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Deutsche Memme Zeitung « 187S »«» «Wahrheit »id Recht, Freiheit und Sesetzl» rvemtier m. ttorrogl. (2111-1SI n (Wiederholt.) gen erwartet." ständniß beruht.' (Wiederholt.) lichen entbehren muß und zuletzt, da auch das jeder die eine stille Neigung (auch etwa« plötzlich) zu dem Welt« KLr aasgebracht g füge über eine Truppenmc Infanterie und Cavalerie. zwar uicht jungen, aber tüchtigen und liebenSwerthcn Manne verräth, willigt ein. Und so endet das großer Spannung. Die Gouvernante will das Hau verlaffen, da bietet ihr der Major seine Hand und sie. l die Engländer sei, ver- von circa 9300 Man« Scenen. Aber eS gibt auch eine sehr ernste Seite von Ausartungen dieses Vereinswesens, und gegen diese richtet sich die eigentliche Handlung des Stückes: daS ist nämlich die Ablenkung der Mitglieder solcher Ver eine von ihren nächsten und natürlichsten Pflichten gegen Familie und HauS. Die Frau Möpsel ist der Typus einer solchen Vereinsfanatikerin, die Mann und Kind darüber im Stiche läßt, jenem alles häusliche * Tilsit, 15. Nov. Die Tilsiter Zeitung meldet: „Den beiden russischen Dampfern Kiejstut und' Nerys ist, da auf russischer Seite kein Winterhafen sich befindet, Zuflucht im tilsiter Hafen gestattet wor den. Kiejstut ist bereits eingetroffen, Nerys wird wor ¬ an bis zur ische Fertig- Realschule» die Hände, mgsbeispiele un geringen ir Leipziger (2121) chen Bahnh. Mühlgaffe, Weststraße, nst. Stenn», enb. Bahnh. 'elegraphen- agesdienst.) markt IS, I. > Uhr. rern Räume terinspector. leöffnet von» ' Uhr. * Petersburg, 15. Nov. Das Journal de Saint- Petersbourg sagt, die Nachricht der Tilsiter Zeitung über die Dampferfahrten reproducirend: „Wir haben schon vor mehr als einem Monat constatirt, daß die durch die russischen Localbehörden ergriffenen Maßregeln redressirt worden sind; wir glauben daher, daß die Behauptung der Tilsiter Zeitung auf MiSver- Die»«»,, 18. November 187». Inserate siu» «» dic «rpedttin m M send«. Z»ser>t»»»»»bühr für die Sp«lte«zetle M Pt» »ter Eiu^seüdt »» Pf. hten. in Olberu- t Zwenkau, r Hermann lara War- stör August irl. Emilie ine gediegene > zugleich eine «-Lexikon. s212H die Eifersucht, die sie plötzlich gegen die Gouvernante empfindet, welche der Mann nothgedrungen für den vo» der Mutter verlassenen Knaben angenommen hat, für den Zuschauer durchaus unberechtigt ist, denn er be kommt die Gouvernante gar nicht zu Gesicht. Ein zweiter Mangel im dramatischen Aufbau ist, daß neben jener so locker geschürzten Handlung eine zweite einher geht, die mit jener in gar keinem, auch nicht dem ge ringsten innern Zusammenhänge steht. Der einzige lose Faden, der beide äußerlich verbindet, ist folgender: Die Geheimräthin v. Praß, die ihr HauS zu einer Art von Mittelpunkt der WohlthätigkeitsvereinSthätig- keit gemacht hat, ist die Schwester des Majors v. Rodeck, bei welchem sie lebt. Dieser hat gleichfalls eine Gou vernante angenommen für ein von ihm adoptirteS Mädchen. Gnädige Frau und Gouvernante leben in Behagen, diesem die schuldige mütterliche Aufsicht ent- zieht, weil ihre ganze Zeit mit Sitzungen, Correspon- denzen, Besuchen rc. in Vereinssachen ausgefüllt ist. Wir nehmen herzlichen Antheil an den Klagen des Hrn. Möpsel, wenn dieser, der sich auf einen gemüth- lichen Abend mit der Gattin gefreut hat, diesen Abend einsam zubringen muß; wir haben Mitleid mit dem kleinen Knaben, der bei seinen Hausarbeiten für die Schule nicht nur des väterlichen