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Netteste Zeitung de» Bezirks Mittwoch, am 16. März 1938 104. Jahrgang Nr. 63 Die 4« Millimeter breite > Rpfa.; im TerÄeii bie SS e Mnitmeterzene 18 Rpfg. Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlrhaopkmannfchafl, der Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde - Beiuaspreir: Für einen Monat 2.— mit Aitragen; einzelne Nummer 10 4^>fg. :: ^«meinSe-BerbanbS-GIrobont» Nr. » u iVernlorelber: Amt Divpoibttwalde Rr. 403 u PoMcheckkonto Dietden 12S 48 :: jeitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg «. A. Jahrgang 1927/28 100 v. H. erfaßt Nachdem vor einigen Tagen der Jungbann Kamenz schon einige Ortschaften IW v. H. ersaßt hatte, meldet heute der Jungbann 216 (Dippoldiswalde) die 100prozen- tige Erfassung des Jungbanns. Aus Ker Heimat m»K Sem Kachtemanö Dippoldiswalde. Die Deutsche Müllerschule begann am 15. März den Unterricht im Sommerhalbjahr. Nach voran gehenden Worten des Direktors über die weltgeschichtlichen Ereignisse, die sich in den zwischen den Semestern liegenden Tagen abspielten, und Morten, die E. M. Arndt über des Deutschen Vaterland prophetisch aussprach, wurde von einem jungen Deutsch-Oesterreicher die Flagge des geLinken Deut schen Reiches gehißt. — Der S. Kurzlehrgang, der wieder bis zur Höchstgrenze beseht ist, beginnt am 17. März. Dippoldiswalde. Aus den Gaststätten wurden am Ein topfsonntag RM. 20.90 abgeführk. Dippoldiswalde. Mit großer Freude wurde es heute von unserer Jugend begrüßt, daß „schulfrei" war. Schmiedeberg. Eine neue Kleinmotorspritze von 800 m/l-Leistung hat die Fabrik-Feuerwehr „Eisenwerk Schmiedeberg" durch das Entgegenkommen von Werks leitung und Direktion erhalten. Die Spritze wurde gestern durch den Kreisfeuerwehrführer Kothe, Dippdldiswalde, ab genommen. Reichstädt. Zur 65-Iahrfeier hakte am Sonntag, 6. März, die K r i e ge r k a m e rad s chafft Reichstädt ihre Mitglieder, deren Angehörige und zahlreiche Gäste ein geladen. Kameradschaftsführer Voigt hob in seiner Be grüßungsansprache hervor, wie die großen deutschen Sol datentugenden, Treue, Opferbereitschaft und Kameradschaft, heute wieder einem ganzen Volke voranleuchten. In einer längeren Ansprache, die dem Gedenken des 65 jährigen Be stehens gewidmet war, ging Pfarrer Flechsig noch auf einen weiteren Gedenktag ein, der sich jetzt zum 125. Male jährt, den Stiftungstag des Eisernen Kreuzes, dieses volkstümlich sten deutschen Ordens, den sich auch mancher Reichstädter Kamerad in schwerer Zeit verdiente. In seltener Harmonie und echter Fröhlichkeit hielt ein Tanzabend die Teilnehmer noch lange beisammen. — Am Sonntag Reminiscere hielt die Kriegerkameradschaft unter Vorantritt ihrer Fahnen ge meinsamen Kirchgang zum Gedächtnis der Gefallenen. An den Gottesdienst, welcher unter dem Geleitwort stand: „Nie mand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde", schloß sich eine schlichte Feier am Ge fallenenehrenmal an. Kameradschaftsführer Voigt gedachte hierbei in ehrenden Worten der Söhne der Heimat und legte einen Kranz nieder. Das Lied vom guten Kameraden, gespielt vorder Kapelle der Freiw. Feuerwehr, beschloß die eindrucksvolle Feier. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Landwirt Karl Christoph Köhler aus Höckendorf mit der WirtschastsgehÜfin Alma Martha Sandig aus Klingenberg. Höckendorf. Während aus dem Verkauf der letzten Porzellan- abzeichen insgesamt 98,85 RM. erzielt wurden, erbrachte die Ein- toofsammlung oom vergangenen Sonntag genau 106 RM. Auf Obercunnersdorf entfalten hiervon 12,40 RM. bezw. 8,80 RM. Erfreulicherweise war die letzte Eintopfsammlung die beste vom diesjährigen Wintechilfswerk. Glashütte. Es ist nun schon bald eine Selbstverständlichkeit, daß Glashütter Firmen und Hersteller mit ihren zur Genauig- kettsprüfung bei der Deutschen Seewarte emgesandten Instrumen ten (Sonderuhren, kompl. Uhren, Chronometern) immer am besten abschneiden. Auch beim diesmaligen Chronometer-Wettbewerb «ar das der Fast, auf dessen Ergebnisse wir besonders stolz sein können, wenn wir berücksichtigen, daß die ganz naturgemäß ein- letzenie Steigerung von Einsendern und Prüfungsobjekten das Anlegen der Maßstäbe noch gründlicher erfordert. Wieder ist es * onwa A. Lange 8c Söhne, der bei der soeben beendeten Chro- k»^'"'?