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mrtt > aL-Gewicht: 38-40 42 - szafe mik- unter 93 Huh zum ekl, 993 52-55 47-59 36-42 30-38 le Tiere Frach- > nakür- e er: heuto ern -er- iche 60-62 58—V0 offen nster rrhin ogar und solch aber nach lichte vor Seht i in ian- len. 60-62 55-60 50-58 40-49 etwas l drei er — licht >ren eten fa cher und ack- inz- !I. die e für rstrie- , daß auf- Zünf- 74-78 64-73 55-63 45—54 Leitung" 101. Jahrgang Stärkere Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Reichsvauern« tag in Goslar, der dieses Mal über die Landwirtschaft hin^ aus für die gesamte Wirtschaft von ganz besonderem In^ teresse ist. Das zeigt auch die große Beachtung des Reiches bauerntages durch das Ausland, für das im Hinblick auß die deutsche Ernährungslage die weitere Entwicklung derl handelspolitischen Gegebenheiten bedeutungsvoll ist. Wenn entgegen allen diesen nur auf wirtschaftliche Dinge geeichte* ten Erwartungen auf dem Reichsbauerntag nach wie vors die Vertiefung der weltanschaulichen Grundlagen im Vor-, dergrund steht, so ist dieses kennzeichnend für die Auffas sung unserer Agrarpolitik, die zuerst den Menschen sonnt und damit die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz der Agrartechnik schafft. Dieser Auffassung ist es zu danken, daß die Landwirtschaft in einem Industrieland wie Deutsch land, dessen Bevölkerung zu 75 Prozent in Städten lebt, wieder zu einem kaufkräftigen Faktor geworden ist, der die Arbeitsbeschaffung nicht von der Investitionsseite, sondern durch eine Mehrerzeugung von Verbrauchsgütern steigerte Dieser Wirtschaftsauffassung ist es zu danken, daß das- Gleichgewicht der Bevölkerungsstruktur, das durch die zu nehmende Landflucht in steigendem Maße erschüttert wurde, wiederhergestellt ist. Was das aber für die großen wirtschaftlichen Werte, die aus dem Lande und insbesondere in den Kreisstädten in Handel und Gewerbe investiert sind, bedeutet, hat der Aufschwung dieser wichtigen Wirtschaftszweige in der Ge genwart bewiesen. Wirtschaftlich gesehen hat die weltan- chauliche Seite der Agrarpolitik sehr nüchterne, reale, gün stige Auswirkungen. Bei Würdigung dieser Tatsache er- cheint der zweite Abschnitt der Erzeugungsschlacht, zu dein jetzt aufgerusen wird, vielleicht in einem anderen Licht. Die Lösung der Aufgaben wächst mit der Erstarkung des Bauerntums. Wenn im abgelaufenen Jahr der Erzcu- gungsschlacht der Betriebsaufwand um 500 Millionen NM höher war als 1932/33 und als Ergebnis eine Steigerung der Ernte, eine bedeutende Erhöhung der Anbaufläche für Oel- und Gespinstpflanzen, Vermehrung der Schafbeständs und dergl. ausweist und trotzdem noch gewisse Verknap pungserscheinungen ausgetreten sind, so zeigt diese Gegen überstellung, was es bedeutet, wenn 5 Millionen Menschen infolge des Arbeitsbeschaffungsprogramms und der Hee resvermehrung im Haushaltsplan der Volkswirtschaft zu sätzlich auftreten und vollwertig ernährt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist wichtig, was Dr. Krohn in Goslar über den Stand der Erzeugungsschlacht gesagt hat: i Nämlich, daß die Brotversorgung gesichert sei, daß die Fleischversorgung gesichert werden könne und daß die Fett- Versorgung noch längere Zeit Sorge machen werde. Auf alle Fälle bleibt nach wie vor wichtig, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen, um die Erträgnisse der heimischen Scholle mit allen modernen Mitteln zu steigern. Von den drei wichtigen Pflanzennährstoffen sind wir bezüglich Kali und Stickstoss vom Ausland unabhängig. Lediglich Phosphorsäure muß zu einem bedeutenden Teil eingeführt werden. Die hochentwickelte deutsche Landma schinenindustrie sowie die deutsche Pflanzen- und Tierzucht werden ihren Absatz bedeutend steigern können. Aber auch der allgemein größere Materialverschleiß bei stärkerer Pro duktivität wird zu erhöhten Aufwendungen für Inventar führen, die namentlich dem Baugewerbe und dem boden ständigen Handwerk zugute kommen werdet,. So gewinnt die neue Zielsetzung aus dem Bauerntag allergrößte wirt schaftliche Bedeutung, indem sie aus dem Wege zur Nah rungsfreiheit bei der Lösung des Fett- und Eiweißproblem» Schritt hält mit der anderen großen Aufgabe, das ganze schaffende Deutschland wieder in den Arbeitsprozeß einzu reihen. Wenn dieses Ziel auch um so härter umkämpft werden muß, je näher wir ihm sind, so ist trotz