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-worden wäre, wenn nicht die Verschmelzung gekommen wär«. Mik nur einer Stimme Mehrheit siegte Lauenstein, doch wurde versprochen, eine der nächsten Hauptmannsversammlungen in Frauenstein abzuhalten. Ein Antrag, die Kameraden des nun „einverleibtew" Frauen- steincr Verbandes, dessen Mitglieder aus Gründen der Volksge- i meinschafl an der Willy-Müller-Stislung teilhaftig werden zu las- ! sen, wurde sür die nächste Hauptmannsversammlung zurückgestelst, I da hier noch mancherlei Punkte zu prüfen sind. Zn einem kurzen Bericht über die Hebung am Vormittag I sagte Branddirektor Müller, daß es galt, zu zeigen, wie rasch die I einzelnen Wehren zur Stelle sein könnten. Zm Ernstfälle würde man einer derartigen Brandausdehnung durch Niederreihen oder stärkstes „Einseifen" enkgegenlreten. Der Grundidee dieser Brand bekämpfung sei man nachgekommen; es sei nichts unversucht ge blieben, so anzugreifen, wie es verlangt wurde. Zu bedauern sei, Laß durch das Absperren von Hydranten in einem Hause Rohr bruch und Wasserschaden entstanden sei. Dann führte Branddirektor Müller noch aus, daß das neue deutsche Fcuerlöschgesetz in nächster Zeit zu erwarten ist; mit die sem würden auch Bestimmungen über Uniform usw. kommen. Er empfahl, alle nicht ganz dringenden Anschaffungen zurückzustellen. Weiter werde die Altersgrenze auf 60 Zahre beschränkt, die Zahl der 12 Hebungen wohl um das Drei- oder Vierfache erhöht wer den. Auch müsse jeder Wehrführer die Deutsche Feuerwehrschule durchlaufen haben. Zn Dresden würden im Laufe des nächsten Monats zwei Führerkurse abgehalten werden. Eine neue Freiw. Feuerwehr, die mit Motorspritze und Mo- tormannschaftswagen ausgerüstet wird, sei in Hartmannsdorf im Entstehen. Als stellv. Vorsitzender des Bezirksverbandes wurde an Stelle Borigs vom Vorsitzenden Branddirektor Heinrich, Dippoldiswalde, berufen, bis Las deutsche Feuerwehrgesetz andere Weisungen gibt. Branddirektor Heinrich dankte sür das Verlrauen und an schließend allen Wehrmännern für ihr Kommen. Znsonderheit aber dankte er Branddirektor Müller für alles, was er sür den Bezirksverband getan und wünschte, Laß ein Nachfolger für Müller noch recht lange nicht komme. Zn seinem Schlußwort gab Branddirektor Müller der Hoff nung Ausdruck, daß der Geist, der 50 Zähre im Verband ge herrscht hat, weiter erhalten bleibt, daß er immer Führer hat, die cs ernst mit ihrer Arbeit nehmen und mit dem Geist der Technik fortschreiten. Dann werde immer der Wunsch des Führers erfüllt werden: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Es wurde nun zum F e st z u g angctreten, einem Feuerwehr zug, wie ihn unsere Stadt in solcher Stärke noch nicht gesehen hak. lieber den historischen Teil haben wir schon hinweisend be- richkck. Er gelang im allen Teilen ganz vorzüglich. Auch Lie Zu gendwehr nahm hier am Umzug mit teil. Auf dem Marktplätze fand noch ein Vorbeimarsch vor dem Verbands-Ausschuß und der Kreisleitung statt und im Anschluß daran dankte Bezirksverbanüsvorsitzendcr Müller der Stadt Dip poldiswalde und ihren Einwohnern für die gastliche Aufnahme. Aus der Aue löste sich der Zug auf. Ein großer Teil der Wehren Irak die Heimfahrt wieder an, ein anderer blieb noch län gere Zeit in der Stadt, nahm wohl auch am Tanze teil. Mit einem glanzvollen, wohlgelungenen Tage wurden Lie 50 Zahre Vcrbandsarbeik beschlossen, mit frischem Mut und Opfer- frcudigkcit ist das 2. Halbjahrhundert begonnen worden. Der Bericht über das Sportfest des BdM in Glashütte mußle wegen Raummangel zmückgestellt werden. Er erscheint j in der Dienstag-Nummer SeWW MllW mit im SMlildMMtlieM SWMni Freitag, den 30. August 1935. " Vor Eintritt