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WaöermuerAnzeiger MlW UHmM, Seismdms, Seh, Sbenimkrs, Mi!,Si>eGch O. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,^0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. ÄWM 19. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 MMW, IW 12. MkM 1918. Ml ! MHI»M »Mi I ß Drahtanschrift: Anzeiger 31. MenssW mit kr MM. Brest-Litows k, 9. Februar. Heute, am 9. Februar, 2 Uhr morgens, ist der Friede zwischen dem Vierbund und der Ukrainischen Volksrepublik unterzeichnet worden. (W. T. B.) Ter KnegszOM mit M WM beendet. Brest-Litowsk, 10. Februar. In der heutigen Sitzung teilte der Vor sitzende der russischen Delegation mit, daß Rußland unter Verzicht auf die Unter zeichnung eines formellen Friedensver trages den Kriegszustand mit Deutsch land, Oesterreich-Ungarn, der Türkei und Bulgarien für beendet erklärt und gleich zeitig Befehl zur völligen Demobilisierung der russischen Streitkräfte an allen Fron ten erteilt. (W. T. B.) Amtlicher Teil. Mährmittelverteikung. 8 I. Auf Abschnitt 3 der auf die Zeit vom 20. Ia- nuar bis 16. Februar lautenden Nährmittelkarten der Komgl. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt werden verteilt: auf die weiße Karte */, Pfund Zwieback, auf die hellgraue Karte 6 */, Pfund Suppen, auf die hellbraune Karte S »/. Pfund Suppen, auf die hellgrüne Karte O */, Pfund Suppen. 8 2. Die Abschnitte 3 sind von den Inhabern in einem Kleinhandelsgeschäft im Bezirke der Amtshaupt mannschaft Dresden-Altstadt spätestens am 11. oder 12. Februar abzugeben und dürfen von den Geschäfts inhabern nur bei gleichzeitiger Vorlegung der Nähr mittelkarte angenommen werden. § 3. Die vorerwähnten Geschäftsinhaber haben die Namen der die Nährmittel abgebenden Personen und die Anzahl der von jeder abgegebenen Abschnitte nach Farben (Buchstaben A—v) getrennt in eine Kundenliste einzu tragen, die einzelnen Abschnitte nach Farben getrennt aufzurechnen, in Paketen zu 100 Stück nach Farben ge trennt zu bündeln und am 13. Februar bei der Ge meindebehörde ihres Geschäftsfitzes unter Vorlegung der aufgerechneten Kundenliste abzugeben. Wer gefälschte Abschnitte oder solche mit anderer Bezeichnung einreicht oder unrichtige Angaben über die Zahl der abgegebenen Abschnitte macht, hat strafrechtliche Verfolgung zu ge wärtigen. Nachanmeldungen sind ausgeschlossen. 8 5. Die Abgabe der zugeteilten Nährmittel durch an die Verbraucher hat alsbald nach Eingang der Ware gegen Vorlegung der Nähr- mittelkarte zu erfolgen. Den Geschäftsinhabern geht die Ware durch Vermittelung ihrer Gemeindebehörde zu. 8 6. Bei Massenspeisungsanstalten ist Abschnitt 3 der Nährmittelkarte mcht abzugeben. § 7. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 bestraft. Dresden-Altstadt, am 6. Februar 1918. Königliche Amtshauptmannschast. Leöensmittelavgave in der Woche vom II. bis 17. Februar 1918. Lutter am Dienstag, den 12. Februar auf Abschnitt -X der Landesfettkarte Pfund für 42 Pfg. Eier am Mittwoch, den 13. Februar auf Abschnitt Nr. 32 der Lebensmittelkarte in den Verkaufs stellen von Konsumverein „Vorwärts" und Ma rie verw. Münch 1 Stück zum Preise von 45 Pfg. Marmelade am Sonnabend, den 16. Februar auf Abschnitt Nr. 33 der Lebensinittelkarte in allen Verkaufs stellen 1 Pfund für 90 Pfg. Kartoffeln werden für diejenigen Einwohner, die nicht ihren Bedarf durch zentnerweisen Einkauf gedeckt haben, am Mittwoch, den 13. Februar gegen Abgabe des jeweils gültigen Wochenabschnittes der Bezirkskartoffelkarten (graue für Erwachsene auf 7 Pfund, gelbe für Kinder unter 4 Jahren auf 5 Psund lautend) in den bekannten Geschäften ausgegeben. Rabenau, am 11. Februar 1918. Der Stadtrat. