Volltext Seite (XML)
Nr. i--! Zschopauer Tageblatt ««» «uzelger Freitag, dc^a 2.. '^cai 1S3S Äslhopauer Hausfrau Da« Kinderzimmer. ES ist nun beisammen, was so ein Kindleitn braucht, nur Petra selbst fehlt noch. Wo ist sie? — noch nicht ge boren! Aber wartet nur, alles wird werden zu feiner Zett. Petra wird in ihrem Bett stehen, sie wirb mit ihren kurzen Fi "erchen die runden Stäbe umfassen g rade in (Deike M.) der Mitte, wo sie am dicksten sind, ja, an der Stelle wird ihre Hund eben noch hsrumreichen. And sie wird ordent lich rütteln, die kräftige Petra, ich sehe es ganz deutlich, und dabei fröhlich krähen. Da sind zwei Stühle, derbe glatte Bums-Stühle, denen man es gottlob garnicht ansieht, wenn zwei mutwillige Kinderschuhchen sie mißhandelt haben. Der Tisch hat keine Ecken, die hat eine freundliche Tischlerhand sanft gerundet. * Lebrnd'geS Spar n. „Muiti, ich mache Dir jede Arbeit, die Du gemacht haben willst; jede für einen Pfennig: Schuheputzen, Abtrvcknen, Auf räumen, Einkäufen. Ich muß nämlich Geld verdienen und tüchtig sparen, weil Schwester chen bald Geburtstag hat, und ich will ihr ein« Schiefertafel mit Griffel schenken, weil sie so gern malt!" sagt Martin und tDoik- 6uckt sich tatendurstig nach Ar- . beit um, di« für fein« acht vahre paßt. Mutt«r kann gar kein« freudiger« und bil liger« Hilse haben — und Martin zählt jeden Abend stolz sein« Pfennige, und es werden zwei glückliche Tage jein, wenn er am einen im Laden steht und kaufen kann, und wenn er am anderen sein Geschenk auf den Geburtstag tisch legt. Zum Sparen müssen Kinder erzogen werben, sonst glauben sie zu leicht, daß entweder dl« Eltern alle Wünsche erfüllen können — oder daß «S unerfüllbar« Wünsche gibt; beides macht keine frohen, zielstrebigen Menschenkinder. Dabei macht Sparenkönnen «in ganz«S Leben ruhiger, sichrer und einfacher, Sparenkönnen ist ein Stück Lebenskunst, bedeutet es doch: keine Gelbsorgen haben ob das Einkommen hoch oder niedrig ist. Sparen müssen unser« Sinder um jeden Preis lernen, und natürlich tut das gute Beispiel wieder das meiste. Jedes Kind hat seine Sparbüchse, zu dem die Mutier den Schlüssel verwahrt, und für eine besonders gute Leistung in der Schul« oder auch daheim darf ein ZweV- oder Fünfpfennigstück hineingeworfen werden, wenn Opa oder Onkel Karl zu Besuch kommen, lassen sie vielleicht ekn Silberstück darin verschwinden, und «S klappert mm schon ganz verheißungsvoll. Wofür wird gespart? Kinder müssen ein Ziel sehen, sonst wird es ihnen langweilig und sie haben kein« Lust mehr dazu. Ob Junge, ob Mädel: «in Fahrrad und ein Paar Skier erträumt Wohl jedes. Täglich mit dem Rad in die Schule sausen, mit den Kameraden Ausflüge darauf machen, oder mit den Skiern in Berge und Schnee wan dern — wem schlüge das Herz nicht höher? Darum lieber auf die Sechserschnccke verzichtet, lieber den roten Bonbon nicht gelutscht, und dafür das Geld in die Sparbüchse ge steckt, aufbewahrt für weit größer« Freuden. Am wieviel mehr wird so ein erarbeitetes und erspartes — also dop pelt erworbenes — Fahrrad dann geschätzt, selbstverständ lich wird ein solches lang ersehntes und errungenes Stück gepflegt und geschont. And wieviel Freude hat der Ge danke an seinen zukünftigen Besitz schon lang« gemacht I Tausendmal