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Sächsisches Bärenstein. 200 Jahre Kirchner dien st in einer Familie. Nach 46jähriger Tätigkeit scheidet der Kirchner Hermann Este! aus seinem Amt; als sein Nach folger wird sein Schwiegersohn Kurt Schulze das Amt übernehmen. Schon seit über 200 Jahren wird das Kirch neramt von der Familie Estel ausgeübt. Dresden. Die Oeffentliche Höhere Handelslehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft veranstaltet in ihrem Schullandheim in Unterlöwenhain bei Lauenstein vom >4.'bis 19. Oktober ein Kameradschastslager. In diesem Lager sollen Hitlerjungen der Klasse zu Klassenführern ausgebildet werd-n. Die Ausbildung wird außer körperlicher Ertüchtigung vor allem weltanschauliche Schulung bringen. Dresden. Sven Hedin, der weltbekannte Forscher und Gelehrte, sprach im Gewerbehaus über seme letzten Wissenschaftsreisen in Asien. Dem Forscher und Deutschen freund wurden von der Zuhörerschaft bei seinem Eintreffen und am Schluß stürmische Huldigungen bereites Unter den Gästen befand sich auch Reichsstatthalter Mutschmann. Meißen. Zehnjahrfeier der NSDAP in Munzig. Die Ortsgruppe Munzig der NSDAP beging die Feier ihres zehnjährigen Bestehens, an der auch Gau leiter und Reichsstatthalter Mutscbmann teilnahm. Er er mahnte die Ortsgruppenleiter und Parteigenossen zu Di sziplin und Kameradschaftlichkeit. Freiberg. Einen, bereits in Untersuchungshaft gewesenen, aber wieder entlassenen 25 Jahre alten aus Bayern gebür tigen Manne, konnte jetzt nachgewiesen werden, daß er eine ganze Anzahl falscher Fünfmarkstücke in Freiberg und Um gebung verausgabt hatte. Als Mithelfer konnte ein bereits wegen Falschmünzerei vorbestrafter 26 Jahre alter Mann aus Niederlichtenau bei Pulsnitz ermittelt und festgenommen werden. Die Falschmünzer wurden der Staatsanwaltschaft zugesührt. Beerwalde bei Waldheim. „DieKirche brennt!" Mit diesem Alarmruf wurde die Ruhe unseres Dorfes gestört. Bei Eintres'en der Ortsfeuerwehr stand ein Teil des Dachstuhls in Flammen. Die Feuerwehren zu Waldheim und Kriebstein mit ihren Mvw'.spritzen trafen in Kürze ein, und den ver einten Kräften lnlang es, die Flammen zu ersticken. Der Schaden ist beträchtlich. Flöha. Auf Schloß Lichtenwalde beging am Montag Oberstmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt seinen 80. Ge burtstag. Er war lange Jahre Präsident der Ersten Stände- kammer und ist Inhaber des Sächsischen Ordens der Rauten- kcone, des Schwarzen-Adler-Ordens und anderer Auszeich nungen. Leipzig. Fernschnelltriebwagen kann be nutzt werdem. Der Ausschluß der Kurzstrecken von der Benutzung der FDt., durch den in der Uebergangszeit Schwie rigkeiten in der Verkehrsbedienung vorgebeugt werden sollte, entfällt vom 15. Oktober ab. Von diesem Tage ab werden die seit dem 15 August d. I. verkehrenden Fernschnell triebwagen FDt. 571/572 Frunkfurt/Main—Leipzig—Ber lin und zurück für den ganzen Lauf uneingeschränkt freige geben. Schneeberg. Wohnhausbrand. Aus unbekannter Ursache geriet das Haus des Besitzers August Herrmann in Neustädtel in Brand und wurde vollständig vernichtet. Zwei Familien wurden obdachlos; sie konnten nur einzelne Mö belstücke bergen. Markneukirchen. Ein sudetendeutscher Bür germeister. Der neue Bürgermeister der Stadt Schön bach in Böhmen, die der sächsischen Grenzgemeinde Wernitz grün gegenüberlieat, ist jetzt gegen die i. shrfachen sozial demokratischen Einsprüche in sein Amt eingewiesen