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»WKW »k-t-^ki VOK su§l feMdtkK Ler in r Lraf (22. Fortsetzung.) Dann folgten Sturmtage. Windstärke neun — zehn — tf! Erst fand man es wundervoll, bald aber schrecklich, md schließlich gewöhnte man sich daran, sich selbst und ^ine Tasse so zu balancieren, daß man bei der einen Schwankung mit seinem Stuhl vom Tisch fort zur Wand md bet der anderen Schwankung wieder zurück in den itreiS seiner Lieben fahren tonnte, ohne daß die Unter- faltung eine Unterbrechung erfahren mußte. Etliche tnochenbrüche/iMllge'unfreiwilliger Beschleunigung beim besteigen deö Schiffstreppen wurden vom Schisfsarzt vnplerisch behandelt. Es war der letzte Tag an Bord gewesen, der Abend «nl, und mit einem Male schien es, als sei ringsum ein - ehender Brand. Der Horizont und die Luft darüber varen von einem roten Widerschein erfüllt. Der schmale Streifen Land, der zu sehen war, lag schwarz im Schatten «ieses Leuchtens. Die Sonnenscheibe stand übergroß und »urpurn am Rande unerreichbarer Ferne. Der Himmel iegann sich zu färben. Er war zunächst violett und dann — a, eS sah beinahe wie ein durchsichtiges Grün aus. Hinter »er Sonne, die tiefer und tiefer sank, züngelte goldenes seuer, das aber rasch wieder verging. Aus dem Zartgrün ourde ein sanftes Dunkel, das schließlich in einen grauen Schleier zerfloß, der immer und immer höher stieg, bis er ich mit dem Dunkel deS Nachthimmels und dem Schatten «S Erdballs vereinigte. Nacht war geworden, eine Nacht, st« im silbrigen Licht unzähliger Sterne und dem Heven, khlen Leuchten eines Vollmonds ein unbeschreibliches Märchen war. So war der Ausklang der großen Reis, von Lore Buchhöfgr und Ernst von Decken. Am nächsten Mdrgen standen ihnen und vielen anderer die Tränen in den Augen, als sie Deutschland wiedersahen Das war am selben Tage, an dem Ann-Christin vor. Dccken-Reinhardt ihre gerichtliche Zustellung wegen Fund Unterschlagung in Händen hielt. Man tonnte wirtlich denken, es hätte die große Liebe . verstärkt durch Sehnsucht in bitterer Not, den Mann über das Meer zurück in die Heimat gezwungen — nur, daß e« eine fremde, eine andere Frau mitbrachte. * Ann-Christin hatte Wochen hinter sich, in denen sic lernte, warum jemand, der sich allein durchtämpfte, starl wurde. Zu viel Häßliches vertragen wenig Menschen ohnc aufzugeben. Und nur weil die Frau nicht mehr so jung war, daß sie meinte, immer müsse es nun so schrecklich bleiben wie in diesen Wochen — weil sie wußte, das augen blickliche Dasein war nicht die Zukunft — nur weil sie schon alt genug war, um den Augenblick von dem Dauern den trennen zu können, darum konnte sie weiter durch halten. Nicht immer tapfer. - An dem Abend, als sie nach ihrer Vernehmung auf der Polizeiwache im Bett lag — da erst fand sie sich wieder, da erst kam ihr überhaupt richtig alles zum Bewußtsein —, überlegte sie: Nehme ich die kleine Tube Veronal ein? Gehe ich in die Küche und drehe den Ga'shahn auf? Sov ich mich morgen vor den Zug werfen? Oder: Wo liegt eigentlich die Wäscheleine? Natürlich tat Ann-Christin gar nichts von all den Möglichkeiten, sich in ein angeblich besseres Jenseits zu befördern. Sie fing sogar an, über sich selbst zu spotten und meinte, das erste würde vielleicht nicht ausreichen, das zweite sei unverantwortlich, weil auch die gute alte Marie mit in der Wohnung schliefe, das dritte und vierte sei unästhetisch. Sie stellte fest, daß auch zu solchen Ent schlüssen mehr Mut gehört, als manche Leute großartig i behaupten, wenn sie von der Feigheit des Selbstmords sprechen. Aber schwer warmes auch, weiterzulebcn. Als Robert Walter sie am nächsten Abend besuchte, sah Ann-Christin aus ihrer Couch und telephonierte. Sie hatte > sich bis zum Hals in die schwarzseidene Jacke ihres Tee anzugs eingewickelt und schien trotzdem zn frieren. Mit ' kummervollen Augen sah sie ihn an, ihr Mund lächelte dabei. „Nett, daß Sie gekommen sind! Da sind Zigaretten. — Ja, Fräulein, hier ist Frau von Decken-Reinhardt! Bitte sagen Sie doch Fräulein Inge, daß ich nicht zur Stunde kommen kann! Ich fühle mich nicht wohl. Ja — bitte, vergesse» Sie es nicht! Auch einen Gruß an die Herr- schasten. Danke!