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Seite 8 zu Nr. 203'—-Sächsische Ltaatsreitung — Dienstag, 18. Dezember 4017 am gleichen Tage ein mit Maschinengewehren bewasfnetes feindliches Motorboot versenkt. Tie dem deutschen Bericht gleichlautenden Bestim mungen über den Waffenstillstand mit Rußland schließen wie folgt: Ter Verkehr der Handelsschiffe auf dem Schwarzen Meer ist frei. Eine Sonderkommission ist be auftragt, alle nötigen Entscheidungen betreffend einer Begrenzungslinie für die Seestreitkräfte und für die Fest setzung ungefährlicher Routen für den Verkehr von Handelsschiffen zu treffen. Kleine Nachrichten zur Kriegslage. Bern, 17. Dezember. „Corriere della Sera" meldet: Aus der Höhe von Astreal sind zwei Dampfer zusammengestoßen, von denen einer, der japanischer Nationalität war, gesunken ist, der andere konnte schwer beschädigt Messina erreichen. Tvnlon, 18. Dezember. (Agence Havas.) Ter Zweimast- sckoner „Marie Louise Elisabeth" ist im Sturm gegen die Küste geworfen word-n, wo er mit Mann und Mans unter gegangen ist. Zeitungsftimmen. Mit Befriedigling und Besonnenheit besprechen alle Berliner Blätter den, wie das „Berliner Tage blatt" sagt, ganz ungewöhnlichen Vorgang, daß man sofort nach dem Abschluß der Waffenstillstands- Verhandlungen das Dokument des WaffeustcklstandS- vcrtrages ohne jede Einschränkung der Öffentlichkeit unterbreitet. Der „Berliner Lokalauzciger" schreibt: Es will scholl etwas bedeuten, wenn nach Jahren des furcht baren Kampfes der grauenvollsten Aufwulstung aller menschlichen Leidenschaften ein solcher Vertrag zustandekommt. Ein für beide Teile ehrenvoller Frieden ist die Signatur dieses Vertrages, der förmlich darauf angelegt ist, von selber in den eigentlichen Friedensvertrag hinein,-»wachsen. Ten deutschen Unterhändlern, die den Vertrag von Br> st - LUowsk in kurzer Zeit zustande ge bracht haben, ist der Dank des Vaterlandes gewiß. Deutsches Reich. Die Antwort des Reichskanzlers auf die Rede Lloyd (Georges. Berlin, 17. Tewmber. Ter Reichskanzler Di. Graf Hertling hatte die Freundlichkeit, den Direktor voll Wolffs Telegraphenbureau, Dr. Mantler, zu einem kurzen Ge spräche zu empfangen. Der Gegenstand war die letzte Rede Lloyd Georges. Ter Reichskanzler äußerte sich fol gendermaßen: Sie fragen mich nach meiner Antwort ans die letzte Rede des englischen Premierministers Lloyd George. Hr. Lloyd George nennt uns in seiner Rede Verbrecher und Banditen. Wir beabsichtigen, wie schon einmal im Reichstage erklärt wurde, nicht, uns an dieser Erneuerung der Sitten homerischer Helden zu beteiligen. Mit Schimpfworten werden moderne Kriege nicht ge« lvonncn, vielmehr aber verlängert. Denn das ist nach jenen Schmähungen des englischen Ministerpräsidenten klar: Für uns ist eine Verhandlung mit Männern von derartiger Gesinnung ausgeschlossen. Für den aufmerk samen Beobachter konnte seit geraumer Zeit kein Zweifel mehr bestehen, daß die eng'ische Regierung unter Führung von Lloyd George dem Gedanken eines gerechten Ver ständigungsfriedens »umgänglich war. Wenn es in den breiten Kreisen der Öffentlichkeit eines schlagenden Be weises hierfür bedurfte, so ist er durch die neueste Rede des englischen Staatsleitcrs geliefert. Sie wissen, daß ich erst seit kurzer Zeit an die Spitze der Reichsregierung getreten bin, daß mir aber meine bisherige Stellung Ge legenheit gab, die auswärtige Politik meiner Vorgänger und der verbündeten Staatsmänner von einem besonders guten Beobachtnngsposten ans zu verfolgen. Und da kann ich als Staatsmann und Historiker, der ein langes