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Der llMkNN KIÄl>Udsr8f (nobon Ü6m Ovorou On8tliof6) ist unstreitig für Herre,n- und Kn a b en kle ider. Bian beachte das Schaufenster. Oliv HoillkolÄ. Nacht nach Hause gekommen sein, worauf heftiger Strsit Mischen den Ehegatten stattfand. Kurz nach 12 Uhr hat sich der Ehemann aus einem Fenster seiner in der zweiten Etage gelegenen Wohnung in den Hof hinabgestürzt und ist tot liegen geblieben. Nachdem man in die Wohnung eingeörungen, bemerkte man, daß auch die Frau Weiße, eine dem Trünke ergebene Frau, tot in ihrem Bette lag, allem Anschein nach von ihrem Manne erschlagen. Sie hat durch ihr Verhalten die erste Veranlassung zu dem furchtbaren Verbrechen ihres Mannes gegeben und ihn veranlaßt, die That weniger ans Existenzsorgen zu begehen. Weiße, von Berns Kartonnagenarbeiter, war kränklich und hat erst vor Kurzem eine Zeit lang krank gelegen. Die Frau hat sich während dieser Zeit wenig um ihn gekümmert, wie sie ihn überhaupt zeitweilig ganz verlaffen hat. Das zunehmende Alter, der Verstorbene ist Mitte Sechziger, seine Hilflosigkeit während seines Krankseins, sowie die Trunksucht seiner Frau mögen in dem Manne haben Ge danken reifen lassen, die er dann auf so entsetzliche Weise in die That umsetzte. Ein Gerücht wollte sogar wissen, Weiße habe vor seinem Selbstmord feiner Frau Gift in den Schnaps gethan. — Der „Dresdener Anzeiger" schreibt: Der Grund zu dem Selbstmord Weiße's ist vermuthlich der Tod seiner Frau, der Vormittags erfolgte. Wahr scheinlich ist sie vom Schlage getroffen worden. Beide Tote wurden Nachmittags behördlich aufgehoben. Durch das Leben der Frau, die dem Trünke sehr ergeben gewesen sein soll, scheinen öfters Streitigkeiten zwischen beiden Ehegatten vorgekommen zu sein. Eine solche Scene spielte sich auch am Sonnabend im Laufe des Vormittags wieder ab. — In Niederrottendorf bei Neustadt wurde Freitag Abend gegen 8 Uhr ein kürzlich von Hohnstein entlassener Arbeiter, welcher als Knecht in Dienst treten wollte verhaftet und nach dem Amtsgericht Neustadt ge bracht. Er steht im Verdacht am Mittwoch Abend gegen 7 Uhr an der 17 jährigen Tochrer des Wirthschaftsbcsitzers Riedrich in Niederrottendorf einen Mord geplant zu haben. Er brachte dem Mädchen, als es von einem Besuche aus der Nachbarschaft kommend, nach der Wohnung ihrer Eltern ging, zwei Stiche mittels eines dolchartigen Instruments bei. Der erste Stich sprang am Corsett ab, der zweite Stich, nach dem Unterleib geführt, ist hingegen 5 Centimerer breit und so tief, daß die Eingeweide heraus- gctrcten, jedoch nicht verletzt sind. Cs ist nach ärztlichem Ausspruch Hoffnung vorhanden sür die Erhaltung des jungen Lebens. Tages-Ereigniffk. — Der Reichs tag hat am Freitag nach viertägiger Generaldebatte den Nachtragsetat betr. China der Budget commission zur Vorberathung überwiesen. Den breitesten Raum in der ganzen Sitzung nahm eine Rede des Abg. Bebel ein, der besonders zu Beginn seiner Auslassungen einen bedeutenden rhetorischen Erfolg erzielte, obwohl er das am ersten Tage der Debatte Gesagte nur mit neuen Belegen erweiterte. Daß er an der Chinapolitik und den für sie Verantwortlichen Personen nichts Gutes finden kann, ist selbstverständlich, um so beachtenswerther ist es, daß er vom Kaiser sagte, cr sei eine ganze Persönlichkeit, ein ganzer Mann. — Die