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Verlage zur „Weißeritz-Lettnn; Nr 190 Dienstag, am 17. August 1937 103. Jahij Für eilige Leser <o bis 20 Anaust findet in Budapest ein Inter- nailonales Kriegsopsertreffen statt, an dem von deutscher Seilt N-ichskriegsopK der Spitz, einer V". ordnung teiluehmen wird. (Sin Personenzug fuhr zwischen den Stationen Unter- Persuk und Prl wahrend eines Unwetters m eine nieder- aeaanae>.e Mure hinein. Dadurch wurde die Maschine des dinget gegen einen Eisenmast gedrückt und aus den Schienen geworfen Zwei Wagen stürzten um, drei weitere Wagen ent- gleisten. Von den Reisenden wurden 10 Personen verletzt. Die Umleitung der Züge wird über reichsdeutsches Gebiet dnkchgesiihr^ Die Verlegung der Strecke dürste etwa 2t Sinn- den tumern. Die Serie der großen Unwetterkatastrophen in Oester- reich scheint nicht abreißen zu »vollen. Am Sonntag wurde das Siet des bekannte» Walliahrtsortes Mariazell in der Steiermark von einem schweren Unwetter heimgesucht. Die austretenden Gebirgsbäche richteten weithin an Feldern und Fluren schweren Schaden an oder zerstörten auch Straßen, Brücken und Telegraphenleitungcm Bis Montag war jede Berbittdnng mit dem betroffenen Gebiet miterbrochen, zumal auch die wichtigsten Zufahrtsstraßen durch Ste nlawinen ver- «egt waren. Auch im Gebiet Oberhollabrunu in Niederöster- reich richtete ein Unwetter schweren Schaden an. Aus Alipur in Mittclindieu wird gemeldet, daß die Poli- !z«l einer weitverzweigten kommunistischen Jugendorganisa- Iton aus die Spur gekommen ist. Sie wollte eine rote revol»- Nionäre Armee aufstellen, um dann Indien von der Herrschaft der „Engländer und der Neichen" zu befreien. Vier Anführer dieser Gruppe wurden verhaftet und zu schweren Kerkerstrafen verurteilt. ! Einer amtlichen Mitteilung zufolge wurde» Som,tag i» idem serbische» Orte Mladenowatz, 65 Kilometer südlich von ^Belgrad, in einem Zusammenstoß zwischen Gendarmen und iBauern zwei Personen getötet und zehn verletzt. Auch ii ,anderen Städten Serbiens versuchten linksgerichtete Element j Ähnliche Zwischenfälle hervor,uruseu, wurden aber daran g « «hindert, so daß überall die Ordnung ausrechterhalten werde« 'konnte. i Der ehemalige Konsul von Columbien, Emilio Cuervo- Marquez, hat sich in seiner Pariser Wohnung zusammen mit seiner Frau gasvergistet. Er hatte vorher dem jetzigen Gene 'ralkonsul von Columbien sämtliche noch in seinem Besitz b-- Kindliche» amtlichen Papiere zugesandt. Me Lie Leitung der Auslands-Organisation der NSDAP, mitteilt, wird Ministerpräsident Generaloberst Göring am 2. September, abends 18 Uhr, iu der „Schwabenhalle' in Stuttgart anläßlich der V. Reichstagung der Ausländsdeutschen in einer Großkundgebung zu den Deutschen aus aller Welt sprechen. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten, werden unseren auslandsdeutschcn Volksgenossen und darüber hinaus allen Deutschen auch ein lebendiges Bild von dem gigantischen wirtschaftlichen Befreiungskampf des Reiches vermitteln. Am b. Septen,der, um 20.30 Uhr, wird Gauleiter Bohle den Schlußappell der V. Reichstagung der Ausländsdeutschen ab- halten. Reichsminister Dr. Goebbels wird bei dieser Großkund- gebung v r den Ausländsdeutschen und der Stuttgarter Be völkerung vom Führer und seinem Reich sprechen. Der Schluß- appell findet vor dem Renen Schloß in Stuttgart statt. Ein Diamantendirbpahl wurde im Sportzug Stuttgart—' Kempten in, Bahnhof Kempten ansgeführt. Eine Reisende ließ während des Aufenthaltes