Leben dem Forschen nach geschichtlicher Wahrheit ge widmet hat, erklären: Tas deutsche Gewissen ist rein. Nicht wir waren es, die den Mord von Serajewo in szenierten. Der Prozeß Suchomlinvw in Petersburg hat das, was wir seit Ende Jnli 1014 wußten, der Welt mit absoluter Dent'.ichleit klargelegt: die Ursache des Welt krieges, den dem Zaren NikolanS II. von gewissenlosen Ratgebern abgenötigten Befehl zur Gesamtmobilmachnng, der uns den Kamps nach zwei Fronten anszwang. Vor wenigen Tagen war es ein Jahr, daß wir mit unseren Verbündeten den Feinden die Hand zum Frieden boten. Sie wurde zurückgestoßen. Inzwischen hat unsere Ant wort auf die Papstnote unseren Standpunkt erneut aus gesprochen. In dem Augenblicke, wo ich die Nachricht erhalte, daß die Waffenruhe, die schon zwischen unseren östlichen Nachbarn und uns bestand, in einen förmlichen MaffenstiUstan'b übergcgangen ist, wird mir die Rede des englischen Premierministers, von der Sie sprechen, vor gelegt. Sie ist die Antwort des heutigen englischen Kabinetts auf die Papstnote. Unser Weg im Westen ist demnach klar. Nicht Lloyd George ist der Weltrichter, sondern die Geschichte. Ihrem Urteil können wir wie am 2. August 1014 so auch heute mit Ruhe entgegensetzen. Reue Ritter des Ordcns le merkte. Berlin, 18.Dezember. Generalmajor Leguis wurde für die Erfolge seiner Division in Italien mit dem Orden kour le mörite ausgezeichnet. Siegreich hatte diese die Jsonzvfront durchbrochen, in ummterbrochenen Kämpfen den Engpaß bei Cividale überwunden und nach Eroberung des stark verteidigten Brückenkopfes bei Daniele und Ragogno den Übergang über den Tagliamento erzwungen. — Leutnant der Reserve Schörner vom Bayerischen In fanterie-Leibregiment erhielt den hohen Orden, weil cs ihm mit seiner Kompanie durch rasches ungestümes Zu greifen gelang, den besonders stark ausgebautcn Schlüssel punkt der italienischen Hauptstellung zu gewinnen, deren Besitz die entscheidenden Erfolge vom 25. Oktober ermög lichte. Dem Hauptmann Wittekind wurde der Orden kour !v möritv verliehen, weil er mit seiner tapferen Truppe im schwersten Feuergefecht den Eng länder» durch kühnen Vorstoß große Verluste zufügte und ihneA bri MMfchendaele hartnäckig verteidigte Stellungen entriß — Hauptmann Ketter wurde als Kommandeur eines Kampfgeschwaders mit dem Orde» kour Io m^rits ausgezeichnet sch: seine Kroße» Ertzsche auf den verfchiede- nen Kriegsfchmiplätzen und für die schneidigen Angriffe aus Dünkirchen. — Oberleutnant der Res. Schleich-, Leutnant der Res. Klein und Leutnant Buckler wurden mit dem hohen Orden beliehen für die große Anzahl ihrer Luftsiege. Oberleutnant Schleich blieb 2ti Mal, Lentnant Buckler 20 mal Sieger im Lustkampfe während Leutnant Klein neben der hervorragenden Führung seiner Jagdstaffel selbst 15 feindliche Flugzeuge und 5 Fessel ballone abfchoß. Dee bayrische Ministerpräsident zur Frage der Ren- ori ntiernng. München, 17. Dezember. Bei der Beratnng des Etats des Anßeren in der Kammer der Reichsräte gab Ministerpräsident v. Dandl eine Erklärung ab, in der er u. a. sagte: Meinen Standpunkt zur Frage der Neu orientierung habe ich schon wiederholt dargeiegt. Festhalten an den bewährten Grundsäüen unserer Staatsverfassnng, gleichzeitig aber auch Mitarbeit an dem durch die Zeit Verhältnisse gebotenen Ausbau der staatlichen Einrichtungen. So sehr ich umstürzenden Neuerungen entgegentrete, so möchte ich nicht während des Krieges jede Beteilignng an dem Ausbau des Staatswesens ausgeschlossen wissen. Ich glaube mich hier in derselben Auffassung der Kammer der Rcichsräte