RatheS, weil den Vater sein Beruf fortruft, sondern auch des mütter- Controle enthobene Dienstmädchen ihn verläßt, allein in Thränen zurückbleibt. Solche kleine rührende häus liche Scenen schlugen erfolgreich ein; nicht minder jene komische, wo Hr. Möpsel in die Empfangsstube seiner Frau, während diese — auch in Vereinssachen — vor nehmen Besuch hat, in Hemdsärmeln hereinfällt, weil die Knöpfe an diesen fehlen. Diese und andere Einzelheiten sind allerliebst und verfehlen ihre Wirkung nicht. Weniger befriedigend ist der eigentlich dramatische Theil des Stückes, die legung über kirchliche Einkünfte den Präfecturräthea unterstellt werden soll. * pari«, 15. Nov. morgens. DaS Journal ofsi- ciel veröffentlicht ein Decrct betreffend die Aufhebung des Verbotes der Einfuhr von Kartoffeln aus Deutschland; da« Verbot bleibt nur bestehen für die Einfuhr von Kartoffelkraut, Aartoffelblättern und Stengeln. * Paris, 15. Nov. Einer Meldung der Agence HavaS aus Cannes zufolge wurde gestern dort eia Individuum verhaftet, welches in die neben der Woh nung der Zarin gelegene Billa des DuneS eindriuge» wollte. Das Individuum wurde auf der Polizei al» ein gewisser 25 Jahre alter Meyer, preußischer Her kunft, in Petersburg geboren, recognoscirt; es trug mehrere russische an die Kaiserin und hohe russische Per sönlichkeiten in Nizza adresstrte Briefe bei sich und wurde im Arresthause von Grasse dctinirt. (Wiederholt.) * Lonvon, 16. Nov. Unter dem Vorsitze von Ed mund Johnson fand gestern ein Dejeuner der britische» Theilnehmer an der berliner FischereiauSstel- lung statt. Nachdem Toaste auf die Königin Victori» und den Kaiser Wilhelm ausgebracht worden waren, ergriff Edmund Johnson als Delegirter der Commis- sare für dic Ausstellung das Wort und hob hervor, daß die Ausstellung in England eine werthvolle Un terstützung finden werde. Der Redner schloß mit einem Hoch auf den Erfolg der Ausstellung. Frank Buckland, Regierungsiuspector der britischen Fischereien, kündigte an, daß er und seine College« eifrigst bemüht sei» würden, Sammlungen für die Ausstellung, die in Eng land großen Anklang finde, zu veranstalten. * London, 15. Nov. Dem Reuter'schen Bureau wird vi, Teheran vom 14. Nov. aus Herat gemel det, die Nachricht von der Ermordung der englische» Gesandtschaft in Kabul sei am 13. Sept, in Herat eingetroffen und von der dortigen Bevölkerung mit großer Freude begrüßt worden. Die Bevölkerung sek entschlossen, Herat bis auf den letzten Mann zu ver- theidigen. Ayub-Khan, der Gouverneur von Herat, Abend- Hrn. Albert n. — Hrn. ne Tochter., in Leipzig ann Frhrn. :in Sohn, echt Ebert . Heinze, tankdirector en. — Hi. ! Dresden, g- — Fr'. !g. - Hr. in Alten- Leipzig. - »roßenhain. k Leipzig, Ur. 870. Leipzig Preis .t«,elir».lich 7«. »OM s«»e ei»,eine WW. Stück mit einem neuverbun.denen und einem wieder auSgesöhnten Paare. Die Darstellung war eine sehr lobcnswcrthe. Die Hauptpartien — Möpsel Hr. Conrad, Frau Möpsel Frl. Kirchhöffer, Major Hr. Iohannes, Geheimräthin Frau Western, Gouvernante deS Majors Frl. Satran — waren in guten Händen; auch Cl. Lindner als der Knabe Julius spielte ihre Scene ganz tapfer. Von den episodischen Figuren tritt am meisten (zuweilen fast zu sehr) in den Vordergrund daS Factotum deS Ma- riannenvereinS, Hubert. Hr. Eichenwald wußte diese - Das pari- Vie eomum- »'MU in. lieber «ann; Iuliu« Leipziger Stadttheater. m Leipzig, 17. Nov. Ein neues Lustspiel von dem Verfasser von „Mein Leopold" und „Doctor Klaus" hat