worden; der Bürgermeister gehört der Sudetendeutschen Partei an. St. Joachimsthal i. B. Hier ist man einem großen U r a n p e ch s ch m u e l auf die Spur gekommen; im Zu sammenhang damit wurden zehn Bergleute verhaftet. Die radiumhaltige Uranpechblende, etwa 150 Kilo, war aus den Iwatllchen Schächten entwendet worden und soll in Kraft wagen zu nächtlicher Stunde über die Grenze nach Sachsen gebrockt morden lein. Pfeilerbruch in einer ostoberschlesischen Grube. Auf der Deutschland-Grube in Schwientochlowitz ereignete sich ein schwerer Unfall. In der 450-Meter-Sohle ging ein Pfeiler zu Bruch, wobei vier vor Ort arbeitende Bergknappen ver schüttet wurden. Nach mehrstündigen Rettungsarbeiten konnten drei der Verunglückten geborgen werden. Sie hat- ten sämtlich sehr schwere Verletzungen davongetragen und mußten in das Lazarett gebracht werden. Der vierte Ver schüttete konnte erst in den Morgenstunden des Sonnabend geborgen werden. Er war bereits tot. Die Bergbehörde hat zur Feststellung der Ursache des Unglücks eine Unter suchung eingeleiltet. Letzte Nachrichten „Italien als Befreier" Die neue Losung der italienischen Presse. Rom, 14. Oktober. „England als Angreifer." — „Wer ist der Angreifer?" oder aknüch-überschreibt die italienisch« Presse am Montag ihre Leitartikel. Auf diese Weise sucht sie das Borgehen Italiens in Oslafrikv als eine Aktion hiirzustellen, die nichts mit einem Angriff im Sinne d-r Völkerbundssatzung zu tun hat. Sie schiebt dabei offen England die Absicht -u. einen Krieg entfesseln zu wollen und damit Angreifer im eigentlichen Sinne des Wortes zu sein. — Giornale d' IlMa betont, daß nach allgemeiner Auf fassung ein Angreifer als Feind vorgehe und auf feinem Bor marsch den Widerstand von Feinden finde. Italien aber begegne auf seinem Vormarsch^ wenn man vom ersten Widerstand von Söldnertrupprn absehe, einer ibegeisterten Aufnahme der Bevöl kerung und einer freiwilligen Unterwerfung der Führer, die die ikalieinischen Truppen nicht bewegungslos in ihren Stellungen er warteten, sondern ihnen viele Stunden enlgegenmarschier^n, um sic zu fragen, ob sie M ihnen .gemeinsam gegen Addis-Meba Kämpfen dürften. Das italienische Borgehen, das in Genf als Angriff bezeichnet worden sei, wrade auf. abessinischem Gebiete zu einem Werke der Befreiung und der Zusammenarbeit mit der ein- l geborenen Bevölkerung. Cs handele sich nicht um Fahnenflucht von Leuten, die den Gefahren eines Krieges entgehen wollten, sondern um ein spontanes lleberlaufen von Kriegern auf italie nische Seite. — Die nachdrücklichen englischen Sanktionssorderun- gen erklärt sich das Blatt daraus, daß England nicht nur hoffe, das Borgehen Italiens hiermit aufzuhallen, sondern auch verhin dern wolle, daß die Wahrheit über Abessinien bekannt würde. — Zur Sanklionsfrage betont Lavoro Fascista, Italien müsse sich dar auf einstellen, einer großen und harten Probe standzuhalten. Es werde sie jedoch zu überstehen wissen, um seines Führers und sei ner in Afrika kämpfenden Söhne würdig zu sein. Niemand täusche sich mehr darüber, daß England aus „Friedensliebe" den Kreuzzug gegen Italien predige: Friede bedeute für England der friedliche und unbestrittene Besitz des eigenen Imperiums und die Aufrechterhaltung einer absoluten Ueberlegenheit auf allen Mee ren, in denen der Union Jack wehe. Man müsse nun fragen, ob das in einen Kolonialkrieg verwickelte Italien der Angreifer sei oder England, das gegen Italien