sozialdemokratische Fraktion brachte im Reichs tag einen Antrag auf Ausdehnung der verfassungs mäßigen Verantwortlichkeit des Reichs kanzlers ein. Danach soll ein Staatsgerichtshof ein gesetzt werden, der aus 24 vom Reichstag zu wählenden Mitgliedern bestehen solle. Der Gerichtshof solle erkennen dürfen nicht nur auf Absetzung des Reichskanzlers, sondern auch auf Verlust des Rechtes zur Bekleidung jedes anderen Amtes, sowie auf Schadenersatz. Ferner gingen u. a. folgende sozialdemokratische Anträge ein: betr. die Errichtung eines Reichsarbeitsamtes, von Arbeitsämtern, Arbeiter kammern und Einigungsämtern, betreffend Aufhebung der M 95, 97, 99, 101 und 103 des Strafgesetzbuches (Majestätsbeleidigung), betreffend die an die Regierung zu richtenden Ersuchen um Vorlage eines Gesetzentwurfs, die. zehnstündige Arbeitszeit innerhalb der gesetzlich zu bestim menden Fristen auf eine auf acht Stunden zu verkürzende tägliche Maximalarbeitszeit festzusetzen, betreffend Abänder ung des Preßgesetzes, betreffend Abänderung des Gesetzes über die Gewerbegerichte, betreffend Vorlage eines Gesetz entwurfes, der die Verwendung schulpflichtiger Kinder unter 14 Jahren bei gewerblichen Arbeiten verbietet. — Die Fahrt des Präsidenten Krüger von Marseille nach Dijon war ein einziger unerhörter Triumphzug. In Tarascon stürmte man beinahe den Wagen des Präsidenten, Offiziere der Garnison stiegen zu ihm ein, um ihm die Hand zu drücken; in Avignon wartete eine, ungeheuere Menschenmasse mit Musik und Fahnen auf ihn. Die Menge, die draußen vom Bahnhof ferngehalten wurde, durchbrach die Polizeikette, und jubelnde Hochrufe hallten auf dem Bahnsteige. Ueberall waren die Dächer von Damen besetzt, die ihre Tücher schwenkten und Krüger hochleben ließen und „Nieder mit den Engländern!" riefen. Ganz ähnliche Scenen gab es in Valence. All gemein wird die selbstbewußte und stolze Haltung Krügers bemerkt; er mache keineswegs den Eindruck eines Flücht lings. In Dijon wurden ihm von der Menge so große Huldigungen dargebracht, daß er sich dreimal auf dem Balkon zeigen mußte. Die Stadt gab ein Festbankett, dem Krüger jedoch wegen Ermüdung nicht beiwohnte. Abends war die Stadt festlich beleuchtet. Sonnabend früh erfolgte die Abreise nach Paris, wo Krüger gleichfalls mit größtem Jubel empfangen wurde und ihm die höchsten Ehren zu theit wurden. Er wurde Nachmittags 4 Uhr vom Präsidenten der Republik empfangen. Im Hofe des Elyseepalastes erwies ein Bataillon Infanterie die mili tärischen Ehren. Die Musik spielte die Transvaalhymne. Die Unterhaltung zwischen Krüger und Loubet dauerte etwa 10 Minuten. Halb 5 Uhr begab sich Präsident Loubet zur Erwiderung des Besuches in das Hotel Scribe, das er nach ungefähr 10 Minuten wieder verließ. Unter dem Rufe „Hoch Krüger" zogen gegen Mittag etwa 400 junge Leute mit einer Fahne in den Farben Transvaals aus den Opernplatz. Am Sonnabend Abend waren zahl reiche Gruppen, zumeist jüngere Leute, vor dein Hotel Scribe angesammelt, stimmten Lieder an und gaben ihrer Sympathie für die Boeren Ausdruck. Etwa 30 Personen wurden verhaftet, weil sie aufrührerische Rufe ausgestoßen hatten; doch wurden 23 derselben wieder freigelassen. — Am Dienstag wird Präsident Krüger wahrscheinlich nach Brüssel reisen, Donnerstag nach dem Haag. Wahrscheinlich wird er auch nach Berlin kommen und soll dort