von vornherein daS Interesse und die Sympathien de« Theaterpublikums auf seiner Seite. Das zeigte sich denn auch deutlich bei der ersten Aufführung des Stückes „Wohlthätige Frauen" von L'Arronge, die uns am Sonnabend geboten ward. Nicht nur war das HauS gedrängt voll, sondern eS herrschte auch gleich vom Anbeginn an und erhielt sich bis zum Schluß jene „angenehme Temperatur", jene erregte und für jede komische oder rührende Wendung deS Stückes em pfängliche Stimmung, der Zuhörerschaft, die für Dichter und Darsteller so erfreulich und ermuthigend ist und ihrerseits wieder das Spiel der Darstellenden wesent lich zu heben und zu beleben dient. Der Verfasser selbst war im Hause anwesend und ward nebst den Hauptdarstellern durch wiederholten lebhaften Hervor ruf geehrt. Die „Wohlthätigen Frauen" sind, wie schon der Titel vermuthen läßt, eine Satire auf die Schatten seiten unscrS modernen Vereinswesens, und zwar eine heitere und eine ernste. Die heitere trifft jene Ueber- treibungen, die sich dabei so leicht einstellen — die vielen wortreichen und thatarmen Sitzungen, dieWichtig- thuerei mit Beziehungen zu hochgestellten Personen, die Perez hat sein Cntl°ffong»S«such -mg-rercht und wer- aert sich trotz der Vorstellungen seiner College», dasselbe zurückzuzichen. Die Annahme de» EntlaffungSgesucheS feiten» de» König» wird noch bezwelfelt. *Lom 15- Nov. Der GesundhertSzustand deS Ministerpräsidenten Cairoli hat sich gebessert; Cai- roli Hal bereit« wieder einem Ministerrathe präsidirt. Die von auswärtigen Blättern gebrachten Nachrichten über bevorstehende Ministerveränderungen werden von unterrichteter Seite für vollkommen unbegründet er- klärt — Die Riforma meldet, mittels Declaration vom 11. Nov. sei der Handelsvertrag zwischen Italien und England bis zum 31. Dec. 1880 ver- längert worden. , «om, 16. Nov. Könrg Humbert rst heute in Pegli beim Kronprinzen des Deutschen Reiches. Uebermorgen geht derselbe nach Rom; die Rückreise dorthin wird beschleunigt wegen der durch die Dimission des Unterrichtsministers Perez sehr ver- schlimmerten Lage deS Cabinet« Cairoli. Es gehen Gerüchte, daß die Minister Billa und Baccarini ebenfalls dimisstoniren; allein da« Gerücht bedarf der Bestätigung. Cairoli verhandelt mit Depreti« über dessen Eintritt in da« Cabinet. — Der Fanfulla sagt, Oesterreich habe an England erklärt, daß e« Salonichi besetzen werde, sobald England Konstan tinopel bedrohe. (D. M.-BI.) * Madrid, 15. Nov. Nach hier eingegangenen Nachrichten haben auf den Canarischen Inseln be- deutende Ueberschwemmuugen stattgefunden; die Verluste sind sehr beträchtlich. "pari», 15. Nov. Die Agence HavaS meldet: „Anläßlich der beunruhigenden Gerüchte, welche an der gestrigen Börse verbreitet waren, hat heute der Ministerrath sich mit den auswärtigen Angelegenheiten beschäftigt. Der Conseilpräfldent Waddington erklärte hierbei, e« gebe zweifelsohne im Orient noch Schwierig, leiten, die zu lösen, und Gegensätze, die auSzugleichen seien; es stehe aber keinerlei Verwickelung zu besorgen. Nicht« lasse darauf schließen, daß die Action der Märkte über da» Gebiet de- didlom-tikckea Mtrüand^ lungen hinausgehen werde." — Der National will wissen, der Finanzminister Leon Say hätte erklärt, daß die Baisse au der gestrigen Börse lediglich von der Speculation herbeigeführt worden sei. * Paris, 15. Nov. Der Minister deS Innern, Lepere, hat dem StaatSrathe folgende Gesetzent würfe vorgelegt: einen Entwurf betreffend die Be seitigung