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Vieser Begeisterung und Kühnheit, zu heroischem Denken und Handeln sollten die Lehrkräfte der Akademie die Män ner ergehen, die kühn und entschlossen und fest im Charakter, auf sich selbst gestellt, sich zu behaupten und zu kühnem Ent schluß durchzuringen verstünden. Wiederholt habe der Führer betont, daß sein und des j deutschen Volkes Wille der Friede sei. Er habe aber ebenso i oft betont, daß dieser Friede nicht allein von uns, sondern j auch von unseren Nachbarn abhängt. Nur ein scharfes i Schwert schütze den Frieden. Wenn dieses Schwert zer- j bräche, werde auch ein Volk friedlos. Zum Schluffe ermahnte General Göring das Führer- ! korps der Luftwaffe, Immer wieder fortzuschreiten in dem ! Geist, in dem das Werk begonnen sei, ein Werk, das nicht : in kühler Ueberlegung, sondern in heißer Leidenschaft ent standen sei. Diese Leidenschaft habe den Willen zur Tat werden lassen, und sie erwarte er auch von jedem einzelnen, vor allem von jenen, die zu Führern berufen seien. Der > Oberbefehlshaber der Luftwaffe wies noch einmal auf die l leuchtenden Vorbilder in der kurzen Geschichte der deutschen j Luftwaffe hin, denen nachzustreben höchste Verpflichtung - sei. In der Materialanzahl werde wie im Weltkriege Deutsch- j land immer unterlegen sein, aber die materielle Ueberlcgen- ! heit der anderen müsse durch den rechten Fliegergeist, wie ? ihn die großn Vorbilder vorgelebt Hütten, wieder wettge macht werden. In diesem Sinne übergebe er die Akademie j ihrer Bestimmung. SanMourbesimi am 15. November? j Genf. 2. November, j Der Arbeitsauschuß der Sanktionskonfercnz hak siä , grundsätzlich auf den 15. November als Beginn der Durch , lm.nmg der Wirtschaflssanktionen geeinigt. Dieses Daturr f ird aller Voraussicht nach von der Vollkonferenz äuge . nommen werden, womit die gegenwärtige Tagung beende ' sein wird. - I Der juristische Ausschuß der Sanktionskonferenz hat di, f Antworten der Regierungen auf den Sanktionsoorschlax Nr. 1 (Waffenausfuhroerbot) geprüft und festgestellt, das dieses Verbot bereits von 43 Staaten durchgeführt wird l Mzelvesprechungeu tu Gens Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare Hai stine Besprechungen mit Laval fortgesetzt. Außerdem hatt« der italienische Vertreter Baron Aloisi bald nach seiner Aw kunft eine Unterredung mit dem französischen Minister präsidenten. Gegen Abend wurde Aloisi von Hoare zu einei ' Unterredung empfangen. Mion des StavW-Prozesser Am kommenden Montag beginnt vor dem Pariser ! Schwurgericht der größte Skandalprozeß, den Frankreich seil der Dreyfus-Angelegenheit gekannt hat. Ls handelt sich um den Prozeß wegen des Falles Stavifky, jenes berüchtigten internationalen Vegrügers, der mit Hilfe des Städtischen Leihauses in Bayonne falsche Bonds im Werte von fast 309 Millionen Francs ausgab und sich nach der Aufdeckung seiner Betrügereien in der Nähe von Lhamonix in dem Augenblick das Leben nahm, als die Polizei seine Villa um zingelt halte, um ihn zu verhaften. Auf der Anklagebank werden 20 Helfershelfer Sta- viskys Platz nehmen, die zum Teil seit zwei Jahren in Un- ' tersuchungshaft sitzen, zum Teil vorläufig wieder auf freien ! Fuß gesetzt worden sind Unter den Angeklagten befinden ! sich zwei ehemalige Abgeordnete, wovon der eine Oberbür- ! germeister von Bayonne war, zwei ehemalige Rechtsan wälte, zwei Zeitungsdirektoren und ein General im Ruhe stand, außerdem die Frau Staviskys und der Direktor des Städtischen Leihhauses in Bayonne. Der Prozeß wird etwa zwei bis drei Monate dauern. Die Anklage vertritt der Generalstaatsanwalt selbst. Etwa 200 Zeugen sind von den beiden Parteien aufgeboten worden, und 60 Rechtsanwälte stehen den Angeklagten zur Seite. 