seine Ankunft nach Briefen von Personen aus der nächsten Umgebung des Präsidenten, „wofern keine Zwischenfälle eintreten", Anfang Dezember erfolgen Die Bildung eines Empfangs-Comitees ist bereits in Vorbereitung. — Bei der Verfolgung der chinesischen Truppen, die sich einem Vormarsch des Expeditionskorps des Grafen Dorck von Wartenburg bei Kalgan (eine Theehandelsstadt nordwestlich von Peking, unweit der mongolischen Grenze mit 70 000 Einwohnern) entgegenstellten, hat die dazu commandirte Escadron des deutschen ostasiatischen Reiterregiments Gelegenheit zu mehreren schneidigen Attacken gehabt, durch die der Rückzug des Feindes in völlige Auf lösung verwandelt wurde. Zwischen Sunnhu und Huainan erreichte am Freitag die deutsche Cavallerie den Nachtrab der Chinesen, die unter den Generalen Ma und Ho zurück gingen. Sie attackirte zwei Mal Infanterie und Cavallerie. Es wurden dreißig Chinesen getötet und fünf Munitions wagen erbeutet. Die Deutschen setzten die Verfolgung fort, konnten aber die feindliche Hauptmacht nicht mehr erreichen, da diese sich in Auflösung zurückgezogen hatte. Die Deutschen hatten keine Verluste. — Neuerer Nachrichten gemäß hat General Ho, der geschworen hatte, er werde bis znm letzten Mann fechten, auch Kalgan verlassen, wohin er sich geflüchtet hatte. Am Sonnabend besetzte Oberst Aork den Ort. — Wie aus Durban gemeldet wird, ist die Stadt Dullstroom imLüddenburgerDistrikt aufBefehl des Generals Smith dem Erdboden gleich gemacht worden, weil sie den Boeren beständig einen Zufluchtsort gewährte und sie mit Lebensmitteln und Munition versah. Nur die Kirche wurde stehen gelassen. — Aehnlich wird es noch manchem Ort in Transvaal und Oranje ergehen, sobald Kitchener den Oberbefehl erhalten haben wird. Allerdings wird da von nur das Wenigste bekannt werden, da Kitchener beab sichtigt, alle Zeitungskorrespondenten des Landes zu ver weisen und, ohne sich verantworten zu brauchen, im Stillen die Boerenstaaten zu verwüsten. Schlimm genug ist es, daß ein großer Theil der englischen Blätter den Plan Kitcheners, die Voerenlande zu entvölkern (für den er völlig freie Hand erhalten habe), freudig begrüßt. Kitcheners Plan bedeutet aber nichts weniger, als die gänzliche Aus treibung aller noch ansässigen Boeren aus beiden Republiken. — Wie wenig trotz dieser geplanten Gewaltmaßregeln jedoch der Muth der Boeren gesunken ist, beweist, daß Präsident Steijn und Commandant Dewet die englischen Linien zwischen Albin und Marrians an der Spitze von ca. 10000 Boeren durchbrochen haben. Wochenplan der Dresdener Theater. Opernhaus. (Altstadt). Dienstag: „Die Fledermaus". Ans. 7 Uhr. Mittwoch: „Der fliegende Holländer". Schauspielhaus. (Neustadt) Dienstag: „Giganten". Mittwoch: „Der Großkaufmann". IMLllMsn Weihnachts-Figuren in feinster Ausführung und in allen Größen, sowie alle Sorten Zucker-, Honig- u. Makronen-Kuchen empfiehlt die Pfefferküchlerei von küMlMll kiekikf, Deuben, VMenstr. 16. Wiederverkäufer höchsten Rabatt. Stelle von Donnerstag, den 29. ds. Ms. ab einen frischen Transport ,52 Stück) vorzüglicher Milchkühe hochtragend und frischmelkend zu billigsten Preisen bei mir zum Verkauf. Treffe Mittwoch Nachts damit ein. M käMos. L. Mist nor. Lin KVO88Or Lo8ton Wler^Wkn unä pslvlols vom vor. ^nkro üdriF Mdlioko», ^voräon « spottbillig «i vorLuntt. UlllnoIE Melllek-fMIl von IR. Ö. UIIkiiK', voubou. ^m!I 036118811, lischlsrmsistsr Tharandt, Bnrgitrahc 126. 