muhte auf eine dumme klein« Richtigkeit ver zichtet werden, um dieser «inen großen Sache willen. Erst wars nur das Fahrrad, später wars bi« Aus bildung, die Aussteuer, und schließlich wars ein ganzes Haus. Nicht Sklave des Geldes, sondern Herr seines Geldes sein, das ist lebendiges Sparen. * Was kocht die tiichtrgr Hausfrau? Küchenplan der Abteilung Volkswirtschast/Hauswkrtschaft, Gau Sachsen, vom 22. bis 28. Mai 1938. Sonntag mittag Kotelett, Spargelgemüse, Kartoffeln, Nhabarberspeise mit Quark; abends Gemüsesülze, Brat kartoffeln. Montag mittag Haferflockenbratlinge und Spinat, But termilchspeise; abends Spinatsuppe (Rest vom Mittag), Räucherfisch. Dienstag mittag Tomatenfisch, Kartoffelmus, grüner Salat mtt Kräutern; abends Fisch mit Kartoffelmus über backen (Rest vom Mittag), Brot mit Radieschen u. Gurke. Mittwoch Morgenfrühstück: Haferflockensuppe mit Back pflaumen; Schulfrühstück: Quarkaufstrich mit Kräutern; mittag Möhrensuppe, Dampfnudeln mit Tunke von ver billigter Marmelade; abends Nhabarberspeise mit Milch, Brot mit Streichwurst. Donnerstag mittag Schweinsbauch mit Sauerkraut und Kartvffelklvhe; abends Milchschaumsuppe mit Zwieback, Ei-Brot und Spinatsalat. Freitag mittag Fischgulasch. Kartoffeln, RhaLarber- kaltschale; abends Kartoffelbratlinge (Rest vom Mittag), Gemüsesalat. Sonnabend mittag Rindfleisch mit Grüupchen und Kohl rabi; abends Würzyeringe und Kartoffeln. Rezepte: Rhabarberspels« mit Quark: 520 Gramm Rhabarber putzen, in feine Scheiben schneiden, ön «in« Sluflaufform geben. 200 Gramm Quark mit 1 Prise Salz. Zucker und Vanillezucker abfchmecken, mit einem Ck, einem gestrichenen Eßlöffel Stärkemehl und 1/4 Liter Milch ver quirlen, über den Rhabarber giehen, in der Röhre über backen. Haferflockenbratlinge: Haferflocken in Salz wasser dick ausquellen, sauber zu geputztes Suppengrün Und Porree in sein« Würfel schneiden, in Fett anschwitzen, unter di« ausgequvllenen Haferflocken mengen, 1 Ei und soviel gerieben« S«mm«l oder geriebenes Brot zufügen, daß sich der Teig gut formen läßt. Mit Salz abschmecken, flache Bratling« formen, im Tiegel in heißem Fett von beiden Setten goldbraun braten. Grüner Salat mit Kräutern: 2 große Köpfe grünen Salat lesen, waschen, gut abtrvpfen lassen, in Streifen schneiden. 1 Teelöffel Senf mit 1 Eßlöffel Essig, 1 Prise Zucker, Vs Eßlöffel gewiegten Kräutern (Dill, Estragon, Derretsch) l Eßlöffel Oel verrühren, nach und nach «in Achtel Liter Butter- oder saure Milch zu geben, mit dem geschnittenen Salat vermengen. Rhabarber speise: 1 Kilogramm Rhabarber mit 125 Gramm Zucker in drei Achtel Liter Wasser garkvchen, 4 Matt aufgelöste Gelatine zugeben, bi« Speise vom Feuer nehmen und mit dem Schneebesen schaumig schla gen. 1 Eierschnee unterziehen und die Speise in einer Schüssel erkalten lassen. Mit roher Milch oder Vanill«- tunke oder Quarkmilch zu Tisch geben. Milchschaumsuppe: 1 Liter entrahmte Milch, 8 geriebene bitter« Mandeln oder gerieben« Zitronenschale, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, Zucker nach Ge schmack, einen knappen Eßlöffel Stärkepuder und 1 bis 2 Eier. Alle Zutaten kalt verquirlen, aufs Feuer setzen und unter tüchtigem ununterbrochenen Quirlen bis ans Kochen kommen lassen. Erkaltet zu Tisch