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Ungeglühter | Draht | Geglühter / Draht ( Dicke mm j Zahl der Biegungen bis zum Bruch Leicht ge drückt I 2,02 1,48 0,97 3,09 2,33 61/2 71/2 83/4 91/2 161/2 151/2 6%/4 83/4 14 15 113/4 113/4 19 191/2 11 491/2 52 211/2 11 11 20 17 12 221/2 Die Unterschiede zwischen den Zahlen unter I und II sind sehr erheblich. Daß die Ein kerbung beim Apparate I daran schuld ist, wird auch dadurch bewiesen, daß man mit dem Druck, den man beim Einspannen anwendet, die Bruch biegungszahlen ändern kann. So entstanden die Zahlen der letzten Reihe durch möglichst vor sichtiges Einspannen; sie sind bis 40% höher als die bei der gewöhnlichen Behandlung des Apparates erhaltenen. Die Ergebnisse des Apparates I hängen also auch von der unkontrollierbaren Willkür des bedienen den Arbeiters ab, was natürlich nicht sein darf. Die Fehler, welche durch die schräge Stel lung der beweglichen Backe entstehen, können vermieden werden, indem man sie parallel stellt. Aber der Apparat besitzt dann noch einen andern, Abbildung 2. den nicht genau um nicht zu beseitigenden Mangel. Die Drähte wer- die Rundung der Backen gelegt, bei den weichsten am wenigsten; sie legen sich häufig überhaupt nicht an, sondern bleiben, mehr oder weniger krumm, wie Ab ¬ bildung 2 zeigt, von den Backen entfernt. Dies ist nicht nur bei den dünnen Drähten von 11/4 bis 2 mm der Fall, sondern auch bei den dickeren. Drähte von 3 mm legten sich erst bei der zehnten Biegung ziemlich an. Solche Versuche sind natür lich zwecklos. Dieser Fehler ist mit der „ Durch steck “-Konstruktion immer verbunden, weil der Hebel nicht klein genug gemacht werden kann, um die Gewähr zu sichern, daß die Drähte ab solut genau um die Backen gelegt werden. Und dies ist in der Praxis und erst recht bei wissenschaftlichen Versuchen unbedingt er forderlich. Statt mit Klemmbacken wird die Konstruktion I auch mit Klemm wellen aus geführt. Einen solchen Apparat habe ich nicht ausprobiert, ich kann mir jedoch nicht denken, daß er beide Fehler vermeidet. Die Vorrichtung II, mit der ich die später angegebenen Versuche ausführte, hat mit der vorigen nichts zu tun. Die Klemmbacken stehen parallel, und der Draht wird ohne Feilhau ge ¬ halten (Abbildung 3). Eine der Backen kann durch eine Stellschraube B (Abbildung 4) ver schoben werden. C und D sind breite, mit Rollen versehene Schaufeln, welche derartig konstruiert sind, daß der Draht nicht seitlich ausweichen kann. Sie sind um die Achsen E drehbar und mit Schenkeln Wenn sie mittels des Hand hebels B um den Drehpunkt H bewegt werden, so beginnt zunächst die Schaufel rechts mit ihrem Ende die Probe bis um etwa 45° zu biegen, dann folgt die Rolle und legt sie durch den rollen den Druck genau um die Rundung der Backe. Beide Schaufeln gleiten dann über die Probe hinweg, worauf F und G versehen. U Stu.E.188. Abbildung 3. die Bewegung des Hebels nach links erfolgt. Die linke Schaufel greift dann unter die Probe, hebt sie bis zur senkrechten Stellung und biegt sie dann genau um die linke Backe. Die Rollen würden sich durch den Widerstand der Probe heben, wenn nicht die Schenkel F und G vor handen wären, die sich gegen zwei Exzenter J und K legen. Diese sind auf einer Achse be ¬ festigt , welche mittels eines Hebels L um 180 0 gedreht werden kann. Er trägt am Ende eine Stell schraube, deren SpitzeinLöcher der Scheibe M greift und da durch die Exzen terachse fest hält. Es ist ver ständlich , daß durch die Dre hung der Exzen terachse, nach Auslösung der Stellschraube, die Schaufelrol len leicht der Abbildung 4. Anordnung des zu den Versuchen benutzten Prüfungsapparates. Dicke der Probe entsprechend eingestellt werden können. Damit nun diese, die Probe, nicht unmittel bar an der Bruchstelle berührt werden kann, ist die Oberfläche N des Körpers A nicht nach einem Kreisbogen, sondern gerade gebildet. Außerdem stellt man die Exzenter so ein, daß die Rollen noch 2 bis 3 mm höher über den Draht gleiten, als Abbildung 4 zeigt. Die Probe wird dann noch kurz genug gefaßt und genau um die Backen gelegt, die auswechselbar sind. Für die folgenden Versuche habe ich solche mit