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Rabenauer Anzeiger : 12.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191802123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-12
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 12.02.1918
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«n8 finnischen Presse Eroberungen vorüber sinkt," welchem Lande dis Inseln zugehören. Das Mitenlscheidungsrecht Schwedens über bas künftig^ Rechtsv ihiltnis ist von StaaiSsekretär v. Kühlmann in Brest-Litowsk ausdrückl ch anerkannt worden. E M rechnen, Lötz der Muksche Eeneralskav, VK LW System erfunden habe, auch Methoden zu seiner Be kämpfung ausgearbeitct habe. Außerdem verfügten die Deutschen jetzt über eine bedeutend größere Zahl von Truppen und über viel mehr Artillerie, als bei irgend einer früheren Offensive. Das mindeste, was sie erreichen wür ben, sei, daß eine Gegenoffensive von der Ententeseite für lange Zeit undenkbar werde. Wasser in den französischen Wein. In den Wein der grenzenlosen Hoffnung auf das amerikanische Heer, die Frankreich den Kopf umnebelt, gießt ein Londoner Blatt einen ordentlichen Schuß Wasser. Es schreibt, der deut che Vorstoß im Westen werde zweifellos in erster Linie Calais gelten. Gelinge er, so werde Englands Zufuhr noch mehr, als schon gegenwärtig, abgeschnitten werden. Folglich müsse jedermann in England schon jetzt mit Nahrungsmitteln zu sparen beginnen. .Die europäischen Verbündeten werden zunächst noch auf sich anaewiefen bleiben, denn der ameri kanische KriegSmlnister, Baker, hat ,etwas oplimistisch" die Zahl seines bereitstehenden Heeres auf eine Million Mann angegeben — und außerdem ist dieses Heer bis zur Stunde noch nicht in Frankreich gelandet." Ein Nüsse, der an dis Nesolutio« in — England glaubt. Der in Kopenhagen ringetroffen« neue russische Ge schäftsträger für Dänemark, Garin, teilte einem Mitarbeiter des dänischen Blattes „Sostal-Demokralen" mit, daß in der nächsten Woche Worowski, -er von den Bolschewik! zum Gesandten in Stockholm ernannt worden ist, in Kopenhagen eintreffen werde, um zusammen mit ihm, Garin, dem König Christian sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. Im Laufe der Unterredung kam Garin auch auf die letzten Ereignisse in Deutschland zu sprechen. Er brückte seine Freude darüber aus, fügte jedoch hinzu, daß er nicht an eine deutsche Revolution glaube, dagegen könne er mit Sicherheit in England eine Revolution Voraussagen. Er kenne die Engländer und wisse, daß diese nur langsam Ent schlüsse faßten, aber einmal werde ganz plötzlich die englische Revolution kommen. Diese werde selbst di« rujshch« Revo lution in den Schatten stellen. Amerikas Stellungnahme. Rach einem Washingtoner Telegramm hat baS ameri kanische Kabinett die Besprechungen des Obersten Kriegs rates in Versailles erwogen und dementsprechend das fol gende Programm aufgestellt: Amerika wird in Überein stimmung mit den Ententemächten dem Obersten Kriegsrat volle Bevollmächtigung zur Anstührung aller gefußten Be schlüsse hinsichtlich . der militärischen Operationen verleihen, ohne dag solche Beschlüsse den in Frage kommenden Re gierungen vorgelegt zu werden brauchen. Ein Mitglied des amerikanischen Kabinett- hat Anweisung erhalten, binnen kurzem nach Frankreich zu reisen, um dem Obersten Kriegs rat zur Seite zu stehen. Reglerungspersonen, denen die verschiedenen Unterteile der Kriegsarbeit obliegen, werden sich in di« Nähe des Schlachtfeldes begeben. Der Oberste KriegSrat hat seine größere Macht namentlich den anhalien« den Bemühungen des Präsidenten Wilson zu danken, welcher zusammen mit dem Obersten Houie den Versuchen Wider stand leistete, in die Arbeiten des Obersten Kriegsrats ein zugreifen. Dieser werde nun fortan- felbstvrrantwortliche Macht besitzen. Finnlands Berzweiflungskampf gegen Rußland. Ns bet der