in die Tagesorduung gedachte Bürgermeister Barthel der Opfer bei dem schweren Unfall in der Reichs- hauptftadt. Und wie im ganzen deutschen Reiche dieser Tag unter dem Zeichen allgemeiner Trauer stand, so forderte er auch die Anwesenden auf, zum ehrenden Gedenken an die Toten sich von den Plätzen zu erheben. Die Tagesordnung umfaßte diesmal nur zwei Punkte: Satzungen über öffentliche Bekanntmachungen und Eingemein dung von Niederpöbel. Bisher war es in Schmiedeberg immer üblich, die öffent lichen Bekanntmachungen an die dazu bestimmten Gemeinde tafeln anzuschlagen. Dies beabsichtigt der Bürgermeister auch weit-rhm beizubehalten. Doch sollen besonders wichtige An gelegenheiten auch in der Presse bekanntgegeben werden. Die hierzu nölige Satzung wurde vom Bürgermeister den Eemeindeverordneten zur Einsichtnahme vorgelegt. Es machte sich kein Widerspruch dagegen geltend. Zur endgültigen Beratung über die Frage einer Eingliede rung der Gemeinde Niederpöbel in die Gemeinde Schmiede berg erstattete der Bürgermeister schriftlichen Bericht, den er , den Gemeindeoerordneten mit der Bitte um eingehende Prü-'j fung vorlegte. Darinnen brachte er zur Kenntnis, daß zwischen s ihm und Bürgermeister Fritzsche-Niederpöbel gelegentlich einer s Aussprache über gemeindliche Angelegenheiten letzterer ihm er- ! klärt habe, daß er beabsichtige, krankheitshalber baldmöglichst ! von seinem Anrte zurückzutreten, und er es sür gegeben er- ! achte, Verhandlungen über eine etwaige Eingemeindung der Gemeinde Niederpöbel nach Schmiedeberg aufzunehmen. Unter dem 24. Mai sei sowohl dem Amtshauptmann als auch dem Kreisleiter Bericht über aufzunehmendc Eingemeindung^Ver handlungen erstattet worden. Darauf ging unter dem 29. Mai ein amtshauptmannschast- licher Bescheid ein, daß ein Zusammenschluß der beiden Ge meinden nur zu begrüßen sei. Die vom Bürgermeister Fritzsche dem hiesigen Bürger meister zur Verfügung gestellten Unterlagen ergaben, daß zwar die Finanzlage der Gemeinde Niederpöbel für Schmiedeberg keine besonderen finanziellen oder wirschastlichen Vorteile bringt, allein, man werde nicht bloß von diesem Gesichtspunkte an die Prüfung dieser Frage Herangehen kürsen, sondern es müßten auch allgemeine staats- und gcmeindcpolitische Belange mit ausschlaggebend sein. Zudem sei zu berücksichtigen, daß es das Ziel der Reichs- und Staatsregierung ist, kleine und leistungs schwache Gemeinden aufzulösen und erforderlichenfalls zwangs weise in eine größere Nachbargemeinde einzugliedern. Ueber die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Gemeinde Niederpöbel sei folgendes zu sagen: ! Die Einwohnerzahl beträgt nach der letzten Volkszählung 353. Haushalte sind vorhanden: 119, Wohngebäude 47. Die Gesamtfläche des Gemeindebezirks beträgt 17,24 tm. Das Ge ¬ meindevermögen besteht in Sparkasseneinlagen und Besitz Deutscher Reichsanleihe, sowie in Feld, Wiesen und Land. Außerdem besitzt die Gemeinde ein Spritzenhaus, Feuerlösch- geräte, Gemeindeamtsinventar und einen kleinen Bestand der Feuerlöschkasse. Die Gemeindeschulden sind nicht so, daß sie Schmiedeberg außerordentlich belasten würden. Der Verwaltungsaufwand der Gemeinde Niederpöbel, in Zukunst erspart würde, könnte ohne weiteres von Schmiß berg mit übernommen werden, ohne daß sich eine Bn. größerung des Verwaltungsapparats notwendig machen würde. — Da die Flurgrenzen der Gemeinden Schmiedeberg und Niederpöbel durch die Flurstücke 266, 267 und 268 a der Flur Naundorf voneinander getrennt sind, hat die Eingliede rung der Gemeinde Niederpöbel die Eingliederung dieser zu- zusammen 94,8 a großen Naundorfer Flurstücke zur Voraus setzung. Bürgermeister und Gemeindeoerordnete von Naun- ' darf