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genossen und Komponistenkollegen Georg Friedrich Händel, der von Halle über Ham burg nach Italien und dann nach England kam und überall größte Aufmerksamkeit erregte. Hätte man den Begriff „Weltgeltung“ zur Bach-Händel-Zeit gekannt und ihn messen können, wäre Bach sicherlich weit abge schlagen nach einigen Dutzend Italienern und Franzosen, auch sehr weit nach Händel, sogar nach deutschen Kollegen genannt worden. Es ist bezeichnend, daß man Bach das Thomaskantorat in Leipzig erst anbot, als bereits andere Musiker - demnach weitaus berühmtere - nicht zu gewinnen waren. Das waren Georg Philipp Telemann, Johann Friedrich Fasch und Johann Chri stoph Graupner. Und Bach sagte zu, dieses Amt zu übernehmen, obwohl es für ihn einen beruflichen und sozialen Abstieg bedeutete. Immerhin war er Hofkapellmeister in Köthen, fühlte sich hier auf dem Gipfel sei nes Lebens und Wirkens, hatte beachtliche Erfolge und sollte nun und zukünftig sein Dasein als Schulkantor fristen, kein sehr schöner Gedanke. Dieses Angebot machte Bach zu schaffen, aber er entschied sich für das lutherische Leipzig, denn eines war ihm wichtig, und das konnte er im kalvi nistischen Köthen niemals erreichen: der erklärte „Endzweck“ einer „regulierten Kirchenmusik zu Gottes Ehren“. Das wird aus einem Brief an seinen Jugendfreund Georg Erdmann deutlich: „Ob es mir nun- zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capeilmeister ein Cantor zu werden“, so habe er es doch „in des Höchsten Nahmen“ gewagt. Ja, er hatte es gewagt und sicherlich oft genug bereut. Aber er hat unverdrossen an seiner Musik gearbeitet und eine Vielzahl bedeutender Werke komponiert. geb. 21.3.1685 in Eise nach, gest. 28.7.1750 in Leipzig erste musikalische Ausbildung in Ohrdruf bei Bruder Johann Christoph, dort auch Lateinschule, danach Klosterschule in Lüneburg 1703 Musiker in der Privatkapelle des Herzogs Johann Ernst von Weimar, danach Organist in Arnstadt, in dieser Zeit auch mehrmonatiger Studienaufenthalt bei D. Buxtehude in Lübeck 1707 Organist in Mühlhausen 1708 Hoforganist und Kammermusiker in Weimar (ab 1714 Konzertmeister) 1717 Hofkapellmeister in Anhalt-Köthen ab 1723 Thomaskantor und Director musices in Leipzig 1729 - 1737 und 1739 bis ca. 1741 zusätzlich Leiter eines Collegium musicum in Leipzig