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nicht »ach brr wirklich«» niedrigen Emnahmen jedes Neuer» jahreS. Wenn z. B. ein Geschäftsinhaber 1915 5000 Mark, 1916 4000 Mark, 1917 3000 Mark verdient, jo muß er für 1918 Steuern und Zuschläge von 4000 Mark zahlen, jo daß ihm von den wirklich verdienten 3000 Mark wenig genug bleibt. Der grok-e Kriegsindustrielle, der 1915 20 000, 1916 30 000, 1917 40 000 Mark verdiente, zahlt jetzt nur Steuern von 30 000 Mark und auch die geringen Zuschläge. Selbs wenn er im begonnenen Geschäftsjahr weniger verdient, den Steuernutzen hat er Lohn für alle jetzt gebrachten Opiec in der getNberten Zu kunft des Vaterlandes, in der Befreiung der W lt vom englischen Joch liegen mässe, Ls geht um alles! Um die aus gesunden staatlichen G Umlagen, auf dem wechselseitigen Vertrauen und der Treue von Fürsten und Volk aufqeri htete unb<>egie und unbesiegbare deutsche Macht und Kraft, welche allein uns und der Welt den Frieden bringen können und werden, es gebt um unser aller und unser Kinder Dasein l Zeige, deutsches Volk, daß du nichts gemein hast mit jenen Verrätern am Vaterlande! Wer mit den Feinden des .Datei laut <s oewemchme Sache macht, ler ist als Vater- ^andsfeind zu behandeln! Krieg und Wirtschaft. Lebensm tlc! - Kontrolle. Zur Unterdrückung der Hamsteret Haden vielfach Lebensmittel-Kontrollen in den Städten, wie auf dem Lande stattgesünden, und sie find hier wie dort nicht ohne Ergebnis aeblieben, wenn es auch Aufnahmen gewesen sein mögen. Es liegt kein Anlaß vor, in dieser Beziehung bestimmte Normteile zu hegen, denn, genau genommen, sind die Hamster doch nicht mehr das, was sie waren, und die Wucherer sind ihnen weit über. Immerhin ist des alten Spruches zu gedenken, daß Vor getan und Nachbedacht sch- n manchen in groß Leid gebrach! hat. So verhängte daS schwarzburg-rudolstädtische" Amts gericht in Lautenberg gegen einen Mann, der 88 Zentner Kartoffeln verheimlicht hatte, 3800 Mark Geldstrafe, Ent eignung der Kartoffeln und die Kosten. Wenn man das vor dem Kriege gelesen hättel Großstädtische Pelzgeschäfte zeigen Dawenmäntel mit Pelz- füt'eruna zu „billigen" Preisen bis zur Höhe von 8000 bis 10 000 Mark an. Die hat es auch früher gegeben, aber angezeiat wurden sie nicht, denn das Publikum hätte über solche Phantasiepreise, für die nur bestimmte wenige Käufe rinnen vorhanden waren, gelacht. Heute ist das eine Offerte für den allgemeinen Markt, und die Käufer sind nicht mehr rar. Zu» Vermehrung dsS so knapp gewordenen Napiers macht Dr. Sanlag-Berlin im -Tag" folgenden Vorschlag: Es finden sich in den Bibliotheken jedes Gerichts Exemplare des Landrechts, der Allgemeinen GerichtSord- nung, alter Hypotheken- und Konkursördnungen, deZ alten Strafgesetzbuches, alter Kostengesetze und dergleichen mehr. Die meisten dieser Bücher find völlig veraltet und seit Jahr zehnten von keinem Richter benutzt worden und werden auch nie wieder benutzt werd-n. Gleichwohl werden sie «ettenlich weiter »»'bewahrt, füiien die Schränke, erschweren die Übersicht über di« neueren Büchern und fammein Stau!' ,n. Aber dies alles muß in Kauf genommen werden, weil dem Gerichtsvorstand die Befugnis fehlt, sie verkaufen oder «instämpfen zu lassen. WaS auf die Gerichtsbehörden zn- trifft, dürste gleicherweise auch bei den Verwal'ungsL-hvrden der Fall sein. Hier könnte eine Verfügung, die "den Vor- ständen der Behörden zur Pflicht macht, binnen einer km? demesienen Frist alle übeiflüisigen Bücher aus usondern uns «n ein« Sammelftells abzuliejern, eine unoeahnte Menge Material zur Papierbereitung frei machen. Die Bibliotheken der Behörden aber dienen der Arbeit des