* Sie legte den Hörer hin, sie nahm ihn wieder auf — ihre Hand zitterte. Wahrscheinlich merkte sie es gar nicht, , daß sie mit dem Telephon spielte. „Sie werden das Fräulein vom Amt nervös machen*, stellte Robert freundlich fest. Die Frau nickte und starrte mit verlorenem Blick ins Leere. Leicht war es nicht, Ann-Christin zu Helsen. Er war gekommen, ohne vorher anzurufen, denn mit Recht hatte er gefürchtet, daß sie ihm am Telephon gesagt hätte: „Rein, mein Lieber, ich fühle mich heute nicht so, kommen Sie ein andermal.* Heute vormittag, um ll.35 Uhr war es gewesen, da kam ein dringender Anruf für ihn aus der Polizei wache 8. Der diensthabende Polizeioberleutnant wollte ihn, wenn irgend möglich, in den Mittagsstunden privat i sprechen. Robert Walter kannte den älteren Kameraden gar nicht näher. Es war aber selbstverständlich für ihn, daß er sich sogar zu früh in dem verabredeten Restaurant einfand, namentlich als er gehört hatte, es handle sich um eine Frau Ann-Christin von Decken-Reinhardt. Dann saßen die Polizeibeamten zusammen, tranken ein Bier; der eine aß Wiener Schnitzel, der andere Königs berger Klops, und der Polizeioberkeutnant erzählte die ganze Geschichte von der Perlenkette, „Halten Sie so etwas für möglich, Kamerad?* schloß er seine lange Rede. Dem jungen Robert Walter war unbehaglich zumute. Ihm fiel der ganze häßliche Verdacht ein, in dem er die schöne, die liebe Frau Ann-Christin hatte. Ihm fiel ein, daß er gerade erst wieder am Sonntagabend, als der un erfreuliche Baron Ricci — Doktor Karthesius — in der Florida-Bar saß, eine Verbindung zwischen den beiden glaubte annehmen zu müssen. Und jetzt klärte sich alles aus diese merkwürdige Weise ' aus! Sollte Robert Walter froh seins Also eine Schwer verbrecherin war Ann-Christin nicht. Aber — aber — meine Mutter hätte das nicht getan mit der Kette. Nein, das hätte sie nicht getan. Wie Hammerschläge tönte diese Stimme in ihm. Laut sagte er, noch halb unbewußt: „Wer hätte das gedacht!* Dann fing er sich tn seinem Gedanken gang auf und fuhr fort: „Warum sollte es nicht möglich sein? Frau von Decken ist ein anständiger Mensch. Ihre Angaben werden stimmen.* „Das weiß ich. Selbstverständlich ließ ich alles sofort überprüfen. Ich möchte ja nur Ihre Ansicht von dem Fall wissen und vielleicht einen Hinweis, wer ihr die Kette zu gesteckt haben kann. Sie müssen doch einigermaßen ihren , Bekanntenkreis kennen.* (Fortsetzung folgt.- ...... . --- Roggenllele 13. 8. gefragt 200 . 213 gefragt . 162 . 167 f-st 179 183 185 186 fest 182 187 fest 215 gefragt 162 167 f-st 148 153 stellg 28,50 28,50 matt 2l,S0 22,35 22,60 22,70 22.95 gefragt 11,25 11,30 11,40 11,50 11,55 gefragt 10,10 10,40 .10,50 10,55 13,82 9.72 12,93 35-38 36 37 29 31 33-35 66 69 64-66 2,90 - 3,10 2,30 3,10-3,30 2.40 2,60 2,20 2,20-2,50 5,10-5,60 5,60-6,10 4,50-5,00 5,00-5,50 2,40 2,60 2,20 2,20-2,50 5,10-5,60 5,60-6,10 4,50-5,00 5,00-5,50 16. 8. gefragt 200 . 148 . 153 stetig . 29,30 . 29,30 malt . 21,90 . 22,35 . 22,60 . 22,70 . 22.95 gefragt > 11,25 - UM 11.40 ! 11,50 ! 11,55 > gefragt , 10,10 10,40 10,50 10,55 . 13,82 . 9,72 , 12.93 . 18,70 . 35,50 40 . 