Stockholmer finnländischen Gesandtschaf! MKrzangenes Telegramm meldet. Laß in Wiborg starke Kräfte rujstscher Truppen und der russischen Roten Gards eing«troffe« sind. Danach bestätigt sich die Annahme, daß die in Karelien und der Gegend von Wiborg kämpfendes Finnländer zurkckgedrängt worden sind. Die Schiffe, welche sie schwedischen StaaisangehSrige» auS Finnland abholen Mes, sind unter Bedeckung ein«« Kanonenboote- alten Typ- «ach der fin«lS«dijchen Küste adgegangen. Über di« Tätigkeit der R«»oI»tio«Srexierung in Helsing» kor- wirb gemeldet, daß dies« sich da- Programm der Dol- fth««Ik«n zvr Richtschnur netz»«. SvSzahrmrgen «uS de« Baaken erfolg« »ur nach Erl««b«t» -er Volkskommissar« gegen Erlegrm« «i«er StnatSabgabe. Di« bisherigen Land pächter würde« «iS Rigentümor erklärt, wodurch «in« lang- «msiritten« Frag« gelLst wird. Di« russische* Matrosen, die bisher ein« abwartend« Haltung einnahmeu, haben soeben beschlossen, sich der RevolutionSregisrung anzuschlteßea. ' D»» Gch»«-k«rSH-rrfÄaft der Asien Gar»« k, Helfingfors, s Rach Mekdrmge» der Stockholmer Blätter nimmt dir .Schreckensherrschaft der Roten Garde in Helfingfors immer entsetzlichere Formen an. Die ganze Nacht hindurch hört man G-wehrfeuer «nd auch in der letzten Nacht wurde« wieder mehrere Bürger erschossen. Nach Angabe der Eifen- bahnbeamten erhielt die Note Garde auch in Helfingfors Unterstützung durch russische Truppen, die unter dem Befehl eines Kommissars eintrafen. Unter den nachts Ermordeten befindet sich ein junger Arzt, der im Roien Kreuz-Kranken- Haus angestellt war. Rach Berichten von Augenzeugen wurde der frühere General der finnischen Garde Silfoerhjelm, der sich, obwohl schon 70 Jahre alt, tapfer gegen die ihn überfallenden Soldaten der Roten Garde verteidigte, vo« der Übermacht überwältigt, getötet, dann mit Bajonetten durchbohrt und in einen Sack gesteckt. Die Krtegsabteilung beS russischen Volkskommissars hat die russischen Soldaten durch Order aufgefordert, die Rote Gard« in Finnland zu unterstützen. Minsk von polnischen Truppen erobert. Minsk kst von polnischen Truppen nach einem blutigen Kampf mit den Bolfchewikitruppen genommen worden. Die oberste Polnischs Heeresleitung erläßt an das ganze polnische Volk einen Mobilisierungsaufruf und fordert alle Polen auf, auS den russischen Regimentern Lruszutreten und unter der eigenen Nationalfahne zu fechten. Sogar Frauen, Kinder und Greise werden aufgefordert, zu den polnischen Forma tionen hinter der Front sich als Sanitäter ufw. zu stellen. Ein ähnlicher Ausruf ist von den Polen in M few verbreitet woröen. Die polnischen Zeitung»» in Moskau, Petersburg und Minsk verbreiten dicsen Ausruf unter allen in Rußland wohnenden Polen und den fast 3 Millionen polnischer Emigranten. Der Sitz des MobUisierungSkomiiees ist Minsk. Räumung Aalands durch die Russen. Reisende bestätigen die Meldung, daß die Russen Aaland räumen. Augenblicklich sind nur noch 2000 russische Soldaten auf den Jnjeln, di« sich ebenfalls zur Ab-cife rüsten. Die Aalands- inseln sind von den Russen im Loufe des Krieges wider« «cktlüü belebt worden. Derzeit Ludss in der kchwedilLe« Kriegs- und Tages-Berichte. DI« italienische« i Nach der grsße» Jsonzo-Katastrsph« b« üMerstsHen Armee wurde »on ben krieg-chauvinistische« ZeK»«Kt» deS Lande- immer wieder hervorgrhoben, die Niederlag« sei nur ein Unglück gewesen, di« italienischen Triarier würden kommen und alles wieder gut machen. Ob der Wunsch nach dieser Revanch« wirklich so groß «»ar, ist nicht ein wandfrei bewiesen, eS ist sehr gut möglich, daß die Italiener Min französischen undenglischen,weißrnundschwarzenTruppe» in die Miite genommen und im Gebiete von Asiago zm »er«n Offensive gedrängt worden sind. Di« bedenklichen Schilderungen über den moralischen Zustand, wenn auch nicht aller, so doch vieler Regimenter de- italienischen