Volltext Seite (XML)
AUSSTELLUNGEN Mode in Dresden Die Mode gehört zu den bisher weni ger beachteten Bereichen der Kulturge schichte der Stadt Dresden. Diesem Thema widmet sich der zweite Teil der Präsentation des Stadtmuseums im Foyer des Kulturpalastes, 2. Etage, vom 9. Dezember bis 17. Januar. Das Fluidum der Kulturstadt Dresden wirkte sich auch auf den Umgang sei ner Bürger und Besucher mit der Mode aus. Die hier reichlich vorhandenen Möglichkeiten zum Besuch von Oper, Schauspiel, Konzerten und Galerien waren Anlaß, um sich entsprechend fest lich und modisch zu kleiden. Mit der Einweihung des Gewerbehauses an der Ostra-Allee im Jahre 1870 erhielt Dresden einen städtischen Konzertsaal, der vielen musikinteressierten Bürgern den Zugang ermöglichte. Das war eine Zeit, in der mit der aufkommenden Kon fektion modische Bekleidung preiswer ter und in größerer Zahl angeboten wurde. Weitere modische Akzente setz te man mit einer Vielfalt an Hüten, Hand schuhen, Sonnenschirmen, Krawatten sowie mit der Frisur. Bekannte Dresdner Modehäuser wie Alsberg, Wilsdruffer Straße, und Nagelstock, Prager Straße, warben in den Programmheften von MODEHAUS NAGELSToCn DRESDENSPRAOER-STRJ/S LEIPZIG IPETERS-STR.55 WEISSER HIRSCH B.DRESD. ERSTES HAV/S FÜR EINFACHE BIS HOCHELEGANTESTE DAMENMODEN BACKFISCH*™, KINDER KLEIDVNG I Sf Concert-Tücher neueste Dessins. Thcatcr-Capottcn, feine Umhänge, sowie alle Arten Strumpf- u. Wollwaarcn, Unterzeuge ctc. in reichster Auswahl hei Theo. Schelle, Firma: TVilh. Krieger, ’CRT'ilsd.r'cifferstrasse 35. Oper und Schauspiel für ihre Angebo te. Wenig bekannt ist auch, daß im Jah re 1 850 die Dresdner Gustav Adolf Müller und Heinrich Klemm die Genos senschaft „Europäische Moden-Akade- mie" gründeten. Seit f 866 befand sich die Akademie in einer eigens dafür er bauten Villa Nordstraße 20 und wurde als bedeutendstes Fachinstitut des Schneidergewerbes in Deutschland ge schätzt. Für 1996 bereitet das Stadtmuseum eine Ausstellung zur Thematik Mode vor. Bis dahin sind noch viele Lücken in der Sammlung zu schließen. Das Museum bittet dabei um die Mithilfe der Dresd ner. Gesucht werden gut erhaltene und modisch markante Bekleidung und Zu behör sowie Modezeitschriften vom Bie dermeier bis zur Zeit des Minikleides.
