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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippottiswalöe, Schmie-eberg u. A. Für einen Monat 2.— Ä^raa-n- «'^elne Nummer 1V Rpfg. ^ ^M<-VerbandS-Girokonkv Nr. S :: ^ern^Tr- Amt Dippoldiswalde Nr. 403 -Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieser Matt enlhäsl die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde ? Anzeigenpreis: Die 4S Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Tertteil die 93 - j Millimeter breti« Millimeterzeile 18 Rpfg. I Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. r Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig 101. Jahrgang Sonnabend, am 2. November 1935 Anin Schutz des Klebens Eröffnung der Lustkriegsakademie in Anwesenheit des Führers Sertliches und SWfches Dippoldiswalde. Die durch die NS-Frauenschaft vorge nommene l. Pfundsammluug erbrachte rund 950 Psd. Lebens mittel usw. Außerdem wurden gespendet 252 Psd. Brot. Die Firma Standfuß L- Tzschöckel, Dippoldiswalde, Miete 200 Zentner Kartoffeln für das WinterhAfswerk. — Amtshauptmann Freiherr von Miltitz richtet nach Durchführung der Vertunkelungsübung folgenden Dank an , die Bevölkerung unseres Bezirks: Ich verfehle nicht, der an der am 29. Oktober d. I. stattgefundenen Berdunkelungsübung beteiligten Bevölkerung meines Bezirkes für die ausgezeichnete Disziplin, die bei der Uebung an den Tag gelegt wurde, hierdurch meinen herzlichen Dank und meine Anerkennung aus uspre ben. Dippoldiswalde. Vor der großen Strafkammer des Landgerichts Freiberg fand am Freilag die Berufungsver handlung gegen den am 9. Oktober 1875 geborenen Max Georg Schimmelpfennig aus Dippoldiswalde statt, der wegen Eigentumsdelikten zahlreich vorbestraft ist und sich wieder wegen Betrugs zu verantworten hatte. Am 21. März, als der Angeklagte am Vormittag vom Amtsgericht Dippoldiswalde wegen Diebstahls eben erst bestraft worden war, fuhr er nach Oederan, wo er sich sofort wieder eines Zechbetruges schuldig machte. S. machte in einer dortigen Gastwirtschaft eine Zeche von 11 Er entfernte sich dann, wurde aber auf der Straße erkannt und zurückgeholt. S. blieb dann in der Gastwirtschaft auch über Nacht, gab aber an, erst am nächsten Tage zahlen zu wollen. Zur Sicher heit gab er seinen Rentenausweis, den er aber am andern Tage zurückverlangte, da er diesen angeblich auf der Giro kasse brauche, um Geld abheben zu können. Der Angeklagte, der gar kein Geld bei sich hatte, ging also bewußt auf Zech betrug aus. Vom Schöffengericht Oederan wurde S. am 13. September zu 1 Jahr Zuchthaus, 10 Geldstrafe oder 1 Tag Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechksverlust verur teilt. Gegen dieses Urteil wurde sowohl von der Staatsan waltschaft wie vom Anoeklagten Berufung eingelegt. In der gestrigen Berufungsverhandlung beantragte der Vertre ter der Staatsanwaltschaft 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. Die Strafkammer verwarf beide Berufungen und verurteilte S. wegen Betrugs im Rückfall zu 1 Jahr 2 Monaten Ge fängnis und zu 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Ein Satz im Bericht über die Rede deS Bannsührers Abt am vergangenen Sonntag gelegentlich der Führertagung der HI kann zu Mißverständnissen Anlaß gegeben haben. Wir bringen daher nachstehend den betr. Teil der Rede im Wortlaute: „Jugend führen — hejht vorleben. Nicht der Lehrerberuf, nicht ,be- sonderes Verständnis' für die Kinder, wie man so gern sagt, macht den Ficher der HZ und des Jungvolks, sondern der Cha- rakter! Wer Fahrer sein will, muß dies