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Die Ansichten dieses Mannes über die Volks zählung stehen leider nicht vereinzelt da; es giebt sehr viele Leute, die den „Zähler" recht mißtrauisch betrachten; die Auskunft, die sie ihm zu geben haben, geschieht zögernd und beklommen, wenn sie überhaupt gegeben wird, man macht allerlei Ausflüchte, die dem Zähler sein „Ehrenamt" erschweren. Und das Alles meistens auf Grund der falschen Annahme, daß es sich bei der Zählung namentlich um die Steuern handele. Letzteres ist natürlich ganz und gar nicht der Fall; die alle 5 Jahre statt- fiudende Volkszählung muß stattsinden im allgemeinen öffentlichen Interesse, im Interesse des Reichs, der Einzel- staatcn und der einzelnen Gemeinwesen. Es würde zu weit führen hier Alles aufzuzählen, weshalb gezählt werden muß; jeder nachdenkende Mensch wird sich auch schon selber sagen, daß die Volkszählung absolut noth wendig ist, und hoffentlich ist die Zahl derjenigen Wider spenstigen, die das nicht begreifen wollen, recht gering. Man bedenke, daß das Zähleramt ein unentgeltliches Ehren amt ist und das daher jedermann die Pflicht hat, sein Möglichstes zur Vereinfachung und Erleichterung der keines wegs angenehmen Aufgabe des Zählers zu thun. Im Gegensatz zu dcucn, die nichts von der Volkszählung wissen wollen, giebt es freilich auch Leute, die sich zu der allgemeinen Volkszählung freuen; das beweist folgender Vorfall. Als bei der letzten Volkszählung der Zähler seines Amtes gewaltet hatte, drückte ihm die Frau des Hauses, beglückt darüber, daß auch sie „eingeschrieben" sei, ein — Fünfzigpfennigstück in die Hand mit den freundlichen Worten: „Hier, Herr Zähler, für Ihre schöne Eintragung ." — Ja, wenn sic alle so dächten, dann „wär's 'ne Lust, Zähler zu sein." — Jetzt, in der regen Geschäftszeit füllen sich die Spalten der meisten Zeitungen mit Reklamen; der einsichtige Geschäftsmann inserirt nicht erst 8 Tage vor Weihnachten, sondern er vertheilt seine Weihnachts-Inserate in der Zeit von Anfang Dezember bis zum Feste, weil er sich sagt, daß, wenn auch ein großer Theil der Weih nachtsgeschenke erst in den letzten Tagen vor dem Feste eingekauft wird, doch Mancher lange vorher auf Grund der Zeitungs-Annoncen seine Auswahl trifft. Vielen Menschen macht die Wahl der Geschenke allerlei Schwierig keiten, sie möchten gern schenken, sie wissen nur nicht, was! Da wird denn die Zeitung zu Hilfe genommen, die Annoncen studirt und der Käufer überlegt auf Grund der Annoncen, „was bekomme ich bei diesem, was bei jenem Geschäftsmann." Die rechtzeitigen Ankündigungen be wirken auch, daß der Käufer sich zum frühzeitigen Ein laufe entschließt, was, nebenbei bemerkt, hier ebenso sehr km Interesse des Käufers, wie des Geschäftsmannes liegt. Auch Bestellungen auf anzufcrtigeude Gegenstände werden rechtzeitiger aufgegeben, wenn der Geschäftsmann seine Firma durch die Zeitung frühzeitig in Erinnerung bringt. Der Inserent braucht ja dadurch, daß cr mit der Insertion frühzeitig beginnt, seine Ausgaben für Weihnachts-Reklamen nicht zu erhöhen, cr hat sie nur zweckmäßig zu vertheilen. Daß sich die frühzeitige Weihnachts-Insertion lohnt, hat die Erfahrung hundertfach bestätigt. 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