alle erlaubten und unerlaubten Mittel anwende und seine Flotte im Mittelmeer zusammenziehe. Das Italien Mussolinis sei es vor alleni gewesen, das den Krieg gekämpft und damit England die beträchtliche Hilfe habe zukom- men lassen, die nach den englischen Plänen die wachsende deutsche Macht habe zerbrechen lassen. — Im Lavoro Fascista und in der Tribuna wird besonders die Tatsache bemängelt, daß Litwinow so aktiv sei. Daraus sei zu ersehen, Laß es, sagt Lavoro Fascista, sich in Genf um keine abstrakten Prinzipien, sondern um einen Angriff auf Len Fascismus unter Hilfeleistung des englischen Im perialismus handele. Tribuna stellt fest, daß die von England be ¬ fohlene und von Sowjelrußland ausgerufene Sanktionspolitik zu einer verhängnisvollen Desorganisation des europäischen Lebens und zu einem Zusammenbruch der Grundsätze führen könne, die die europäische Politik beherrschten. Ein Einsturzunglück in Amerika Neuyork, 15. Oktober. In Bayonne (New Jersey) er eignete sich ein schweres Einsturzunglück. Auf der Veranda eines alten Hauses im Stadtpark hatten sich etwa 40 Arbeiter, die bei öffentlichen Arbeiten beschäftigt sind, zur Lohnzahlung cingefunden, als plötzlich ein Teil der Veranda einstürzte und die Arbeiter an sechs Meter in die Tiefe stürzten. 23 Arbeiter wurden mehr oder weniger schwer verletzt. ^Iranisch türkischer Nichtangriffspakt Teheran, 14. Oktober. Zwischen Iran und der Türkei ist, wie aus Meldungen der iranischen Presse hervorgeht, ein Nichtangriffspakt abgeschlossen worden. Die iranische Presse geht auf diese Tatsache in längeren Artikeln ein, die den Pakt begrüßen und seine Bedeutung gerade im jetzigen Augen- blick besonders unterstreichen. Bei dem Wetterleuchten im Westen müsse Iran im Interesse des Friedens im Osten am Völkerbund festhalten. SMS ZU bestimmen. Die Erziehung ist ein Umweltfaktor. Mit diesem Faktor können wir bei jedem Menschen etwas erreichen, aber nur so weit, als seine erbmäßige Reaklionsbereitschaft uns er zieherische Einflüsse erlaubt. Daraus kann man auch auf den Grad kultureller Höhe eines Menschen schließen. Das aber ist auch der nationalsozialistische Auslesegedanke, das nur das geför dert wird, was der Auslese wert ist. Hat der Nationalsozialis mus mit seinem Rassegedanken recht? Unsere abendländische Kul tur ist geschaffen von der nordischen Rasse. Für diese Kultur sind aber nur die Menschen brauchbar, deren erbmäßig« Reaklions- bcreitschaft auf die Formen der abendländischen Kultur eingestellt sind: Deutsche Art kann nur vom deutschblütigcn Menschen ge tragen werden. Zum Thema „Bcvölkerungspolitik". sprach Dr. med. R ü - diger, Amt für Bolksgesundheik, Gau Sachsen, Dresden. An Hand von Lichtbildern mit statistischen Aufzeichnungen nach Burg- -örfer wies der Vortragende die furchtbaren Folgen einer fal schen Beoölkerungspolitik nach: Altersaufbau des deutschen Bol- Kes und Arbeitslosigkeit als Folge des abnormen Altersaufbaus — Folgen des Geburtenrückganges für die Wehrfähigkeit — Sta tistisches über -die Bevölkerungsdichte — Osteinwanderung — Weslauswanderung — Kinderzahl und soziale Stellung — Ur sachen der Kinderlosigkeit (Geschlechtskrankheiten) — Frauen arbeit — Problem der Landflucht — Heiralsaller und Kinderzahl — Uebersteigerung des Bildungswesens — qualitative Volkszu- sammcnsetzung — Zunahme der Geisteskrankheiten und Minder wertigen usw. Der Ärachmittag führte Lie Teilnehmer des Lehrganges zu einer Besichtigung