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n.-. 24r Beiblatt zum Äschopouer Tageblatt und Anzeiger Vienstag, I». ,4V Kus Zschopau und dem Sachjenland Am 15. Oktober 1940. Spruch des Tages Das ist die klarste Kritik in der Welt, Wenn neben das, >vas ihm mißfällt, Einer was Eigenes. Besseres stellt. Geibel. Jubiläen und Gedenktage 17. Oktober. 1815: Der Dichter Emanuel Geibel geb. — 1917: Deutsch- britisches Seegefecht bei den Shetlaudinscln. — 1937: Weihe der Torgauer Alltagskirche zur nationalsozialistischen Feier- slätte. Sonne und Mond (Sommerzeit): 17. Oktober: S.-W 7.29, S.-U. 18.01; M.-U. 8.23, M.-A. 18:41 Reinhold Amme f In den späten Abendstunden des vergangenen Sonntag oerschied nach kurzem Kranksein der langjährige Betriebs leiter der Tageblabtdruckcrci, Reinhold Timme. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der in seinem Berufe aufging. Wie selten einer Hatto er sich hineingelebt und war feinen Mit arbeitern in jedem Augenblick Vorbild treuester Pflicht erfüllung bis zum letzten. Noch in seinem Ruhestand seit 1927 lenkten ihn seine Schritts fast täglich zu seiner langjährigen Wir kungsstätte, deren Ent wicklung er stets mit größter Aufmerksamkeit verfolgte und deren Wohl ihm immer am Herzen lag. Die beliebte Mo natsbeilago „Heimat klänge", die er ins Leben gerufen hatte, lag ihm ganz besonders am Her zen. Bis in seine letzten Tage war er der Bear beiter der Beilage, der, wie überhaupt seiner Hei mat, seine ganze Liebe galt. Reinhold Timme hatte sich als Heimat schriftsteller einen Namen La elNau-rnNiv. erworben, der weit über di« Mauern unserer Stadt, ja man kann sagen unseres gan zen Sachsengaues einen guten Klang hatte. Und wer von uns hat nicht gerne Timmes Plaudereien gelesen? Sein flüssiges Erzählen, die netten Episoden über die er uns, dank seiner geradezu einzigdastehendeu Gedächtnisse zu berichten wußte, waren für uns immer Stunden köstlicher Unterhal tung. Sein Verlust für die Heimatforschung und für uns ist schier unersätzlich. Nun ist er von uns gegangen, nun ruht er aus von seiner Arbeit, die ihm Lebensinhalt gewor den war. Tiefbetrauert nicht nur von den Seinen, denen er ein gütiger und hilfsbereiter Vater war, sondern auch von seinen zahlreichen Freunden, di« er sich in seinem langen Leben zu erwerben verstand. Leicht sei ihm die Erdei Arbeitstagung bes Gauamles für oeamte Die vielseitigen Aufgaben bes Amtes für Beamte er fordern immer wieder di« Ausrichtung seiner Mitarbeiter und di« Aussprache zwischen dem Gauwmtsleiter Schaaf und seinen Krcisamtslcitern. Die Tagung am Wochenend« brachte eine Fülle von Fragen und Arbeit, so daß die Wahl der Arbeits- und Messestadt Leipzig als Tagungsort be sonders passend war. Kreisleiter Wettengel stellte in seinen Begrüßungsworten die politische Aufgabe des Amtes für Beamt« und die Notwendigkeit des politisch ausgerichteten Beamten heraus, während Oberbürgermeister Freyberg die Nachwuchsfrage bei der Beamtenschaft als vordringlich er klärte. Diese Nachwuchsfrag« ergab sich während der Tagung immer wieder und wurde von mehreren Rednern behandelt. Gerade die Partei ist daran stark interessiert, denn sie muß Wert darauf legen, daß der von ihr selbst geschaffene und geführt« Staat auch iu seinem inneren Ausbau sauber und ordentlich ist und der Mensch, der ihn verwaltet, diesen An forderungen entspricht. So will di« Partei durch das dafür bestimmt« Amt für Beamte der Jugend den Begriff des Beamten als Volks diener nahebringen, und so muß sie diese Menschen zu poli tisch und zugleich fachlich tüchtigen Volksgenossen ausbilden, um sie dann an di« maßgebenden Stellen in der Verwaltung heranzuführen. Das Amt für Beamte, das die notwendigen fachlichen und politischen Voraussetzungen dazu mitbringt, muß