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Weiheritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. U. I I > - Bezugspreis: Für einen Monat 2— - j - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemeinöe-Verbands-Glrokoniv Nr. L :? - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 12S48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschasl, des Stadkats «nd des Finanzamls Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 4« Millimeter breit« - - Millimeterzetle 6 Im Textteil di« » - i Millimeter breite Milllmekerzeile 18 - - Anzeigenschluß: 1» Uhr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gütth Nr. 182 Mittwoch, am 7. August 1935 101. Jahrgang ! Seitliches und SSchßsches Dippoldiswalde. Mit heule gehen an den Schulen des Landes, nur einzelne kleine Bezirke sind ausgeschlossen, die Sommerferien zu Ende. Auch an der Deutschen Müllerschule wird der Unterricht morgen wieder beginnen, infolge des Rückstromes der Feriengäste waren die Autobusse aus dem Gebirge gestern übervoll beseht. Die Haupkkurse muhten oft mit 3 Wagen gefahren werden. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt die NSKOD, Orts gruppe Dippoldiswalde in Reinhardtsgrimma eine gulbe suchte Mitgliederversammlung ab. Zn Vertretung des dienstlich verhinderten Obmannes Kamerad Gebmlick leitete sie Kamerad Lindue^, Zn seinen einleitenden -WWW^gedachke er des vor MMmv erstorbenen Kamerad Emil Kaulfuß. Man ehrte ihn durch Erheben von den Plätzen. Die neuesten Ereignisse innerhalb der NSKOV wurden bekanntgegeben. Für restlose Beschaffung der einheitlichen Bekleidung der Kriegsopfer wurde geworben. Der geplante Kriegsopfertag am 22. S. fällt aus und wird im Mai oder Juni 1936 ebenfalls in Leipzig abgehalten werden. Beim Austritt eines Mitgliedes aus der NSKOV hat dieses nicht nur die Mit gliedskarte zurückzugeben, sondern auch das Verbandsabzeichen und alle Sachen, die die Mitgliedschaft kennzeichnen. Die Ver anstaltungen der Deutschen Arbeitsfront sollen von der NSKOV möglichst zahlreich besucht werden, um damit die enge Verbunden heit zur DAF zum Ausdruck zu bringen. Siedlungslustige sollen sich melden, damit eventuell im nächsten Zahre innerhalb unserer Ortsgruppe eine Siedlung aufgezogen werden kann. Innere An gelegenheiten der Ortsgruppe beschlossen die Versammlung. Schmiedeberg. DaS Schützenfest sollte in diesem Zahre mehr noch als bisher ein wahres Volksfest werden, an dem sich alle Volksgenossen, ob arm, ob reich, ob iung oder alt, beteiligen konnten. Auch an die Kinder war gedacht worden. Ihnen hatte die Schützengesellschaft eine besondere Einladung zu einem Kinder feste zugehen lassen. Jedes Kind erhielt für SO Pf. ein Festzeichen, das zur Teilnahme berechtigte. — So versammelte sich denn am Dienstag, kurz nach 1 Uhr mittags, eine fröhliche Kinderschar auf dem Schulhofe. Punkt 2 Uhr setzte sich von dort aus ein langer Festzug, begleitet von den Schützen sowie von freiwilligen Helfern und Helferinnen, durch die Ortsstraßen in Bewegung. Die ver schiedensten Kostüme waren vertreten: Frühlings- und Sommer blumen, Schnitter und Schnitterinnen, Säger und Waldarbeiter, Beerensammler, auch Neger und Indianer und was man sich alles denken konnte. Nachdem die Kinder auf der Festwiese ange kommen waren, wurden sie mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Fröh liche Spiele, friedliche Wettkämpfe um kleine Preise, Schlehen nach Vogel und Scheibe, Kletterstangen und dergleichen mehr füllten die Nachmittagsstunden ans. Auch die Volksbelustigungen der Vogelwiese, als Kettenflieger usw., konnten auf Kosten der Schützen benützt werden. Alles war gar lustig und