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Sullerknappheil bald behoben L>er oeuislye «uttermarll stand in den letzten Tagen unter dem Eindruck geringer werdender Anfuhren, so daß besonders in den Großstädten und den Gebieten, die ihre Butter über den Großhandel der Großstädte beziehen, eine Verknappung eintrat. Die Gründe für die Verknappung sind mannigfacher Art. Im Herbst tritt bei dem Uebergang von der Weide- zur Stallfütterung immer ein Rückgang der Milch- und Biitterproduktion ein, die in diesem Jahr durch die vorjährige knappe Futtermittelernte besonders in Er scheinung trat. Hinzu kommt als wichtiger Faktor, daß der Fettbedarf durch die Eingliederung von Millionen deutscher Arbeitskameraden in den Arbeitsprozeß erheblich gestiegen ist. Ebenso wirken sich natürlich auch die Einführung der Wehrpflicht und des Reichsarbeitsdienstes durch einen Mehr verbrauch auf dem Fettmarkt aus. Die Hamsterkäufe ha ben ein übriges dazu getan, um die an sich zuerst nicht in so starkem Maße auftretende Verknappung wesentlich zu vergrößern. Unsoziale Elemente haben sich nicht gescheut, durch Ham stereien die ihren Volksgenossen zuslehenden Mengen But ter für sich in Anspruch zu nehmen. Es konnte festgestellt werden, daß Frauen über fünf Pfund Butter in ihren Ein kaufsnetzen hatten. Angstkäufe und Hamstereien haben also den größten Anteil an der Herbeiführung der Verknappung Die Devtsemage Deutschlands läßt im gegenwärtigen Zeitpunkt eine nennenswerte Steigerung der Buttereinfuhr nicht zu, denn die Devisen werden zur Einfuhr von Rohstof fen für die Durchführung der Arbeitsschlacht dringend be nötigt. Deshalb mußten andere Wege gefunden werden, die Butterknappheit zu beheben. So wurde die Reichsstelle für Milcherzeugnisse, velc und Fette angewiesen, große Mengen der von ihr in Reserve gehaltenen Butter an die größten Bedarfsgebiete abzugeben. Um das auch weiter laufend tun zu können, haben die Molkereien der wichtigsten Erzeugergebiete 10 Prozent ihrer Produktion an die Reichs stelle abzuliefern. Mit Dänemark ist ein Butterkaufsab schluß getroffen worden. Soweit als möglich ist ferner da für gesorgt, daß Butter zusätzlich im Wege des Verrech nungsverkehrs eingeführt wird, was aber wiederum durch die augenblickliche Lage am Weltmarkt erschwert ist. Durch erhöhte Zulassung der Margarineproduktion und die ein setzenden Hausschlachtungen wird eine weitere Entlastung der angespannten Lage am Buttermarkt eintreten. Durch die beginnende Rübenernte fallen auch jetzt Rübenblätter an, die zu Futterzwecken verwandt werden, was ebenfalls zur Steigerung der Milchproduktion beitragen wird. Die Maßnahmen haben sich bereits jetzt am Butter markt ausgewirkt und werden es in kürzester Zeit in noch größerem Maße tun, fo daß die augenblickliche Lage bald behoben sein wird. und Berufserziehung in der Deutschen Arbeitsfront eim Neben der Schaffung von geordneten Ausbildungsmöglich keiten für neu in den Beruf Eintretende wird darauf Be dacht genommen werden, daß die im Beruf bereits tätigen Menschen durch den Besuch von fachlichen Vorträgen, Ar- beitsgemeinschaften und Lehrgängen hinreichende Gelegen heit zur Fortbildung erhalten. Sehr gute Erfahrungen wur den in dieser Beziehung beispielsweise mit der im Frühjahr ' d. I. in Dresden errichteten Kammerjägerschule gemacht. Diese Schule bildet die Grundlage für die. Er ziehungsarbeit zur Bekämpfung der tierischen Schädlinge und trägt allen Erfordernissen dieses Berufes Rechnung. Ein wohlgeordneter Stoffverteilungsplan und wertvolle Anschauungsunterlagen machen dis Ablegung einer Prüfung auch solchen Teilnehmern leicht, deren berufliche Kenntnisse große Lücken aufwiesen; durch diese Schule sollen sämtliche in Sachsen tätige Kammerjäger gehen; ein neuer Lehrgang beginnt am 20. Oktober. ' _, Für Masseure werden in Zukunft besondere Schulungs lehrgänge durchgeführt werden, um dieser für die Volksge sundheit wichtigen Berufsgruppe geordnete Aus- und Fort bildungsmöglichkeiten zu bieten; auch für andere Gruppen sind