haben dieser Eingliederung bereits zugestimmt. Die Flur stücke gehören zum Schulbezirk Sadisdorf und müßten dem Schulbezirk Schmiedeberg zugewiesen werden. Auch hierzu hat der Schulbezirk Sadisdorf seine Zustimmung gegeben. Nach Beratung mit ihren Eemeindeverordneten haben dir Bürgermeister von Schmiedeberg, Niederpöbel und Naundorf folgendes Uebereinkommen getroffen: 1. In die Gemeinde Schmiedeberg werden die Gemeinden Niederpöbel und von der Gemeinde Naundorf die Flurstücke 266, 267 und 268 a des Flurbuches für Naundorf eingegliedert. Die Eingliederung soll am 1. Oktober 1935 erfolgen. 2. Vom Tage der Eingliederung gehen alle Rechte und Pflichten der Gemeinde Niederpöbel und sür die vorbezeichneten Flurstücke der Gemeinde Naun dorf auf die Gemeinde Schmiedeberg über. Durch die Eingliederung etwa entstehende Kosten trägt die Gemeinde Schmiedeberg. 3. Das in Schmiedeberg geltende Ortsrecht gilt vom I. April 1936 ab auch für die eingegliederte Ge meinde Niederpöbel und für die eingegliederten Flur stücke vcn Naundorf. 4. Soweit für Rechte und Pflichten der Eemeindebürger die Dauer der Wohnung oder des Aufenthaltes maßgebend ist, wird die Wohn- und Aufenthalts dauer in Niederpöbel, bezw. in dem eingegliederten Ortsteil von Naundorf auf die Wohn- und Aufent haltsdauer in Schmiedeberg angerechnet. Einige Fragen seitens der Eemeindeverordneten behufs Unklarheiten wurden vom Bürgermeister bereitwilligst aufge klärt. Gegen die beabsichtigte Einverleibung machte sich kein Widerspruch geltend. Bürgermeister Barthel wird infolgedessen nach dem Ueber einkommen handeln. Nach Schluß der össentlichen Sitzung fand noch eine nicht öffentliche statt. Eger. Kein Mord, sondern Selbstmord. In Schönfeld war der Gastwirt Gareis erschossen aufgefunden sworden. Die Familie des Gastwirtes hatte Mordanzeige erstattet. Nachdem ein des Mordes Verdächtiger namens Kunzmann einen einwandfreien Zeitnachweis erbracht hatte, stellte sich heraus, daß Gareis wegen zerrütteter wirtschaft licher Verhältnisse Selbstmord begannen hatte. Ein Ein bruch, der den Mordverdacht erregt hotte, war nur vvrge- läuscht gewesen. Die Familienmitglieder hatten die Mord- inzeige erstattet, weil sie den Selbstmord als eine Schande «staben Letzte Nachrichten Vcrkehrsunfälle in Berlin und Spandau 31 Verletzte . BerIin, 2. September. Am Sonntag abend gegen 20 Uhr ereignete sich in Spandau an der Kreuzung der Folkenhagener- Moltke Straße ein schwerer Verkehrsunsall. Ein Omnibus der Linie 34, die zwischen Spandau und Kladow verkehrt, stieß mit einem Omnibus der Osthavelländischen Kreisbahn zu sammen. Dreizehn Fahrgäste wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Die Verunglückten erhielten die erste Hilfe im Kran kenhaus in der Lylarstraße in Spandau. Sieben Verletzte konnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnun gen entlassen werden. Die Verletzungen der übrigen sind nicht lebensgefährlicher Natur. An der Ecke Greisswalder-Oftscestroße in Berlin-N stießen am Sonntagabend gegen 22 Uhr ein Omnibus der Linie 8 und ein Triebwagen der Straßenbahnlinie 62 zusammen. Vierzehn Fahrgäste wurden verletzt, denen die erste Hilfe im Krankenhaus Weißensee, und vier Verletzten in der Rettungs stelle 11 zu teil wurde. Bis auf einen Fahrgast konnten sämtliche Verletzten in ihre Wohnung entlassen werden. Die Verletzungen waren durchweg leichter Art. Zusammenstotz zwischen Lastkraftwagen und Eilgüterzug ' ' Ein Toter, zwei Schwerverletzte Kassel, 1. September. In der Nacht zum Sonntag wurde ein Lastkraftwagen von einem verspäteten Durchgangs eilgüterzug auf einem beschrankten Bahnübergang der Strecke Bebra — Göttingen zwischen Albungen und Bad Sooden- Mendorf