der durch die vor geschrittene Jahreszeit bedingten Steigerung der Arbeits losenziffer im Oktober d. I. möglich gewesen, die Arbeits losenziffer um 440 000 geringer zu halten als im Oktober de» Vorjahres. Dieser Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist aber- nicht nur ein soziales Problem, sondern hat darüber hin- > aus noch eine nachhaltige Wirkung aus die Wirtschaft, ins besondere aus die Finanzkraft, wie der Reichsminister der- Finanzen in einem bedeutsamen Vortrag über national sozialistische Finanzpolitik in diesen Tagen festgestellt hat. Denn die vom Staat gegebenen Kredite hätten eine schnelle - Besserung des öffentlichen Haushalts um 4 Milliarden RM bewirkt, so daß bereits jetzt die laufenden öffentlichen Ar beiten wieder aus ordentlichen Einnahmen gedeckt werden können. Die deutsche Volkswirtschaft ringe aber darüber hinaus um ihre Nahrungsmittel- und Rohstofsfreiheit. Um die Erreichung dieses Hohen Zieles zu ermöglichen, hat die Reichsregierung sich zu einem Ausfuhrverbot für wichtige Lebensmittel und industrielle Rohstoffe entschlossen. Im übrigen sieht es in der sonstigen Welt wirtschaftlich recht verworren aus. So war denn auch die Stimmung aw den internationalen Devisenmärkten in der abgelaufenen Berichtswoche außerordentlich zurückhaltend, zumal die Vor gänge, die besonders in der letzten Zeit das Interesse derl Welt aut sicb aelentr baben, noch keinerlei Klärung erfuhren.! Lin 2000 Jahre alter Linbaum. In Oakmcre l„Eichen-» lumps") in der englischen Grafschaft Cheshire fand man bei Trockenlegungsarbeilen einen sehr gut erhaltenen Einbaum in einem Sumpf- und Moorgelände, das früher einmal ein See gewesen ist. Nach dem Urteil von Sachverständigen ist! das primitive Schiff, das aus einem Eichenbaum mit Stein-» instrumenten mühsam herausgeschnitten und -geschnitzt ist,s mindestens 2000 Jahre alt und gehört zu den ältesten Fun-! den dieser Art. Interessant ist, daß man außerdem an den! Wänden des Schiffes Äerletzungsspurcn und Löcher gefun-: den hat, die offensichtlich von Speerwürfen und Pfeiltres-j fern herrühren. Vettage Nr. 270 Ne reines Herzes „Große Gedanken und ein reines Herz, da« ist'«, was wir uns von Gott erbitten müssen," so hat einmal Goethe gefaat. Das klingt ganz ähnlich wie diese Seligpreisung: -Selig sind, die reines Herzens sind." „Reines Herzens" sein — da wäre man versucht, an Menschen zu denken, die sich ihre kindliche Unschuld bis ins gereifte Leben hinüber gerettet haben. Aber einmal gibt es solche Menschen in Wirklichkeit kaum, und dann ist die Herzensreinheit, die hier gemeint ist, nicht bloß ein kindlicher Zustand der Unwissen heit und Unberührtheit vom Bösen, sondern vielmehr eine Frucht heißen, ernsten Strebens und Kämpfens. Es sind nicht die „Sündlosen" und „Selbstgerechten", die sich dafür halten, es sind vielmehr die Aufrichtigen und Ehrlichen, die keines Truges — auch keines frommen! — fähig sind, deren Worte aus dem Herzen und Gewissen kommen und die es darum gar nicht unehrlich meinen können, deren Herz wie ein reiner Spiegel ist, der wohl auch einmal von dem Hauch der Sünde beschlägt, aber an dem er doch nicht lange haften bleibt, sondern bald wieder frei wird; Menschen, in deren Gegenwart man das Gefühl hat, daß jedes häßliche Wort unangebracht ist, und durch deren Nähe man selbst besser und reiner wird. Sie haben auch ihre Fehler, und sie mis sen es auch, aber ihr Herz ist doch rein geblieben. Diese er kämpfte Herzensreinheit ist viel mehr als die unbewußte Unschuld der Kindheit. In solch reinem Herzen spiegelt sich alles tausendmal schöner wider, auch die Lichtseiten des Le bens. Ein reines, Helles Herz nur kann Schönhcit und Größe, Freude und Frieden recht empfinden, nur ein reines Herz vermag das Größte, vermag Gott zu schauen. Denn wie die Sonne nur im klaren Wasser, so „spiegelt" auch Dott sich nur im reinen Herzen mide? Dieses „Eottschaucn" ist sür den Menschen etwas Beseligendes, denn dann erst hat er das Leben. Das Leben, das nun ganz anders aus sieht als ohne Golt. Und wie bekommt man das reine Herz? Da gilt auch heute noch das alte Bußgebet: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist!" Er gibt es denen, die ihn bußfertig darum bitten und die um das reine Herz arbeiten, kämpfen und ringen. Und sie sind darum glücklich und selig zu preisen. Ihre Buße ist dann ein „freudiges