HeereS kam auS eigenen Federn de- Lande- «nd haben keinen Widerruf, sondern eher eine Fortsetzung gefunden. Große praktische Erfolge erhofft bas Oberkommando de- Königs Viktor Emanuel von dieser Offensiv» kaum, den» an der Westfront sind die sogenannten entscheidenden dies jährigen Angriffe ja noch weit im Rückstand. Daß auch neutralerseits m t Möglichkeiten gerecknet wird, zeigt die Gren.strrkung in der Schweiz, die 1871 die Armes deS französischen General- Bourbaki als „Gäste" bekam. Italiens Offensive bezweckt daher vor ollem das tief gesunkene An sehen des Königs und seiner Regierung vor dem Lande zu heben, um offenen Revolten oorzubeugen. Die italienischen Lriarier sind nicht mehr und nicht weniger als Kanonen futter, und nicht einmal in der angenehmsten ritterliche» Gesellschaft ... der Schwarzen, Braunen «nd Gelben! Die Aussichten der brutschen Schlutzoffensise in neutralem Licht. Neben den ausschweifenden Phantasien unserer west lichen Redaktionsstubengegner, die vom völligen Zusammen bruch der deutschen mililärifcken Kraft zu schwatzen wagen, während wir Rußland zum Waffenstillstand genötigt haben und in Frankreich, Italien, Serbien und Rumänien tief in Feinde-ianb stehen, wirkt ein unbestochenes Urteil aus neutraler Quelle besonders wohltuend. Ein schwedisches Blatt bespricht di« Aussichten der deutschen Westoffensivr. Es bezeichnet einek- deutschen Durchbruch als möglich. Fraglich sei, ob die Entente es verstehen werde, das von den'Deutschen ersonnene elastische Verteidigungssyhem an- zuwenden, Aber auch wen« sie es versiehe, so sei doch da- Die Fortsetzung des Krieges. Die Antwort der Entente auch auf die jüngsten Reden der leitenden Staatsmänner Deutschlands und Österreich- Ungarns war wieder ein rundes Nein. Fortsetzung des Krieges bis zum Äußersten, bis zur Unterwerfung der Mittelmächte unter die „maßvollen Kriegsziele" des Viel« Verbandes. Die Antwort wurde diesmal nicht von den führend?» Ministern der Entcnlestaaten einzeln erteilt, son dern in feierlichster Form durch den gemeinsamen Beschluß des Versailler Kriegsrats. Dieser Rat aber hat, obwohl er unter dem Vorsitz der Ministerpräsidenten Englands, Frank reichs und Italiens sieht, lediglich militärische Befugnisse, er kennte sich daher garnicht auf diplomatische Verhand- lungen über die Reden der Vierbundminister und die darauf zu erteilende Antwort einlassen. Die Ablehnung eines Veisiändlgungsfriedens war vielmehr durch die Ver weisung der Sachs an den Versailler KriegSrat vsn vorn herein feftgelegt. Las Verbrechen von Versailles. Der Versailler Beschluß kann nicht anders den» al§ ein grausames und unerböries Verbrechen an der Mensch» heit bezeichnet weiden. Für den Abschluß rines Verständi» gungsfiiedens hatten die Dierbundmächte alle Voraus» sehuuzen geboten. Die beste ten Gegner aniworteten mit Bed n iunaen, die nur der Sieger dem völlig zu Boden ge worfenen Feinde zu stellen vermag. Die maßvollen Be dingungen der Entente waren Wiederherstellung Belgiens unter voller Entschädigung, desgleichen für Serbien, Monte negro und Rumänien, Elfaß-Lothrlnqen wird an Frankreich znrückgegebsn, solange dieses an solcher Forderung sesthält, sür das besetzte französische Gebiet wird nach dessen Rück gabe Entschädigung gezahlt, das Trentino, Görz, Triest und Istrien fallen an Italien, die Türkei wird oller Gebiete östlich Anatolien- beraubt, Polen wird einschließlich der preußischen Provinz Posen ein selbständiges Königreich, die deuifchen Kolonien werden nickt zurückgegeben. Und nach dem FriedenSschluß wird «ine Rohstoffiperre gegenüber den Mittelmächte« ausgeübt. Wenn da- deutsch« Volk sich gegen bsrsrtig« Bedingungen empört, so ist das wahrhaftig berechtigt; woher aber die Tniente das Recht zu ihrer Auf stellung herlettet, ist unerfindlich. Aber in ihrer verbreche- rifchrn Blut- und Bentegier will