praktischen gegen wärtigen Lebens und darum fort suS ihnen mit all dem Bücherwust, der nur die Schränke füllt und am lebendigen Leben der Gegenwart nicht mehr teilhat. Sie können dem Vaterland« in jetziger Zeit gar keine größeren Dienste er weisen, als daß Ihr Holzstoff in der veränderten Form des Schreibpapiers in die Bureaus wieder zurückkehrt^. Die Knappheit in Petroleum wird jetzt Kel den schnell zunehmenden Tagen und der größeren Verwendun son Gas und Elektrizität nicht mehr so sehr, als es sonst wohl der Fall gewesen wäre, empfunden. ES scheint sich aber auch hier der Erfindungsgeist, der ichon so viel Troßes geschaffen hat, wieder vewähren und Ersatz geben zu wollen. Jedenfalls ist ein Licht-Hemmnis nicht zu befürchten, wir kommen durch. Ebenso stehts mit dem .Seifenpulver*. Es muß mal g hen. Durchschulttssteuer. Für Gk- schafis>(Firmen-)Jnhabe: findet bekanntlich die Sleuerver- anlagunq nach dreijährigem Du'chschnttt statt. Des« Gs- jetzesoorschr-ft war gut gemeint, sie sollte für Gewerbe und Handel einen Ausgleich in der steuerlichen Belastung brin gen und verhüten, daß bei Mehrverdienst mit einem Male der Steuerbetrug ZU lehr in die Höhe schnellt. Am der anderen Seite sollte sie bei sinkendem Verdienst einer jähen Benachteiligung des StaateS und der Gemeinden in den Steuereinnahmen vorbeugen. Wie so oft, standen sich auch hier Theorie und Praxis gegenüber Der Mittelstand hatte im Frieden nur langsame Verschiebungen in seinem Ver dienst, für diese wäre eine jährliche Veranlagung ebenso praktisch gewesen. Die Großbetriebe, welche die Konjunk turen ausnützen konnten, hatten dagegen Vorteil von dem dreijährigen Durchschnitt. Im Kriege hat sich die Sochlagi «och verschärft. Der Mittelstand, der keine Kriegs«!betts- gewinne, steigende Ausgaben und sinkende Einnahmen hat, empfindet den Dreijahrsdurchschnitt jetzt doppelt schwer, weil zu demselben die bedeutend erhöhte» Zuschläge kam- m«». die V0E dem DurchiLaiMiatzs berechnet wsrdea. aber Der freiwillige LchülerMsdlenst für die Landwirtschaft. Der Landwirtschafisminister hat fetzt be« Landwirt' schaftskammern die von dem Stabe des KriegSamteS aus' gestellten Leitsätze über die zukünftigen Aufgaben deS frei' willigen SchülerhilfSdtensteS für die Landwirtschait zuaeh«« lasten. Die Bereitstellung vollzieht sich im Rahmen der höheren Lehranstalten und erfolgt in der Art, daß jede A» statt genau weiß, wieviel Schül-r und Lehrer jederzeit ab berufen werden können. Aus diesen Vorräte» erfolgt Lie Abberufung je nach Bedarf unterschiedslos für den Groß grundbesitz und die kleinbäuerlichen Anwesen. Die «irS- samste Auslese im Jckerefss der Landwirtschaft selber ist die ärztliche Untersuchung, die zu einer dienstlichen Angelege«, hett der Militärärzte gemacht ist. Es ist zu erhoffen, daß durch das Ausscheiden körperlich der Aufgabe nicht ge wachsener Schüler manche Enttäuschungen der Landwirte vermieden werden können. Die in größeren Städten baldmöglichst einzuleitenb« Untersuchung soll nach einer vom Kriegswirtschaftsamt vor- geschlagenen Einteilung in verwendungsfühig für die Land wirtschaft, als Schreiber und im Ausstchtsdienst, zu Bolen- und ähnlichen Diensten vorgenommen werden. Die Vor bereitung durch Kurie wird die praktische Seite in erster Linie ins Auge fasten. Mit Ler Etnsührung der Schüler, besonders der technisch begabteren, an Maschinen werden gerade den kleinbäuerlichen Besitzern selbständige Hilfskräfte zugewiesen werden können. Auf jeden Fall sind die Schüler, die im Jahre 1917 längere Zeit auf dem Lande gewesen sind, unter dem Gesichtspunkt der Selbständigkeit hervor ragend fortbildungsfähig. In der Propaganda in der Schule soll immer wieder darauf hingewiesen werden, daß Ler Erlag deS UnierrichtsministerS eine volle Sicherung der Schüler gegen jeü« V«Ä»d««ma dar »r sich bstat. Die Angst vor der Militarisierung. Die .Nordd. Alla. Ztg.