schön. — Da die Proklamation der beiden Könige diesmal schon am Montage erfolgte, so wurden die Nachmittagsstunden des Dienstags mit Schießen nach einer besonderen Preisscheibe ausgefüllk. Der Be such der Festwiese war, was man kaum erwartete, immer wieder recht gut, < Kalisalze unschädlich! In verschiedenen Zeitungen wär die irrige Nachricht verbreitet worden, daß Rinder des zur Nutsoerwältung der Herrschaft Januschau gehörenden Gu tes Brausen im Kreise Rosenberg durch die Aufnahme von Kalidüngesalzen Schaden genommen hätten. Wie hierzu mitgeteilt wird, haben die Gutsverwaltung und der behan delnde Tierarzt sestgestellt, daß die Schädigungen nicht auf Kalisalze, sondern auf ein ausländisches kalifreies Erzeug nis xurückzuführen sind. Die im Kalibergbau gewonnenen Kalisalze sind ein reines Naturerzeügnis, stellen einen der wichtigsten Bausteine für die Ernährung der Pflanzen dar und sind, wie dies in zahlreichen Fällen von Praxis und Wissenschaft belegt worden ist, unschädlich für den tierischen und menschlichen Organismus. Untersuchungen von Prof. Scheunert, Ptof. Duerst, Dr. Feser und vielen anderen haben einwandfrei die Unschädlichkeit der Kalisalze für Mensch und Tl»* erwiesen. Durchschnittslöhne 1SZ4. Die vom Statistischen Reichs amt angesteilten Erhebungen über den Durchschnittsoerdienst der Arbeiter und Angestellten ergeben, daß der Durchschnitts verdienst de» Jahres 1934 gegenüber 1933 eine Steigerung erfahren hat. In den einzelnen Landesversicherungsbezir- ken ergeben sich allerdings teilweise recht erhebliche Lohn unterschiede. Sieht man von Berlin ab, so haben in bei den Gruppen der Lohn- und Gehaltsempfänger die Hanse aten ^Hamburg, Bremen, Lübeck) mit 27L8 RM den größ ten Wochenlohn und mit 189 RM auch den größten Mo natsoerdienst aufzuweisen. Den kleinsten Wochenoerdienst haben die Arbeitnehmer in der Grenzmark (Posen-West- preußen) mit 14,99 RM im Durchschnitt, während bei den Monatsgehaltsempfängern die Arbeitnehmer im Regie- rungsbezirk Oberpfalz-Niederbayern mit 148 RM den klein sten Satz aufzuweisen haben. ' „ Organisation -er Waldbrandbekämvsung. Nachdem die Führung der SA., SS. und des NSKK. sich zum Einsatz stirer Verbände zur Verhütung und Bekämpfung von Wald- branden bereit erklärt haben, hat nunmehr der Reichs forstmeister bestimmt« Richtlinien für die Verwendung von MIM ÄWs WH Sie MMiW Dimitroff mutz den Sieg des Nationalsozialismus zugeben Erst jetzt veröffentlicht die Sowjetamtliche Telegraphen- ogentur in seitenlangen Ausführungen das „gekürzte Steno gramm" von dem aus dem Kominternkongreß erstatteten Lericht des größten uno skrupellosesten aller bolschewistischen Agitatoren, Georgi Dimitroff. Mit dieser verspäteten Veröffentlichung wiederholt sich der Fall Pieck am Beginn der Tagung. Auch dessen Vortrag ist — wie die Rede Di- mitroffs — erst nach einer sorgfältigen Abwägung aller von ihr erhofften propagandistischen Wirkungen in kommuni stischen Parteikreisen auf der einen und der befürchteten rußenpolitischen Komplikationen auf der anderen Seite von )er sowjetamtlichen Agentur der Oeffentlichkeit übergeben worden. In seinem sechsstündigen Bericht „Der Vormarsch des Faschismus und die Aufgaben der kommunistischen Inter- rationale im Kampf um die Schaffung einer Einheitsfront" übt Dimitroff unumwunden den Sieg des Faschismus zu. der Faschismus habe gesiegt, weil es ihm gelungen sei, ,reite Massen der Bauern und Landarbeiter mitzurecken und in die Reihen der Jugend einzudringen. Als der Nationalsozialismus Deutschland bereits zu einer bedroh lichen Massenbewegung herangewachsen war, hätten die „deutschen Kommunisten wie Heinz Neumann sich damit ge