der Ländesanstalt Sonnenstein. In einleiten den Worten, untermalt von Lichtbildern, sprach der Leiter der Anstalt, Prof. Nitzsche, zunächst über die geschichtliche Ent- wiarlunq des IrrenwesenS. Die anschließend« Führung gab allen Teilnehmern einen Einblick in Lie Anstalt um> ihre Bewohner. Die Besichtigung wurde abgeschlossen mit einem weiteren Bor- trage des Leiters der Anstalt, in dem er wichtige Aufschlüsse über die Heil- und Behandlungsmethoden, über Las Gesetz zur Berhü- tung erbkranken Nachwuchses (Sterilisalionsgeseh) und das We sen der unter das Gesetz fallenden Krankheiten gab. Die Füh rung ergab den Beweis; eine wie wichtige rassenpolitische wie auch volkswirtschaftliche Maßnahme dieses vorausschauende Ge setz unseres Führers bedeutet. Am zweiten Tage Les Lehrganges sprach der Gauschulunas- leiter, Oberregierungsrat S l u L e n t k o w s k i, Dresden, über „Die politischen Voraussetzungen unserer Bolkwerdung". Er führte aus: Wir befinden uns erst am Anfang einer Entwicklung, die andere Völker schon hinter sich haben, der Entwicklung zur Nation. Wir sind wohl ein Volk unter einheitlicher Führung, Bolk und Nation sind aber zu unterscheiden'. Der Begriff Bolk bezeichnet einen tatsächlichen Zustand, der Begriff Nation aber einen Willens-vorgang^ Ein Bolk tritt tu Erscheinung gegenüber anderen Völkern, von denen es sich durch sein« Abstammung, grmeinheit kennt. Deshalb auch waren wir nicht imstande, unser Schicksal selbst zu gestalten, sondern unser Schicksal wurde gestal tet, weil wir unsere verfügbare Kraft zum Kampfe der Parteien . gegeneinander organisiert hatten. Alle Kraft muß aber auf ein Ziel gerichtet werden, zu erreichen, daß kein Mann, keine Frau dem deutschen Vaterlande gegenüber innerlich unbeteiligt steht. Das Lebensideal des Spießbürgers, des Privatlebens muß durch aus verneint werden. Unsere Welt ist Deutschland, alles Handeln bedingt vollständig« Unterordnung unter den Befehl Deutschlands. Was wir haben, verdanken wir unserem Volke, ihm sind-wir zur Dankbarkeit verpflichtet. Aus der Tatsache, daß wir deutsch sind, haben wir die Konsequenz zu ziehen, deutsch sein zu wollen. Wir haben alle Ursache, stolz zu sein auf das, was geistige Arbeiter unseres Volkes schufen. Menn das deutsche Volk vlulsmäßig zu Grunde ginge, wäre es auch mit dem Volke der Dichter und Den ker zu Ende. Die politische Existenz unseres Volkes ist das A und das O der geistigen Existenz unseres Volkes. Der furor keutonius ist es, der jeden deutschen Mann, jede deutsch« Frau i erfassen muß. Fanatiker müssen wir werden. Unser Lied „Deutschland, Deutschland über alles" ist keine Phrase mehr, es ist ein neues deutsches Bekenntnis. Wenn jeder Deutsche von dieser Erkenntnis durchtränkt ist, dann sind wir eine Nation. Ob.-Reg.-Med.-Rat Dr. med. Carrie re, Arnsdorf, Lan desheil- und Pflegeanstalt, sprach über „Erbkrankheiten". Aus seinen Ausführungen, die durch Lichtbilder bekräftigt wurden, wurde die Furchtbarkeit der Gefahr d«r Vererblichkeit der Erb krankheiten eingehend erkenntlich. Es spielt keine Rolle für die Nachkommenschaft, ob eine Erbkrankheit leicht oder schwer ist, die Anlage ist, genau dieselbe. Es ist ausfallend, daß geistig Ab wegige gern einheiraten in Familien mit geistig Abwegigen, Aso ziale mit Asozialen. Es ist eine falsche Sorg«, Erbkranken über mäßige Unterstützung angedeihen zu lassen, so daß st« in die Lage verseht werden, kranke Kinder zu zeugen. Zahlen