^ttbewerbsprüfung für ihr« Instrumente der 1. und 2., Ivwie außer dem 3. alle übrigen Preise zuerkannt wurden. . Wohnungs- und Büroeinbre- H ^kannte Diebe stiegen in den Mittagstunden in Keuergeschoßwohnung auf der Münchner Straße ein. « die Fenstergitter los und entwendeten 147 Heimsparbiichse. Nachts drangen Einbrecher in Düroräume auf der Alpenstraße ein, wo ^mehrere Behältnisse durchwühlten. In einem Schreib- lisch fanden sie etwa 300 RM, die sie entwendeten. Dresden. Kindjin Kraftrad gelaufen Auf' der Glacisstraße in Dresden-Heustadt wnr^ ein ztveijkh- kefpeiunMieninwien Zer Ihrer meldet den Eintritt seiner Heimat iß im MW MW Die BefreluugSseier aus dem Heldenplatz vor der Hofburg in Wien gestaltete sich zu einer ergreifenden Kundgebung der Einheit der 75 Millionen Menschen ocs neubegründcten großdeutschen Reiches Unbeschreiblich war der Sturm des Jubels, der dem Führer bei seiner Ankunft entgcgenbrandete, der ihn bei seiner Rede beglei tete und der sich dann zu einem Orkan der Begeisterung steigerte, als der Fikhrer die größte Vollzugsmeldung sei nes Lebens erstattete: den Eintritt seiner alten Heimat in das Deutsche Reich! Bereits viele Stunden vor dem Beginn der großen Befreiungskundgebung waren der weite Plktz vor der Hofburg und die angrenzenden Straßenzüge sckttarz von Menschen. Und aus aller Augen leuchtete Helle Begeiste rung. Die Jugend vollends war ergriffen von einem Taumel der Freude; sie hatte die Bäume erklettert und die Gitter um den Platz, um so besser Zeuge der histori schen Feier sein zu können. Der Reichsautozug „Deutsch- land* .hatte seine 25 riesigen Wagen in den Dienst der Uebcrmittlung gestellt, und so weiteren Hunderttausenden die Teilnahme an der denkwürdigen Feierstunde er möglicht. Um 11 Uhr kam Bewegung in die gewaltige Volks masse. Eine stürmisch anschwellende Welle von Hriltusen kündete die Ankunft der Wagenkolonne des Führers. Aufrecht im Wagen stehend grüßte der Füh rer in sichtlicher Ergriffenheit die, vielen Hunverttausende, die ihm ihren Dank für dje Erfüllung der 1 000- jährigen Sehnsucht der deutschen Ration in nie gekannten Huldigungen darbrachte. Als der Führer dann die ersten Stufen zum Balkon der Hofburg empor stieg, überreichten ihm zwei Mädchen in schmncker .Heimat tracht einen Blumenstrauß. Auf dem Balkon der Hofburg wurde inzwischen, umftutet von herrlichstem Sonnenscheins die Führerstandarte aufgezogen. Als der Führer dann dew Balkon betrat, war die große historische Stunde, auf die dieses Volk hier gewartet hatte, der es jahrelang ent- gegenfieberte, gekommen. Der Führer des geeinten deutschen Reiches steht von seinen Volksgenoffen im nationalsozialistischen Wien! Die Sieg-Heil-Rufe der Massen wollen kein Ende nehmen. Ein zigartig, unbeschreiblich ist die Begeisterung auf dem Hel-- denplatz, jener historischen Stätte, auf der schon vor Jah ren die ersten gläubigen österreichischen Nationalsozialisten zu ihren Kundgebungen aufmarschiert waren. Immer wieder geht der Blick des Führers stolz und glücklich zu gleich über dieses Riesenfeld, über das Weichbild der alte»» deutschen Kaiserstadt, bis weit hinein in den Wiener Walt» und hinüber in die Lande der deutschen Südostmark. Und wohin das Auge schaut, überall der gleiche Jubel, die gleiche Freude, der gleiche Glanz und die gleiche Begei sterung. Deutsche, nur deutsche Männer und Frauen, stehen hier, und der, der dieses Wunder vollbracht hat, vori ihnen. Minutenlang dauert es, bis dieser unerhörte Jubcl- stnrm sich so wett legt, daß Neichsstatthalter Dr. Zeyß-, I Jnquart endlich das Wort ergreifen kann. «elchsstattbalter SM-IiiiNMt I führte in seiger Ansprache u. a. ans: „Mein Führer! Als letztes oberstes Organ des Bun desstaates Oesterreich melde ich dem Führer und Reichs kanzler den Vollzug des gesetzmäßigen Beschlusses nach dem Willen des deutschen Volkes und seines Führers. Oesterreich ist ein Land des Deutschen Reiches. (Stür- rigcs Kino von einem Llcserkrastdretrad ««gefahren und so schwer verletzt, daß cs starb. Das Kind, das sich i» Begleitung seiner Großmutter befunden hatte, war beim Ueberschretten der Fahrbahn vorausgelaufen und dabei in das Kraftrad