brüstet, „wenn das Dritte Reich Hitlers jemals Wirklichkeit werden sollte, dann nur bis zu anderthalb Meter unter der Erdei" Dimitroff gibt Verhaltungsmaßregeln, die zu einem neuen Aufschwung des Kommunismus m faschistisch regier ten Ländern, „insbesondere in Deutschland und Italien , zu einer Unterhöhlung der gegenwärtigen Staatsgewalt, zu einem Wachsen der Unzufriedenheit, zu Streiks, Straßen unruhen usw. und schließlich zu einer kommunistischen Re volution führen sollten. Was nun in seinen Ausführungen folgt, ist der Gipfelpunkt der internationalen Demagogie und der Massenverhetzung, ist zugleich aber eine Kampfan sage an den Nationalsozialismus und die herrschende staat- iiihe Ordnung in Deutschland, die in solcher zynischen Offen heit sogar auf diesem Konminternkongreß bisher ihresglei chen suchen dürfte. „Das grundlegende Ziel in solchen Ländern, besonders in Deutschland und . Italien, ist die sachkundige und ver- Mnomsvoue ruervmoung ves Kampfes mit der faschistischen Diktatur von außen her und einer Unterhöhlung im Innern, und zwar in den faschistischen Massenorganisationen." Di mitroff spiegelte dem Kongreß dann sein Wunschbild „der furchtbaren Zustände in Deutschland" vor und muß offen bekennen, daß „die Mehrheit der Werktätigen sich der Mög lichkeit eines Sturzes des Nationalsozialismus noch nicht bewußt geworden ist". Weiter behandelt Dimitroff die „Strategie" des kommenden kommunistischen Vorgehens. Man müsse die Einheitsfront aller antifaschistischen Kräfte in Deutschland anstreben. Man müsse nicht sagen, daß es, wenn man die Sache richtig anpacke, nicht gelänge, alle unzufriedenen Ele mente zu sammeln und sie in den Kampf gegen den herr schenden Faschismus einzusetzen. Die Werktätigen, Arbeiter, Landarbeiter und kleine Angestellte, die Jugend, aber auch diekatholischenVerbände, müßten vereinigt wer den im Kampf gegen den Faschismus. Von dieser Sammlung aller staatsfeindlichen Kräfte in den faschistisch regierten Ländern, „besonders aber in Deutschland und Italien", verspricht sich der unter dem Schutz der Regierung der Sowjetunion stehende Weltrevo lutionär einen wichtigen Fortschritt des Gedankenes der gewerkschaftlichen Einheitsfront in der ganzen Welt. Daß aber Dimitroff in Deutschland und Italien — den größten faschistischen Ländern im Herzen Europas — am diese Weise die Möglichkeit eines Kampfes gegen den Faschismus sieht, begeistert ihn zu dem Gedanken, daß es in der Folge zeit auch zu einer internationalen Zusammenfassung, „zu der zwischenstaatlichen Einheitsfront^ der Gewerkschaften unter kommunistischer Führung und der letzten Stufe vor der Weltrevolution kommen werde. Diese Rede Dimitroffs, deren Bedeutung nicht erläutert zu werden braucht, hat auf dem Kongreß einen großen Eindruck gemacht. Die Presse hebt hervor, daß Dimitroff einer der populärsten und größten Männer des Kongresses sei. Es ist nur die Frage, wie diese aufreizende Rede des unter den Fittichen der Sowjets stehenden Agi tators sich mit den außenpolitischen V e rsiche - rungen der Moskauer Regierung verein baren läßt. Einheiten dieser Verbände herausgegeben. Diese werden 5!MLl als Waldstreifen zur Unterstützung der Forstbeam ten an Tagen besonderer Waldbrandgefahr eingesetzt, zum anderen zur Bekämpfung von Waldbränden selbst heran gezogen, wobei durch einen wohkvorbereiteten Alarmplan ein möglichst schnelles Eingreifen der Verbände sichergestellt ist. Die Leitung sowohl der Waldstreifen als auch der Brandbekämpfung liegt in den Händen des zuständigen Forstbeamten. ' . . . . " - .