sie eS nicht anders, und so werden noch viele Tausende blühender Menschenleben geopfert werden müssen, bi- Recht «nd Gerechtigkeit tri umphieren werden. Wahnwitz «nd Siegesgewltzhekt. Wenn der Versailler KriegSrat seine Kundgebung mA der Versicherung schloß, daß die Entente schließlich o«rch geschossene Zusammenfassung aller ihrer Kräfte doch den Sie« dasoniragen werde, so belog er sich und insonderheit die Völker der Enten e, unter den«» die künstlich entfachte Siegeszuversicht immer m hr verglimmt vnd das Friedens verlangen in gleichem Maße wächst. Aber diese bis zum heutigen Lage fortgesetzt« Bar'piegelung ist Wahnwitz und Verb echen daz «. Denn in Wirklichkeit zittern dis HeereS- lettungen der Weltmacht« vor der von ihnen erwarteten deutschen Offensive, die nach Rußland- Macksetzung, dem mahrfcheinlichen Frieden-schl»ß mit der Ukraine und der »ögline« Verständigung über den Abschluß eine» Waffen« ULstaRbeS mit Rumänien wesentlich wirksamer «nd stärker fei« muß «nd wird, »IS alle vorausgegangenen Kämpfs. Die Entente hat ihrerfeiiS jeden Osfe'nsivgedanken aufge« gebe« und beschränkt ihre eifrigen und mit dem Einsatz aller ihr zs Gebots stehenden Hilf-mittel «ntrrnommenen Maßnahme« auf die Verteidigung. Di« Hoffnung a»f Amerika, di« groß««, di« gesamt«« Entevtrstaate« er« dichtend«-« Kia«»»« glich, ist z« einem Häufche» Asche z» stmrunmrestvsk«. Der 8-Bootkrieg leistet nach wie ver da- »*» khm NVMSutsie »ch steigert mit jedem Tage die Nöte «Ke« Feinds. Wir dürfe« daher, so lebhaft wir «ine« «««hmbsrM Gerstärrbtgrmgsfrieden begrüßt hätte», den ü»«m««d«n »Snspf« mit vollster Siegeszuversicht entgegen- jehea »nd gewiß sei« „Einst wird kommen der Tag, . . / Politische Nachrichten. Die Ve.lrner Verhandlungen. An den Besprechun gen, die in Berlin zwilchen den dortigen Zentralstellen und dem Staatssekretär v. Kühlmann, d:m Grafen Czernin und dem General Ludendorff stattsanden, nahm auch der Chef des G-neralstabrs im Osten, General Hoffmann, teil. Ge neral Hussmann hatte im Laufe des Montag verschiedene UMeirdun.-su, u. a. auch mit dem Abgeordneten Erzberger. Die Verhandlungen wurden am Manlog abend noch nicht zu Ende geführt. Man hoff!«, am Dienstag zu einem Er gebnis zu gelangen, so daß die beteiligten Herren dann so fort Ve-lin wieder verlassen und sich nach Brest-Litowsk be geben könnte«. Es waren schwtlwiegend« Entschlüsse, zu denen man sich in der Hauptsache durch die schäolichen Wirkungen genötigt sah, die durch die Arbeiterausstände in Oflerrerch-Ungarn und in Deutschland auf dem Gebiete der auswärtigen Politik und der militärischen Lage hervor gerufen worden sind. Die Festigkeit der Staatsleitung und die klaren Di Positionen der Obersten Heeresleitung fchtießen jetzt schon, wie der „Tag" versichern kann, jeden G und zur Beunruh gung aus, auch wenn die Unterhandlungen in Bnst-Litomsk einen anderen, als den zunächst gewünschten Verlauf nehmen sollten. Eine Vermögensabgabe, die auf 15 Jahre verteilt und die Höhe von 10 Prozent nicht überschreiten soll, wird von der „Tagl. Rundsch." angekündigt. Die Verhandlungen in Brest-LitowSk sollen laut „Voss. Zig." am Donnerstag dieser Woche wieder ausge nommen we,den. Staatssekretär von Kühlmann und Gras Czernin wollten in der Nacht zum Mittwoch au- Berli« abrrisen und nach Brest-Litowsk zurvckkehren. Während ihrer Abwesenhs t wurden zwischen den Vertretern der ein- einen Delegation-» und von den Untertommijsioneu Be ratungen geführt. Entscheidender Sieg der Ukrainer. Krylenko ,«» de» Polen verhaftet. Ein Funkfpruch aus Kiew meldet, daß Mohilew, der Standort der rufsticken Obersten Heeres leitung, durch die Polen besetzt und Obeibefehlsha^er Kry- lenko niit feinem ganzen Stabe verhaftet wurde. Nach dem gleichen Funkspruch wurde „der Aufstand der Botschewtli" in Kiew von den Ukrainern unterdrückt. An die Spitze de- neugewählten