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noch wciicr abqcsunkon Dicsc Eiitwicklunq ist eine nchort Gc- »vähr o^iir, das? dao kiuifchc Volk m ivcilcin llmsonqe sciiieö Lcöcns ciiicn qros-oriiqc>« (9 j 11 n d u 11 qSpro; c ß cr^ln Dor Nodnor kam dann aus die saubere Nochlspre ch u a >? in Dcuischlaiid zu sprechen und wies in diesen, Zu- samiueuhanpe die sinnlos gehässigen Vorwürsc zurück, die u. a. wegen der Priesterprozesse erhoben wurden. Tie nalivnalsvzin- lisiische Rechlsprechung könne keinen Uitterschied machen nach dem Rock, den der Angeklagte trägt. Nicht das Deutsche Reich ist verautwortlich zu machen für die in der internationalen Welt so sehr osi behandelten Prozesse, sondern die in früheren Regiernngssystcmen eingerissene doppelte Moral, wonach so mancher Uebelläter unter dem Schuhe einer konfessionellen Regierungspartei den Maschen des Gesetzes entschlüpfen konnte. Die „Aechiszustänüe" in Sowjetrubland In der Sowjetunion wurden allein im Jahre 1936 über 24 800 Menschen hingerichiet. Man Hai allein im Jahre 1936 über 34V 900 Menschen in Zwangsdeportationen abgeführt. In der Sowjetunion werden Justizkomödien von so arau- sam zynischer Art fortwährend aufgrsührt, daß die gesamte Kulturwrlt ein lebendiges Interesse daran haben müßte, sich mit. diesen abscheulichen Vorgängen zu besoffen. Es ist an der Zeit, die Stimme zu erheben gegen diese Verncbelungsmanöver der Sowjetmachthaber, die unter Auf- rcchterhalwng einer kompletten sormcllen Prozcßapparatur nichts anderes besorgen als die Befriedigung der Mordgelüste vertierter Machthaber. Weshalb befaßt sich diese Presseclique nicht mit den „Rechtszuständen" in Sowjetrußland? Vie Erziehung des Rerhlswahrernatzwuchies Dr. Frank betonte dann die Ausgabe der Erziehung oes Rechtswahrernachwuchscs und die Heranbildung der na tionalsozialistischen Rechlswahrer insgesamt in enger Zusam menarbeit mit der Bewegung. Der im nationalsozialistischen Rechtswahrerbund zusammengeschlossene deutsche Nechtssland ist die organisatorische Zusammenfassung aller Rechlswahrer unter einer einheitlichen Leitidee. Die Akademie für Deutsches Recht, eine vom Führer berufene Einrichtung, soll für die Klärung und Ausgleichung der wissenschaftlichen Meinung auf dem gesamten Gebiet des Rechts Sorge tragen, daß nicht der Student und junge Rcchtswahrer, der einmal als Richter seinem Volke klärend und deutend das Neichsrecht verwirklichen helfen soll, mit einem völlig verwirrten Wisscns- durcheinandcr die Universität verläßt. Das vom Führer geneh migte, im Bau befindliche Haus des Deutschen Rechts in der Hauptstadt der Bewegung wird die schon binnen kurzem ein zuweihende große nationalsozialistische deutsche Rechts- schule sein, in der die Anwärter ans deutsches führendes Rechtswahrertum für alle Zeiten im Geiste der Opfer unserer Bewegung erzogen werden sollen. Denn so war es auch der Wille des großen unsterblichen Blutzeugen der NSDAP., unseres Parteigenossen Theodor von der Pfordten, der vor der Fcldherrnhalle 1923 in den Reihen dieser ersten Vorkämpfer des Drillen Reiches fiel. Er sagte einmal: „lieber das Formalrechi hinweg müssen wir zum Rechte des Volkes kommen, müssen wir das Lebensrecht unseres Volkes schaffen!" Dein heiligen Vermächtnis dieses Heros des Deutschen Rechtslebens dienen auch wir deutschen Rechtswahrer in unverbrüchlicher Treue zum Führer und seiner Be- wegung! Wochenbericht der Londesbauernfchaft Srtreidrwirtschaft. Infolge der Feldarbeiten wird Brot-, Futter« und Jndustriegetreide wenig geliefert. Mehlmarkt ruhig. Mühlenabsallerzeugnisse reichen ncht aus, ebenso Fut termittel: etwas Auflockerung wird durch die Mclassefrcigabe erwartet. Vollwertige Zuckerschnitzel für Herbst lieferbar. Bier- trcber und Malzkeime, tierisches Eiweibfutter, Kartoffelflocken und Hasermischfutter stark beachtet. Rauhfuttcrmarkt leicht gc- ^^Viehwirtschaft. Die Beschickung der Viehmärkte deckte den Bedarf. Stark« Stciacrung des Schweineauftriebes. Milchwirtschaft. Die warme Witterung verursachte leichten Rückgang in der Milchanlieserung und erböhten Frischmilch, absatz; Buttererzcugung etwas rückgängig. Weichkäse stärker verlangt. Schmelz- und Sauermilchkäse vernachlässigt. Hart- tök<> >ibli<4><>r Nnitok « Kartoffelwirtschaft. Spcisekartosselmarkt ausgeglichen. Fut- , tcrkartofseln überbcliefcrt. Fdbrikkarwfscln umsatzlos. Eierwirtschaft. Jahreszeitlich bedingter Rückgang deut- schcn Angebotes. Auslandswarc und Kühlhanswarc stärker i verteilt , > Gartenbauwirtschaft. Vcrsorgungslagc mit Obst war wie- j dcrum recht unterschiedlich. Nepfel ausreichend am Markt, i Birnen, Plaumen und Pfirsiche reichten nicht aus, > ebenso Prcißelbccrcn. Ausländische Weintrauben und Bana nen wurden gern gekauft. Zitronen knapp. Sämtliche Kohlsor- len, Karotten. Bohnen. Sellerie. Tomaten und Zwiebeln aus- ! reichend vorhanden. Glatten Absatz sanden Pilze. Sport 1 Boroerlauf für Marienberg begann Scitenwagcnmaschincn Rennen am 10. Oktober ! Bei allen NSKK.-Dienststellen der Motorbrigao, Sachsen und bei der Kreisleitung Marienberg können j von jetzt ab die Eintrittskarten zu dem am 10. Oktober > auf der Rennstrecke Marienberg—Heinzebank-Wolken- stein—Marienberg stattfindenden Rennen von Einzel- f und Seitenwagenmaschinen gekauft werden. s Bei diesem Nennen handelt es sich um eine national« Veranstaltung, die von der NSKK.-Motorbrigade Sach sen nach den nationalen Sportgesetzen der Obersten Na tionalen Sportbehörde durchgeführt wird. Nennungen sind zu richten an die NSKK.-Motorbrigade Sachsen, Dresden-A., Tiergartenstrabe 44, bis zum 20. September. Das Rennen auf dieser für Seitenwagen maschinen geradezu glänzend geeigneten Strecke wird in drei Abteilungen gestartet, und zwar im Nennen I die Klassen bis 250. bis 350 und bis 506 ccm. der Einzelmaschinen der Einzelfahrer, im Rennen U die Seitenwagcnmaschinen bis 600 und bis 1000 ccm. der Lizenz- und Ausweisfahrer, im Rennen III die Klassen bis 250, bis 350 und bis 500 ccm.