hineingerannt. Großenhain. Im Streit verunglückt. Im Gasthaus in Zschiesche« gerieten gelegentlich eines Tanz vergnügens zwei Männer in einen Streit, wobei beide die Treppe hinabstürzten. Dabei trug der eine von ihnen einen Schädelbruch davon, der seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Radpbcrg. Todes stürz eines Motorrad fahrers. Auf einer Probefahrt mit dem Motorrad verunglückte in Ullersdorf, der fünfzehn Jahre alte Mecha nikerlehrling Fritz Kühne aus Weißig. Er erlitt bei dem Anprall gegen eine Hausmauer einen Schädelbruch, der sofort tödlich wirkte. Neukirch (Lausitz). Ein rüstiger Alter.. Der Landwirt Karl Berthold beging in ganz erstaunlicher Rü stigkeit seinen 94. Geburtstag. Der Hochbetagte geht noch heute seiner Landarbeit nach. Bautzen. Darlehnsbetrügcr fest genom men. Wegen zahlreicher Darlehnsbetrügereieu wurde von der Kriminalpolizei Bautzen der 28jährige Erich Bruntsch der Staatsanwaltschaft zugeführt. Bruntsch hatte es seit 1937 verstanden, ihm bekannten Personen in den Amtshauptmannschaften Bautzen, Dresden, Ka menz, Meißen und Oschatz durch alle möglichen Schwin- deleien zum Teil hohe Geldbeträge abzunehmen. Chemnitz. Tödlich verunglückt. Bei Arbeiten an der Ueberlandzentrale kam der 41 Jahre alte Elektro monteur Schnödelbach mit der Hochspannungsleitung in Berührung. Er wurde auf der Stelle getötet. Haida (Böhmen). Eine Hundertjährige. Die älteste Frau in Nordböhmen, die Witwe Theresia Sommer beging in erstaunlicher körperliches und geistiger Frische ihren 100. Geburtstag. Noch heute besorgt sie ihren kleinen Haushalt selbst. Ihr Ehemann hatte eiu Alter von 93 Jahren erreicht. » Ein neue« Werk von Kanut Schäfer Kanut Schäfers neues Stück „Heirat nach Maß', eine ttkomodie, wird am 27. März «938 in i von der Sächsischen Heimotbühne uraus Aus Sachsens Gerichissälen Lin übler Bursche in Sicherheitsverwahrong . Die Große Strafkammer des Landgerichts Leipzig verur teilte den 34 Jahre alten, in Zittau geborenen Walter Schulze als einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus, zusammen 340 RM Geldstrafe, fünf Jahren Ehrenrechtsverlust und ordnete weiterhin die Siche rungsverwahrung an. Schulze beging schon im jugendlichen Al ter seine erste Straftat. Seitdem ging es unaufhaltsam weiter auf der Bahn des Verbrechens. Im Mai 1935 erst aus dem Zuchthaus Waldheim entlassen, ging er eine Ehe ein, die jedoch wieder geschieden wurde. Nebenbei trat Schulze in Beziehungen zu einer Haustochter in Wurzen, der er die unglaublichsten Dinge vorschwindelte. Dazu behauptete er. fahrlässig den Tod eines Menschen verursacht zu Haven, so daß er mit einer Anzeige rechnen müsse, falls er nicht 300 RM Schadenersatz leiste, an welcher Summe ihm noch 83 RM fehlten. Später schrieb er. falls er nicht 100 RM Buße zahle, müsse er auf zwei Jahre ins Konzentrationslager. Das würde er aber durch Selbstmord verhindern. Durch seine Schwindeleien und nicht zuletzt durch das Versprechen, sich mit der Haustochter offiziell zu verloben, ließ sich diese über die wahren Absichten täuschen und gab nach und nach über 300 RM her. Im November 1936 knüpste der Angeklagte in Leipzig weitere Damenbekanntschaften an, wobei er in einer Phantasieuniform auftrat, den Heiratslustigen spielte und dadurch materielle Vorteile erlangte. Im Dezember 1936 konnte der Bursche endlich - noch in seiner ..glanzenden" Uniform — verhaftet werden. Betrunken am Steuer Der 82 Jahre alte Ernst Wilhelm Bürger aus Dresden, Reichsstraße 16, ist mit acht Tagen Hast bestrast worden, weil er unter erheblicher Wirkung geistiger Getränke stehend mit einem Lieferlraftdreirad einen Lastkraftwagen angefahren hatte. WMmWMuMjWettMWr für Donnerstag: Etwas zunehmender südwestlicher Wind. Wechselnd be wölkt. Nur vereinzelt geringe Niederfchlagsbildung mög lich. Mild. Wetterlage: Der Zustrom milderer ozeanischer Luft massen* hält über Mitteleuropa weiter an. Er ist auf der Rückseite von atlantischen Störungsfronten durchsetzt, welche einen ausgesprochen heiteren WsiUerftngscharakter Nicht aufkommen lass»», sondern vielfach zu einem Bewöl- kungsqufzug Veranlass««- geben. Eine nennenswerlS Niederschlagsbildung ist jedoch nicht zu erwarten. , rzgebirgische Dr Innabcr(s t. Erzg >eführt werden.