die Ansichten der Partei mit den Anweisungen des Staates in Einklang bringen, ist also die Verbindungsstelle zwischen der Partei bzw. dem Hoheitsträger und den Be hörden in allen ihren Formen. Daraus aber haben söivohl Partei als auch Staat den Vorteil und dadurch bleiben Par ¬ tei un- Staat eng miteinander verbunden. So betreibt das Amt für Beamt« seine Beamtenpolitik nicht als Selbstzwecks sondern als Auswirkung der politischen Einstellung zur Weltanschauung des Führers. Gauhauptstelleuleiter Dr. Hagen, der Präsident -er Neichspostbirektion Dresden, sprach über dieses so wichtige Fragengcbiet an Hand von Beispie len. Eine besond«re Frage, mit der sich der vom Amt für Beamt« verwaltete Rcichsbund der d«utschcn Beamten als Einheitsorganisation der großdeutschcn Beamtenschaft bet seinen Sozialmaßnahmcn schon seit Jahren befaßt, wurde von Gaustellenleiter Tr. Graebcrt, dem Oberbürgermeister von Wurzen, behandelt, nämlich die Frage über das Woh- nmvgsproblem und als Teil davon über das Beamtcnheim- stättenwerk. Dio bisherige große Schwierigkeit, die sich aus der beruflichen Versetzungsmöglichkeit des Beamten dem Siedlungsgedanken «ntgegenstcllt«, soll durch die Miotheim- stätte überwunden werden. Zu diesen besonderen Vorträgen üb»r di« wichtigsten Fragen kamen viels Anregungen aus der Arbeit der Be hörden und über di« politische Ausrichtung der Beamten durch di« Maßnahmen der Schulung, der Propaganda nnd des Presseeinsatzes. Das alles wird nun durch die Kreisamtsleiter bis zum letzten Mitarbeiter wcitergegcbcn, für den daraus neue Pflichten erwachsen. In der Zusammenarbeit mit dem Krcisleiter, dem Amt für Kommunalpolitik, dem Pcrsonal- amt, ebenso mit den Vehördenlcitern muß der Erfolg gewiß sein. Aus dem Willen zur Einsatzbereitschaft nnd zur Selbstlosigkeit ergibt sich der Will« zum endgültigen Sieg, für den auch das großdeutsche nationalsozialistische Bcamten- korps alle sein« Kräfte g«rn «insetzt. Am 1. Oktober 1927 trat Reinhold Timme in den wohlver dienten Ruhestand, war aber bis in sein« letzten Tage noch als gelegentlicher redaktioneller Mitarbeiter unserer Schrift, lcitnng tätig. Der Getreibemarkt. Unveränderte Versorgnugslage. Kaum ist der Erntedanktag vorüber, der dem gesamten Volk vor Augen führen sollte, welche ungeheure Arbeits leistung die Landwirtschaft durch die Bergung der Getreide ernte und die dadurch erneut erfolgte Sicherung der Volks ernährung vollbracht hat, ist die Landwirtschaft schon wieder mit aller Kraft dabei, das neue Korn für die Wintersaat in die Erde zu bringen und so den Keim für di« nächste Ernt« zu lcg«n. Da sich diese Arbeit auf eine verhältnismäßig kurze Zeit zusammendrängt und zudem «in großer T«il der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft mit der Bergung -er Kartoffel- und Nübenernte beschäftigt ist, ist ohne weiteres ersichtlich, -aß di« Landwirtschaft zu irgendwelchen anderen Arbeiten im Augenblick kein« Zeit hat. Infolgedessen muß der Getreidedrusch auf die nächste Zeit zurückgestellt werden. Die Mühlen können ihr Mahlgut daher in Lieser Zeit weniger bei der Landwirtschaft eindecken, sondern müssen teils von ihren Vorräten zehren, zum anderen Teil erhalten sie Zuweisungen aus Reichsbestänöen. Auf -iese Weise könnt« auch in dieser Zeit -er knappen Getrejdeabgab«n aus der Landwirtschaft -er Mahlbedarf in vollem Umfange sicher gestellt werden. Den Verbrauchern war es daher ohn« wei teres möglich, ihren Bedarf an Backwaren jeder Art im Rah men der reichlichen Kartenzuweisungen einzudecken. A«h für -i« nächste, am 21. Oktober beginnende Zuteilungsperi ode, für di« die Lebensmittelkarten in diesen Tagen den Verbrauchern zugehen, bleibt die Ration für all« Back- un- Teigwaren auf unveränderter Höhs bestehen. dieses Wie