geben. Rhabarberkaltschal«: 502 Gramm Rhabarber «uputzen, in dünne Scheiben schneiden, mit Vi Liter Was ser und 1 Stück Zitronenschale ansetzen, zerkochen lassen, mit Zucker abschmecken, mit 1 Eßlöffel Stärkemehl sämig machen. Gegebenenfalls Grießwürfel oder Grießklöhchen als Einlage dazu reichen. Würzheringe: Salzheringe gut wässern, häuten, entgräten, die Hälften in schräge Stücke schneiden, auf einer Platte anrichten, mit einer Tunke aus 1 Eßlöffel Senf, 2 Eßlöffel Tomatenmark, 1 geriebenen Zwiebel, Saft von V2 Zittone und 8—12 Eßlöffel Butter- oder saurer Milch übergießen, durchziehen lassen, mit Petersilie und Gurke anrichten. Gemischter S e ll« r i e salat: 1 großen Sellerie waschen, putzen, raspeln. 252 Gramm Aepfel waschen, ab reiben, Blüte und Stiehl entfernen, raspeln, unter den Sellerie mischen und sofort 1 Eßlöffel Zitronensaft, 4 Eßlöffel Kaffeesahne oder Büchsenmilch übergießen, um braunwerden zu vermeiden, 4 Eßlöffel geriebene Hasel nüsse, einige vorgeweichte, getrocknete Trauben unter mengen. Mit Rapünzchensalat garnieren. wsr ist Hilds Hild? von Hosef Riener. topyright by Promctheus-Verlaa Vr, Llchacker, Gröbenzell b. München 2l. Fortsetzung. 1 ' ' ' Sie hatten nichts als diesen Fall im Kopf, kümmerten sich nicht um Ihre Praxis, reisten in der Welt herum..." „Schon gut", knurrte Philipp. „Neugierig war er, sonst gar nichts. Also — er war über den Fall Voltelinr unterrichtet? Was weiter?" „An jenem Tage haben Sie von Ihrem Gespräch mit dem Direktor Neudörfer erzählt, erwähnten auch die Lichtbilder Marias, die er Ihnen nicht zeigen wollte. Am nächsten Morgen, kurz nach ihrer Abreise, hat mich dann Trumpf im Kaffee Rebhuhn aufgesucht und mir die Idee entwickelt, über die er die ganze Nacht nach- ^egrübclt hatte. Die Idee nämlich, die Lichtbilder zu „So ein Lauser!" sagte Philipp. „Ich fand diese Idee ausgezeichnet. Ich dachte, daß man bei diesen Lichtbildern vielleicht auch andere Papiere inden könne, da doch dieser Neudörfer als ordentlicher kaufmann sicher den ganzen Akt Maria säuberlich bci- ämmen hat. Ich überlegte hin und her, zwei Tage ang. Es ist schließlich keine Kleinigkeit, sich zu einem Verbrechen zu entschließen. Dann gab ich meine Zustim mung, jedoch nur unter der Bedingung, daß er nur die Absicht, Geld zu stehlen, gestehen dürfe, wenn er erwischt werden sollte, und finanzierte die Sache." „Sie sind ja wahnsinnig", rief Philipp entsetzt. „Daß Sic in solchen Dingen ein weites Gewissen haben, hängt wohl mit Ihren, Beruf zusammen, daß Sie aber damit auch mich hincingeritten hätten, haben Sie wohl nicht bedacht?" „Ich habe mir erlaubt, dem Trumpf aus Ihrem B"r»ss-Bricftapicr ein Entlassungszeugnis auszustellen; gc cichnet Dr. Spielvogel. Bei Antritt Ihrer Auslands reise haben Sic Trumpf eben entlassen. Dafür, daß er gleich nach Salzburg stehlen fährt, sind Sie doch nicht verantwortlich!" „Sehr faule Sache! Aber weiter!" „Trumpf fuhr also am selben Tage nach Salzburg, ein wenig ü la Kaiser-Ebersdorf kostümiert!" „Wieso KaVer-Ebersdorf?" „Dort ist eine Besserungsanstalt für Jugendliche. Aber nun soll Trumpf selber berichten. Los Trumps!" Trumpf, der schon einigermaßen aufaeatmet hatte, als der Doktor das Lauschen an der Tur verhältnis mäßig ruhig hinnahm, hob abwehrend beide