der bürgerlichen Persönlichkeit (porsonnslitv vivile) der Diöcesen und die Beschränkung der Befug nisse derselben bezüglich deS kirchlichen Einkommens und kirchlicher Etablissements hauptsächlich auf die Anlage von Schulen und WohlthätigkeitSanstalten; ferner einen Gesetzentwurf betreffend die innern kirchlichen Verhält nisse der Bekenner der Augsburgischen Confessio», welche erst durch ein neueres Gesetz reorganisirt waren, und endlich einen Gesetzentwurf, wonach die Rechnungs- Telegraphische Depeschen. »Perlin, 16. Nov. Sr. Maj. Artillerieschiff Mar« ist am 15. Nov. mittag« 2'/« Uhr von der kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven glücklich vom Stapel gelaufen. Sr. Maj. gedeckte Corvette Bineta, 19 Geschütze, Commandant Kapitän zur See Zirzow, ist am 7. Nov. auf der Rhede von Funchal (Madeira) zu Anker gegangen und beabsichtigte am 11. Nov. die Reise nach Montevideo fortzusetzen. Es sind Nachrichten eingegangen von Sr. Maj. gedeckten Corvette Prinz Adalbert, 12 Geschütze, Com- mandant Kapitän zur See Mac Lean, datirt Äokuhama, 27. Sept., Sr. Maj. gedeckten Corvette Bis marck, 16 Geschütze, Commandant Corvettenkapitä« Deinhard, datirt Sydney, 23. Sept., Sr. Maj. Glatt- deckscorvette Luise, 8 Geschütze, Commandant Corvettenkapitä» Schering, datirt Chefoo, 20. Sept. * Perlin, 15. Nov. Der russische Staatsminister Walujew mit Familie ist gestern Abend aus Baden- Baden hier eingetroffen. *Men, 15. Nov. Der Großfürst-Throufol- ger von Rußland ist mit seiner Gemahlin heute Nachmittag 2 Uhr nach Berlin abgereist; ein officieller Abschied war auf Wunsch des Großfürsten unterblie ben. Vour Kaiser und der Kaiserin hatte sich da« Thronfolgerpaar bereits um 1 */, Uhr in der Hofburg verabschiedet, der König und die Königin von Däne mark begleiteten dasselbe nach dem Bahnhofe, wo sich der russische Botschafter und der dänische Gesandte nebst dem Ehrendienste zur Verabschiedung eingefunden hatten. (Ueber die Ankunft in Berlin s. unter Deutsches Reich.) "Wien, 16. Nov. Der König und die Königin von Dänemark und der Herzog von Cumber land sind heute Bormittag nach Gmunden zurück- gereist. Dieselben wurden von dem Kaiser bi« zum Bahnhofe begleitet, wo sie sich auf das herzlichste ver abschiedeten. — Der Kaiser und die Kaiserin be geben sich morgen nach Gödöllö, Der Erzherzog Rai ner und Gemahlin treten morgen MenL_ hw 8KÜL. nach Madrid an. * Prag, 15. Nov. abends. Bei der heute Abend erwarteten Durchreise deS Großfürsten-Thron- folgers und Gemahlin nach Berlin wird Kronprinz Rudolf die Herrschaften auf dem StaatSbahnhofe be grüßen. * Mailand, 15. Nov. Ihre kaiscrl. königl. Hohei ten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin de« Deutschen Reiches und von Preußen haben Mailand verlassen und sind nach Pegli zurückgekehrt. * Lom, 15. Nov. abends. Der König begibt sich morgen zum Besuche des deutschen kronprinzlichen Paares nach Pegli und gedenkt, von dort am Montag nach Rom zurückzukehrcn. Die Königin wird den Winter in Bordighera bei San-Remo zubringen. * kom, 16. Nov. Der Unterrichtsminister mehr auf den Schein als daS Wesen berechnete Art von Linderung allgemeiner Nothstände (z. B. die Zu sendung von Ballkleidern rc. an Ueberschwemmte) und Führung der Handlung' Die Heilung der Frau Aehnliches mehr. Nach dieser Seite enthält das Stück Möpsel von ihrem VerrinSfieber geht etwas zu rasch äußerst komische, vollständig aus dem Leben gegriffene und zu unmotivirt vor sich, zu unmotivirt, insofern