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Weißeritz-Zeitung : 02.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193509028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-09
- Tag 1935-09-02
-
Monat
1935-09
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.09.1935
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FMMhr-BMAllbllOsW M W-MMl -es Lll-m-es WMisioOe Flammen! Sie schleudern die Funken zum nächtlichen Himmel. Verstreuen die Sterne in tollem Gewimmel lieber die Dächer, über die Straßen, Sirenen beulen, die Hörner hell blasen, Ein Rufen, ein Schreien, ein Laufen, ein Rennen, Die Häuser, die Scheunen, sie brennen, sie brennen! Blutrote Lohe durchleuchtet das Dunkel, Wetteifert mit der Sterne Gefunkel, And es knistert und prasselt ohn Ende, Balken fallen, es stürzen die Wände, And gerissen aus nächtigem Schlafe Brüllen die Rinder, blöken die Schafe, Flattern die Hühner, wiehern die Pferde, Reißen am Halfter, stampfen die Erde. Und die Menschen mit Rot nur sich retten Aus ihren Häusern, aus ihren Betten. Habe und Gut verloren sie geben, Nur e i n Gedanke: sich retten das Leben! Ringsum in Schweigen die zitternde Menge, Nur ein einziges ratloses Gedränge, Flammendes Schauspiel nur für Lie Einen, Aber die andern beten und weinen. — Da! — ein einziger Schrei ist entglommen: > Gott sei gedanket, sie kommen, sie kommen! And es springen dir Helfer vom Wagen, Kein langes Suchen, kein langes Fragen, Balken und Leitern heran an die Wände, Mutig hinein in die lohenden Brände Stürzen die Männer, und ihre Hände Treiben das Vieh in das sichre Gelände, Reißen herunter, Ivas doch nicht zu halten, Kämpfer die Zungen, Kämpfer die Alten! Prasselnd zischt Wasser hinein in das Feuer, Riesige Garben sprühn aus der Scheuer, Doch — ist die Ernte auch heute verloren — Morgen wird eine neue geboren, Morgen wird wieder aufs neue erstehen, Das, was das Heute ließ untergehen. Kops hoch, Ihr Leute, die Flammen erliegen — Ha! — Unsre tapferen Retter, sie siegen! Langsam ersticken die züngelnden Brände, Langsam falten sich dankbar die Hände, Langsam versickert das trostlose Weinen, Langsam will wieder die Sonne erscheinen. Qualmfahnen, Rauch und Angst sind verflogen, Hoffnung ist wieder ins Herze gezogen, Menschen und Vieh und Heim ist geborgen — Nun kannst du kommen, du goldener Morgen! Heimwärts nun ziehen ermattet, ermüdet, Die in der Not unsre Heimat behütet, Die unser Schicksal in Händen trugen, And die sich selbst in die Schanze schlugen. Pflichtbewuhtsein und Nächstenliebe Sind hre hohen und starken Triebe, So wie Soldaten aus ihrem Posten. Die niemals rasten, die niemals rosten, Stehen sie allzeit in blinkender Wehre Andern zur Hilf«, sich s«,b«r zur Ehre! — Möge es Dott, der Ewig«, Daß Eure Arbeit, daß Eure Waffen Seien gesegnet, da wo Ahr auch seid . Er wird es Euch lohnen in Ewigkeit! Am Anschluß überreichte sie ein Bild Biklor Thurms, des "Gründers der Dippoldiswalder Freiwilligen Feuerwehr. Kommandant Heinrich begrüßte aufs herzlichste alle Anwesen den, insbesondere die Herren des Ehrenausschusses, AmtShaupl- mann Freihrrrn von Miltitz, Stadtrat Schwind, Ortsgruppenleiter Preußer, BuchLruckereibesitzer Paul Aehne, Lundesverbandsvor- sihenden Müller, Schmiedeberg, weiter Len Dezernenten des städt. Feuerlöschwesens. Stadtrat Gönner, Raa-Rat Mehl« und vor al lem die Kameraden aus Klostergrab mit Ihren Frauen und ver sicherte diesen, daß sie ganz besonders willkommen seien, daß nichts si« trennen könne. Die beiden Männergesangvereine, „Elbgausänger" und „Ein tracht", waren gern bereit gewesen, zur Ausgestaltung des Pro gramms bei-utragen. Klangvoll und tonrein trugen sie unter Lie- Lcrmeistex Börners Leitung erst die Vaterlandsliebe,: „Der Gott öer Eisen wachsen ließ" und „Wo gen Himmel Eichen ragen" vor «nd im 2. Teil« des Programms das immer wieder gern gehörte Leuchtend ging am blauen Himmelszelte die Sonne auf und ließ einen herrlichen Spätsommertag erwarten. Um >/-7 Uhr stellte die 1. Kompanie zum Wecken und voran swie gestern schon) die Seifersdorser Feuerwehrkapelle, wurden die Straßen durchzogen, die Langschläfer geweckt. Dem letzten noch lebenden Mitbegründer des Bezirksverbandes, Buchdrucke reibesitzer Paul Zehne, wurde dabei ein Ständchen gebracht, eben so Ehrenkommandant Reichel. Kurz nach 8 Uhr zogen die beiden Kompanien und mit ihnen die Kameraden von Klostergrab und die Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz nach dem Friedhöfe. Dort am Kreuz gedachte in ergreifenden Worten Hauptmann Hörl der nicht mehr lebenden Gründer des Feuerwehr-Bezirks- verbandes, die ihn erstehen liehen aus Pflichterfüllung, weil sie wußten, daß nur in der Geschlossenheit die Macht liegt. Der Akt hier am Kreuz für alle Mitglieder sei ein Dank für das Ge schaffene, die Mahnung an die Lebenden, das von den Toten Ge- schasfene zu wahren und zu mehren, und das Gelöbnis, ihnen es in Pflichterfüllung im Dienste der Nächstenliebe nachzutun. Nach Ler Kranzniederlegung spielte die Musik Las Lied vom guten Kameraden — und draus wurde in die Stadt zurück marschiert. Zn den frühen Vormittagsstunden trafen dann die Bezirks wehren, vielfach mit eigener Musik, in der Stadt ein. Es wurde Leben in der Stadt. Punkt '/-11 Uhr erfolgte dann der Alarm zur Groß-An- g r i f f s - U ebu n g. Es war, wie bereits in Nr. 201 geschrien ben, angenommen, daß ein ganzer Stadtteil, wie 1826. in Flam men stehe. Alles eilte an die Geräte und in kürzester Feit fuhren die Spritzen auf, wurden die Schläuche ausgelegt, Wasser gegeben. Bald trafen nacheinander, je nach Entfernung, auch die zur Mit arbeit befohlenen Motorspritzen von Reichstädt, Ruppendorf, Schmiedeberg, Possendorf und Eisenwerk Schmiedeberg ein. Ge waltige Wafsermengtn spritzten über die Dächer, besonders als auf ein Signal sämtliche Spritzen auf einmal zu arbeiten begannen. Auf einem Rundgang, den Branddirektor Müller mit den Ehrengästen und Wehrführern dann antrat, wurde die Aufstel lung der Geräte im einzelnen beschaut und besprochen. Die Ueberlandmotorspritze hatte zunächst vom Hydranten am Cafe Schwarz Wasser entnommen, mußte sich aber zurückziehen und nahm am Wasserloch auf dem Markte Aufstellung, um von dort aus mit 6 Leitungen das Rathaus und die östliche Markt seite zu decken. Auch die HanL-rucksprihe der Freiw. Feuerwehr mußte ihren Platz am Hydranten an der Wache verlassen und ar beitete dann von dem an der Apotheke aus. Die Pflichtfeuerwehr war mit einer Spritze anfangs in Ler Massergasse tätig, die Ausbreitung des Feuers zwang -sie, 'nach der Brauhofslraße zurückzugehen und hier deckten dann beide Svritzen von 2 Hydranten aus die Brauerei und die Häuser der Marktgasse. Inzwischen waren auch die auswärtigen Wehren einqetroffen. Freiw. Feuerwehr Reichstädt (Motorspritze) fuhr am Hydranten am Bismarckplatz auf und hatte die Aufgabe, die Häuser des Kirchplatzes zu schützen, Freiw. Feuerwehr Schmiedeberg (Motor spritze) deckte vom Hydranten an Bormanns Grundstück, Alten berger Straße, die Rückseite der Häuser an der Schuhgasse, die Motorspritze der Freiw. Feuerwehr Ruppendorf