* hatte bemerkt, daß die eng lische Negierung gleich j» den ersten Kriegsmonattn im Parlament e n sofort vorgenommenes Munlitonsgesetz ein« gebracht hatte, das alle Arbeiter und Fabriken unter StaatS- ausficht stellte. Daß auch der Deutsche Neich°tag nach den Erjagrungen dieser Woche sür eine derartige Maßregel Ver ständnis ou-brüchte, sollte auch den Parteien.nicht verborgen sein, die jetzt dringend danach verlangen, daß das Parla ment zusammentritt. 2/d rmann in Deutschland, so bemerkt dazu die „Tägl. Nundsch. , dem die valerländischen Interessen am Herzen ''?Len, würde eine solche Maßnahme sür ganz selbstver ständlich hallen und müßte es nur bedauern, daß sie wcht eher Platz gegriffen hat. Der .Vorwärts* allein schwebt sofort in größter Sorge. Denn bet einem solchen Vorgehen würde der Sozialdemokratie der Einfluß auf die Kriegsarbeiter entzogen. Selbstverständlich, bah er sich des halb gegen den Plan wendet, ehe er Gestatt angenommen hat, uw) den Anschein zu geben sucht, als ob diese Militarisierung keine .einschüchternde Wirkung* haben würde. Seine Angst zeigt, daß die Regierung auf dem rechten Wege wäre, wenn sie hier Lurchgreifsn würde. Friedrichshafener «emetnderst beschloß die L-richtung eines Zeppelin. Museums, daS anläßlich der 60-Jabr- Ferer des Bodensee-GeschichtsoereinS tm Herbst eröffnet werden soll. Spende des Sultans. Der Sultan Hai 10 000 Mark zur Unterstützung der durch die überschwem- mung in Notlage geratenen Kreuznachec geschenkt, stellte'* Kaiser schon zweimal Beihilfen zur Verfügung Eine Jmkcvschule. In Bremen ist die Errichtung einer Jmkerjchule beschlossen worden. Die für die Bienen- wirtschaft bedeutsame Gründung soll fick auf einen bienen wirtschaftlichen Lehrkursus durch einen Fachmann und auf praktischen Betrieb der Bienenzucht erstrecken. Die Bienen- fchule wird auf einem neben dem Botanischen Garten liegenden Grundstück eingerichtet. Es dürfte daS erste Unternehmen seiner Art zur Hebung und Förderung der deutschen Bienenzucht sein. Die Le brente des „HauptmamuS von Köpenick"- Wilhelm Voigt, der .Haup mann von Küpen ck*, der in Luxemburg wohnt, macht wieder von sich reden. Und zwar durch eine Klage, die er beim Berliner Landgericht 1 wegen der ihm von Frau Gertrud Wertheim ausgesetzten Rente eingereicht hat. Diese Rente ist ihm Frau .Truih* seit dem Konkurse ihres Mannes Wolf Wertheim schuldig geblieben. Er klagt jetzt die ihm notariell zugebilliaten monatlich 100 Maik, gegenwärtig sind eS schon 4200 Mark, ein. Explosion in einer französischen MnnitionS' fabrit. Bei einer Explosion in der Granaien-FüllanstaU in Moulins wurden 10 Personen getötet und 30 verletzt- Es brach Feuer aus, welches das Postamt zerstörte. Ei« anliegendes Pulvermagazin wurde gerettet. Wegen zweifachen Mordes hat das Schwurgericht Heilbronn den 23 Jahre allen Mechaniker Karl Rirker aus Zuffenhausen zum Tode verurteilk. Rieker Hot «M 10. Oktober seine Braut und ihr Kintz vsn der Brücke bei Kirchheim in Len Neckar geworfen; Leid« find er trunken. Verurteil»»« der englischen FliegerlentpantS. Zu der in der englischen Presse gemeldeten Verurteilung der englischen Fli-gerlrutnanis Scholtz und Wookey wird noch folgendes berichtet: Seit mehr als zwei Jahren weiden von englischen Offizieren Flugschriften aufreizenden Inhaltes Himer den deutschen Linien abgeworfen, um durch Wori« und Bild-Schilderung des guten Leben- der deutsben Ge- fanaenen in England unsere Truppen zum überlaufen zu verführen. Da bereit- im März 1S1S zwei deutsche O fi xier» von der Enten!