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- RS W» Freitag ch -5, !» SW- Deutsche ««gemeike Z-itimg. IM .- ,'^- - «Wahrheit und Reckt, Ftcihcit Md Gesetz!» 18. Junius 1847. -! . ' U»yvE l Ve-e*bliik. Ideutfchtanb. Pftrdemetzgerei in München- — Rauchfreiheit in Mün chen- — Lurnanstalt in Augsburg- ***Aus dem Er,gebirge. Die ... Deutsch-Katholiken in Gelenau. Freiberg. Der Bergbau inAustralien. — Der Mannheimer Turnverein. ^Weimar. Gesetze. »tzomburg. Die Feldgerichte. »Frankfurt a. M. Das Lurnwesen. Die Kipper, . Kreutzen. . Herlin. Landtag. öl Herlin- Der Secretair des breS- lauer Domcapitels. (->-) werlin. Der Landtag. Die Communis- sten. AÄus Preussen. Die Ritterakademie zu Bedburg Das Be- schpltenheitsarsetz. »Aue der Provinz Preussen. Hr. v. Schaper. Hr. , Kniewel. Köln- Lokalblatt. Suppenanstalt. — HandelScongreß. ^«fkerreich. Das pesthcr Comitat. Berichtigung, s Krakau. Die Nach- verzollung. Die Eisenbahn. Grotzvritannien. Unterhaus. Die Actenstückc über die portugiesischen - Witren. Die hohen Gäste. Krankreich. Parlament. Die Creditc für Algerien. Die Zeitungen. Graf Duchatel- Königin Christine. Handelsvertrag mit Griechenland. -X-Paris. Die Corruption. Italien. * kl am Der Papst. — Das Herz O'Conncll'S. Mutz^aüd «üd Kolen. Die Baarfonds in der Expedition der Credit- ' Griechenland. Die Differenz mit der Pforte. stkürkei. Konstantinopel. Rckrutirung. ida Plataistaaten. Zustande in Montevideo. Mersonalnachrichten. Wissenschaft und 4tN»ft. s Leipzig. Die Versammlung der Lehrer' der Real- und Hähern Bürgerschulen. — Donizetti. Handel und Industrie. * Leipftg. Börsenbericht. * Dansig. Ge treide. »Leipzig. Wollmarkt. Gudissin. Wollmarkt. — Berlin. tzruikün-iguugen. ' - . r . .. - » - -l ' . AuS München vom 14. Jun. schreibt der Nürnberger Cotrrspon- dent: „Auf Veranlassung des Münchner Vereins gegen Thierquälrrei dür- ken wir demnächst der Verleihung einerConcession zum Pferdefleisch-' schlachten und - Verkauf entgegensetzen, einer sogenannten Pfcrdcmetz- gerei, Das königl. Landgericht Au hat ein desfalls eingereichtes Gesuch sehr günstig begutachtet ; die Sache liegt jetzt bei der höchsten Stelle vor." — Durch Signal vom ll. Jun. hat, wie die Würzburger Zeitung aus München anzeigt, der König das bisher bestandene Verbot des Ta- lbackraüchens in der Stadt aufgehoben; nur für den Hofgarten und den Residenz-(Max-Joseph'S-) Platz besteht dasselbe fort. — In Augsburg ist am 13. Jun. diene» errichtete städtische Turn - anstatt eröffnet worden. ^Aus dem Erzgebirge, 15. Jun. Lange genug haben wir still schweigend cs geschehen lassen, daßdcnDcutsch-Katholikcn zu Gcle- nau in verschiedenen Blättern Schmähungen und Kränkungen aller Art bereitet worden sind, ohne daß nur Eine Stimme sich gegen solche unbefugte Gewissenörichter (wie sic z. B. in mehren Nummern des Wochenblattes für die Städte Thum, Geicr und Ehrenfriedersdorf, redend auftrelen) erhoben hätte. Auch wir würden wenigstens das genannte Blatt unbe rücksichtigt gelassen haben, wenn nicht die Parteisucht und Leidenschaft lichkeit in einigen Aufsätzen desselben so weit ginge, daß über sämmtliche Deutsch Katholiken der bitterste Tadel ausgesprochen ist, weil diese dieGc- lenaucr in ihre Gemeinschaft ausgenommen haben, und daß die beiden Geistlichen, welche den ersten Gottesdienst für die Deutsch-Katholiken in Gelenau geleitet haben, geradezu der Proselytcnmacherei, deö Eindrin gens in die Gemeinde beschuldigt und . öffentlich als Delinquenten hin gestellt werden. Da obengenanntes Wochenblatt nur in einem klei nen Kreise gelesen wird, so hat man auch vorliegende Zeitung benutzt, um diesen christlichen Geist hinaus in die Welt wehen zu lassen. <Siche Nr. 157 und 164 der Allgemeinen Deutschen Zeitung.) Es ist übrigens ein alter Modus, daß man an das richterliche Schwert der Obrigkeit appellirt, um Diejenigen bestraft zu sehen, gegen welche man keine Waffe besitzt, und welche nichts verbrochen haben, als daß sie nicht im Sinne jener Partei gehandelt. Wir wollen uns jedes Unheils über das ganze Ercigniß zu Gelenau enthalten, um nicht in jene« Fehler zu verfallen, den die HH. Einsender des Artikels in Nr. 157. begangen ha ben, um nicht Richter in eigner Sache zu sein; wir »Vollen nur das rein Geschichtliche dieses Ereignisses in Kürze darstcllcn und eS dann dem unparteiischen Urthcile der Lcser anheimgeben, was sie von der Sache halten wdllen. , ES ist wahr, daß der letzte Impuls zum Uebertritte der 8VÜ gcle« nauer Protestanten zum