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 9. Februar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Nördlich von Paschendaele und westlich von Oppy machten wir in kleineren Infanteriegefechten Gefangene. Das Vorfühlen einer schwachen Sicherungsabteilung bei Fontaine-les-Croisilles löste beim Feinde auf breiter Front heftige Feuertätigkeit aus. Heeresgruppe Herzog Albrecht Am Osthange der Gotes-Lorraine hatte ein Hand streich gegen die feindlichen Stellungen nördlich von Rouvaux Erfolg. Die französische Artillerie war in einzelnen Ab schnitten zwischen Maas und Mosel tätig. Nördlich von Moray wurden Amerikaner gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz Der Friede mit der Ukraine ist heute 2 Uhr mor gens unterzeichnet worden. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 10. Februar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht An einzelnen Stellen der Front Artilleriekampf. In Erkundungsgefechten wurden nahe der Küste Belgier und Franzosen, nordöstlich von Bpem, sowie zwischen Cambrai und St. Quentin Engländer gefangen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz Im Maasgebiet, beiderseits der Mosel und in ein zelnen Abschnitten nordöstlich und östlich von Nancy er höhte Tätigkeit des Feindes. Französische Erkundungs- aöteilungen drangen in der Selle-Niederung vorüber gehend in unsere Linien bei Allendorf ein; in der Gegend westlich von Blamont wurden sie vor unseren Hinder nissen abgewiesen. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Lokales und MchWes. Rabenau, 11. Februar 19l8. * Auszeichnung. Gefreiter Arthur Anders, Sohn des Buchbindermeisters Max Anders, Rabenau, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Sein Bruder Paul Anders, welcher auf dem Vormarsch in Rumänien verwundet wurde, erhielt diese Auszeich nung bereits im vorigen Jahre. — Grenadier Erwin Fleischer-Rabenau erhielt die Friedrich August- Medaille. * Die elektrische Vorortsbahn des Plauenschen Grundes benutzten täglich: im Jahre 1910 5800 Perso nen, 19l l 6348, 1912 7032, 1913 7500, 1914 9041, 1915 10 714, 1916 11 147, 1917 12 240 Personen. * Die neuen Fahrpreise des Reiseverkehrs treten voraussichtlich am 1. April d.I. in Kraft. Der zugunsten des Reiches zu erhebende Zuschlag ist nach Wagenklaffen gestaffelt, er beträgt für die bisher gänzlich steuerfreie 4. Klasse IO«/» des Fahrpreises, sür die 3. Klasse 12»/«, für die 2. Klasse 14»/g und für die 1. Klasse 16o/o. Zu gunsten der Staatseisenbahnverwaltungen wird ein Zu schlag von IO«/» erhoben. Infolgedessen erhöhen sich die kilometrischen Einheitssätze in der 4. Klasse von 2 auf 2,2 Pfg., in der 3. Klasse von 3 auf 3,3 Pfg. in der 2. Klasse von 4,5 auf 4,95 Pfg. und in der I. Klasse von 7 auf 7,7 Pfg. Diese erhöhten Sätze erhöhen sich weiter um die Staffelsätze der Reichsverkehrssteuer, nämlich in der 4. Klasse um I0o/o von 2,2 auf 2,4 Pfg., in der 3. Klasse um I2»/o von 3,3 auf 3,7 Pfg., in der 2. Klasse um 14°/a von 4,95 auf 5,7 Pfg. und in der 1. Klasse um 16°/o von 7,7 Pfg auf 9 Psg. Dresden. Als