-Einzelmaschinen der Lizcnzfahrcr. Die 15,164 Kilometer lange Strecke wird von den Ausweisfahrcrn der Einzelmaschinen und den Seitenwagcnmaschinen in sechs Runden und von den Einzelmaschinen der Lizenzfahrer in neun Runden durchfahren, also rund 96 oder 144 Kilometer zurückge legt. Dem schnellsten Fahrer in diesem Nennen winkt der Ehrenpreis des Führers des deutschen Kraftfahrsportes, Korpsführer Hühnlein. Es steht schon jetzt fest, daß, wie beim Sachsenring- Rennen bei Hohenstein-Ernstthal, auch im Marienberger Rennen die besten Fahrer Deutschlands fahren werden und wir wiederum vor einem kraftfahr sportlichen Großereignis stehen. — Es wird darauf hin- gewiescn, daß der Vorverkaufspreis 0,90 Mark und der Tageskartcnverkaufspreis 1,50 Mark beträgt. S—r. Rudolf Haffe befördert Rudolf Hasse, der erfolgreiche Fahrer der Auto-Union, wurde in Anerkennung seiner letzten Erfolge, insbesondere seines Sieges im großen Preis von Belgien, zum NSKK.-' Obertruppsührcr bezördcrt. VfB. Leipzig von Schalke N4 geschlagen Der Fußball brachte im Nürnberger Stadion mit der Begegnung des Deutschen Meisters Schalke 04 und dem Ge winner des Tschammer-Pokals, VsB. Leipzig, eine neue Auf lage jenes überraschenden Pokal-Endspieles vom 3. Januar; diesmal behielten die Schalter mit 4:0 <2:01 die Oberhand. Das Spiel brachte wenig Höhepunkte: beide Mannschaften traten mit Ersatz an und stellten im Verlaus verschiedentlich uni. Radrennen in Dresden — Metze siegt im Großen HerbstprciS Das Dresdener Radrennen litt stark unter Wetterungunst und mußte wegen Regens unterbrochen und in zwei 50-Kilo- mcter-Läusen gefahren werden. Metze gewann im Gesamter gebnis mit zehn Meter Vorsprung vor Schön. — In den Flieger-Rennen gab es einen Männschaftskampf zwischen dem Deutschen Meister Wanderer. Chemnitz und Excclsior Dresden. Das Gesamtergebnis lautete 22:15 Punkte für Wanderer Chemnitz Von Cramm schlug Grant. Bei den amerikanischen Ten nismeisterschaften ist Gottfried v. Eramm bis in die Vor» schlußrunde vorgerückt, da er in einem außerordentlich schweren Fünssatzkamps den stark verbesserten Amerikaner Grant be- ! siegen konnte. 110 Meter-Hürden in 14,1 Sekunden. Der englische Hür denläufer Finlav konnte in Stockholm die kurze Hürdeustrecka in einer Zeit von 14,1 Sekunden znrücklegcn und damit einen neuen Enropa-Rekord ansstellen. Es bleibt bei Tokio. Die alarmierenden Meldungen, daß Japan ans die Durchführung der Olmnpischcn Spiele 1940 verzichten wolle, bestätigen sich nicht. Ministerpräsident Fürst , Konoe Hai jetzt zngesagt, sich für die Durchführung der Spiele , eiuzusetzcn, und da außerdem der Stadtrat von Tokio jetzt fünf Millionen Jen für die Finanzierung bereitgestellt hat, scheint cs endgültig sicher, daß die Spiele 1940 in Tokio vcr- anstaltct werden. Schalke 04 gegen VfB. Leipzig 4:0. Das Fußballspiel, das Schalke 04, der Deutschs Meister, und VsB.-Leipzia. der Pokalsieger von l936, sich liefer- ' len, endete 4 :0 für Schalke. In der ersten Hälfte des Spieles ! hielten die Leipziger den Kamps noch etwas ossen. Nach der i Pause aber waren die Knappen ständig leicht überlegen. Gel- I lesch schob das erste Tor und Kalwitzki erhöhte durch einen un haltbaren Schuß aus 2 :0 Nach der Panse spielten die Leip- ziger ohne Schön, siir den Bornschein eingesetzt wurde. Einen i Elfmeter ließen die Knappen ans. Kalwitzki trat verletzt ab, ! nnv Mecke nahm seinen Posten ans Rechtsaußen ein. Er war ! es auch, der das dritte Tor schießen konnte. Kuzorra erhöhte j kurz vor Schluß auk 4 :0 sür Schalke. - Rundfunk Deutschlandsender Sonnabend, II. September. 