37-38 29 31 ! . 33 35 . 66 69 . 64-66 2,90-3,10 2,30 3,10-3,30 Heo, gesund, trocken, neuer Ernte Heu, gutes, gesrtnd, trocken, neuer Ernte Weizen, sächsischer, 76/77 fr. Dresden . . . . Festpreis V VII VIII IX Rogge«, sächsischer, 71/73 fr. Dresden Festpreis VIII XII XIV XV Wintergerste, zu Industriezwecken, Erz. Höchstpr. ab sächf. Verladestation Amtlicher Grotzmarkt für Getreide- «. Futtermittel Dresden, 16. August Malzketme Trockenschnlhel. Zuckerschnitzel . Kartoffelflocken, ohne Sack Erbsen, zur Saat . Peluschken, zur Saat. Lupinen, gelbe .... Wicken, zur Saat Zoltelwicken, deutsche Inkarnatklee, ung., zur Saat Weizenstroh, drahtgepreßt Wetzenflroh, bindfadengepreßt Roggenstroh, drahtgepreßt Roggenstroh, bindfadengepreßt Gerstestroh, drahtgepreßt Gerstestroh, bindfadengepreßt Haferdraht- o. Bindfadenpreßstroh, Heo, gesund, trocken, alter Ernte Heo, gutes, trocken, alter Ernte IX ... . Futterhafer ge^iicher Erzeugerpreis v ' ' , ' . Weizenmehl Type 812 .. . IV, V, VII, VIII, IX . Rosgenmehl VIII .... XII . . XIV . . XV ... XVI ... . Weizenlleie k Deutschlands Tciinisspiclcr auf Wettfahrt. Die deutschen 'Tennisspieler Gottfried v. Cramm, Heinrich Henkel und Marie/ iluise Horn sind zu ihrer großen Weltreise gestartet, die siq 'zunächst nach Amerika, dann nach Japan, Australien und Inc ibien führen wird. — Henkel hat übrigens noch am Sonntag die „Meisterschaft des Ostens* tn Danzig gegen den Pole» lTloczynski gewonnen, während «beim Berliner Turnier des BSC. der frühere Berufsspieler Gerstel erfolgreich blieb. > Der Mannheimer Hammcrwerfer Bernhard Greulich Hal in letzter Zeit große Fortschritte gemach« und nun. den Anschluß an die deutsche Spitzenklasse gesunden, da es ihm jetzt gelun gen ist, bet einein lokalen Sportfest den Hammer 54,07 Metel weit zu werfen. - § Ungarn vor Deutschland. Beim Europa-Wasserball-Turniel in Budapest wurde Deutschland von Ungarn mit 1 :3 Toren geschlagen. Damit dürsten die Aussichten aus einen Endsieg in diese«» Turnier endgültig begraben sein. Arland gewinnt den Führerpreis Deutschland in Aachen auf dem zweiten Platz. Die Reiter des Irischen Freistaates haben im Nationen- Preis beim Internationalen Turnier in Aachen den Pokal des Führers und Reichskanzlers sicher gewonnen. Die deutschen Reiter sind ehrenvoll unterlegen. Ungeachtet des Ausfalls an guten Pferden konnten sie noch den zweiten Platz behaupten. 24 Fehlcrpnnkte hatten die Iren, 32 die Deutsche», 36)4 di» Amerikaner und 44 die Rumänen. D Die Garverobenhaken find überlastet, also häng man den schweren Mantel schnell an den Lichtschalter Schon ist Ordnung, sagt sich die vielbeschäftigte Hausfrau Und der Hausherr findet auch nichts dabei. Er kam nur nicht verstehen, daß in letzter Zei« so viel Sicher»» gen „zerknallen*. Da muß doch etwas nicht in Ordnum ^eins Aber de» Weg zum Fachinstallateur findet er erst nachdem sich iin Zimmer ein lhm unerklärlicher Gcrucj nach „schmorenden,* Gummi benierkbar machte. Der Fach mann sieh« auf den ersten Blick, wo hier gesündigt wurdt Durch die Benutzung des Lichtschalters als Garderoben Halter wurde der Schalter aus seiner Fassung gerissen die Drähte wurden gezerrt, die Isolierung dadurch schaß Haft, und der Kurzschluß mit Entzündung der Leitungs isolierung war die Folge. Ein Glück, daß sich der Schadei durch den unangenehmen Geruch bemerkbar machte, sonl hätte aus dieser unverantwortlichen Nachlässigkeit Unhei entstehen können. So ist es mit der Erneuerung ds Leitung getan. Und auch diese Ausgabe hätte sich ve» meiden lassen, wen,« man den Lichtschalter nicht so miß handelt hätte. Photo: k^8, Presse-Archiv. IX . . Sommergerste, zu Brauzwecken, ab sächs. Verladestation, IV . . Futtergerst« gesehllcher Erzeugerpreis Mittwoch, 18. August 6.30: Fröhliche Morgenmusik. — 9.00: Sperrzeit. — 9.4g Kleine Turnstunde. — 10.00: Aus Leipzig: Freikows Mannt selb, abgescsscnl Nach dem Buch „Die letzten Reiter* voi Edwin Erich-Dwinger. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. - 11.00: Sendepause. — 11.30: Sendepause. — >1.40: Baumeisto im Kamps gegen den Verderb! Anschließend: Wetterbericht. - 12.00: Aus Görlitz: Musik zum Mittag. — 15.15: Waldshuto Chilbi. — 16.00: Musik am Nachmittag. In der Panse voi 17.00 bis 17.10: Der Regenschirm. Heitere Erzählung von Eri< Grisar. — 18.00: Romantische Lhormusik. — 18.20: Mit de« Dichter in Ferien. — 18.45: Vorbild, das große Geheimnis del Erfolges! Karl Ritter von Halt, Erich Borchmeyer, Gerhart Stöck und Heinz Arendt. — 19.00: Aus Frankfurt: Unsej singendes, klingendes Frankfurt! — 20.10: Aus Köln: Abend konzer«. — 21.00: Deutschlandecho. Europawafferballturnier i« Budapest: Deutschland gegen Holland. — 21.15: Wilhelm Stroj und Claudio Arrau spielen. - 22.20: Deutschlandecho. - 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00 bis 24.00: Aus Frank furt: Nachtkonzert und Tanz. Turnen und Sport Fridolin im Glück. Beim Aachener Reitturnier hatte das Glücksjagdspringen, bei dem 24 schwere und schwerste Hinder- ! nisse zu bewältigen waren, eine außerordentlich starke Beteili- jgung gesunden. Um so höher ist der Sieg von Fridolin unter Rittmeister K. Hasse zu werten, da dieses Pferd unter den wenige«« Fehlerlosen eine Zeil erreichte, die 24 Sekunden besser war als die des Zweiten. Graf Hagenburg nach Amerika. Die Deutsche Kunstflug- Meisterschaft, die am Sonntag wegen des schlechten Wetters abgebrochen werden «nutzte, wird ohne den Sieger der olym pische» Kunstslugkonlurrcnz und des Züricher Flug-Meetings, Graf Hagenburg, vor sich gehen, da dieser aus Veranlassung des Korvssührers des NSM., Generallentnani Christiansen, an den Nation Air Races von Amerika in Cleveland teilneh men wird. Im vergangenen Jahr hat dort Achgelis die deut- schen Farben erfolgreich vertreten. Hochbetrieb auf den Radrennbahnen. Auf den deutscher Bahnen war am Sonntag Hochbetrieb. Der deutsche Steher meister Schön gewann ain Sonnabend in Dresden den Großer Preis vor Schindler, Lohmann und Umbenhauer, während a« Sonntag in Halle Lohmann vor Schön siegreich blieb. Der Goldpokal von Breslau holte sich Stach vor Wißbröcker uni Ehmer. Rundfunk Dcutschlandsendck NeichSseuder Leipzig ., > > - Mittwoch, 18. August v.3v: Aus Kom: Frühkonzerk. — 8.30: Musik am Morgei. - 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sendepause. - 10.00: Freikorps Mannsfeld — abgeseffen! Hörspiel nach de Buch „Die letzten Reiter^ von Edwin Erich Dwinger. — 11.3! Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Aufgaben der deutschen Saa zücht: Kirschcnsülle, Ananaserdbeeren, schwarze Rosen. — 12.l> Aus Adors: Musik sür die Arbeitspause. — 13.15: AuS Stnt gart: Mittagskonzert. — 14.15: Musik nach Tisch. (Jndustri schallplatten und Aufnahmen des deutschen Rundfunks.) -« 15.15: Vom Lachen. Eine lustige Eheberatung. Käthe Kroht — 15.30: Stranddistel, Hass und Vogelslug. — 16.00: Voi Deutschlandsender: Musik am Nachmittag. — 17.50: Wissen un Fortschritt. — 18.00: Die Propyläen am Königlichen Platz, -i 18.20: Aus den Musikschätzen der Leipziger Stadtbibliothek. 18.50: Umschau am Abend. — >9.00: Die deutsck>cn Meister (XI Ein Unterhaltungskonzert. — 20.00: Ans Dresden: Mit un ohne Pension. — 2115: Aus Dresden: Klein» Abendmusik. E spielt die Dresdner Solistenvereinigung. — 23.00 bis 24.0t Aus Gleiwitz: Wer macht mit? Unterhaltung und Tan-