Die zweite Vttrreks- häifte iff noch zu haben. — Tas dritte Viertel ist, einem alten Sprichwort gemäß, an einen rei chen Mann auf der Lstraße gefallen. Leider müs sen wir hinzufügen, daß der Glückliche sofort vor Schreck einen Nervenschlag bekommen und drei' Aerzte geholt werden mußten. — Das vierte hat zu folgendem Auftritt Anlaß gegeben: Am Abende, wo die Nachricht eingegqngen, schellt es um 10 Uhr plötzlich an einem Hause auf der straße.