« wegen Abwurfes von Flugblättern vor ei» Kriegsgericht gestellt und zum Lode verurteilt waren, ein Urteil, da« später allerding- in lebenslänglich« Zwangsarbeit umgewandelt wurde und da ferner Frankreich gngekündigt hat, eS würde deutsche Fliegeroffizb re, Lie Flugschriften hinter den französischen Linien abwürfen, Lei Gefangennahme vor ein Kriegsgericht stellen, wurden als Vergeltungsmaßnahme nunmehr di« beiden «ngiische« Flieger vor ein deutscher Militärgericht gestellt. Di« wurden deS vollendeten Kriegsverrats für schuldig Lefunbe« «nd z« 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Etrakerrds tLefchwsrene. Au» SeLsm« tm österreichischen Küstenland wird berichtet: Dis Ge schworenen de- Sebenieoer Kreisgerichts find in den Aus stand getreten, weil ihre Forderung nach Zuweisung RnsH Tagegeldes von 80 Kronen nicht erfüllt wurd». Do» Kriegsgerichtspräfidium hat daS Justizministerium drahtlich um Rat gebeten. , Der Schade» in Paris, der dort durch urch» jüngste« Luftbombardement »»gerichtet wurde, beläuft ßch auf IS Milltdnea Kranke«. Dia ZwangSrailonieruug de» LebenSmlttsT England soll im Saufe de- März i« Kraft trete« «nd flst London und einige andere Distrikte schon z» A«s«»ß das g«rannte» Monat» eisgeführt werde«. Ernente Rn««hen find dr Portugal Der gesamte Eijenbahnverkhr ist «nterbrsche«. 7ö 000 Mark Geldstrafe, »-g«, MalzschiekuV» nach Norddeutschland verurteilt« di« Etraskamm« de Würzburg den Brauereibefitzer Heinrich Gehring Ochjensurt zu einer Geldstrafe von 75 000 Mark. —> Im Kreise Neustadt O.-S. »mb-n 11000 Zentner Meh! und Getreide, dis der BerbrauchSrrgelung entzöge» worden waren, beschlagnahmt Aus aller Well. Ein Gut als Geschenk für Hindenburg. Die Stadloerordnetenversammlung in Posen hat beschlossen, dem Eisten Generalquartiermeister Ludendorff das Ehren bürgerrecht der Stadt zu verleihen und dem Generalfeld marschall v. Hindenburg das Restgut Golencien zum Ge schenk zu machen. Bisher sind für diesen Zweck 130 000 M. gezeichnet, von der Siadt Posen selbst 30 000 M.; der Rest wird von Privaten, Kommunen, Provinzialverbänden ujw. aufgebracht werden. Überfall auf die Richter. Ein aufregender Vorfall spielte sich vor der Greifswalder Strafkammer ab. Ein Epileptiker, der zu einer längeren Freiheiisstrase verurtei't worden war, wurde von Tobsucht befallen, ergriff einen Stuhl und schlug damit auf die Richter ein. Dem Staatsanwalt Hübschmann wurde der Arm ge brochen. Keine Bahnsteigkarten an Sonn- und Feier' tagen. Auf den preußischen Eisenbahnen werden bis auf weiteres an Sonn- und Feiertagen weder an den Schaltern, noch von den Gedern Bahnsteigkarten verausgabt. Den Begleitern von Blinden, Gelähmten, Taubstummen, Kindern uiw. kann an diesen Tagen das Betreten und Verlassen der Bahnsteige ohne Lösung einer Bahnsteigkarte gestattet werden. Stach 18 Jahre« freigesprocheu. Nach 18 Jahren im Wirderaufnahmeverfahre» freigesprochen wurde vom Chemnitzer Landgericht der jetzt in Schlesien wohnhafte Werkmeister Otto Schwerdtger, der im Mä>z 1900, als er noch Schlossergeselle in Chemnitz war, auf Grund der Aus sage feiner Geliebten, eines 17 jährigen Dienstmädchens, wegen Anstiftung zum Diebstahl und wegen gewohnheilS« mäßiger Hehlerei zu einem Jahr und drei Monat-n Zuckt- Haus verurteilt worden war und diese Strafe auch verbüßt hat. Jetzt hat die damalige Brlastungszeugin zugegeben, daß sie die Unwahrheit bezeugt habe, um dadurch von Strafe freizukommen. Glänzende Aussichten der brasilianischen Kaffee' Ernte. Nach fachmännischer Schätzung soll die 