ging vom Bassin am Obrrtorplah gegen die Herrengasse vor und die Häuser der Großen Wassergasse wurden von der Motorspritze der Freiw. Feuerwehr Possendorf vom Hydranten an -er oberen Brauhof- straße aus angegriffen. Am Kirchplatz war die Schamnlöschsprih« vom Eisenwerk 50 Zahre Feuerwehr-Verband. Ein Zusammenschluß der Frei willigen Feuerwehren und Fabrikwehren des Bezirks zur Ver tretung und Förderung der Fiele des Freiwilligen Feuerlösch wesens, zur Pflege echter Kameradschaft. Ein Gang durch die Dresdner Ausstellung „Der Rote Hcchn" zeigt augenfällig, auf welch hoher Stufe gerade in Sachsen das Freiwillige Feuerlösch wesen steht, und wie notwendig solche freiwillige Aufopferung ist, wenn man den doch trotz aller behördlichen Maßnahmen noch im mer möglichen Grobbränden in den Mittel- und Kleinstädten und auf Lem flachen Lande rasch und entschlossen entgegentreten will. And selbst die Großstädte haben neben ihren Berufswehren noch immer auch Freiwillige Feuerwehren. Gerade die immer weitere Motorisierung -er Wehren for dert eine geübte Mannschaft, und diese kann nur In einer Frei willigen Feuerwehr einsatzbereit erzogen werden. Als vor 50 Zähren der Verband gegründet wurde, war an Motorspritzen noch nicht zu denken. Da galt es oben für den einzelnen, ganz beson ders schnell zu sein, um zu retten, was irgend möglich war. Wie jagten da die Pferd« mit den Spritzen übers Land, Hilfe den Be drängten zu bringen. And wie damals ist es eigentlich auch heute noch. Dank fin det der Wehrmann nur in seltenen Fällen. Er will ihn auch nicht. Die vollbrachte gute Tat ist ihm Dank genug; aber manch mal Könnte man ihm und seinem Tun doch mehr Anerkennung zollen. Volkslied „Drei Lilien" und das alte Soldatenlied „Abmarsch" mit dem am Schlüsse verhallenden Trommelklang. Ein« weiter« Bereicherung erfuhr das Programm durch Bar- renübungen und schöne gymnastische Freiübungen mit einer Keule, beides von Turnerinnen geboten, und durch Sprünge am Kasten, von Turnern. Litt das erste etwas unter Unruhe, so waren die beiden anderen Darbietungen Glanzleistungen, wi« man sie schö ner nicht erwarten durste. Am Schlüsse des 1. Teiles rief der Bezirksvorsitzende, Lau- desverbandSvorsihende Branddirektor Müll«r allen einen herz lichen Willkommensgrutz zu. Sein Gruß galt besonders den Be zirkswehren, Wehren aus dem Bezirk Pirna und aus dem stamm verwandten Nachbarlande; er wünschte, daß die Stunden allen eine gewisse Zufriedenheit bringen möchten. Dabei dankte er al len Gästen für das Interesse und Wohlwollen, das sie den Freiw. Feuerwehren entgegengebracht haben und bringen werden. Einfach und schlicht solle sich alles abspielen, wie es anders di« Feuerwehren nicht gewöhnt sind. Dabei solle Zeugnis abge legt werden, daß nichts unversucht geblieben ist, das Feuerlösch wesen zu fördern und zu hoben. Dabei solle der Frohsinn zu sei nem Rechte kommen und der Gedanke der Kameradschaft vertieft werden. Und endlich solle auch ein Teil des morgigen Tages ernstem Dienst gewidmet sein. Branddirektor Müller sprach dann über den Stadtbrand von 1826 und . über die Angriffsübung. Dabei betonte er, daß sich die damaligen Löscheinrichtungen als zu schwach erwiesen, daß bei dem heutigen Stande der Technik kaum noch ein Brand solche Ausdehnung finden dürfte, es sei denn vorsätzliche Brandstiftung, Unwetterkatastrophen oder Kriegsfall mit Luftangriffen. DieUe- bung solle zeigen, wie heute ein Brand abgeschnürt wird. Er schloß seine Ansprache mit einer Führer-Ehrung, worauf das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied erklangen. Im 2. Teile trat zackig und gewandt eine Iugend-Feuerwehr auf, deren Führer um Aufnahme der Wehr in den Verband bat. Nach einigen Wendungen marschierte die Wehr In einem straffen Parademarsch über die Bühne. AlS ein Brandgeschädigter, dem dreimal in je Iahrespause schwerer Feuerschaden entstanden, dankte Stadtgutsbesitzer Pinder der Wehr für ihr restloses Einsetzen. Nur durch ihre Hilfe sei er über den Schaden yinweggekommen. Als Dankeszeichen über reichte er ein Geldgeschenk. Die selbständige Freiw. Feuerwehr Klostergrab lieh durch ihren Kommandanten Hinkel mit besten Wünschen für frohen Fe stesverlauf als ein Freundschaflspfand «in Signalhorn über reichen; und ein Zugführer dieser Wehr brachte ein mit Feuer wehr-Emblemen geschlissenes Glas, „da man beim letzten Hier sein vor 4 Wochen gefunden habe, daß die Gläser zum Feuer wehr-Salamander zu klein seien". Für alle Spender dankte Branddirektor Heinrich aufs herz lichste. Nahe am Schluß des offiziellen Teiles des Abends gedachte Branddirektor Müller in humoristischer Weis« noch der Wehr mannsfrauen, die immer bereit sind, den Wehrmann aufzurütteln und sorgen, daß er zur Uebung und im Brandfall« rasch zur Stelle eilen kann. Dann dankte Branddirektor Heinrich den Gesangvereinen und dem ATV. für die Unterstützung bei Ausgestaltung des Pro gramms. Der Dippoldiswalder Feuerwehrspruch: Den roten Hahn bekämpfen wir und schützen Hab und Gut. /: Dem Nächsten Schutz und Gott zur Ehr, ist Pflicht, ist Losung unsrer Wehr :/ erklang und der Badenweiler Marsch beschloß den Kommers. Die Polizeistunde war bis 3 Uhr verlängert. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. In den Gaststätten fand man sich wie der zusammen und verbrachte noch einige Stunden in schöner Ka meradschaft. Nun waren für unsere Stadt die Festtage des Feuerwehr- festes gekommen^ Die Straßen vrangten im Festschmuck; Fahnen flatterten, grüne Ranken schmückten die Häuser. Die Ehrenbogen, Lie noch vom Heimatfeste her auf dem Obertorplatz und Freiber ger Platz standen, hatten ein neues, festliches Gewand angelegt. Der Reichskronensaal, in d«m der Kommers staltsanid, war eben falls festlich geschmückt. Eine goldene „50" leuchtete über der Bühn«, Fahnen bildeten Schmuck der Wände, der Feuerwehr spruch „Gott zur Ehr', dem Äächsten zur Wehr" zog sich längs d«r Galerie hin und neben der Bühne war auf der einen Seite das Bild des Führers auf der anderen Seite der „Rote Hahn" und der Dippoldiswalder Feuerwehrspruch, beides von Pflanzen um rahmt. Ein Zapfenstreich der 2. Kompanie der hiesigen Freiw. Feuerwehr eröffnete das Fest und um '/-9 Uhr begann der Kom mers, mit Musikstücken, gespielt von Ler Kapelle Börner, er öffnet, Lie auch weiter noch manch schönes Musikstück bot. Frl. Reichel, die Tochter des Ehrenkommandanken Reichel, der leider vor kurzem den Fuß gebrochen hat und infolgedessen am Feste nicht teilnehmen konnte, sprach einen Vorspruch, den Frl. Martha Thurm in Krefeld verfaßt hatte, die schon beim Hei matfeste mit ihrem innigen Heimatgedichk soviel Beifall gefunden hatte. Schmiedeberg ausgefahren, die das Rathaus mit Schaum eindeckte j und die Kleinmotorspritze Dippoldiswalde, die die östlich« Seite > des Kirchplatzes zu schützen halt«. Auf jeden Fall kann die Uebung als gelungen bezeichnet wer den, und dabei wurde festgestellt, -aß die Wasserzusuhr einwand frei und ausreichend ist. Verbraucht wurden In der Zelt von etwa 25 Minuten 75 Kubikmeter vom Hochbehälter Bergstraße, 25 Ku bikmeter vom Steinborn, 50 Kubikmeter vom Hochbehälter am Iohannlurm. 