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730 — schon sehr gering und wenig nutzbringend. Und schließlich wies Carlowitz noch hin, daß unter seinen Untertanen sehr viele alte und gebrechliche Leute, Krüppel, Witwen und Witwer seien, die nichts mehr verdienen könnten. In dem Schreiben an den Landesherren heißt eS wörtlich: Ebcnermaßen ist bekannt, daß die Bauern nicht allein wenigen, sondern auch geringen, scharffen und untragbaren Ackerbau haben und kein oder wenig Wiesewachs und dahero Gräßerey vors Biehe an an deren Orthen zur Zubuße kaufen müßen. Außer diesen angeführten Ursachen erscheint leider bei manchen armen Untertanen noth und arm seliger Zustand auch gewißer ruin, wie denn albereit etzliche die baufäl- ' - ligen Hütten und Dienst Gärthen zu übergeben sich gegen mich verneh men laßen, sie könnten wegen der großen Abgaben und Mangelung der Mittel dieselben nicht bauen, sondern müßten sie volends einfallen las sen und nach Hause ziehen, damit sie von den Beschwerungen und Ga ben ein wenig Linderung haben möchten . . Die Eingabe an den Landesherrn schließt mit der Bitte, man möge den Untertanen der Kreischaer Gerichtsherrschaft gnädiglich die 2 Pfen nige von jedem Schock, so von der „Bewerbsteuer" herrühren, „auf erb lich erlassen", daß nur die ordentliche Kopfsteuer geliefert werde, bei der kein Kopf verschwiegen werde. „DaS wird Gott vergelten, und die ar men Leute werden es mit den untertänigsten und gehorsamsten Dank erkennen . . ." Me? aus Kübaiis vepgangenlieit Siegfried Stötzner, Dresden. Der Stadt Rabenau gegenüber liegt auf dem jenseitigen Hange des WeiheritzlaleS in einem kleinen Seitengründel der vom Borlasbach gebildeten Einsenkung das Bauerndörfchen Lübau. Seit einigen Jahr zehnten wird es von Ausflügler» wie als einfache Sommerfrische gern besucht, bietet doch seine Umgebung eine große Anzahl lohnender Spa ziergänge, so nach der Bastei und dem Einsiedlerblick, in den schönen Rabenauer Grund, nach der Spechlritzmühle, zur aussichtsreichen Butler straße, nach der Stillen Liebe, der Marholdstiege und Menzertelle, in die Höckendorfer und PaUlSdorfer Heide, nach der Talsperre Malter, nach Tharandts Heiligen Hallen und wie die lockenden Wanderziele sonst noch heißen. Schön ist auch der Blick von der Beranda des in seiner Bauart gut zur Umgebung passenden Gasthauses hinab in den wunder vollen Talgrund des BorlaSbaches, in dem ein wenig begangener Steig hinab zur Weiheritz führt, während talaufwärts Pfadspuren und Wald wege zum Psarrbusch, nach BorlaS und weiter in das zwischen den bei den Heiden liegende Quellgebiet des Baches leiten. Vor 1bv Zähren wird uns Lübau beschrieben als ein unmittelbares Amtsdors im Meißner Kreis und Amte Dippoldiswalde, gelegen aut