überfahren und zerstört. Der Wagenführer Georg Ditscher aus Ludwigshafen wurde bei dem Zusammenstoß getötet. Der mitfahrende Besitzer des Lastkraftwagens Wilhelm Schwarz aus Mannheim und die Braut des Getöteten Marie Hartung aus Schwetzingen bei Mannheim wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Beide Hauptgleise waren - vorübergehend gesperrt; zwei D-Züge erlitten etwa «inständige Verspätungen. j Zugunsall des v 87 Mehrere Reisende verletzt Nürnberg, 2. September. Die Reichsbahndirektion Nürn berg teilt mit: Am Sonntag, dem I. September, kurz vor 20 Uhr stieß im Bahnhof Ansbach die Lokomotive des Neben bahnzuges Ansbach—Bechhofen bei einer Rangierbewegung mit der Lokomotive des einführenden v 87 München—Ham burg zusammen. Beide Lokomotiven entgleisten. Von den Reisenden des V-Ziges wurden mehrere leicht verletzt. Zwei Reisende und der Lokomotivführer der Nebrnbahnlokomotioe wurden schwer verletzt. Die Untersuchung ist eingeleitet. Kommunistische Kundgebungen in Wien Ein Todesopfer Wien, 1. September. Am Sonnabend abend veranstal teten, wie amtlich verlautet, kommunistische Parteigänger im 6. Wiener Gememeindebezirk unter Abbrennung eines Sow jetsternes eine lärmende Kundgebung. Ein Schutzkorpsbeamter versuchte, einen der Demonstranten festzunehmen, wurde aber von einer Anzahl Gegner umringt und durch Mißhandlungen l m Kopf leicht verletzt. Er gab schließlich in seiner Bedräng nis aus seiner Dienstpistole mehrere Schüsse ab. Durch diese Schüsse wurde einer der Demonstranten tödlich getroffen. Die übrigen Demonstranten ergriffen die Flucht. Die polizeilichen Erhebungen sind eingeleitet worden. Die größten französischen Manöver seit Kriegsende Paris, 1.9. Am heutigen Sonntag beginnen in der Gegend von Reims die großen französischen Manöver, die sich bis Ende der Woche hinziehen werden. Man erklärt in unterrichteten Kreisen, daß diese Manöver die größten seien, die seit Kriegsende in Frankreich durchgefühlt worden sind. Nicht weniger als vier kriegsstarke Divisionen, die durch Re servisten ergänzt worden sind, werden sich gegenüberstehen. Das Charakteristische an diesen Manöver» ist die Tatsache, daß diesmal kein einziges Pferd Verwendung finden wird, da die im Manöver liegenden Streitkräfte durchweg motorisiert sind. Um ein ungefähres Bild von dem Grad der Motori sierung der französischen Armee zu vermitteln, wird darauf hingewiesen, daß beispielsweise die 4. leichte Division von Reims allein über 2200 Kraftwagen verfügt, wovon 400 Panzerwagen mit Radiogeräten ausgerüstet sind. Zweck dieser Manöver ist, festzustellen, wie lange es dauert, um eine durch Reservisten aus Kriegsstärke gebrachte Division kampffähig zu machen, bzw. wie lange diese Reservisten brauchen, um sich der neuen modernen Kriegswaffen bedienen zu können. Hauptschrifkleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde, stellvertretender Hauptschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Zehne, Dippoldiswalde. D.-A. VII 1935: US5 Druck und Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde. UWM 2ur Anfertigung empkieklt sick kucdäru<Lerel Lori keime >Vir kalten stets vorrätig: WWW UW 8M-UW Luclieiruckerei Lari vippolciisvalcke BMos MrMs W Morgen Dienstag 8 cklaelr stellt PniMtleFmenMn! SIW „SlMmSelMnd" vom 16.—20. September 1935 NW „PMW-NM" vom 23.-25. September 1935 rWMrtmWklM am 5. September 1935 Anmeldungen erbeten an Bnm Mm Omnibus - GesellschaftSfährten Dippoldiswalde :: Tel. 341 VLKl-08TL OIPPOLOI8>V^l.vL — LI8^^eN 1. 8epHM8Lst 1935 Setze» Sie M bei Auftragsvergebung von Drucksachen jeder Art mit uns in Verbindung. Wir Mn gern mit fachmännischen Ratschlägen zur Seite. Buchdrucker«! Earl Zehne, MppoldiSwalde.