Hände. „Nein, nein! Ich kann nicht, Herr Zeiser!" „Er ist so bescheiden, der wackere Knabe", sagte Herr Zeiser salbungsvoll. „Mir hat er es ohne weiteres er zählt. Nun» er schlängelte sich in Salzburg an einen Laufburschen von Neudörfers Büro heran, führte ihn abends in einige Bierlokale und erfuhr alles Nötige. Am nächsten Tag besuchte er seinen neuen Freund im Büro, versteckte sich in einem leeren Garderobeschrank . und wartete bis Büroschluß. Dann spazierte er gemächlich in Ncudörfers Zimmer, öffnete mit dem Sperrharen den Schreibtisch und entnahm der Mappe, die Sie gesehen haben, zwei Fotos. Der Rückzug erfolgte durch das Fenster mit Hilfe einer günstig gelegenen Dachrinne. Eine Stunde später saß er im Zug nach Wien und ist bis heute von der Polizei nicht belästigt worden. Ich nehme an, daß Neu dörfer gar keine Anzeige erstattet hat." „Wo sind die Fotos?" Herr Zeiser zog zwei Bilder aus der Brusttasche und reichte sie Philipp. Das eine stellte Maria als junges Mädchen in der Tracht von 1915 dar, ein Kleid mit breitem Schulterkragcn, die Haare gescheitelt mit tiefem Knoten. Das andere Bild war eine Krieasaufnahme, Maria als Krankenschwester mit Häubchen und der Rote- Krenz-Brosche. Bei beiden Bildern war die Aehnlichkeit mit der lebenden Hilde Hild unverkennbar. „Sie ist es", sagte Philipp. „Das ist Hilde Hild. Oder Maria Boltelini." „Na also", meinte Herr Zeiser befriedigt. „Aber das ist nicht alles. Diese Fotos sind eine Verstärkung unseres Verdachtes, aber noch lange kein Beweis. Wegen dieser Bilder hätten wir uns nicht allzusehr gerühmt, nicht wahr, Trumpf, und auch nicht Ihnen telegraphiert. Aber dieser brave Trumpf hat den ganzen Akt durchgestöbert und noch etwas mitgehen lassen, was viel mehr wert ist. Einen vollgültigen Beweis. Das hier!" Er nahm das Papier aus der Brieftasche und ent faltete es mit feierlicher Sorgfalt. „Hei tger Gott", rief Philipp aufspringend, „das ist ja der Verpflegzettel!" „Ganz richtig, das ist der Bcrpflegzettel. Ausgestellt vom Elappenstationskommando Sarajewo. Lautend auf eine Krankenschwester unbekannten Namens, 23jährig, deutscher Nationalität. Hier ist die Diagnose des Sani tätszimmers im Bahnhof Graz. Hier zwei Unterschriften: Uebcrnommcn: Spielvogel, Leutnant. Uebergeben: Ju« rowski, Korporal, Schützenregiment 17, zweite Kom panie." „Geben Sie her", sagte Philipp, mit einer ganz rauh gewordenen Stimme. Er hielt das Blatt in der Hand und sah wieder den angen, halbdunklen Bahnsteig des Nordbahnhofri» vor ich, einen Güterzug mit geschlossenen Türen, Posten m Stahlhelm, das Gewehr im Arm, ein stämmiger Korporal, der ihm einen Verpflegzettel reichte, diesen Zettel, den stinkenden, finsteren, mit Geschnarch er füllten Viehwagen und dir Frau in der grauen Schwestern tracht mit den toten Augen. Was für ein Gegensatz zu der Frau, die er jetzt in Erinnerung batte, die schöne, heitere, glückstrahlende Gefährtin der Bodenseefahrtl „Sehen Sie, das ist der Beweis", rief Herr Zeiser tri umphierend. „Nun ist bewiesen, daß Hilde Hild, die Sie kennen, mit der angeblich gestorbenen Maria von Boltelini offenbar den Verpflegzettel erhalten oder mitgenommen. „Einen Augenblick, Herr Zeiser, diesen Zettel habe ich damals dem Arzt der Psychiatri chen Klinik übergeben, der