Nachfolger des Geh. Regierungrats Grafen v. Holtzendorf ist Amtshauptmann Dr. Sala in Borna, vorher Amtshauptmann in Dippoldiswalde, als Vortragender Rat in das Ministerium des Innern (Landes lebensmittelamt) berufen worden. Dresden. Aus den Erdgeschoßräumen eines Grund stücks der Lortzingstraße wurden wertvolle Möbel, u. a. ein Nußbaum-Piano, sowie ein großer Posten Geschirr aus Meißner Porzellan, die seit Januar 1917 dort lagerten, gestohlen. Zweifellos sind die Sachen nach und nach gestohlen und vermutlich sofort an den Mann ge- bracht worden. Eine der geschädigten Parteien hat für die Wiederherbeischaffung der ihr gestohlenen Möbel und Porzellansachen eine Belohnung von 500 Mark aus gesetzt. Altenberg. Die im städtischen Eigentum befindliche vormalige Zigarettenfabrik ist durch Kauf an den Kauf mann Paul Engemann in Dresden übergegangen. Der neue Besitzer wird die Grundstücke vorläufig zu Lager zwecken benutzen und bis zum Frieden die Fabrikation von Nahrungs- und Genußmitteln vorbereiten. Es ist zu erwarten, daß die neue Industrie eine große Anzahl weiblicher Arbeitskräfte beschäftigen wird. Großenhain. Zwei Streckenarbeiter des hiesigen Cottbuser Bahnhofes, von starkem Verlangen nach einem Glas Branntwein getrieben, vermuteten in einem einge- lausenen Kesselwagen Spiritus und zapften etwas daraus ab. Es war aber Methylalkohol. Der eine Arbeiter ist an den Folgen des Genusses gestorben, der andere, der wenig genossen hat, mit dem Leben davongekommen. Bautzen. Einen schnellen Tod erlitt der Fabrik besitzer Max Lange. Er hatte 50000 Mark für ein Kinderheim gestiftet mit der Bestimmung, daß die Zinsen bis zu seinem Tode ihm zufließen möchten. Tags darauf machte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende. Johanngeorgenstadt. Ein schrecklicher Unglücks fall ereignete sich in der Lederpappenfabrik von Sachs L Müller. Einem Arbeiter, der einen Treibriemen auf legen wollte, wurde der Kopf glatt vom Rumpfe abge rissen und weit weg davon einer Arbeiterin in die Arme geworfen. Leipzig. Die Gendarmerie-Brigade von Wahren ertappte auf einer Nachtstreife den Rangierer Dietze, der auf einem Handwagen 6 Sack Getreide und einen Ballen Tuch im Gesamtwerte von etwa 1000 Mark wegfuhr. Die Sachen waren eben erst ans dem Rangierbahnhof in Wahren gestohlen worden. Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet neuer dings rund 28 000 Tonnen versenkt. Kaiser Wilhelm hat sich in einer bedeutsamen An sprache sür den Sieg und einen deutschen Frieden eingesetzt. Im Friedensvertrag der Mittelmächte mit der Ukraine wird u. a. unverzügliche Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen auf Grund des russischen Zolltarifes von 1903 vereinbart. Die Grenze zwischen Oesterreich-Ungarn und der Ukraine bleibt dieselbe wie die frühere österreichisch russische Grenze. In der Moldau und in Beßarabien hat sich eine neue rumänische Partei gebildet, die den Abschluß des Friedens erstrebt. Die Einwohnerschaft Libaus richtete an den Kaiser eine Kundgebung, in der sie der Hoffnung auf Anschluß Kurlands an das deutsche Reich Ausdruck gibt. Eine Kriegserklärung gegen China wird vom Rat der russischen Volkskommissare, wie die „Times" zu melden weiß, erwogen. Ein österreichischer Pole erklärte im Abgeordneten hause, Polen werde nicht ruhen, bis es ganz vereint sei und den Zugang zum Meere erlangt habe,