7 Kubikmeter aus dem Bassin und 1 Kubikmeter aus dem Schacht am Markte, zusammen 158 Kubikmeter ohne den Zu lauf während dieser Zeit. Ein Vorbeimarsch mit sämtlichen Geräten vor dem Verbands- oorsttzenden und Ehrengästen auf dem Marklplatze beendete die Uebung. Nachmittags '/-2 Uhr fand dann im Schützenhaussaale, der ebenso schön geschmückt war wie am Vorabend der Reichskronen saal, der V« roand skag statt. Der Verbandsvorsitzende, Branddirektor Müller, Schmiede berg, eröffnete ihn mit einem Hinweis darauf, daß zwar die Not der letzten Iahre nicht voll behoben sei, daß aber die Wehren mit deutscher Zuversicht und festem Glauben an den Führer und Reichskanzler mlthelfen, der Not entgegenzusteuern. Ihm galt ein dreifaches Sieg-Heil, dem sich der Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes anschloffen. Einleitend wies Branddirektor Müller dann darauf hin, daß nach dem Volksmund« die Feuerwehren wohl „Mädchen für alles" sind, anderseits aber für ihre Dienste die zukommende Anerken nung noch nicht gefunden haben. Hoffentlich bringe das neue deutsche Feuerlöschgesetz hier eine Aenderung und reihe den Feuerwehrmann als vollgültiges Glied ein in die große allge meine Front. Ein Gruß galt dem Amtshauptmann, Stadtrak Schwind als Vertreter deS Bürgermeisters, dem Kreisleiter, dem Senior Iehne, den Kameraden des Pirnaer und Freiberger Verbandes, des Ro ten Kreuzes und, unter lebhaftem Beifall, 2 Kameraden aus Ma suren und denen aus Deutschböhmen, sowie allen Verbands kameraden. Vielleicht sei dieser Verbandstag der letzte in der bisher ge pflogenen Weise. Möglicherweise müßten manche, die das Alter von 60 Iohren erreicht, der jungen Generation Platz machen. Dann aber sollten sie nicht verärgert beiseite stehen, sondern an Ihrem Teile den neuen Kameraden beispringen. Dann werde es sich auch hier bewahrheiten: Nichts für uns, alles für Deutschland- Feuerwehrdienst sei Ehrendienst am Volke. Das müsse sich im mer mehr bei jedem einprägen.: Ein Kamerad aus Masuren dankte für die Begrüßung, Kar tengrüße wurden verlesen, die Anwesenheitsliste aufgestellt, die er gab, daß alle 29 Verbandswehren mit 37 Abgeordneten vertreten sind und ein selbstvrrfaßter Vorspruch von Hauptmann Hörl vor- gekragen, der eingangs ein Gruß war an den VerbanLSvorsihen- den, der der Gründer des Verbandes und der Tätigkeit der Meh ren gedacht« und mit der Bitte schloß, daß Gott allen Wehrleuten Kraft geben möchte, den Kampf mit Len Elementen zu bestehen. Es folgte der Bericht über „5V Aahre Bezirksverband" durch den Vorsitzenden, bei dessen Vortrag dieser dem einzigen noch le benden Gründer Les Verbandes, Paul Iehne, einen Blumenkorb mit herzlichsten Dankesworten und besten Wünschen überreichte. Weiter wurde auch dabei der im Weltkriege gefallenen Kamera den gedacht, während das Lied vom guten Kameraden erklang, und ein Bericht von Arbeitsamtsdirektor Haftmann eingeflochten. Der Bericht Müllers ist bei aller Kürze so umfassend, tref fend und fein, daß wir ihn — eben weil Lie Feuerwehren immer als das 5. Rad am Wagen betrachtet werden — unseren Lesern ungekürzt geben möchten. Wir werden ihn morgen bringen, ebenso Len des Arbeitsamtsdirektors Haftmann. Kamerad Borig, Bärenstein, hat 40 Iahre lang der Feuer wehr angehört; 29 Iahre ist er der Führer L«r Bärensteiner Wehr gewesen. Dem Verbandsausschuh gehörte er als Kassierer und zuletzt auck als stellv. Vorsitzender an. Nun will er jüngeren Ka meraden Platz machen. Branddirektor Müller heftete ihn mit herzlichem Danke für sein