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ZUR EINFÜHRUNG Im Gesamtwerk Wolfgang Ama deus Mozarts nimmt das Genre der geselligen Unterhaltungsmusik ei nen breiten Raum ein. Abgesehen davon, daß sich darunter zahlrei che Kompositionen von höchstem künstlerischen Rang befinden, wä re ein Mozart-Bild allein schon aus Gründen der rein statistischen Re präsentanz einseitig und falsch, würde man die Leistung des Kom ponisten nur an seinen Sinfonien und Konzerten messen. Tatsächlich ist ein Großteil der Serenaden und Divertimenti noch heute fester Be standteil des Konzertrepertoires. Die drei Bläserserenaden der Jahre 1781/82 freilich zählen zwar zu Mozarts künstlerisch wertvollsten, aber wegen ihrer Besetzung leider auch seltener gespielten Werken. Die aufwendigste dieser Bläser- kompositonen ist die unser heuti ges Konzert beschließende Se renade für 13 Blasinstrumente und Kontrabaß B-Dur KV 361 mit dem Beinamen „Gran Partita", also ei gentlich eine Freiluft-Bläsermusik größeren Ausmaßes. Das Werk entstand unter dem Ein druck des hervorragend besetzten Bläserensembles der Münchner (ehedem Mannheimer) Hofkapelle Anfang 1781 in München und be schäftigt je zwei Oboen, Klarinet ten, Bassetthörner (die Mozart hier erstmals verwendete) und Fagotte, vier Waldhörner und Contrabasso (Kontrafagott bzw. Kontrabaß). Die Komposition stellt eine Mischform aus verschiedenen Genreelemen ten dar: Die suitenartige Reihung der Sätze entspricht dem Serena dentyp; der formale Bau, vor allem