des Zuges ihr« Handtasche im Wagenabteil liegen, während sie sich kurze Zeit entfernte. Die Tasche, die Diamanten im Werte von 3400 RM. enthielt, wurde gestohlen. Vom Täter fehlt noch jede Spur. , UnglückSfall bei einem AuSflug. Eine aus 20 Personen bestehende Urlauber-Gruppe aus Essen, die sich in Bad Reichen hall aufhielt, wollte bei einein Ausflug auf den sogenannten Johanneshögel eine Aufnahme machen. Plötzlich brach der hölzern« Balkon, auf dem die Gruppe Platz genommen hatte, infolge der großen Belastung durch und stürzte mit den darauf, stehenden Personen anS der Höhe des ersten Stocks auf den Boden. Zwei Frauen erlitten Knochenbrüche, die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen davon. > ! . Eine neu« Richard Strauß-Oper. Richard Strauß hat sein neues Welk „Friedenstag', Text.von Joses Gregor-Wien, voll- . ständig sertiggesteut und sich entschlossen, oie Uraufführung die ses Werkes der Münchener Staatsoper zu überlassen. Sie wird den „Friedenstag' im Sommer 1938 herausbringen. i Die Beisetzung von Direktor Roehr. In seiner GeburtS- stad, verdingen wurde Direktor Roehr, im Weltkrieg erfolg- reicher Kampfflieger und zuletzt Leiter der Abteilung Per- sonenkraftwagen-Konstruktton der Daimler-Benz A.-G-, mit einer würdigen schlichten Feier beigesetzt. Staatssekretär Dr. Atz Stauß schilderte bei der Trauerseier den Verstorbenen als Mitarbeiter und Mensch. Direktor Merlin hob die Ver- dienste Roehrs um die Entwicklung des modernen Kraftwagens hervor Roehr sei nach Frontfliegerart mutig und gefaßt ge storben. Nachdem der Ehrensalut über dem offenen Grab ver hallt war. erwies eine Flugzeugstasfel dem Toten die letzten ,Ehren. Großfeuer in Marseille. In Marseille brach in den Dock- Laagen .des Seehafens von La Joliette em Brand aus, der sich zu einem Großfeuer entwickelte. Nicht weniger als zehn- lausend Doppelzentner Getreide, das den Militärbehörden ge- hörte, wurden neben großen Lagerbeständen an Baumwolle, ein Raub der Flammen. Der Sachschaden Mtllwnen Fragenbisherigen Schätzungen aus über zehn . Großer Waldbrand aus Sardinien. Aus der Insel Sar- dunen vernichtete ein großer Waldbrand den gesamten Siaatö- sorst bei Bultei. Dem raschen Umsichgreifen des Feuers gegcn- uber war die Bevölkerung des Dorfes machtlos. Erst ein Flnßtaus setzte den, Vermchwngswerk der Flammen schließlich eine Grenzt, sonst Ware der Schaden, der drei Millionen Lire betrag«, noch bedeutender geworden. ! . deutsch^ in England. Zwanzig lunge deutsche Segelflieger sind in England eingetroffen, »m «m,- "k?. englischen Segelfliegerlager in Dnnstable lBadsord- Deuischen werden vierzehn Tag« in ukÄ?." und sich auch einer Prüfung durch den eng lischen Royal-Aero-Elub unterziehen. -i Ehrliche gegenseitige Anerkennung Die Beziehung der HI zur Jugend des anderen Volkes Der zweite Tag des großen Gebietsaufmarsches der Nordsee-HI. in Breme» stand im Zeichen des Besuches des japanischen Jugendführers Exz. Graf F h u t a a r a. Unter grober Anteilnahme der Bevölkerung empfing der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur v. Schi- rach, den japanischen Gast auf dem Bahnhof. Nach dem Abschrecken der von der SS.-Standarte Germania, Hamburg, und der HI. gestellten Ehrenformationen, wur den die Jugendführer der beiden Reiche im Rathaus vom Gauleiter und Reichsstatthalter Carl Roever, dem regierenden Bürgermeister SA.