nicht allein eine Frage ist, die seine Person angeh tz sondern in erster Linie die Belange des Volkes und StaateS. Diese Entwicklung, die durch die politische Erziehung in nerhalb der Hitler-Jugend vorangetragen wurde, ist am sinn fälligsten bei den Mädelberufen. Stand man früher dem be rufstätigen Mädel zum großen Teil ablehnend gegenüber, so gibt es wohl heute kaum noch solche, die nicht im Ärbeitsvcr- hältnis stünden. Erziehungsgedanke und Arbeitseinsatz sind auch hier das Ausschlaggebende. Obergauführerin Erna Pranz, die Amtsreserentin des So zialen Amtes der Reichsjugendführung und Mädelrcferentin im Jugendamt der DAF., faßte in ihrem Abschlußappell noch einmal die Grundsätze der sozialen Arbeit innerhalb der Ju gend zusammen und zeigte damit auf, daß sich die Hitler-Ju gend mit allen diesen Problemen besaßt und in Zusammenar beit mit allen Stellen zu lösen an der Arbeit ist. Eine Ratzvahme srötzter »edenlmrg Zur Bodenbenutzungöaufnahme im Oktober 194Ü In der Zeit vom 25. bis 30. Oktober wird, wie bereits gemeldet, auf Anordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft im gesamten Reichsgebiet eine Erhebung über den Anbau von landwirtschaftlichen Zwischenfrüchten, von Futterpflanzen zur Samengewinnung und von Spätsaaten des Flachses durchgeführt. Die Kenntnis der Futter» und Saatgutversorguna ist be sonders unter den gegenwärtigen Verhältnissen von größter Be deutung. Die Betriebsinhaber sind verpflichtet, den ehrenamt lichen Zählern bereitwilligst und wahrheitsgetreu Auskunft zu geben Bei Abwesenheit von Betrtebstnhabern sind die An gaben durch ihre Stellvertreters oder Verwandten zu macken. Die mit der Tnrchfiihrung der-Erhebung betrauten Personen sind nach der Deutschen Gemeindeodnung verpflichtet, über di« betriebsweisen Angaben Verschwiegenheit zu wahren. Unwahr scheinlich« Angaben werden durch amtlich verpflichtete Sachver ständige an Ort und Stelle nachgeprüft. Wo sind die Münn«r, die den Plan einst boten, Und di« das Werk in heißen Mühen schufen? Längst hat das Schicksal sie hinweggerissen — Das Werk blüht weiter über seinen Toten. Denn, wo auch arbeitsmüd die Hände sank«», Da waren neue Kräfte ihre Erben, Und jeder fühlte: Mögen Menschen sterben — Unsterblich hinter ihnen die Gedanken. * Reinhold Timme wurde am 10. 2. 1860 in Dresden als Lohn des Holzbildhauers Timm« geboren. Nach seiner Lehrzeit in Kamenz und weiterer Ausbildung im Zeitungs oerlag in Bischofswerda nahm er den Wanöerstab und ver größerte sein Wissen durch Konditionen bei Firmen des In- und Auslandes. Nach diesen Fahrten, die seinen Blick ge wettet hatten, trat er am 3. Oktober 1881 in die Firma Al banus in Dresden ei», wo ihm -i« technische Leitung über tragen wurde. Am 1. Januar 1900 folgte er einem Rufe des damaligen Verlegers des Tageblattes, Stadtrat Naschke, der ihm sein ganzes Vertrauen schenkte und ihm di« Führung des technischen Betriebes anvertraute. Während des Völker ringens 1914/18 wurde ihm di« Schriftleitung übertragen, die er in der damaligen schrveren Zeit auf das beste leitete. Am 12. April 1924 konnte Timme das 50jährige Vuchöruckcr- jnbiläum und am 29. Januar 192-5 das 26jährige Vetriebs- jubilüum feiern. An beiden Tagen mar er Gegenstand zahlreicher Ehrungen. So war er Inhaber des tragbaren Ehrenzeichens in Bronze der Industrie- Un-Handelskammer und der großen silbernen Medaille des damaligen Buch- druckcroereins. An seinem 80. Geburtstage, den er in die sem Jahr noch bei Lester Gesundheit im Kreise seiner Ver wandten und Freunde feiern konnte, ehrt« ihn Bürgermeister Müller für sein langjähriges Arbeiten im Stadtverordneten. Kollegium zum Wohle der Stadt und überreichte ihm als Dank und Anerkennung dis Stadtplakette mit Goldrand. Sagend arbeitet mit am Sieg Der