ukrainischen Ministeriums wurde der Vor sitzende der ukrainischen Friedensdelegalion in Brest-Litowsk Hotubowitsch gestellt. Alle ukrainischen Truppen stellten sich auf die Seite der Kiewer Zentralrada. Die Truppenteile der Volschewikt ziehen schleunigst »uS -er Ukraine nach Rußland ab. Bei Kiew soll eine halbe Million ukrainischer Truppen unter Führung von Offizieren versammelt, auch die Zivilbevölkerung soll bewaffnet sein. Charkow wurde von Truppen der Kiewer Rada be setzt. Staaisjekretär Holubowicz bildete ein neues M ni« sterium, das im Gegensatz zu der bisherigen Neigung der Ukrainer, sich mit den Nationalisten zu verständigen, kein einziges bolschewistisches Mitglied enthält. Ei« Tod«S«rteil gegen Trotzki. Nach zweitägiger leidenschaftlicher Aussprache beschloß das Petersburger Komitee der russischen Terroristen das Todesurteil gegen Trotzki zu bestätigen. Einspruch der Petersburger Pake«. Nach de* Petersburger Telegrophen-Agentur hat das Exekutivkomitee deS polnischen Rate» allen in Petersburg anwesenden Ver» trrtern der neutralen und verbündeten Mächte gegen di« LS'ung der polnischen Frage während der Sondcrverhaud- lungen der Russen mit den Mächten, die gemeinsam mit Rußland an der Teilung «nd Unterdrückung PoleuS sich beteiligt haben, Protest erhoben. Am Schlüsse dieses Pro teste- wird wörtlich aesagt: Da- polniiche Volk wird nie und nimmer den zwischen Rußland und den Zentraimächteo abgeschlossenen Vertrag in Bezug auf Palen anerkenne« und wird auch mit allen ihm zur Versüguni stehende« Mitteln nickt aufhörcn, weiter um seine gänzlich« Unab hängigkeit, sein« gänzliche Vereinigung »nd sein«» freie» Ausgang zum Meere zu kämvfen. DaS Meichstvgsmundut deS Abg. Littman« (U Saz.), der wegen versuchten Landesverrats z« fünf Jahren Festungshaft und wegen W derstandes gegen di« Staatsgewalt zu zwei Monalen Gefängnis verarteik wurde (der Vertreter der Anklage halte sechs Jahr« Zucht haus beantrag!), erlischt nicht, sondern ruht nur in seines Ausübung während der Dauer der Freiheitrstrafe, da de« Verurteilten die bürgerl'chen Ehrenrechte nicht aberkonnt wurden. Aba. Dittmann vertritt den Wahlkrei- Düssel dorf 1 (Lennep, Remscheid, Mettmann). Völlige Wiederaufnahme der Arbeit. Bei alle« Beirieben der Rüstungsindustrie ist die Arbeit am Dienstag vormittag geschlossen wieder ausgenommen worden. Ebenso melden alle anderen große Betriebe und Werkstätten, daß ihre Arbeiterschaft vollzählig erschienen ist. Das Fern bleiben einzelner Arbeiter ist fast ausschließlich auf Krank- heits- oder persönliche Gründe zurückzuführen. Zu irgend welchen Ruhestörungen ist es nirgends gekommen. Die Erwerbsstände gegen die Streiks. Aus Anlaß der Arbeitseinstellungen erlassen die Kriegs« auss t üss- der Landwirtschaft und der Industrie, der Reichs deutsche Miltelstand v^rband und der Hauptausschuß der nationalen Arbeiter und Beru'sverbönde Deutschlands e nen wirkungsvollen, von vaterländischem Geilt getrogenen Auf ruf gegen die Streiks, in dem eS u. o. heißt: In demselben Augenblick, der die Entscheidung bringen muß über unser Sein oder Nichtsein, in welchem alles darauf ankammt, daß daheim ein jeder an seinem Platze genau so seine Pflicht tut wie untere treuen Krle er an der Front, da wagt es eine kleine vaterlanLSloie Gesellschaft, bauend auf die Angst vor ihrer eingebildeten Macht, i« schmählichem Verrat am Vaterlande die in der Kriegs industrie in großen Massen beschaftigien 'uaendtichen und urtcilSlosen Kräfte cmizuhetzen zur Cinstelluno der Arbeit, wagt es, unsern tapferen Krieaern, welche stündlich auch für sie dem Tode ins Au r schauen, in den Rücken zu fallen. Das ist mehr, als das deut'che Volk ertragen kann und darf. In unerschütterlicher Treue, in nie rerfageudem Oolermut bat die- Volk alles ertragen: es wußte, daß der
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