Deutsch - KatholicismuS die Unzufriedenheit mit der von Seiten der Collaturbehörde erfolgten Wahl bei Besetzung des dortigen Pfarramtes gewesen; es ist wahr, daß dieser Beweggrund kein lauterer, kein religiöser genannt werden kann. Allein darüber viel zu sagen ist unklug. DaS gesetzliche Erfodcrniß zum Uebertritt ist kein an deres, als daß Jemand sich vor Gericht erkläre: „Ich will übertreten", und sich darüber durch einen Meldeschein auöwcise. Diese Erklärung ist von Seiten der gelenauer Dissidenten abgegeben worden, und dieselben ha ben sich zu einer selbständigen Gemeinde legal constituirt. Das Uebrige ist Sache ihres Gewissens, und darüber zu richten steht Gott allein zu. Daß es aber auch noch im 19. Jahrhundert Vielen schwer, ja unmöglich wird und bleibt, sich alles Einmischens in dieses göttliche Nichteramt zu begeben, beweisen die Artikel, welche in unserm Vaterland über die gek- nauer Angelegenheit veröffentlicht worden sind. Es ist ferner auch dardm unklug, viel Redens zu machen über die Motive des Uebertrittö in Ge- senyu, weil wir dadurch nur Anlaß geben, daß Andere auf die Beweg gründe zu den' von je her stattgefündcnen Confessionöwechseln überhaupt aufmerksam gemacht werden, und im Rückblick auf die Geschichte der den Gelenauer« gemachte Vorwurf auf gar viele Personen und auf alle Cqn- fessioncn zurückfällt. Es ist endlich auch darum unklug, weil durch dieses Ur theilen und Äburtheilen über eine reine Gewissenssache Anderer ein Geist sich kundgibt, der von den Verfassern eines Aussatzes, insofern,diese einen beson- dern Stand repräsentiren, vertreten, nur zu leicht als Gesammtgeist einer Gegend von den Gegnern bezeichnet und anerkannt und als solcher zur Ursache heS^Pebertritts gemacht werden kann. Es ist zuletzt Huch, darum «Mug, viel vvn unlauter« Beweggründen, von Halsstarrigkeit, y-n Ei- gennutz^ von religiösem JndifferentiSmus »c. zu reden, »veil nicht Jeder mann bloS bei der Erscheinung als einer Wirkung und darum agch tjichk bloS bei dem bezeichneten JndifferentiSmus rc. stehen bleibt, sondern «ach dessen Mache forscht und weiter fragt : Auf welchem Boden ist dW frkMde Mauze genjachse«? Aa sie mit Einem Mal in so großer Menge gewaöh- se» lst, HMw.etM d,»A Gärtner dort dazu Anlaß gegeben? Oder liegt es der Westluft, die von der Mulde hjnäuf- wehr? such nicht begreifen, warum wir unsere Lands ¬ leute so ügWcHcktej, nach Am« in die neue Welt, auSwandern las sen, warum nilht auch einen ausreichenden Vorrath von Schmä ¬ hungen 'nachschicken, und über die Amerikaner nicht losziehen und sie nicht beschuldigen, daß sie -Auswanderer, die ihrem Vaterlande treulos gewor den sind und nicht länger den Gesehen desselben gehorchen, aufnehmen? Was weiter über den ersten deutsch - katholischen. Gottesdienst berich tet worden ist, trägt ein Gepräge an sich, das wir nicht mit cinem Na men bezeichnen wollen. Von Prosclytenmacherei kann nur noch da die Rede sein, wo die Rcchtgläubigkeit und der Glaubcnsdünkcl wohnen. Die bezeichneten zwei deutsch-katholischen Geistlichen sind gewiß längst im Rei nen, was sie von den confcssionellen Unterschieden zu halten haben. Wer diese beiden Männer kennt, dem kann ein solcher Vorwurf nur Lächeln abzwingcn. Mehr gegründet scheint der Vorwurf, daß dieselben durch das Got- tcsdiensthaltcn unter freiem Himmel am Himmelfahrtsfeste gegen alle ge setzliche Vorschrift gehandelt haben. Wenn wir aber erwägen, daß die gelenauer Dissidenten bei ihrem Auftreten von Seiten der Deutsch-Katho liken weder irgend einen Anhang, noch eine Hülfe, noch eine Zustimmung erhalten haben, daß sie in Annabcrg durch vr. Bauer aus Dresden mit entschiedenem Ernste zurückgcwicsen und bei ihrer Constituirung als Ge meinde von allen Deutsch - Katholiken ohne Rath und Hülfe gelassen wor den sind, sodaß sie erst durch Advocatcn das WisscnSnöthige erfahren mußten; wenn cs Thatsache ist, daß ihnen ein früheres Ansuchen um Abhaltung eines Gottesdienstes geradezu abschlägig beantwortet worden: so müssen doch Gründe vorhanden gewesen sein, denen gemäß sich die beiden Geistlichen für berechtigt hielten zur erwähnten Gottesdicnstfeier; denn wir glauben nicht, daß sie aus Unkenntniß des Gesetzes, noch we niger aber ist der Absicht, ein Gesetz, zu verletzen, diesen Schritt gethan haben. Mr wollen hier nicht als ihre Vcrtheidiger auftretcn; allein wir geben ihren Anklägern nur zu bedenken, daß cS in der Gcneralvcrordnung h. 11 l,itt. d heißt: „Es darf die Ausstellung deö Meldescheins, wenn die