Gauobmann der DAF., Helmut Peitsch, und der K-Gebietsführer der HI., Hauptbannführer Frank, erlassen — wie der NS-Gaudienst meldet — für die Jugendbe- triebswoche vom 15. bis 19. Oktober folgenden Aufruf: Die schaffenden Jugendlichen von heute find die Arbeiter von morgen. DaS Leistungsvermögen unserer schaffenden Ju gend ist die Leistungslraft des deutschen Volkes in den kom menden Jahrzehnten. Körper und Geist der Jugend müssen deshalb trotz der augenblicklichen, durch den Krieg bedingten Mehrbelastung gesund erhalten werden. Dir von der Jugend verlangten Leistungen müssen niit dem Jugendschutz in Ein klang stehen. Diese Notwendigkeit den Betricbssührern, Mei stern, Lchrherren und vor allem der Jugend selbst vor Augen zu führen, ist Sinn und Zweck der Jugendbetriebswoche des Gaues Sachsen vom 15. bis 19. Oktober 1940. Jugdenschutz und Leistungssteigerung find untrennbar. Nichtig aufeinander abgestimmt, ergeben sie die Vorausset zung für eine gesunde Entwicklung des deutschen Arbeits- lebens in alle Zukunft. Erzieherische Aufgaben in der Jugendfozialardelt Sozialpolitische Arbeitstagung der Reichsjugendführung in Dresden (NSG.) Das Soziale Amt der Reichsjugendführung führte in Dresden unter Zusammenfassung der drei benachbarten Gaue Schlesien, Sudeienland und Sachsen eine zweitägige so- zialpolitische Arbeitstagung durch, an der alle in der sozialen Jugendarbeit stehenden Organisationen, fei das nun HI., Ar beitsfront! NSV., Reichsarbeitsdienst, die Schwesternschaften, das Frauenwcrk, Polizei oder Rcichsstudentenwerk, beteiligt waren. Sinn dieser Tagung war die Vertiefung der Zusammen arbeit dieser sich gegenseitig ergänzenden Stellen. Nicht dar auf kommt es an, daß ein Jugendlicher im Arbeitsverhältnis steht, sondern darauf, wie er zu seiner Arbeit siebt, und dak Schaffende sammeln — Schaffende geben! Gib auch Du zu den WHW.-Sammeltagen der DAF. am 19. und 20. Oktober LelchtVier, Vas neue Volksgetränt Alkoholfrei und durststillend — Ebenso gut bekömmlich wie daS Vollbier Die Bemühungen, ein neues Volksgetränk zu schaffen, haben bereits zu einem schönen Erfolg geführt, wie aus dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP, mitgeteilt wird. Es kam darauf an, dem starken Bedürfnis nach einem Er frischungsgetränk, das alkoholfrei und durststillend ist, darüber hinaus aber auch diätetisch eine Rolle wie in ge wissem Grade das Bier spielt, gereckt zu werden. Die Produktion der neuen Getränke liegt bet führenden deutschen Brauereien. Von den bisher fabrikationsfähigen sechs Getränken haben fünf Gerste als Grundlage, während eines aus Zuckerrübenschnitzeln hergestellt wird. Der Alkoholgehalt dieser Getränke liegt durchweg unter 0,5 Prozent Ferner sind noch mehrere andere Getränke in Vorbereitung bzw. im Versuchsstadium. Von ihnen wird eines aus Molk« hergestellt, ein anderes aus Schwarzbrot <Kwaß). Allgemeines Interesse beanspruchen sodann jene Vorarbeiten verschiedener Hersteller, die sich mit Kräutern, Tomaten, Moosbeeren und Ingwer als Grundlage beschäftigen. Durch die Aktion des Hauptamtes für Volksgesundheit angeregt, haben außerdem die Bestrebungen aus Winzerkreisen zur Herstellung eines alkoholfreien Weines neuen Austrieb erhalten. Die neuen Volksgetränke erfüllen insbesondere anch die Anforde rung, bierähnlich zu sein. Die Bierähnlichkeit bezieht sich aber nicht allein auf das Aussehen, die Schaumbildung uno den Geschmack sowie die Ausschankmöglichkeit, sondern auch auf jene Eigentümlichkeiten des Bieres, die ihm zweifellos seine Weits Verbreitung ermöglicht haben, nämlich seine sogenannten diätetischen Eigenschaften. Hierzu gehört außer der erfrischen den und durststillenden Wirkung die günstige Einwirkung auf die Verdauungsregulierung nnd die gute Bekömmlichkeit.