6.30: Ans Berlin: Frühkonzert. Kapelle Ferdv Kauffmann. ° - 9 30: Rcichsscndung aus Nürnberg: Appell der HI. im Sta- > dion. — 10.30: Sendepause. — 12.00: Aus Königsberg: , Musik am Mittag — 15.15: Die Landstraße. Wanderburschen lassen sich hören. — 16.00: Aus Hamburg: Froher Flink kür alt und jung. — 18.00: Engen Wolfs spielt. — 18.45: Sport der < Woche. Vorschau und Rückblick in Funkberichten — 19.00: Schöne Melodien. — 20.00: Aus Nürnberg: Nachrichten. — 20.10: Netchssendung aus Nürnberg: „Reichspartei, tag Nürnberg 1937". — Vom Appell der HI. tm Stadion. — Von den Hauptkämpfen der NS -Kampfspiele vor dem Führer. — Von der DAF.-Tagung in der Kongreßhalle. — Vom Haupt tag des KdF.-Völkssestes in der KdF.-Stadl. Umrahmungs musik: Großes Orchester des Reichssenders Breslau. — 22.00: Aus Nürnberg: Nachrichten. - 23.00. bis 0.15: Aus Paris: Deutsche Kulturwoche „Die Walküre" <3. AM. Zweiter Abend des „Ning des Nibelungen" von Richard Wagner. NctchLsendcr Leipzig Sonnabend» 11. September 4.30: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle Ferdv Kauffmann. — 8.30: Aus Saarbrücken: Musik am Morgen. Das Große^ Orchester des Reichssenders Saarbrücken. — 9.30: Ans Nürn berg: Appell der Hitler-Jugend im Stadion. — 11.50: Henie vor... Jahren. — 12.00: Aus Gletwitz: Mittagskonzert. Das Ostlandorchester. — 14.15: Musik nach Tisch. «Eigene Ausnah men des RSL.) — 15.20: Kurz verlier«, lang bezahlt! Neues vom Till Eulenspiegel. — 15.50: Zeit, Weiter, Wirrfchastsnach- richten. — 16.00: Aus Hamburg: Froher Funk für al« und jung! Hamburg sende, am laufenden Band fröhliche Klänge, allen bekann«. — 18.00: Musik zur Un«erbal«ung. Edith Hassel mann «Soprans, Kapelle Otto Fricke — 19.00: Die Puppensee. Ballett von Joses Bayer. — 20.10: Netchssendung aus Nürn berg: Reichsparteitag Nürnberg 1937. Vom Appell der HI. in» Stadion. Von den Hauptkämpfen der NS.-Kampsspiele vor dem Führer. Von der DAF.-Tagung in der Kongreßhalle. Lom Haupttag des KdF.-Volksfestes.in der KdF.-Stadr Musik- Orchester des Reichssenders Breslau! — 2?.3O bis, 24.00: Aus München: Nächtliches Ständchen. Unterhaltungssunkorchester und Biäserauintett. (46. Fortsetzung.) Ernst fiel ein Stein vom Herzen: wenigstens ließ sie ihn nicht einfach stehen. „Na, du kleines braves Mädel, dann mach' mir mal einen schönen Maitrant — von wegen die Kälte! Viel Rum, wenig Zucker, gar kein Wasser." Bauer und Bäuerin waren einverstanden. Natürlich blieb der Gatz Wer Nacht. Das geht hier im Osten gar nicht anders. Es wurde ein zünftiger Abend. Dem folgte am nächsten Bormittag ein Spaziergang mit der kleinen Lore bei schöner Luft und in guter Aussprache. „Jetzt bin ich übrigens auch einverstanden damit, deine ehemalige Frau kennenzulerncn." „Wieso diese Sinnesänderung?