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den Spielern fast mathematische Präzision, gesteht ihnen aber gleich zeitig fast absolute Improvisation zu. Es ging ihm nicht um die Folgerich tigkeit seiner Methoden, sondern um den wirkungsvollsten musikalische® Ausdruck seines Gefühls. Er schuf Programmusik aus dem Leben der Amerikaner unter Verwendung ame rikanischer Folklore aller Art. Ives fand ohne Kenntnis der inter nationalen Musikentwicklung, ge stützt allein auf seine Imagination und Kreativität, zu musikalischen Neuerungen, die erst viel später ihre Aktualität erhalten sollten: Mehrgleisigkeit der Metren, Rhyth men, Tonalitäten; Ausnützung der Grenzbereiche von Dynamik, Klang farbe und Register; gespannte Dis sonanzen; Vierteltönigkeit; Cluster; Raumdisposition in mehrere getrennt postierte Orchestergruppen; Monta getechnik; Interpretationsfreiheiten; Asymetrien; statische Klangfelder. Davon zeigt sich allerdings die Sin fonie Nr. 1 d-Moll fast unberührt. Komponiert hat sie Ives 1896 bis 1898 während seines Studiums an der Yale University bei Parker. Trotzdem wies diese Partitur bei al ler Verwurzelung im Akademismus viele Ungewöhnlichkeiten auf, die Parker veranlaßten, seinen Schüler zu Änderungen im ersten und vier ten Satz zu zwingen. Damit verlor das Studienwerk zweifellos an Ori ginalität (Tonartenfolge im ersten Satz; vierter Satz überhaupt), aber es brachte auch Ives' starke und eigenwillige Persönlichkeit in seiner Musik zum Ausdruck. Die Partitur baute auf dem Fundament klassi scher Satz- und Formtechnik auf und konnte den Grund für Ives' Entwick lung als Komponist legen (von der Gewinnung des Selbstvertrauens ganz abgesehen). Heute gilt Ives als „Father of nearly everthing Ame rican in American music". Dieter Uhrig Herausgeber: Schauspielhaus Berlin Redaktion: Andreas Hitscher Abbildungen: Jörg Duckwitz (3) Umschlag: Rudolf Grüttner Gesamtherstellung: (204) Druckkombinat Berlin BG 010/8/90 1 7150 G5 EVP: 0,60 M Die Intendanz möchte Sie darauf hinweisen, daß das Fotografieren sowie die Nutzung ton- und videotechnischer Geräte nicht zulässig sind.