Schulungsmaßnahmen in Vorbereitung begriffen mit dem einen Ziel: den Leistungswillen des gesamten deut schen Volkes zu steigern. Turnen und Sport Schwab-Lharlottenburg geht neuen Weltrekord. Auf den Treptower Spielwiesen bei Berlin konnte der Charlottenburger Arthur Schwab im Rahmen eines Dreistunden-Gehens, für das er sich besonders sorgfältig vorbereitet hatte, den Dreistunden- Weltrekord des Engländers Galloway von 31,590 Kilometer klar verbessern. Unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer beendete Schwab die Prüfung nZt der neuen Welthöchstleistung von 34,777 Kilometer. Die übrigen Bewerber folgten in weitem Abstande. Preis der 11. Olympiade. Auf der Pariser Tagung der Sport kommission der AJACR. wurde Deutschland aus Antrag der Ober sten Nationalen Sportbehörde für die deutsche Krastfahrt ein neuen Rennen übertragen. Es wird unter der Bezeichnung „Preis der 11. Olympiade" am Donnerstag, dem 30. Juli, unmittelbar vor Beginn der Olympischen Spiele Berlin 1930 auf der Avus durchgeführt werden. Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom 14. Oktober 1925 Die Börse lag zum Wochenbeginn schwach; die Umsatz! blieben klein und es ergaben sich überwiegend Kurs abschläge. Der Rentenmarkt wies keine Veränderungen auf. Verein. Stahl 2,125, Schubert u. Salzer und Elbewerke je 2 ' Tüll Flöha 3, I. E. Farben 2 5 Prozent, Photogenüsie 3,5 Ä ! niedriger. ' ! '.7. Oktober. j ^815: Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geb. (gest. ! 1884). — 1849: Der Komponist Frederic Chopin in Paris aest. laeb. 1810). — 1887: Der Physiker Gustav Robert Kirchhoff in Berlin gest. (geb. 1824). — 1893: Der Kompo nist Charles Gounod in Saint-Cloud gest. (geb. 1818). — 1917: Deutsch-englisches Seegefecht bei den Shetlandinseln. Sonnenaufgang 6.27 Sonnenuntergang 17.03 Monduntergang 12.58 Mondaufgang 20.28 Namenstag: Prot. Florentin, Kath. Hedwig. Lettlpruch für de« 18. VNoder Der Mensch darf nie überlastet, aber ebenso müssen er und seine Fähigkeiten voll ausgenützt werden; dann allein wird ihm die Arbeit zur Freude. Dr. Ley. RllndMI-VroMamm — Deutschlandsender. . Mittwoch, den 18. Oktober. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Kleine Turnstunde für die Haus frau. — 10.00: Sendepause. — 19.15: Aus Leipzig: Robert Guis- kard, Herzog der Normänner. Trauerspiel (Fragment) von Hein- rich von Kleist. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Frauenarbeit im Weinbau. — 11.40: Der Bauer spricht. — Der Bauer hort. Heißmlst oder Kaltmist? Anschließend: Wetterbericht. — 15.15: Erstmalig vor dem Mikrophon des Deutschlandsenders. — 15.45: „Aus Schacht und Sonne." Gedichte des Grubensteigers Hans Pfeifer. — 17.00: Biertelstunde Funktechnik. — 17.15: Aus Leipzig: Unterhaltungsmusik. — 18.15: Sportsunk: Die hohe Schule des Kunstiliegens. — 18.30: Wer ist wer? — Was ist was? — 18.45: Das Museum kommt zum Arbeiter! Funkbericht von einer neuartigen Wanderausstellung der Staatlichen Museen. — 19.00: Neue Klaviermusik. — 19.30: Waffenträger der Nation. Das Reichskriegsministerium. — 20.15: Aus Frankfurt: Stunde der jungen Nation. Brückenbau. Kameradschaft der Arbeit. Hörspiel von Heinrich Lersch. — 20.45: Deutscher Kalender. Zwei Jahre „Königswusterhäuser Landbote". — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanz! Rcichsscnder Leipzig: Mittwoch, 18. Oktober 9.00 Für die Frau: Markt und Küche; Milch gibt Kraft! 10.15 Robert Euiskard, Herzog der Normännner; 12.00 Musil für die Arbeitspause; 13.15 Mittagskonzert; 14.15 Allerlei von, Zwei bis Drei; 15.00 HI-Funk; 18.00 Kammermusik; 16.30 Vom Frachtfuhrwesen in früherer Zeit; 17.00 Nachmittagskonzert: 18.00 Paul Eipper erzählt: Tiere vor der Kamera; 18.20 Ruf der Jugend: 18.30 Vom Hundertsten ins Tausendste' 19.55 Um schau am Abend; 20.00 Nachrichten; 2015 Brückenbau: Kame radschaft der Arbeit; 20.45 Der Zeitfunk sendet; 21.00 Lieder und Musik der italienischen Schweiz; 22.00 Nachrichten und Sportsunk; 22.30 Von allerlei Käuzen und Liebeshelden: 23.00 Nachtmusik.