in. unseren Nethen un- ter Beweis steilen, weder sein Beruf noch seine Herkunft stem peln ihn dazu — und wenn er mit den besten Zeugnissen an die Jugend herantritt — -je Zeugnisse machen es nicht, auch nicht al.ein das Wissen, sondern das, was wir den Kerl nennen. Adolf Hitler sagt einmal: Lln zwar wissenschaftlich wenig gebilde ter, aber körperlich gesunder Mensch mit gutem, festem Charakter, erfüllt von Ent chtutzjreudiokeit und Willenskraft, ist für die Volksgemeinschaft wertvoller als ein geistreicher Schwächling." — Dem Iustizlnspektor Ewald Seidel beim hiesigen Amtsgericht ist nach Vollendung einer 41 jährigen Dienstzeit tm Staats- und Reichsdienst am 1. November 1935 ein Glückwunsch- und Anerkennungsschreiben mit eigenhändiger Unterschrift des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler durch den Amtsgerichtsdirektor Dr. Beyer ausgehändigt worden. 7" ^Maß der Kirmes in Ruppendorf und Beer- waloe werden auf der staatlichen Kraftwagenlinie Dippol- diswalde-Ruppendorf-Edle Kröne, teilweise mit Anschluß nach Beerwalde neben den fahrplanmäßigen Fahrten noch einzelne Sonderfahrten ausgeführt werden und zwar ab Dippoldiswalde Roter Hirsch) 7,25 Uhr, an Beerwalde 7,44 Uhr, ab Dippoldiswalde 8,57 Uhr nach Edle Krone, an 9,35 Uhr, ab Ruppendorf nach Edle Krone der Vorsonntagskurs 13,50 Uhr, weiter je eine Fahrt um 21,35 und 0,40 Uhr. In Richtung Edle Krone—Ruppendorf werden ausgeführt die Vorsonnlagssahrt ab Edle Krone 14,20 Uhr und je eine Fahrt um 22,30 Uhr (diese bis Dippoldiswalde (Bahnhof, an 23,11) und 1,28 ab Edle Krone. Dem Verkehr zwischen Dip poldiswalde—Ruppendorf—Beerwalde dienen auch die Wa gen der staatlichen Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Frei berg. Endlich werden noch Fahrten zwischen Ruppendorf und Beerwalde (Fahrzeit 6 Minuten) ausgeführt und zwar ab Ruppendorf um 10,07; 12,57; 18,52; 21,00; ab Beerwalde um 10,20; 13,10; 1g,15; 21,25 Uhr. Im Großen Hörsaal der Luftkricgsakademie wurde in Anwesenheit des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht die in etwas mehr als Jahresfrist im Rahmen des Aufbaues der deutschen Luftwaffe geschaffene groß zügige Anlage der Luftkriegs- und der Lufttechnischen Aka demie sowie der Lustkriegsschule eröffnet. Unter der Gesamtleitung des Architekten des Reichs- luftfahrtministeriums Professor Dr.-Jng. Sagebiel sind links und rechts der Slraße Gatow—Kladow auf einem land schaftlich überaus reizvoll gelegenen etwa 1700 Morgen großen Gelände schlichte, meist einstöckige Zweckbauten nach übersichtlicher Planung entstanden, die in Anlage und Form alle Voraussetzungen, die an diese Bauten gestellt werden mußten, erfüllen. Rechts der Straße liegt die Luftkriegsakademie in eng ster Verbindung mit der Lufttechnischen Akademie, die beide für die Weiterbildung der Offiziere bestimmt sind, während die links der Straße in der Richtung auf Groß-Glienicke er richtete Luftkriegsschule der Heranbildung des Offiziersnach- wuchses dient. Dort sind auch die Flugzeughallen und der eigentliche Flugplatz, die Unterkunftshäuser, der Sportplatz und andere Anlagen errichtet. 