-Gruppenführer Boehmcker und dem Senat herzlich begrüßt. Anschließend fand im Festsaal des Rathauses ein feierlicher Staatsakt statt, an dem Vertreter der Partei, der Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht sowie eine große Zahl von Ehrengästen teilnahmen. Regierender Bürgermeister SA.-Gruppenführer Boehmcker entbot den Gästen namens der Stadt Bremen einen herzlichen Willkommensgrnß und betonte, daß die Stadt stolz darauf sei, die Jugendführer der beiden Nationen in.ihren Mauern begrüßen zu dürfen. Der Reichsjustendführer dankte für den herzlichen Willkomm. Graf Fhutaara erklärte in seiner Ansprache, daß er schon lange die Entwicklung des neuen Deutsch lands nnd seiner Jugend mit aufrichtiger Bewunderung verfolgt habe und daß er die ihm in Bremen von der deutschen Jugend und dem Reichsjugendführer entgegen gebrachten Gedanken der Sympathie und Freundschaft mit gleicher Herzlichkeit erwidere. Auf dein Gebietsfportfest der HI. äußerte sich Baldur von Schirach über die Freundschaft mit der Jugend bewegung Japans und den Jugendorganisationen an derer Völker. Er erklärte u. a.: „Zum erstenmal steh« eine offizielle Abordnung deS japanischen Reiches hier in einer Kundgebung unserer Jugend. Wir sehe« fast jede Woche die Vertreter der Jugendorganisationen der anderen Länder bei uns zu Gast. Wir führen von Jugend auf planmäßig Jngend- siihrer der anderen in unsere Einheiten hinein und schicken auch planmäßig unsere Führerschaft hinaus in die großen nationalen Jugendorganisationen der anderen, damit sie dort das Wesen und die Eigenart der anderen Völker so wie ihre erzieherischen Ideen kcnnenlernen. Es geschieht dies von unserer Seite alles nicht mit dein Wunsche, Pro paganda zu treiben. Wir »vollen nicht anderen Völkern nnd ihren Jugend bewegungen die nationalsozialistische Form als die allein richtige predigen. Ich glaube, daß die Art, wie »vir unser» Jugend erziehen, eben die deutsche Art der Jugend erziehung ist. Andere Länder und andere Völker mögen die für ihre Nation allein richtige Form der Jugend ent deckt haben. Wir wollen das, »vas die anderen in ihren Ländern gestalten, ehrlich anerkennen, genau so, wie wir erwarten, daß das, was wir geschafft haben, von ihnen anerkannt wird. Bei aller Verschiedenheit der erzieherischen Systeme gibt es aber doch ein paar große Leitgedanken, die alle Er ziehungssysteme miteinander gemein haben. Wenn iH nun an die japanische Jugenderziehung denke, dann ist es mir klar, wicviele Berührungspunkte zwischen der Art, wie wir unsere Jugend ansassen, bestehen, und der Art, wie Japan seine Jugend erzieht. Hier wie dort wird die Jugend gelehrt, in der Familie die Zelle des Staates und des Volkes zu sehen. Hier wie dort wird die Jugend zu Gehorsam, Treue, Tapferkeit, Mut und Entschlossenheit erzogen. Und hier wie dort steht die Jugend in tiefer Ehrfurcht vor ihrem Führer. Die Anwesenheit unserer japanischen Kameraden ist eine große Verheißung für eine glückliche Enlwicklung der Beziehungen der Völker unter einander. Menschen, die sich verstehen gelernt haben, wer den nicht in Feindschaft gegeneinander stehen, sondern st» werden, weil sie das Gesetz ihres Wesens begriffen und erkannt haben, auch vor dieser eigenen Gesetzlichkeit Re spekt haben und werden diese eigenen Gesetze anerkennen und achten und ste auch zur Grundlage jeder politischen Beziehung machen.' „Tag des Soldaten" in Polen. In allen polnischen Garnisonstädlen, vor allein aber in der Landeshauptstadt, wurde am Sonntag der „Tag des Sol daten' in Erinnerung an den große» Sieg Marschall Pil- sudskis über die Rote Armee am 15. Auglist 