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Yr. 173 Zschopaaer Tageblatt «ad Anzeiger Wi üg« Ru'gade iiir Vonimritz Umsihlilungslehrgünge für Wrhrdienftbeschädigte Ausgehend von dem Gesichtspunkt, daß möglichst alle aus der Landwirtschast stammenden Wehrdienstbeschädiglen nach hrer Entlassung wieder der Landwirtschast zugesühri wer- »cn sollen, bat das Oberkommando der Wehrmacht im Ein vernehmen mit dem Minister für Ernährung und Landwirl- chast, Ne>chsbaucrnführcr Darrs, iintschulungslehrgänge ein- zerichtei und die Staatliche Versuchs- und Forschungsanstalt kür bäuerliche Werkarbeit tn Pommrih (Sachsen) als Um- ichulungssiäitc bestimmt. Nachdem zuerst die Lehrer sür die ImschulungSstäticn aller Wehrkreise in einem Munerlehraang tusgebilvei wurden, kamen die ersten Wehrdienstbeschävigten ms dem Volcnkrica zu einem dreitägigen Lehrgang nach pommrih. Vor allem war cs dabei wichtig, den junge» Sol- mten das Selbstvertrauen wiederzug.den und sie woon zu übecz-,gen, daß »e noch arbeiten können. W - näm lich die Wclikriegscrjahrungen gezeigt haben, kommt es in ven nieistcn Fällen nur daraus an, van die Versehrten den rich- iigcn Arbeitsplatz sinvcn. So kann der handverletzie Mel ier. wen» er sonst geeignet ist, zum Milchkontrollcur oder der Gcfpamiführcr zum Motorpslüger umgeschult werden, zumal sie Wchroienstbeschädiglen schon während des Lehrganges Gelegenheit haben, die Tätigkeit eines Motorpslugsührcrs ooer Milchlontrollcurs kennen zu lernen. Das sind nur Bei spiele iiir viele Möglichkeiten. Wenn gerade die Staatliche Versuchs- und Forschuugsanstalt für bäuerliche Wertarbeit als Nmsclmiungsstälie bestimmt wurde, so ist dies um so mehr zu begrüßen, als gerade vie dort geprüften und eingeiiihnen Geräte, Maschinen und Arbeitsverfahren zu allererst den Wchroienstbeschädiglen bei ihrer Arbeit zugulekommen. MiiLA am Wrrl Schulung des BDM Werkes „Glaube und Schönheit ,NSG> In der schön gelegenen und geschmackvoll ein- gcrichieien Kreisschule in Leipzig-Abtnaundorf wurde Vieser Tage ein neuntägiger Kursus der sächsischen Beauftragten tür vas BDM Wert „Glaube und Schönheit" unter Leitung ver Obergaubeaujiragicn Nulh Stüber abgeschlossen. Ausgeleilt in Arbeilsgcmeinschasten behandelten die Führerinnen, die je weils für die Arbeit eines Unierganes verantwortlich sind, die Ausgaben des BTM-Werkes, die vor allem jetzt im Krieg zu mciücin sind, wobei vie Erfahrungen der schon länger im Dienst stehenden Mädel besonders ausgewertet werden konnten. Darüber hinaus sand die Gymnastik, die währens des ganzen Kursus von der Obergau-Gvmnastiklehrerin gelei tet wurde, einen weiten Naum, ebenso wie Leichtathletik und Singen, sind das doch gerade Arbeitsgemeinschaften, die im Sommer am »leisten von den Mädeln des BTM-Werkes „Glaube und Schönheit" gewählt werden. Aber auch aus kul turellem Gebiet arbeiteten die Mädel mit Ernst, sei das nun bei einer vorbildlichen Morgenfeier, einem selbstgestalteien Balladenabend, bei der Vorbereitung des Besuches der ,^zpht- aenie" im Gohliscr Schlößchen und eines Becthoven-Konzer- ies oder bei einer eingehenden Behandlung der deutschen Li teraturgeschichte. In der praktischen Arbeit befaßte sich der Kursus mit Sprecherziehung und Umgangsformen, mit Raum- undKleid- gestaliung, die mit einer kleinen Schau der eigenen Kleider und der Kritik der Kameradinnen beschlossen wurde. Am letzten Tage brachten die BDM-Werkbeauftragten den Verwundeten eines Leipziger Lazaretts ein frohes Ständchen mit all den Liedern, die sie während des Lehrganges erlernt hatten Mii neuen Aufgaben und neuen Ideen sind sie nun wieder an der Arbeit in den Untergauen, bauen die Arbeitsgemein- schäften auf und, das ist gerade jetzt eine schwierige Arbeit, suchen die sachlichen Leiter dazu. Mit