Geschäft". M. WMMN WNd UmkKZM Gedanken zum Bußtag. Vielleicht sind uns Menschen von heule oicse Worte ver ständlicher als das schwere Wort „Buße", von dem der heu tige Tag, der Bußtag, seinen Namen und für viele auch 'einen gewisse» trüben, dunklen Klang hat. Wir hallen wohl nach kirchlicher Gewohnheit solche Bußtage, wir hörcn Büß lieder und Bußpredigten und kommen dadurch in eine ge wisse Bußstimmung, aber der Uebergang zur Tat findet sich nur schwer und selten. Und doch ist mit bloßen Gewohnheiten und Stimmungen nichts getan. Buße ist auch gar nicht ein bloßes gelegcmliches Knien und Sichstrafenlassen, etwa wie man auch mehr oder min der willig Steuern oder gar Strafgelder zahlt, sondern Buhe ist eine innere Betrübnis unserer Seele über unsere Ver fehlungen und Unzulänglichkeiten Im innersten Herzens gründe muß die Buße vor sich gehen, dort muß Einkehr und Erneuerung gehalten werden, da muß ein tiefes Umdenken und Umkehre» stattfinden und von da aus das ganze Lebe» durchdrungen und umgestaltet werden. Darum wollen mir- lieber von solcher Einkehr und Umkehr reden. Und in diesem Sinne braucht sich niemand der Buße zu schämen. Sie ist eine Heldentat, ein Sieg, der schwerer ist als mancher andere Kampf. Denn in ihr offenbart sich des Menschen höchste und vornehmste Kraft: Selbsterkenntnis und Selbstgericht! Nie ist der Mensch so wahrhaft groß, als wenn er wie jener „verlorene Sohn*, qon dem Jesus erzählt, in sich geht, wenn er der Wahrheit auch da die Ehre gibt, wo ihn schließlich niemand mehr kontrollieren kann, in sei nem eigenen Innern. Solche Einkehr und Umkehr ist schwer. Denn es ist im mer schwerer, sich selbst zu überwinden als irgend etwas an deres. Denn diese innerste, eigenste Welt, in der wir leben, das ist die Welt der Selbstsucht und Selbstgercchtigkeit, die Welt der Unbrüderlichkeit und Lüge, von der jeder von uns sein Teil in sich trägt. Das ist die Welt des Hasses und der Habsucht, des Undanks und der Ungerechtigkeit, der Lieb- „Weißeritz Dienstag, am 19. November 1935 losigkeit und der Härte gegen de» Nächste». Es ist vielleicht auch die Welt jener frommen Heuchelei und „Barmherzig- kcit", die doch in: Grunde so lief unfromm und unbarm herzig sind, jener äußeren Gerechtigkeit, die doch so voller Unrecht ist Aber darin leben wir und fühlen uns wohl. Das ist unsere Welt! Das ist unser Lebenselement! Das einsche» und erkennen und von dieser Welt tos und für ein neues, besseres Leben frei werden wollen, das ist der Sinn und der Preis der wahrhaftigen Buße Wie kommt man aber dahin? Elma durch Angst oder Furcht? Gewiß auch das kann ein Anstoß werden, Wer noch nie cinmal vor sich selbst Angst und Schrecken bekommen hat, der wird auch nicht so leicht sich aus diesem allen Leben löse» und die Notwendig keit einer gründlichen Aendcrtmg einfehe» können. Da ver sucht er erst noch, mit allerhand List und Lüge sich hcraus- zureden und um den entscheidenden Entschluß herumzukom men. Da vermögen selbst Anast und Furcht olt noch nichts, da muß etwas anderes, Stärkeres über ihn kommen, eine innerliche lind innerlichste Macht, der er nicht widerstehen kann, weil sie ihm zu stark geworden ist Das ist das Bußgesühl jenes „verlorenen" Sohnes, in welchem mit übergroßer Gewalt die Sehnsucht erwachte nach allem Guten, was sei» einst war, der sich ausmachte, weil cs ihn zog mit unwiderstehlicher Gewalt »ach seinem einsti gen besseren Ich. der seine eigene Treulosigkeit erkannt hatte und aus dieser Erkenntnis und Einkehr heraus den Weg zur Umkehr fand. Denn der Kern aller „Sünde" ist die Entfer nung und Entfremdung von dem Ursprung alles wahre» Lebens und damit von Golt. Das emmcil einsehen ünd begreifen, d a s in tiefster Seele vermissen und zugleich um jeden Preis wiedergewinnen wollen, das ist der Anfang zur Umkehr. Und solche Umkehr kann und sott täglich sein. In dem Sinne ist alle Tage Bußtag. Und das ist das unschätzbare Verdienst des Bußtages, das er an uns hat. daß er uns in aller Unruhe und Unrast unseres modernen Lebens daran erinnert und mahnt: „Ver giß, o Seele, nicht, daß du Flügel hast, Flügel, die dich heimtragen werden an das Herz göttlicher Treue und Liehe." Weltbild Die Dezcmber-Türplakeite des WHW. igt Weihnachksglockcn mit dem Reiterlein Außenansichl der „Sauna", der finnischen Dampf badestube, im Olympi schen Dorf bei Döberitz Weltbild (M). AN