- . Niederfrauendorf. Zn der Zeit vom 4. bis 6. August ist einem hiesigen Bauer ein Bienenkorb mit Volk aus einem Bienenhause gestohlen worden. Sachdienliche Wahrnehmun gen werden an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde er beten, der vertrauliche Behandlung zusichert. Dresden. Einer hiesigen Großtankstelle wurden in der Nacht zum 4. d. M. etwa 800 Liter Benzin gestohlen. Der Verdacht richtete sich gegen einen Freitaler Unternehmer. Beim Einschreiten der Kriminalpolizei wurde der Dieb dabei überrascht, als er seine Beute weiter veräußern wollte. Der größte Teil des Benzins wurde sicheraestellk. Der Dieb war mit den Oerklichkeiten der Großtankstelle genau vertraut und hatte den Triebstosf in der fraglichen Nacht Mit einem Tankwagen weggefahren. Dresden. Nach Beendigung der Baggertätigkeit an der Landesgrenze bei Schmilka und Rathen ist der große Eimerbaggrr mit zwei Wohnzillen und mehreren Baggerzillen der Elbstrom- verwaltung im Bereich der Gohltser Windmühle oberhalb der Führe eingesetzt worden. Die Baggerarbeiten machen sich not wendig, weil dort schon mehrmals Fahrzeuge festgefahren sind. Die aus dem Flußbett entfernten Kies- und Geröllmaffen finden in einiger Entfernung von den Baggerstellen bei Uferbefestigungs arbeiten Verwendung. Dresden. Ernte auf dem Halm verbrannt. Aus unbekannter Ursache geriet in Dölzschen ein Weizenfeld des Rittergutes Roßthal, auf dem Landarbeiter mit Mähen beschäftigt waren, in Brand. Durch das tatkräftige Eingreifen der Arbeiter und freiwilliger Helfer sowie der Feuerwehr wurde das Feuer gelöscht; immerhin ist eine Fläche von etwa 15000 Quadratmeter abgebrannt. Meißen. Al« am Montag abend zwei Zungen an einem mit Steinplatten zugedeckken Brunnen in der Nähe des Professoren- hause« von St. Afra spielten, zerbrach eine der Steinplatten und einer der Knaben stürzte in die Tiefe. Auf dem Grunde de» Brunnens versank er biS zur Brust im Schlamm. Der andere Knabe rief um Hilfe. Es gelang, oen Knaben mit Hilfe einer Wäscheleine und einer Leiter in Sicherheit zu bringen. Er ist glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Vauhen. Bon 441000 auf 23000 Fehl betrag. Das am 31. März abgelaufene Rechnungsjahr 1934/35 läßt eine außerordentlich günstige Entwicklung der städtischen Verwaltung erkennen. Während der Haushalt voranschlag einen Fehlbetrag von 441 000 oorsah, schließt das Rechnungsjahr in Wirklichkeit mit einem Fehl- betratz vün nur 23 000 Dieses günstige Ergebnis ist auf erhöhte Steuereingänge sowie auf sparsamste Ausgaben wirtschaft zurückzuführen. Rathen. Bergsteiger abgestürzt. Am Höllen hund war der junge Dresdner Bergsteiger Willi Jahn aus etwa vie^ig Meter Höhe abgestürzt. Der Verunglückte ist jetzt im Königsteiner Krankenhaus gestorben. Grimma. Selbstmord eines Liebespaares. Von Spaziergängern wurden im Stadtwald die Leichen eines Mannes und einer Frau aufgefunden; es handelt sich um ein Liebespaar aus Leipzig. Der Mann hatte zuerst die Frau und dann sich getötet. Lerluchter Msrd au der Ehefrau zur Erlangung einer Versicherungssumme i>m oberen Waldteich in Wilschdorfer Flur be Dresden versuchte ein Mann, seine Frau in eine tief Stelle zu ziehen. Auf die Hilferufe der Frau kam eil Kraftfahrer zu Hilfe, der die inzwischen bewußtlos geworden Frau ans Ufer brachte. Aus den ersten Aussagen de Frau war zu entnehmen, daß ihr Mann ihr noch den Leben getrachtet hatte. Der Ehemann, der 33 Jahre alb Hans Rudolf aus Dresden, wurde festtzenomMen; ei legte nach längerer Vernehmung «in Geständnis ab, wonaä er seine Ehefrau habe ertränken wollen. Es besteht der Ber dacht, daß Rudolf einen Sportunfall Vortäuschen wollte weil seine Frau mit 3000 gegen einen derartigen Un fall versickert ist. Ausgabeort Dresden Heiter bis wolkig, trocken, wärmer.