welcher Aktivität das geschieht, beweisen die Zahlcn gerade ocr Arbciisgemeinschasten, die der Außenstehende im Kriea für r - wenn auch notwendigsten so doch schwierigsten hält. In der Hauswirtschaft, Kochen und Nähen, lausen ins gesamt 158 Arbelisaemeinschafien, deren Ziel es ist. mit im Krieg zur Verfügung stehenden Mitteln Vollwertiges und Or- deniliches herzustellen, wobei die gesundheitlichen und wirt schaftlichen Belange Beachtung finden. Insgesamt laufen zur Zeit im Obergau Sachsen weit über 1000 Arbeitsgemeinschaf ten und erziehen unsere 17- bis 21-jährigen Mädel in welt anschaulicher. aesundheitlicher und politischer Hinsicht zu tüch tigen Menschen. Behördliche Erlasse Erweiterte Grundsätze für den Ersatz von Sachschäden. Durch eine weitere Ergänzungsverordnung des Reichs- i n n e n m i n i st e r s sind die Grundsätze sür den Ersatz von Sachschäden erweitert worden. Als Schäden sind auch die zum Zwecke der Minderung und Abwendung eines Sach schadens aufgewendelen Kosten festzustellen, soweit die Auf wendungen nilgemcssen waren. Die Grundsätze sür die Höhe der Schadensfcslslcllung werden dahin ergänz«, daß an die Stelle des gemeinen Wertes, den die Sache in dem betreffen den Zeitpunkt hatte, im Falle der Zerstörung oder des Ver lustes beweglicher nicht zur Veräußerung bestimmter Sachen diejenigen Kosten treten, die bei einer Wiederbeschassung auf- gewendei sind oder aufzuwenden wären Die Wiederbeschaf- fungskostcn sind um einen angemessenen Betrag zu kürzen, weil» die zerslöne oder i» Verlust geratene Sache sür den Geschädigten wegen der Dauer des Gebrauchs und der Ab nutzung einen geringeren Wer» halte Soweit die Billigkeit es erfordert, kann hiervon jedoch abgesehen werden. Läden und Handwerksbetriebe in den neuen Städten. Die wirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung, namentlich mit den Waren des täglichen Bedarfs in den neuen Städten, erfordert weitere Vorkehrungen. Der Neichsarbeits- nr i n i st e r Hai Weisungen ergehen lassen, die eine geordnete wirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Um die vielseitigen Erfahrungen der Praxis bei der Anlage und Errichtung von Ladengeschäften und Handwerksbetrieben schon bei den Vorbercitungsarbeiten verivcrten zu können, werden die beteiligten Kreise u. a. angewiesen, sich rechtzeitig vor der Gesamtplanung, wie bei der Einzelplanung der gutachtlichen Mitwirkung des Handwerks lLandeshandwerksmeister) und Einzelhandels lWirtschastskammcr des Bezirks) zu bedienen. NcichSluftschutzbund wirbt für Luftwaffe. Nach einem Erlaß des N e i ch s l u s I s a h r i m j n i st e r s wird der Neichslusi- schuybund propagandistisch sür das Gedankengut der Luftwaffe eingeschaltet. Eine wirkungsvolle Werbung wird für die Flie gertruppe ausschließlich durch das NS.-Fliegerkorps und die Flieger-HI. geführt, während dem Neichslnfischutzbund die Werbung des Nachwuchses sür die Flakartillerie und die Lust- tachrichtentruppe obliegt. Im Nahmen der Werbung sosl das Gedankengut für diese drei Truppenteile der Luftwaffe im deutschen Volke weitestgehend verbreitet werden. Erweiterte Reichszuschnsfe für Neubauernstellen. Der Neichsernährungsminister Halle im Einvernehmen mit dem Neichssinanzminister durch Erlaß vom September für jeden im Jahre 1939 im Verfahren zur Neubildung deutschen Bauerntums ausgelegten Hof neben den üblichen Besiedlungs- krediten noch einen Reichszuschutz von MX) Mark gewährt, aus dessen Rückzahlung verzichtet wird. Dieser Betrag wird für Neubaustellen, Umbaustellen, Handwerkerstellen und selbständige Landarbeiterstellen, die in einem Verfahren begründet werden, gegeben, so datz das Siedlungsunternehmen bei der Durch führung eines größeren Vorhabens Ausgleichsmöglichkeilen Hai. Durch Erlaß vom April wurde der