4V Jahre Kino Lie meisten großen Erfindungen, die sich in der Welt durchsetzten, „lagen in der Luft". Die Technik war eben allgemein so weit fortgeschritten, daß sich aus ihr geradezu zwangsläufig das Neue ergab. Das ist die Erklärung für die Tatsacke, daß oft ganz unabhängig voneinander meh rere Erfinder aus den gleichen Gedanken der Lösung eines Problems kommen. Nicht immer ist der Techniker zugleich ein guter Kaufmann und Propagandist, mancher Erfinder hat auch eine bedeutende Erfindung selbst nicht als wertvoll genug angesehen, sie weiter auszubauen und auszunutzen, bei viektzn Dingen mußten erst andere erfinderische Köpfe Verbesserungen anbringen, damit sie reif für die Oeffent- lichkeit wurden. Bei der Kinematographie war dies in besonderem Maße der Fall: aus vielen Ländern stammten die „Erfin der" dieser neuen Unterhaltung, und die ganze technische Entwicklung blieb bis heute fast gleichmäßig international. Der Amerikaner M. Muybridge nahm vor mehr als 50 Jahren Reihenbilder von Bewegungsvorgängen auf. Zehn Jahre später arbeiteten die Brüder Lumiöre in Frankreich, Edison in Amerika, Reitzner in Oesterreich und Anschütz in Deutschland an dem Problem der Photographie von Be wegungen. Die ersten Männer, die die Kinematographie der Oef- ientlichkeit in großem Rahmen erschlossen, sind jedoch die Brüder Skladanowski gewesen. Am 1. November vor 40 Jahren fand im „Wintergarten" in Berlin die erste üffent- äche Vorführung des „Bioskops" statt. Mar Skladanowski zatte sich sein Vorführungsgerät selbst geschaffen — und, wenn auch die Wiedergabe der Bilder ziemlich schlecht war - es flimmerte heftig und das Klappern der Apparatur itörte nicht wenig — der Weg zum Publikum war nunmehr zefunden und der erste Schritt zum Kino getan. Wenn am 1. November dieses Jahres an dem Haus, in dem in Deutschland die erste Kinovorführung stattfand, unter Mitwirkung der Reichsfilmkammer und der Deutschen kinotechnifche» Gesellschaft eine Gedenktafel enthüllt wurde, io ehrt man nicht nur damit einen Schrittmacher der Tech» ttk, man erkennt damit zugleich das Verdienst der Männer' m, die die Grundlagen für die Entwicklung des Films schu- en, die damit beteiligt waren an der Schaffung eines Kul- urmittlers, der heute ebenbürtig neben dem Theater, dem Such, dem Rundfunk und der Zeitung steht. Neuregelung der Vutterverkehrs Neue Anweisungen W He Molkereien Wochendurchschnitt des August 1935 abgesehlen Menge be schränkt. Buttermengen, die durch die vorstehenden Bestimmun gen frei werden, sind, auf die, übrigen Abnehmer zu ver teilen. Ergebey sich nach diesen Bestimmungen Belieferun gen einzelner Abnehmer in Höhe von mehr als 80 v. H. der Luttermepge, die sie von dem gleichen Betrieb wöchentlich im Durchschnitt des August 1935 erhalten haben, so haben die Betriebe dies dem Milchwirtschaftsoerband zu melden, Ser die Meldung an die Reichsstelle weitergibt, die im In teresse einer gleichmäßigen Versorgung im Ein vernehmen mit der Hauptvereinigung über die Mengen an derweitig verfügen kann Berlin, 2. November. Wie der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes milleill, gaben auf Veranlassung -es Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und der Milchwirtschaftlichen hauvtver- einigung mit Wirkung vom 1. November 1935 die Milchver sorgungsverbände und Großverlellervereinigungen eine ge meinsame Anordnung über Bulterlieferungen herausgege ben, nach welcher die Molkereien künftig von ihrer jeweili gen Wochenerzeugung an Butter diejenigen Abnehmer, die sie im August 1935 mit Butter beliefert haben, in dem Men genverhältnis zu beliefern haben, in dem von seht an ihre jeweilige Wochenerzeugung zu der durchschnittlichen Wochen erzeugung des August 1935 steht. Die Gesamtmenge der an die milchliefernden Betriebe zurückzuliefernden Butler ist in dem gleichen Verhältnis zu kürzen, in dem die jetzige Wochenerzeugung hinter der durchschnittlichen wocheneczeu- gung im August zurückbleibt. Die Molkereien dürfen an niemand mehr liefern, den sie nicht im August 1935 mit Butter beliefert haben. Ausgenommen hiervon sind Lieferungen an öffentliche Anstalten, an Stellen der Wehrmacht sowie Lieferungen in das Saarland. Lieferbeziehungen dieser Art sind dem zu ständigen Milchwirtschaftsoerband unter Angabe der Men gen und der Abnehmer sofort schriftlich anzuzeigen. Diese Lieferungen können solange im bisherigen Umfange fortge setzt werden, als keine gegenteilige Weisung des Milchwirt- schaftsverbandes ergeht. Auch die Großverteiler haben von der ihnen wö chentlich zugehenden Buttermenge nur diejenigen Abnehmer, die sie im August 1935 beliefert haben, in dem Verhältnis zu beliefern, das ihrer jetzigen wöchentlichen Bezugsmenge angepaßt ist. Auch für den P o st p a k e t v e r k e h r gelten die glei chen Bestimmungen. Molkereien und Großverteiler dürfen also an Abnehmer, an die sie im August 1935 nicht im Wege -es Poslversandes Butter geliefert haben, auch künftig nicht liefern. Darüber hinaus wird der Postversand der Mol kereien und Großverteiler wöchentlich aus 5ü v. k. der im Die Molkereien haben ihrem Milchwirtschaftsoerband wöchentlich anzuzeigen, welche Bultermengen sie vor aussichtlich durch Versand absehen. Oie Anzeige muß eine Woche vor dem Versand unter An-' gäbe der Empfänger erstattet werden, erstmals in der ersten Nooemberwoche für die zweite Nooemberwoche. Stellen sich bei dem Vollzug der vorstehenden Bestimmungen Harren oder Unbilligkeiten heraus, so können die Milchwirtschafts oerbände Ausnahmen zulassen. In besonders dringen den Fällen kann die Genehmigung nachträglich eingeholt werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Vor schriften werden mit Ordnungsstrafen bis zu 1000 RM in jedem Einzelfall bestraft. Unberührt bleibt dadurch diei Möglichkeit, bei besonders gemeinschädlichem Verhalten ausi Gründen der öffentlichen Sicherheit gegen den Zuwiderhan delnden cinzuschreiten. Nach der neuen Anordnung brauchen die Molkereien nicht mehr 10 v H ihrer Erzeugung an die Reichsstelle oder andere öffentliche Stellen abzuliefern. Die Reichsstelle kann jedoch im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung in Einzelfällen verlangen, daß die Molkereien einen Teil ihrer Buttererzeugung zur Behebung von Notständen zur Verfügung stellen. Die Reichsstelle ist berechtigt, im Ein vernehmen mit der Hauptvereinigung zu diesem Zwecke bei den Molkereien Erhebungn über Erzeugung und Absatz von Butter anzvstellen. Sachsens SA im Film Bei einer Führerbesprechung der Brigade 33 (Dresden) kam ein Film zur Uraufführung, der auf Veranlassung der Brigade 33 durch die Gaufilmstelle wachsen