künden furcht bare Beweise. Seit 1919 hat sich die Zahl Ler Erbkranken bei nahe verdoppelt. Auf 10 000 Einwohner entfallen 77 Geistes kranke, 160 Schwachsinnige, 750 sonstige Minderwertige, das sind zusammen 10 Prozent! Ein« große Gefahr ist der Alkohol: 10 Trinkerfamilien haben 57 Kinder. Von diesen sind r.::r Ler glücklicherweise nur 32 aufgezogen worden. Sie umfassen 3 ten, 5 Mißbildungen, 5 körperlich Zurückgebliebene, 5 Epilep tiker, 1 erblichen Veitstanz, 10 anscheinend Gesunde. Es gibt in Deutschland Fälle von angeborenem Schwachsinn 400090—500 000, Schizophrenie fIrresein) 280 000, manisch-depressives Irresein 100 000, Epileptiker (Fallsüchtige) 100 000, Taubstumme 25 000, Krüppel 5000, Trinker 200 000. Alle Liese Zahlen fallen unter Las Slcriiisalionsgeseh. Prof. Dr. R e ch e von der Universität Leipzig sprach zum Thema „Das Rasscnbild des deutschen Bölkes". Ausgehend von der noch in unserem Jahrhundert gelehrten falschen Rasfeneintei lung gab er ein packendes Bild kulturgeschichtlicher Entwicklung der Menschheit an Hand Ler gemachten Schädelfunde. Durch Lichtbilder wurde die fortschreitende Entwicklung demonstriert, ebenso auch die sich anschließende Charakterisierung der in Deutsch land ansässigen Rassenformen. Noch einmal sprach Prof. Dr. Boehm, und zwar über „All gemeine Vererbungslehre". Einleitende Erläuterungen über den Schöpfer der Vererbungslehre, Johann Mendel, führten den Hö rer mitten hinein in Lie Erklärung zunächst der Grundgesetze Mendels (Intermediäre Vererbung — Dominantvcrerbung — Rückkreuzung), um ihn dann immer weiter die Reichhaltigkeit, aber auch die sich mehrenden Schwierigkeiten der Vererbungs lehre erkennen zu lassen. Auch hier ergänzten Lichtbilder das ge ¬ sprochene Wort. Den drillen Tag des Lehrganges eröffnete Dr. Vollgukh sen., Dresden, Leiter des Sächsischen Erbgesundheitsamtes, mit Lem Thema „Das Sächsische Erbgesundheitsamt". Aus der Wis senschaft in die Praxis gehend, erläuterte er zunächst das Gesetz -zur Berhütung erbkranken Nachwuchses. Um Len Erbwcrt des Einzelnen'zu erkennen, ist Kenntnis der ganzen Sippe notwendig. Mitarbeiter des Erbgesundheitsamtes sind Aerzle, zur Erfassung der Schwachsinnigen ist der Lehrer notwendig. An Ler Hand einer Reihe Sippenkafeln in Lichtbildern zeigt« der Vortragende, wie man auf dem Sippenamt die einzelnen Familien, die Erbkranke enthalten, karteimähig sesthälk. Dr. Vollguth jun., Dresden, Gauamtsleiler des Rassen- polilischen Amtes der NSDAP, sprach über „Nationalsozialistische Rassenpolikik". Kenntnis der Gesetze, die die Erhaltung unseres Blutes und unserer Rasse verlangen, ist unbedingt notwendig. Der Kamps geht um ewige Werte unseres Volkes. Dr. med. Schuster, Leiter Ler Staatlichen Frauenklinik Chemnitz, gab äußerst wichtige Ausführungen zum Thema „Be völkerungspolitik des Alltags". Als praktischer Arzt wies er auf die Ungefährlichkeit der Sterilisation sowohl in körperlicher als auch geistiger Beziehung hin. Die Anschauung LeS Volkes über die Berechtigung dieses Eingriffes hat sich einer so grundlegenden Wandlung unterworfen, daß sich jetzt bereits Volksgenossen frei willig bereit erklären. Der Lehrer als bester K«nner der Schwach sinnigen und Ler Familien, Lenen sie entstammen, muß klar dar über sein, wer später für die Sterilisation reif ist. Der Leit«r der Skaatsakademie, Dr. Wegener, hielt den Schtußvortrag übcr „Gedenke, daß du ein Ahnherr bist". In zahl reichen Beispielen