zu befinden, die sich ja auch zn einer Um gestaltung der Kammer bereit erklärt hat. Was hier für das engere Vaterland gilt, gilt auch für das Reich. Wir dürfen Schritte auf der abschüssigen Bahn nicht machen und müssen vor allem dafür sorgen, daß der bundesstaatliche Eha- rakter des Reiches aufrechterhalten wird. Ich stehe da auf dc m gleichen Standpunkte wie meine Amtsvorgänger. An dem föderativen Eharaktcr des Reiches darf nichr gerüttelt werden. Daß auch in der inneren Politik des Reiches die abschMge Bahn nicht betreten wird, hat Gras Hertling jüngst mit aller Entschiedenheit mit den Worten bekundet: daß an den Grundsätzen der Neichsvcrfassmig nichts ge ändert werden kann nnd darf. Znr Friedensresolution erklärte der Ministerpräsident: Wenn das Teutsch- Reich nackt all den Erfolgen, die seine Heere errungen, von Frieden spricht und die Hand znm Frieden bietet, so gibt cs damit sicherlich kein Zeichen der Schwäche. Aber es will nicht den Frieden um jeden Preis. Wir sind mit den Verbündeten einig darin, daß unsere Gegner nicht nur die Verantwortnng, sondern auch die Folgen zn tragen haben, daß sie durch ihr hartnäckiges Festhalten an dcm Vernichtnngswillen die Grundlagen zerstört haben, ans denen der Friede aufgebaut werde» konnte. Der Friede, den wir erstreben, mnß ein dauernder sein. Er muß unser Vaterland und die Welt vor ähnlichen Erschütterungen sichern, wie sie der Weltkrieg gebrach! hat. Die Friedcusverhandlungeu mit Rußtlmv. Berlin, 17, Dezember. Amtlich. Die Regierungen Deutschlands, Österreich--Ungarns, Bulgariens und der Türkei werden bereits in den nächste» Tagen in Friedens- verhandlnngen mit Rußland eintreten. Tie Abreise der deutschen Bevollmächtigten erfolgt demnächst. Unverbind liche Vorbesprechungen über die Fricdensbcdingungen zwischen den schon in Brest Litowsk anwesenden Vertretern der beteiligten Regierungen sind bereits im Gange. Berlin, 17. Dezember. Wie die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" hört, wird sich der Staatssekretär De. v. Kühlmann im Laufe der Woche zn den Friedensverhand- lnngen nach Brest-Litowsl begeben. Wie die „Berliner Borsenzcltnng" mitteilt, wird auch der österreichisch-ungarische Minister des Anßeren, Graf Ezcrnin, zur gleichen Zeit in Brcst-Litowsk erwartet. Zufammeutritt des Haupiau-fchuffes des Reichstages. Berlin, 17. Dezember. Der Reichskanzler hat die Führer der Reichstagsfraktionen zur Besprechung sür Donnerstag, den 20. Dezember, 3 Ubr nachnuttags ein- geladcn. ES wird von dem Ergebnis dieser Befprechung abhängen, ob und wann der HauptanSschuß des Reichs tages demnäcbst znsammentreten wird. Wie die „Germania" hört, wird der Hauptansjchuß des Reichstages am Donnerstag oder Freitag znsammen treten. Man wird vielleicht in der Annahme nicht fehl- gchen, schreibt das Blatt, daß die nnn mit Abschluß deS Waffenstillstandes im Osten sich anfwerfende Friedens frage den Gegenstand der Verhandlungen bilden wird. Auch dürfte sich Gelegenheit siuden, die Vorgänge zn erörtern, die den eugl.scheu Friedenssühler im September im Sande verlaufen ließen. Kleine politische Nachrichten. Berlin, 17. Dezember. Der „Reichsenze igcr" ver öffentlicht eine Bekanntmachung über die Wahlen nach dcm Vecsichcrungsgesetz für die Angestellten, eine Belanntmachnng über Lohnpfändung, eine Belanntmachnng über Beschaffung von Papierhvlz für Zeitungsdruckpapier in Elsaß-Lothringcn eine Bekanntmachung betr. Anwendung der Bertragszollßche nnd eine Anordnung der Neichsstellc für Speisefett. Ausland. Die Angelegenheit Caillaux. Berlin, 17. Dezember. Die