Reichszuschutz auf 12 000 Mark erhöht. Darüber hinaus wird nunmehr aus Grund eines weiteren Erlasses vom 1. Juli ein Zuschuß von 5000 Mark sür die Errichtung selbständiger Wohn- uns Wirtschafts gebäude sür jede auf einem Neubauernhos untergebrachte stän dige Landarbeitersamilie hergegeben. Damit werden auch die Schwierigkeiten für die größeren Reubauernstellen behoben, die auf fremde Arbeitskräfte angewiesen sind. Krcditaktion für die westlichen Grenzgebiete. Die Reichs- regierung hat neben der Wcrkerhaltungshilfe und ande- ren Hilfsmaßnahmen sür die Wirtschaft des Freimachungs- gcbietes eine großzügige Kreditaktion durch Uevernahme von Neichsbürgschaften ziir Ingangsetzung des Zahlungsverkehrs und zur Befriedigung des Finanzbcdarss der zurückkehrendcn Bevölkerung eingelcitct. Für ihre Durchführung gelten die vom N-'-'-swirtschastsmininer erlassenen Richtlinien. Kunst und Kultur Auszeichnung sür Sachlens KuMaudnml Deutschland hat sich trotz des Krieges auch in diesem Jahr an der Internationalen Ausstellung für Architektur und veto- ratioe moderne Künste in Mailand <7. Triennale 1940) beteilig, und konnte nach den Entscheidungen des Preisgerichts wieder hervorragend abschneiden. Insgesamt wurden deutschen Ausstellern 169 Preise zuerkannt. — Sachsen war an diesem Erfolg hervorragend beteiligt, fielen doch insgesamt 13 Preise an sächsische Ausüeller, darunter ein Großer Preis, ein Ehren diplom. sechs Goldene, drei Silberne und zwei Bronzene Me daillen. Preisgekrönte Arbeiten stellten in den verschiedenen Abtei lungen aus: Möbel, Holz: Großer Preis: Deutsche Werk stätten AG., Dresden-Hellerau; Ehrendiplom: Pros. Th. A. Winde, Dresden: Goldene Medaille: Albert Walde, KE.. Wald heim, und I. und M. Rothe-Hofmann, Hainichen. Textil: Goldene Medaille: Wanda Bibrowicz, Schloß Pillnitz' Silberne Medaille: Margarete Freytag-Just, Dresden, und Johanne En gelhardt. Oberscheibe bei Annaberg: Bronzene Medaille: Sophie Rade, Dresden. Porzellan, Elas. Keramik: Gol dene Medaille: Fried. Kaestner, GmbH., Oberhohndorf: Staatl. Porzellanmanusaktur Meißen und Villeroy L Boch, Dresden. Silberne Medaille: Liselotte Oehring-Hoehne, Wurzen. Edel metall, Metall: Bronzene Medaille: Hans Przyreml?!. Leipzig. Aus Sachsens Gerlchissälen. Schuldkonto eines Gewohnheitsverbrechers gesühnt Das Landgericht Bautzen verurteilte den 37jährigen Ernst Werner Lahode aus Löbau, der wegen Diebstahls, Betrugs, Untreue, schwerer Urkundenfälschungen, Unterschlagung, wis- fentlich falscher Anschuldigung und Verleitung zum Meineid angeklagt war, als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu elf Jahren Zuchthaus, insgesamt 3000 Mark Geldstrafe sowie süns Jahren Ehrverlust und ordnete gegen ihn die Sicherungsver wahrung an. Bei dein Angeklagten handelte es sich um einen Verbrecher, dem jahrelang jedes Mittel recht gewesen ist. uni sich schamlos zu bereichern und im Genuß der durch Straf taten erlangten Geldbeträge, auf die er es vor allem abge sehen hatte, zu erhalten. Jahrelang trieb er seine Verfehlun gen, beging Diebstähle und Unterschlagungen erheblicher Geld- betrüge, betrog eine Krankenkasse und eine wohltätige Stif tung um Geld, betätigte sich als Erbschleicher übelster Art, be- zichiigie Unschuldige und versuchte, ihm unbequeme Miuvis- ser zu falscher Auslaß zu verleiten. Börse und Handel Berliner Wertpapierbörse. Die Aktie nbörse war vor wiegend leicht erholt. Die freundliche Stimmung hielt an. Teilweise wurde über den Ansangsnonerungen gehandelt. Am Rentenmarkt hielt sich der Anlagebedarf bei den auslös baren Reichsschatzanweisungen im Vortags-Umfange. Kurs- Veränderungen traten wiederum nicht ein. Am Markt der . Steuergutscheine II war der Umsatz ziemlich klein. Die Altdesitz- anleihe erholte sich auf 150,20.