erläuterte er den unheilvollen Einfluß des In- „ , , dentnms. Er geißelte scharf die Iudenkn«chle. Zu begrüßen ist eigenständig« Kultur, sein« Sprache, den Raum Len es bewohnt, ganz besonders die Sonderschulung RassefremLer. Lurch feine Geschicht« unterscheidet. Diese UnterscheidunaSmerk- ! Bezirksschulrat Pg. Horn schloß die Tagung mit einem herz male können vorhanden sein, ohne daß die Menschen sich dessen lichen Dank an Vortragende und Zuhörerde sür Las- Interesse, bewußt z» werden brauchen. Das Volk fühlt sich noch nickt als das gegenseitig diesem Lehrgang eigen gewesen sei. Der Gruß an Volk. Politik ist zunächst eine Beschäftigung, die sich mit den den Führer und das Aorst-Wessel-Lied beendeten die arbeits- Sorgen einzelner Gruppen befaßt, aber nicht die Sorgen der All- reichen, anregenden und schönen Tage in Malter. WilMgMrWg über UsenlNbe Nb MssenOge am 10.—12. Oktober in Malter. Erstmalig in unserem Kreise veranstaltet« die Staatsakadrmie ! sür Rassenkunde und Gesundheitspflege einen mehrtägigen Lehr- ! gang, an Lem in Malter ca. 250 Lehrer und Amtswalter der > Partei teilnahmen. ; Zur Eröffnung am 10. Oktober im Gasthof Maller begrüßte Pg. Bezirksschulrat Horn und sprach seinen Dank aus der Skaats akademie für die Durchführung des Lehrganges, der Kreisleitung für ihren tatkräftigen Einsatz Mr Durchführung dieses Planes, der Lehrerschaft des Kreises für das lebhaft« Interesse, das sie durch fast 100 prozentigen Besuch bewies. Dr. Wegener, Ler Rektor der Skaatsakademie, sprach in seinem Einleitungsvortrag über „Die Geschichte als Lehrmeister völkischen Geschehens". Ueberzeugend führte er in einem Gang« , Lurch die Geschichte aus, wie wohl Völker und Reiche zeitweilig i groß und mächtig sein können, aber nie Bestand haben werden, > wenn sic nicht blukverbunden miteinander sind, wenn sie nicht Ge- , meinsamkeit kennen, die alles Persönliche und Eigennützige zu rückzustellen vermag. An diesen Fehlern ging das erste Reich zu grunde, während am Untergang des zweiten Reiches noch ein« .! falsche Beoölkerungspolitik Schuld hatte. Im Zusammenhang - führte der Redner Gedanken über Maßnahmen bevölkerungs- politischen Charakters des dritten Reiches an, z. B. erhöhte Wert- > Schätzung des Bauern-Besiedlung des Ostens, Besetzung verant- wörtlicher amtlicher Stellen nur mit Verheirateten mit Kindern, i Kinderreichtum und Familienlastenausgleich. - Anschließend sprach Prof. Dr. Boehm vom Rudolf-Heß- Krankenhaus in Dresden über „Vererbung oder Umwelt". Er führte durch, Pie sich in dieser Fragestellung der Gegensatz zweier Weltanschauungen, Marxismus und Nationalsozialismus, kundlue. ; Während der Marxismus die These verfocht, der Mensch sei von Geburt gleich und werde lediglich durch die Umwelt geformt, be tont der Nationalsozialismus: In erster Linie ist maßgebend die Erbmasse. An Hand von einleuchtenden Beispielen kristallisiert« der Vortragende Grundsätze der Vererbungslehre heraus: Die Erbmasse ist die Gesamtheit der Erbanlagen. Di« Vererbung be zieht sich nie auf eine Eigenschaft, ein- Merkmal, sondern stets nur auf die Anlage Lazu. Ob diese Anlage zum Merkmal wird, l ist vom Einfluß der Umwelt abhängig. Ein Merkmal ist stets das Resultat zweier Faktoren von Erbanlage und Umwelt. Prof. Dr. Boehm wandt« sich weiter gegen die Verflachung in der Auf fassung der Rassenbestimmung. Es ist nicht möglich, einen Men schen ohne genaue Kenntnis der Umwelt und der Sippe rassisch