Pariser Presse schreibt: Bei der Vernehmung durch den Untersuchungsausschuß der Kammer in der Eaillaux-Angelcgcuhcit erhob Aömeuceau energischen Einspruch gegen die Angaben Caillaux', wo nach dieser das Opfer von Machenschaften des Bot schafters Parrore sei. Er, Clemenceau, stütze sich bei seinen Angaben auf diplomatische Schriftstücke und könne nicht zulasse», daß man einem Botschafter der Republik irrtümliche Berichte an die Regierung unter schiebe. Berri, 17. Dezember. „Lsservatore" dementiert die Meldungen französischer Blätter, wonach Frau Caillaux mit Kardinal Gaspari und Caillaux selbst mit Prälaten in Nom Besprechungen gehabt habe. Der Vatikan protestiere überhaupt energisch dagegen, durch eine un anständige Preßfehde in die dunkle Pariser Affäre der- wickelt zu werden. Zn Balfours Erklärung über den deutschen Friedensschritt. Berlin, 17. Dezember. Nach einer Meldung ans Amsterdam hat Lord Robert Cecil das Reuterlmreau be nachrichtigt, daß das, was Deutschlands Antwort auf Balfours Erklärung im Parlament über den deutschen Friedensschritt vom September sei» solle, vollständig un zutreffend sei.- Wie Präsident Wilson, so hat auch Eng land fortwährend versucht, Aufklärung über Deutschlands Kriegsziele zu erhalten und immer wieder versucht, diese Aufklärung-durch Miuisterreden zu erlangen, aber bisher ohne Erfolg. Absolut unzutreffend sei jedoch, wen» man zu verstehe» gebe, daß irgendeine Anfrage privater Art an den Feind mit Wissen der britische» Regierung gerichtet woideil wäre. Tie von Reuter verbreitete Äußerung Lord Robert Cecils über die deutsche Antwort auf Balfours Erklärung im englische» Parlame»t ist in keiner Beziehung geeignet, die Mitteilung des Wolssscheu Bureaus zu eulkräsiigen. Lord Robert Eecil weiß sehr wohl, daß es nicht öffent liche *Ministerredc» sind, die zur Erörterung stehen. Es ist also nicht ersichtlich, warum diese öffentlichen Minister rede» plötzlich herangezoge» werde». Ter Schlußsatz ist mit deu hier bekauute» Tatsache» nicht i» lkbereinstim- »nittg zu brüigcu. Ist es Lord Robert Eecil bekannt, daß ei» in amtlicher Stellung besindlicher englischer Diplomat im Angust eine Mitteilung betreffend deutsche Kriegsriele an eine neutrale Macht richtete, und behauptet Lord Robert Cecil, daß diese Mitteilung nicht ii» Namen und Auftrage der großbritannische» Regierung gemacht worden sei, oder will er behaupten, daß diese Mitteilung nicht unter Umständen erfolgt sei, nach denen die neutrale Regierung cmnehmen mußte, England handele in Erwartung der Voraussicht eines entsprechenden Schrittes der neu tralen Macht bei der deutschen Reichsleitung? Nnfichere Zeitungsnachrichten als Unterlagen englischer Min sterrcdcn. Berlin, 17. Dezember. Laut „Times" von: 6. De- zemberfragt King in der Unterhaucsitzung des 5. Dezember, welche^cnsormationc» die Regierung darüber besitze, daß amtliche deutsche Stellen die Polygamie ermutigtem Balsour erwiderte: Die Regierung crsuhr kürzlich, daß eine neutrale Zeitung ans eine in Deutschland erschienene Broschüre hinwies, welche die Polygamie empfahl. Die Zeitung betonte, daß diese Broscvüre amtlich oder halb amtlich unter der Militär und Zivilbevölkerung verbreitet würde. King stellte daraufhin fest, daß Lord Eecil auf Grund einer unkontrollierbaren neutralen Zeitungsnach richt bedeutsame Reden halte. ES entspreche aber nicht seiner Stellung, Erklärungen abzngeben, die sich auf eine ß> jämmerliche Grundlage stützen. Drotzty und die Vervanvcvotfchafter. Petersburg, 15. Dezember. lPetersb. Tel.