1917 er Ernt^ .alles bisher Dagewesene* übertreffen. Um so weniger er' freut sind die Kaffeepflanzer über die durch die KriegSver' hältnisfe aufs äußerste eingeschränkte Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes. Der Staat Rio de Janeiro allein, welchrr einen durchschnittlichen ^Ertrag von 2,75 Millionen Sack Kaffee liefert, wird diesmal 4 bis L Millionen Sack zur Verfügung stellen können. Der Staat Espirito Santo, der bisher etwa drei Viertel Million Sack lieferte, wird es leicht auf 1 Million bringen. Im Staat Sao Paulo rechnet man auf 12 Millionen Sack. Man hofft, daß gegen Ende des Krieges Lie Vereinigte« Staaten große Kaffeevorräte auf häufen und auf diese Weife Brasilien die erhofft« Hilfe bringen. 1VOV Mark Belohnung. Auf die Ergreifung der Person, die bei den Moabiter Unruhen den Polizei' Wachtmeister Thimian erschossen hat, ist van der Pol-zei' behörd« ein« Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt- Zweckdienlich« Mitteilungen nehmen die Polizeipräsidien in Berlin «nd Charlottenburg josst jede» Polizeirevier entgegen. Scho» »keder e!«e Mordtat Jugendlicher:. In Berlin wurde ein hochbetagter Schuhmachermeister ermordet. Obwohl da« Verbrechen noch nicht völlig aufgeklärt ist, scheint «S sich hier wieder um die Bluttat Jugendlicher zu handeln. Abends gegen 10 Uhr trat eine Kundin in den Laden deS im Keller eines Vorderhauses der Friedrichs« macht, also im Zentrum Berlins, gelegenen Ladens des SchuhmachermeiftsrS Reichardt, um sich ein Paar Schrche adznholen. Der alts Mann, der ein krankes Bein hatte, bat sie, ihm aus einem in brr Nähe gelegenen Schanktokal Abendessen zu holen, und erklärte ihr mit einer gewissen Erregung, daß «r zwei junge Leute mit Geld weggeschickt habe, dis aber nicht wiedsrgekommen seien. Die Frau kchrt« nach etwa zehn Minuten mit dem verlangten Abend essen zurück, fand aber jetzt die Tür verschlossen. Plötzlich wurde die Kellertür geöffnet und ein junger Mann lief eilig davon. Ihm folgt« ein zweiter, der ihr zurief, der alte Mann schliefe schon. Die Kundin betrat dennoch den La den und fand Reichardt mit durchschnittener Kehls am Fußboden liegend auf. Eins Kommode war geöffnet und durchwühlt. Auf dis Meldung hin begab sich die Mord- Kommission an den Tatort. Nach den angestetlien Ermitte lungen fehlt ein Geldbetrag von etwa 150 M rk. Allem Amchein nach hat einer der Burschen den alten Mann, während er mit dem anderen sprach, mit einem hammer artigen spitzen Instrument niedergeschlagen und dann dis Kehle durchschnitten. Reichardt war 1847 in Berlin geboren und seit Jahren Wiiwer. Ein Sohn von ihm steht als Ossizier im Feld«. Die Kriminalpolizei hat auf die Ergrei fung der Täler, die ziemlich genau beschrieben werden konnten, eine Belohnung von raufend Mark ausgesetzt. Randmord in Bachum. In dem Orte Riemke bet Bochum wurde die Schuhwarenhändlerin W iwe Wil helm Mvckler von Einbrechern ermordet und um eine große Summe Gelbes beraubt. Man fand dis Frau mit durch schnittenem Hals in ihrem Bett auf. Von den Mördern sehlt jede Spur. LOO Personen verbrannt. In Nowo-ArchangelSk in der Provinz Elisabeth grad ging die Menge nach einer Petersburger Meldung bei der Plünderung von Brannt weinlagern mit Lichtern um. In der von ansgeschüttetem AlkrHol gesättigten Umgebung entstand ein Brand, durch den 200 Personen umgekommen fein sollen. Sensationspreise für alte Briefmarken. Bei der im Berliner Künstlerhaus abgehalienen Versteigerung von Briefmarken erzielte eine alte rumänische Zeitung aus dem Jahre 1858 mit 8 Siück 5 Para schwarz auf bläulich den Preis von 36 650 Mk. Und da redet man von Kriegsnot! .E« LsPrpHjin-MiüeE st, Vsr