während des Reichswettkampfes der SA ausgenommen worden war. Der Film berichtet von der Arbeit der SA. wie sie sich bei der großen, vom Führer angeordneten Prüfung der Leistungen und des Geistes der SA darbot. Der Film geht in seiner Bedeutung weit über alle örtliche Begrenzt heiten hinaus, denn er zeigt die SA bei geistiger und sport licher Arbeit. Die SA und ihre Arbeit beseelt der gleiche Wille zur Leistung, der gleiche Herzschlag der Kameradschaft und des Opfergeistes, die gleiche Bereitschaft zum Einsatz, an dem großen Werk des Führers mitzuarbeiten; darüber be richtet der Film, der ein sehr anschauliches Bild der unge heuren Vielseitigkeit der SÄ-Arbeit und des in ihr herr schenden vorzüglichen Geistes gibt. Er zeigt nie den einzel nen, den Besten, aber er zeigt, wie jeder einzelne sein Bestes gibt, mit. welcher Hingabe und mit welcher Beaeisteruna alle unter teilweise erschwerenden Umständen bei der Sache sind, um den hohen Ausbildungssiand ihrer Einheit und damit der gesamten SA zu beweisen. Wir sehen einen Sturm beim Sport, beim Wegräumen von Barrikaden und beim Schulungsunterricht, einen Reitersturm, einen Nachrichten trupp, einen Pioniersturm und Sanitätsmänner der SA. Am Schluß zeigt der Film den SA-Mann als den politischen Soldaten Adolf Hitlers im Kampf um die geistigen Grund lagen des Dritten Reiches; er zeigt ihn als Glaubensträger und Glaubensbringer, als Schützer der Bewegung, dtzr einst mit seinem Blut und seiner Treue das Dritte Reich erobern half und es nun festigen und sichern will für alle Zukunft für die nach uns kommenden Geschlechter. An diesen Gedanken knüpfte auch Gruppenführer Schepmann an, als er nach Beendigung der Filmauf führung die SA-Führer aufforderte, stolz auf das bisher von der SA Erreichte, in zäher stiller Arbeit weiterzuschaf fen am Aufbau des Reiches Adolf Hitlers; dann werde die SA auch dereinst vor der Geschichte bestehen können. Allerlei Neuigkeiten Der weiße Tod. Im oberen Ahrntal In Südtirol war eine Abteilung italienischer Grenzsoldaten durch die starken Schneefälle der letzten Tage vom Tal abgeschnitten worden. Eine Patrouille von 6 Zollbeamten war zur Hilfeleistung aufgestiegen und hatte schließlich die Grenzsoldaten zu Tal bringen können. Bei dieser Rettungsaktion stießen die Zoll beamten auch auf vier Almbauern, die halb im Schnee be graben lagen. Einer der Bauern war bereits erfroren. Die drei noch Lebenden tonnten von der Patrouille zu einer Schutzhütte gebracht und dort gelabt und gestärkt werden. Die Almbauern berichteten, daß sie auf dem Wege nach Oesterreich, wohin sie Vieh von den Almen zu Tal hätten führen wollen, von Schneefällen plötzlich überrascht worden seien. h°ch">affer im Staate New Pork. Wie aus Norwich (Staat New Park) gemeldet wird, haben mehrtägige schwere Regengüsse große Ueberfchwemmungen verursacht. Am DerSchad?«"^ Ortschaften unter Wasser Wir wissen, daß diewirstchaft nie Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck ist, den Menschen Arbeit und Brot zu geben. Daraus erkennen wir, daß Wirtschaft und Sozialpolitik eiu und dasselbe ist. Eine gute Wirtschaft,- Politik ist die beste Sozialpolitik, und die beste Sozial politik ist eine gute Wirtschaftspolitik. Dr. Ley. AWiWMt W EMtW VN WeiMlen Der Sächsische Minister des Innern erläßt im Sachs. Ver waltungsblatt vom 29. Oktober 1935 folgende Verordnung: Die Errichtung von Ehrenmalen für die im Kriege Gefallenen oder für die nationale Bewegung oder für deren Opfer habe ich in der Verordnung vom 29. Januar 1935 von meiner Genehmigung ab hängig gemacht. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß der mit dieser VerorS- nung verfolgte Zweck, aus die einwandfreie Ausstellung und Ge staltung von Ehrenmalen den nötigen Einfluß zu gewinnen, nicht immer erreicht wird, weil bei der Vorlage von Entwürfen in der Regel schon weitgehende Bindungen hinsichtlich des Platzes und der Ausführung des Ehrenmales oorlieaen, die nur mit erheb lichen wirtschaftlichen Opfern gelöst werden können. Ilm diese Nachteile zu vermeiden, ist es notwendig, daß die beim Landesverein Sächsischer Heimatschuh in Dresden bestehende Landcsberatungsstellc für Kricgerehrungen in Zukunft schon zu den Vorverhandlungen zur Klärung der Frage zugezogen wird, ob überhaupt und unter welchen besonderen Bedingungen die Er richtung eines Males möglich ist. Ich ordne deshalb in Ergänzung meiner eingangs erwähnten Verordnung an, daß mir durch Ver mittlung der Gemeindebehörde schon vor Auswahl des Platzes und Anfertigung eines Entwurfes die Absicht, ein Ehrenmal zu errich ten, anzuzeigen ist. svs all! der Nordsee Kopenhagen, 1. November. Wie aus Esbjerg gemeldet wird, weht über der Nordsee wieder heftiger Sturm. Viele Dampfer haben beidrehen müssen. Die Radiostation Blaa- vand hat nachts Notsignale eines englischen Dampfers auf gefangen. Man weiß aber nicht, von welchem Dampfer-uni? aus welcher Gegend sie kamen. Nach Meldungen aus Fre- derikshaven herrscht dort ernste Besorgnis, wegen des Schick sals des Fischkutters „Hansigne F. N. 260", von dem man seit 18 Tagen nichts mehr gehört hat. Von einem englischen Fischdampfer wurde bei der Doggerbank ein Steuerhäuschen, das die Zeichen „F. N. 260" trüg, gefunden. Man fürchtet daher, daß der Kutter, der vier Mann Besatzung hatte, während der Stürme der letzten Zeit gesunken ist. Aus demGerichtSsaal Geistlicher wegen politischer Verleumdyng bestraft. Das württembergische Sondergericht verurteilte den 28 Jahre alten katholischen Vikar Otto Zimmermann von Stuttgart wegen politischer Verleumdung zu vier Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war bis Anfang Februar d. I. als zweiter Präfekt am bischöflichen Knabenseminar Mar tinihaus in Rottenburg tätig gewesen. In dieser Eigenschaft erhielt er im September 1934 von einem Schüler einige an gebliche Lieder der Hitlerjugend zugesteckt, in denen die christliche Religion und besonders der katholische Glaube verspottet und beschimpft werden Es handelt sich dabei um Fälschungen, die erstmalig im Jahre 1934 auf dem Jahr markt in Speyer austauckten-und offensichtlich der Verdäch tigung und Verunglimpfung der HI. zu dienen bestimmt waren. Obgleich der Angeklagte wußte, daß die Lieder bei der HI. nicht im Gebrauch und selbstverständlich auch nicht von deren Führung geduldet sind, erweckte er durch Verle sung und Besprechung der Pamphlete vor den etwa hundert Schülern bei diesen bewußt den Eindruck, als handele es sich um offizielle Gesänge der HI., um dadurch Empörung gegen diese Organisation der NSDAP?hervorzurufen. Der Staats anwalt bezeichnete diese Handlungsweise des Angeklagten, der sich auch sonst durch abfällige Aeußerungen und Ver breitung unaünstiger Nachrichten parteifeindlich betätigt hatte, als Untergrabung der Volksgemeinschaft, die von lei ten eines Geistlichen besonders verwerflich sei. Sein Straf- i antrag hatte aus sechs Monate Gefängnis gelautet