ersprießliches Wirken Las Ehren»eicken Les Landesverbandes für 40 jährige Dienstzeit an die Brust mit -Lem Wunsche, Laß er sich dieses Zeichens noch recht lange er freuen möge. Seinen Dankesworten schloß Kamerad Vorig weitere Worte an. Im Auftrage Les Verbands-Ausschußes teilte er Brand direktor Müller dessen Ernennung zum Ehrenmitglied des Be zirksverbandes mit. Er beglückwünschte Las jüngste Ehrenmitglied und überreichte ihm eine in Metall gearbeitete Plakette als Eh renurkunde. Sichtlich tief gerührt nahm Branddirektor Müller Liese Ehrung an und war noch mehr erfreut, als die Iugendwehr antrat und ihr Führer ihm ein Blumengebinde überreichte. In keinen Dankesworten brachte er zum Ausdruck, daß er mit Lieser Ehrung vollkommen überrascht worden sei. Sie verbinde ihn aufs innigste mit dem Verbände, es werde ihm aber dadurch auch die Gelegenheit aegeben. dann, wenn er einmal abtreten müsse, weiter mit Lem Verband und für den Verbind zu arbeiten. Das sei ihm Ler schönste Beweis echter Kameradschaft. Immer wolle er der sein, der er stets gewesen ist: Kamerad unter Kame raden. Werde immer Kameradschaft gehalten, dann werde es um Len Verband wohl stehen. Von der Iugend aber Hostie er, Laß sie in Lie Fußtapfen der Alten tritt, daß sie echten Wehr- mannegeill hoch hält. Amisbauptmann Freiherr v"n Miltitz sprach herzlichste Grübe und Wünsche Ler Landes- und Brrirksverwallung zum Iubrlfelts aus. Ieder denkende Mensch im Bezirke, besonders aber die, die den Roten Hahn aut ihrem Dache haben wüten sehen, feierten diesen Ehrentag der Wehren mit. Diese aber könnten stolz sein, gehörten sie Loch einer Gemeinschaft an. die 50 Iahre nach dem Spruche erhandelt hat: „Gott zur Ebr'. dem Nächsten zur Wekr", Ler in Kürze und Eivdeutigkeit apfzeiat, was Wehrmannsarbeit im Volke bedeutet. Möchten sie dem Spruch immer treu bleiben, dann würden sie auch schweren Aufgaben gewachsen sein. In Vertretung Les in Urlaub befindlichen Bürgermeisters be grüßte Stadtrat Schwind die Wehrmännrr und wünschte den Be ratungen und jedem einzelnen Wehrmann alles Gute. Namens der Kreisleitung sprach Kreisleiter Freund herzsiche Wünsche aus. Er tue das umso lieber, als in der Organisation der Freiw. Feuerwehren seit jeher ein nat.-soz. Grundsatz ver ankert ist und die Männer in ihrer Arbeit Nationalsozialismus bewiesen haben. Si« arbeiteten zum Wohle der Volksgenossen. Durch ihre Tradition würden die Feuerwehren besonders bereit sein, am Aufbau mitzuarbeiken und neben di§ Worte „Gott rur Ehr', dem Nächsten zür Wehr^ den Grundsatz zu stellen: Nichts für. uns, alles für Deutschland. Weller überbrachten noch Wünsche für den Verband Brand direktor Pönsch, Frekberg, für diesen Verband und Branddirekkor Schindzelors, Dohna, für den Pirnaer Verband. Die Schmiede berger Wehr aber beglückwünschte ihren Branddirektor zu seiner Ehrung aufs herzlichste. In recht humorvoller Weise erstattete Kamerad Vorig den ^Kassenbericht. der von Bräunig. Schmiedeberg, noch fürs letzte Aahr ergänzt wurde. Die Rechnungsprüfer Herklotz. Reichstädt, und Hauf« Reinhardtsgrimma, erbaten Entlastung des Kassierers, die erfolgt«. Zur Wssly-Müller-Stistung teilte der Vorsitzende mit, daß diese gegenwärtig die Höhe van 3276 36 v erreicht b-''e, deren Zinsen für in Not geratene Ka".:r.". en zur Verfügung ständen. Den nächsten Verbandstag erbaten Lauenstein, weil noch nie ein VerbandStag dort abgehalken wurde, und Frauenstein, weil dort diese- Iayr die 50-Iahrfeier jenes Verbandes abgehalten;
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