1920 vor de» Toren Warschaus gefeiert. Der „Dziennik Rarodowy' er- innert daran, wie sich damals, als die roten Truppen auf pol nischen Boden vordrangen, der Verrat der jüdischen Bevölke- rnng in den Städten und Städtchen breitgeniacht habe. Was der Kommunismus damals offen erstrebt habe, versuche er, jetzt auf Schleichwegen z» erreiche». Der Kampf, der heme a»f polnischer Erde zwischen der polnische» Ratio» imd de» destruktiven jüdisch-tonimnnistischen Kreisen tobe, sei nicht weniger verbissen als der Kamps vor 17 Jahren; aber er sei schwieriger, weil sich heute der Kommunismus verstecke und tarne. An die Stelle des kriegerischen Komnmnismus seien die Versuche getreten, Volksfronten und neuerdings demokra tische Fronten ins Leben zu rufen, die nichts anderes als be queme Werkzeuge für den komnumiftischen Imperialismus seien. Blutige Zusammenstöße aus Mauritius. i Auf der britischen Insel Mauritius ist es zu schweren Zu sammenstößen zwischen Streikenden und Polizei gekommen. Als mehrere hundert Eingeborene versuchten, eine Zuckerfabrik zu stürmen, sah sich die Polizei genötigt, das Feuer zu eröffnen. Vier Angreifer wurden getötet, sieben schwer verletzt. Die Lage aus der Insel hat sich daraufhin weiter verschärft. Drei Viertel sämtlicher Zuckerplcnttagen der Insel »verden jetzt bestreikt, und man befürchtet wettere Nurnhen. Wie auch bei den letzten Zwischenfällen aus den britischen Inseln Trinidad und Barbados sind die Streikenden von kommunistischer Pro paganda verhetzt. Der Präsident der Repnblik von Paraguay, Raphael! Franco, ist zurückgetreten. Der Oberstkommandierende des Heeres, Oberst Parades, hat seine Nachfolgeschast angetreten. Während des Wochenendes ist es laut „Daily Telegraph'! in Jerusalem zu zahlreichen Verhaftungen von Araberfuhrern gekommen. Die Verhaftungen wurden vorgenommen, nachdem es in den Strasten der Stadt zu Demonstrationen gegen die Juden gekommen war. „Eeföhrlichrr als alle Gangster" Erschreckend hohe Zahl jugendlicher Verbrecher tn USA. Ein Sonderausschuß deS amerikanischen Senat«, der Mit-' j tel und Wege zur wirksameren Bekämpfung deS Verbrechens zu suchen die Aufgabe hat, stellte fest, daß daS amerikanische! Voll jährlich an die Verbrecherwelt einen Tribut in der Gr-! famthöhe von 13 Milliarden Dollar entrichtet. , In diese Summe sind jedoch die Niesenschäden nicht ein-! begriffen, die die amerikanische Wirtschaft durch die sogenann-! ,en „Labor Nacketeering' erleidet. Dabei handelt es sich um! die Schäden, die zahlreiche unter kommunistischem Einfluß und! kommunistischer Kontrolle stehende Gewerkkchasten durch ver-! brecherische Erpressungen »nd rücksichtslosen Terror verm>> fachen. j Die weite Verbreitung des Verbrechens führt der Senats-« ausschuß hauptsächlich aus die erschreckend große Zahl der« jugendlichen Verbrecher zurück, die nach einer Mit-j Teilung des Ausschusses „eine unvergleichlich größere Be drohung der Nation darstellen als die vereinten Anstrengun-i gen aller von der Polizei gesuchten Gangfter'. Der Ausschuß schlägt eine strafsere Jugenderziehung und di« Zusammen-! saflung aller städtischen und Bundespolizeibehörden zu einerj einzigen Organisation zur Bekänipsung der Verbrechen vor. z Der AuSNang der großen RelchSwettkämPfe der SA. Weltbild (M). Stabschef Lutze, der die Siegerehrung der Reichswettkämvfe vornahm, und Reichsminister Dr. Goebbels, der einen zündenden Appell an die 4000 Teilnehmer richtete, beim Abschluß der Reichswettkämpfe im Olympischen Stadion.