-Agentur.) Mehrere Botschafter hatte» das Sichtvermertvisamsür die Pässe der diplomatische» Kuriere des Volkskommissars für auswärtige Angelegeuheite» verweigert, was fie da mit begründeten, daß die Regienmg des Arbeiter- uud Soldatenrats »icht als Regierung anerkannt sei. Das Kommissariat für auswärtige Angelegenheiten erklärte, die Frage der Anerkennung der Regierung sei eine öloße Formalität. Die Regierung der Arbeiter- und Soldaten- räte lege wenig Gewicht auf diese Einzelheiten der öiplo- matifcheir Gepflogenheiten. Ei» Beweis dafür, daß die Botschafter die Macht der Regienmg der Arbeiter- und Soldatenräte anerkannt hätten, liegt darin, daß fie sich a» sie wenden, wemr sie einen Paß sür ihre eigenen Kuriere branchten. I» Aubetracht dieses unzMäijigen Zustandes offenbare der Volkskommissar sür auswärtige Angelegenheiten den Befehl, de» Vertretern diefer Bot schäfte», die es als ihre Ausgabe betrachtele», der Regie rung der Arbeiter und Soldatenräte burecmkratlsche Schwierigkeiten zn bereiten, keine Genehmigrmgen zu er teile», oder irgend eine Erleichterung z» gewähren. Trennung von Kirche und Ltaat in Rnßta id. Petersburg, t5. Dezember. (Reuter.) Die Volks- bcaustragten haben einen Erlaß heransgegeben, der die Trennung von Kirche und Staat festfetzt uud gleicyzeitig die Kirchen und Klostergitter sowie Gold, Suber und Edelsteine aus den Mitren und Kreuze» der Geistlichkeit ennieht. Ferner wird die Geistlichkeit verpflichtet, in den nicht z»m Kampfe verwandten Teilen deS Heeres zu diene». General Nowitzkp, der Oberbefehlshaber a» der Nvrdsronk, ist veraastet »nd nacb der Peter Pauls Festung gebracht worden. Die innere Lage in Rnßiauv. Petersburg, 15. Dezember. (Reuter.) Beim Er scheinen deS neuen maximalistischen Bürgermeisters ver ließen alle Beamten der Petersburger Stadtverwaltung das Rathaus, indem sie gegen d'e Ungesetzmüßigkeit der maximalistischen Verwaltung Einspruch erhoben. Petersburg, 15. Dezember. (PeterSb. Tet.-Agentur.t Ter allgemeine Eiseubahndienst kommt in Gang. Tie. Verwaltung der Eisenbahnen und Verkehrswege meldet, daß in de» letzte» Tage» hi»reichei>de Zufuhren von Le be»smittel» uird Brennstoffen in Petersburg, Moskau und allen volksreichen Orten der Gegenden Nordrußlands so wie sür die Süd- und Nordfrvnt enigetrvfsen sind. Für die Versorgung Petersburgs siud täglich 40 Waggons Ge treide nötig Am l. Tezember sind 38 -Waggons ein getroffen. Berlin, 17. Tezember. Laut telegraphischer Berich tigung erhielten bei den Wahlen zur Petersburger städti sche» T»ma die Bolschewik« 188, die §nzialrevol»tio»äre 20 Sitze. Die „Times" »leidet aus Odeffa: Berichte über die Ereignisse bei Grodny besage», daß eine kaukasische Heeres- abteiluug Grodny umzmgelte und belagerte. Es kam zu heftigen Kämpfen. Eine der Petrolenmquellen wurde durch Brand vollständig vernichtet und viele Menschen kamen um. In Grodny herrscht auch eine Geldpanik. Tas Publikum zieht alle Einlagen ans den Banken zurück, weil es eine Beschlagnahmung der Bankgelder durch die Bolschewiki fürchtet, wie dies iu Nikolajew und anderen Städten der Fall war. Dic geheimen Kammcrfitzungcn in Flatten. Laut „Vossischcr Zeitung" erörtern die italienischen Zeitungen in Berichten über die Gchcimsitz»»gen der Kammer eingehend die Möglichkeiten des Rücktritts Son- ninoS und seiner Ersetzung durch einen Giokittianer. Bern, 17. Tezember. Ter radikale Deputierte Pietravalle schreibt im „Giornale d'Jtalia": Jene, die sich in geheimen Sitzungen zusammengeta» haben, um eine parlamentarische Verfchivörung zum Schaden SounmoS nnd die Aufrichtung eines kricgsgegnerifchrn Ministeriums