die Kranke vom Bahnhof abhotte. Dann ist der Zettel offenbar im Krankcnakt gelegen, bis..." „... bis die Kranke abgeholt wurde. Ter Ueberuehmer der Kranken, also dieser sagenhafte Herr Josef Hild, hat offenbar den Berpflegezette, erhalten oder mifgenommcn. Er sollte eigentlich wohl beim Arzt bleiben, aber « ist ja gleichgültig, wie er in Hilds Hände kam. Jedenfalls ist Wetter bewiesen, daß Herr Hild entweder im Auftrage Neudörfers handelte oder mit Neudörfer identisch ist. Tas Motiv ist klar: Herr Neudörfer hatte das Erbe Marias auf Grund der Totmeldung angetreten und sich da mit sehr wohl gefühlt. Eines Tages las er im „Abend" von der unbekannten Krankenschwester, sah das Lichtbild und er kannte Maria. Nun machte er seinen Plan, fuhir nach Wien, verschaffte sich Hilds Papiere und ließ für Maria einen passenden Hetmatschein fälschen. Dann übemahm er die Kranke und brachte sie nach Amerlügen, in eine kleine, entlegene Heilanstalt, wo sie nach menschlichem Ermessen niemand entdecken konnte, der sie von früher her kannte, Ein feiner, ein ausgezeichneter Plan." »Ja", sagte Philipp, „so wlrds Wohl gewesen sein. Dieser Mensch hat ihr kaltblütig nicht nur das Erbe, sondern auch ihren Namen, ihre Heimat und ihr Lebensglück ge raubt. Das ist fast schlimmer, als wenn er sie ermordet hätte." Herr Zeiser zog indessen ein weiteres Papier an der Tasche, einen großen maschinenbeschriebenen Bogen. „Ich bin noch nicht fertig", sagte er. „Wir telegraphierten also zuerst einmal Ihnen, als Trumpf zurückkain. Da ich aber nicht wußte, was Sie aus Bjeffant bringen würden, habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie Wohl Marias Totmeldung entstanden sein konnte. Und dabet kam ich auf die Idee, daß man den Mann befragen konnte, der Maria vom Kriegsschauplatz nach Wien begleitet hatte, dessen Namen wir jetzt, im Besitz des Verpflegzettels, kanntm, den Korporal Jurowski. Der mußte doch die Kranke irgend wo gefunden oder übernommen haben. Nicht wahr?" „Der weiß nichts von Belang", sagte Philipp. „Ich habe ihn ja selbst damals ausgefragt." „Richtig. Das war mir bekannt. Aber damals haben Sie mit dem Mann nur ein paar Worte gesprochen. Viel leicht hätte man bet genügender Befragung doch einige Winke erhalten können. Nun, das Schützcnregiment 17 ergänzte sich seinerzeit aus Rzeszow. Ich ermittelte einen Rechtsanwalt in Rzeszow und betraute ihn telegraphisch mit den wei teren Nachforschungen." „Sehr tüchtig", lobte Philipp. „Hoffentlich lebt dieser Jurowski noch." „Er lebt. Die Antwort des Anwaltes ist heute ange kommen. Hier, bitte lesen Sie!" Philipp nahm das Schreiben und las: Herm Ferdinand Zeiser Wien l, Kaffee Rebhuhn. Bezugnehmend auf Ihr Telegramm vom 11. d. M. teile ich Ihnen mit, daß der ehemalige Korporal Pawel Jurowski des ehem. österreichischen Schützenregiment« Nr. 17 lebt und bei dem hier garnifonierenden Polnischen Infan terieregiment Nr. 36 im Evidenzstand geführt wird. Ge nannter ist selbständiger Landwirt in Wola Justowska, Distrikt Rzeszow. Ich habe ihn heute besucht und hinsicht lich der von ihnen gestellten Fragen elndernoinmen. Ge nannter ist ber.it, die tieferste,end wiedergegebene Aussage notariell oder gerichtlich zu Protokoll zu geoen, falls die» gewünscht wird. (Forts, folgt.)