4000 Erd- und Bauarbeiter haben die gewaltige Anlage in dieser kurzen Frist geschaffen; vor etwa einem Jahre wurde der erste Stein vermauert; jetzt ist die Anlage nahezu vollendet. Bei seiner Ankunft wurde der Führer vom Reichs kriegsminister, Generaloberst von Blomberg, und den Oberbefehlshabern der Luftwaffe, General der Flieger Her mann Göring, des Heeres, General der Artillerie Frei herr von Fritsch, und der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, dem Staatssekretär des Reichsluftfahrtmini steriums, Generalleutnant Milch, der Generalität, der Falkenhain. Am heutigen 2. November vollendet der äl teste Einwohner des Ortes, Wilh.'Im Fischer, bei bester Gesund heit sein 90. Lebensjahr. In Johnsbach geboren, erlernte F. das Zimmerhandwerk und wohnt seit 1866 in Falkenhain, wo er sich 1882 ein Häuschen erbaute. Als tüchtiger Zimmer mann war er in der näheren und weiteren Umgebung be kannt, hat er doch so manches Gebäude mit aufgerichtet. Auch heute bastelt er noch gern an seiner Hobelbank und macht so manches Spielzeug für den Weihnachtsmann zurecht. Gern liest er auch noch seine liebe Heimatzeitung, um sich über das neueste zu vergewissern und raucht gern sein Pfeifchen dazu. Möge dem Vater Fischer noch ein recht gesegneter Lebensabend beschieden sein. Oelsa. Die erste Lustschuhvcrdunkelungs-Ucbung, die unseren Ort mit betraf, ist nun vorüber. Sie ist im großen und ganzen verlaufen, wie es erwartet wurde. Die Einwohnerschaft hat in nahezu allen Fällen den Anordnungen Folge geleistet, und wo es nicht gleich um sieben dunkel wurde, dort deshalb, weil der Schall der Sirene von Schneiders Fabrik durch den Wind weßgetrieben wurde. Denn Beginn und Ende wurde durch langes Heulen der Sirene angekündigl. Amtswalter und SA beobachteten die Durch- . führung und griffen ein, wenn eS nötig war. Auch beim Verkehr von Autos und Motorrädern mußten wenige Male Mängel be anstandet werden. Besonders das Rücklicht an den Fahrzeugen war manchmal zu hell. Wenn man von der Dippoldiswalder Straße nach Oelsa hineinsah, war nichts zu sehen bis auf einige Häuser, bei denen Dachfenster leuchteten. Diese müssen natürlich in künft-igen Fällen in erster Linie dunkel sein. Interessant war es, als es dann um 10 Uhr wieder überall hell wurde, besonders auch als der bekannte abendliche Lichtschein über Dresden wieder erschien. Leipzig. Der in einem Pelzgeschäft am Markt beschäftigte 18jährige Lehrling Alfred Krabbes, der im 4. Stock des Grund stückes mit dem Reinigen von Pelzen beschäftigt war, wurde vermißt. Man fand ihn mit dem Kopf in einer Reinigungs trommel hängend tot auf. Es wird angenommen, daß der Lehrling plötzlich von einem Unwohlsein befallen worden ist und mit dem Kopf in der Reinigungstromwel stecken blieb. Giftige Gase in der Reinigungstrommel haben dann den Tod herbeigesührt. Ein zweiter tödlicher Arbeitsanfall ereignete sich am Vor mittag des Reformationstages. 2n Leipzig-Probstheida werden zur Zeit für die Siemens Betriebe Ausschachtungsarbeiten durchgeführt. Durch plötzlichen Zusammensturz der Erbmassen wurde der Arbeiter Zorgiet verschüttet. Die Bergungsarbeiten wurden sofort ausgenommen. Zorgiet wurde mit einem Unter schenkelbruch und schweren inneren Verletzungen ins Kranken haus gebracht, wo er kurz nach seiner Einlieferung vrrMrbrnist. Relchsluftwaffe und dem Amtschef des Reichsluftfahrtmsniste- riums empfangen und in den Großen Hörsaal geleitet, nach dem er unter den Klängen des Deutschlandliedes die Front der vom Jagdgeschwader Richthofen gestellten Ehrenkom pagnie abgeschritten hatte. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung und die Großtaten der deutschen Luftwaffe sowie die Be deutung des Tages durch den Chef des Luftkommando amtes, Generalmajor Wever, ergriff der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Hermann Wring das Wort und wies darauf hin, daß die Schaffung diesem Werkes als Symbol für die Arbeit der gesamten Luftwaffe zelten könne, die wie dieses Bauwerk aus dem Erdboden ge- tampft und nur dank einem unerschütterlichen Willen ent- tehen konnte, der auch die gesamte Luftwaffe von heute beseelt. Die Schaffung der Luftflotte werde einmal als eine ' Großtat unter den großen Talen des Führers gefeiert wer- j den. Dem Führer gelte der Dank der gesamten Luftflotte < dafür, daß er die Grundlage für den Aufbau geschaffen habe. ? Ls sei eine Selbstverständlichkeit, daß das deutsche Volk zur ! Wahrung seiner Ehre und Freiheit eine starke Luftwaffe > brauche. Es gelte, eine Luftwaffe zu schmieden, die so stark ! fei, daß das deutsche Volk in Ruhe feiner Arbeit nachgehet» könne. An dieser Stätte sollten die Flieger im Geiste der wirk lich heroischen Auffassung der nationalsozialistischen Idee und unserer Zeit erzogen werden. Die tausendjährige Sehn sucht der Menschheit, sich in die Lüfte zu erheben, verlange hingebungsvolle Begeisterung und männliche Kühnheit.. Zu Klotzsche bei Dresden. Standort von Flieger truppen. Unter stärkster Beteiligung der Bewohner, der Gliederungen der Bewegung und in Anwesenheit von Ver tretern der Wehrmacht, der Behörden usw. hielten die Luft nachrichtenkompanie 3 sowie die Fliegerhorstkompanie Dres den ihren Einzug in ihren neuen Standort. Bautzen. Acht Verbrecher gefaßt. Im Jahre 1932 waren in Burkau und Umgegend zahlreiche nächtliche Einbrüche verübt und Raubüberfälle ausgeführt worden, die unter der Bevölkerung große Erregung auslösten. Die Täter blieben damals unermittelt. Erst jetzt gelang es der Polizei, sieben verdächtige Personen festzunehmen; drei von ihnen haben ein Geständnis abgelegt. Durch diese Festnahmen finden eine ganze Reihe von Straftaten in den letzten Jahren ihre Aufklärung. Löbau. Zahlreiche Ehrungen erfuhr der greise Schuh macher Trödler im benachbarten Ebersdorf anläßlich seines 95. Geburtstages. Neben Glückwünschen der Gemeinde und Amtshauptmannschaft empfing er auch ein Schreiben des Reichestatthalters. Der Reichsverband des deutschen Schuh macherhandwerks bereitete dem alten Meister hohe Ehre, ihn mit der goldenen Ehrennadel auszuzeichnen. Leipzig. Feierlich wie der Auftakt war auch der Ausklang der Weinwerbewoche in Leipzig. Nach einem letzten Zuspruch zu den Weinbrünnlein formierte sich ein Festzug auf dem Markt. Hunderte von Volksgenossen ließen noch einmal die Festwagenan sich vorüberziehen. Den glanzvollen Abschluß der Weinwerbe woche bildete am Abend ein „Fest der Nebe,, im Zentraltheater. Und nun das materielle Ergebnis der Woche, mit dem die Kreuz- nacher wohl zufrieden sein werden: 50000 Liter Patenwein glaubte man den Leipzigern zumuten zu können. Sie haben sich aber viel trinkfester und trinkfreudiger erwiesen. Nicht weniger als 200 000 Liter Palenwein sind durch die Leipziger Kehlen ge stossen. Chemnitz. In der Nacht zum Donnerstag befanden sich drei verheiratete Schlosser aus Zschopau auf einer „Bierreise". Früh gegen 7,3 Uhr fuhren die drei Männer mit ihrem Motorrad mit Beiwagen die Straße von Ehrenfriedersdorf nach Annaberg ent lang, wobei bei Schönfeld der Fahrer mit Hoher Geschwindigkeit links die Kurv: schnitt. Die Maschine fuhr-gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß der Fahrer und der aus dem Gast itz befindliche Freund sofort den Tod fanden. Der im Beiwagen ihende Fahrgast erlitt so erhebliche Kopfverletzungen, daß sich eine Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machte. MtmirteWe t« Ausgabeort Dresden ' für Sonntag: Schwache, zwischen« Südost und Südwest schwankende Winde. Vorwiegend heiter und trocken. Tagsüber sehr mild, nachts Ab sinken der Temperaturen bis in Gefnerpunkl-Nähe.