* „Gar keine Sinnesänderung — ich kann nur keine un klaren Verhältnisse leiden. Es ist nett von dir, Ernst, daß du noch mal hergekommen bist. Von Mund zu Mund, ? von Auge zu Auge ist eine Klärung immer noch leichter." i „Trotzdem mutz ich sagen, datz dein Brief schon sehr - klar und vernünftig war — aber ich wollte mich doch selbst davon überzeugen, datz es dir Ernst war." „Na, höre mal, da kennst du mich aber schlecht, wenn du meinst, ich hätte nur so dahergeredet beziehungsweise dahergeschrieben." „Nein, nein, versteh' mich recht — ich wollte dir in deine « lieben Guckerl sehen, um festzustellcn, ob du dir den Bricf ! innerlich abgerungen hast oder ob du's mit Zufriedenheit getan hast'" . „Run bist du hoffentlich von letzterem überzeugt.' ,Ja!" Es klang überzeugt. „Ja...", wiederholte sie, „siehst du, wir wollen zu- , frieden sein, daß wir beide etwas .Exoiik' kennengclcrnt ' haben, auch in menschlicher Beziehung. Unsere Liebe war wie das Kleber da unten: auf und nieder — einen Tag ist man beinahe frei davon, so lau ist sic geworden, am anderen Tage brennt sie wie Feuer und zerreißt ctnen vor Weh." Das hast du sehr hübsch gesagt." „Na — war's nicht so? Das war für südamerikanischcs Klima. Ich hab' es dir ja schon geschrieben, wie anders alles in Deutschland ist — die Luft, der Sinn, der Ver stand, ja auch, das heißt vornehmlich das Gefühl." „Mit allem bin ich einverstanden. Wenn du mir eins versprichst, daß du immer zu mir kommst, wenn du Hilfe brauchst." „Klar! Warum denn nicht. Ich hab' dir ja schon ge- j sagt: ich will auch gern deine Frau kenncnlernen. Die I muß nämlich sehr ordentlich sein." Ernst lachte, halb über Lores Ausdrückswcise, halb, weil er sich geschmeichelt fühlte. „Moher weißt du?" „Das denke ich mir so." Sie wandte ihm freimütig ihr Gesicht zu. „Also — versprechen ist albern. Aber selbst verständlich besuche ich meinen Freund Ernst." „Und du schreibst ihm auch." „Auch das — Wenn s sein muß. Aber nicht oft. Dafür ist zu viel Arbeit." Und sie schüttelten sich beide die Hände. Plötzlich bekam Lore ein Spitzbubengesicht. Blitzschnell beugte sie sich. Einen Schneeball formend und ihn dem Ernst an die Nase kleben, war eins. Die ewig junge, die ewig vergnügte Schneeballschlacht entbrannte, und sie endete damit, daß Ernst von Decken die Lore zu packen kriegte und ihr einen Kuß gab. „DaS war mein letzter Kuß für dich", sagte er triumphierend. „Und das ist meine erste Backpfeife für dich." Es klatschte recht ordentlich. Sogar Lores Finger waren auf dcr von der Kälte doppel« empfindlichen Haut zu sehen. Dabei strahlten ihn aber die tiefblauen Augen so ver gnügt an, daß er den ersten Schreck, den winzigen Funker - Zorn, dcr aufttnichen wollte, schnell vergaß. „Du bist ein« Mordsmarjell geworden." Jetzt lachte et über das ganze Gesicht: „Utid wer zuletzl lacht, lach« am besten — ätsch!" * Als Ernst von Decken wieder in die Krankenstube zu Ann-Ehristin kain, wurden ihre Augen gar kein bißchen froher. Mit müdem Lächeln nahm sie seine Rosen in Empfang. Sie fragte nicht, wo er gewesen wär, und er sprach nicht davon. So wurde es ein etwas gezwungenes Beisammensein. Bis — ja, bis sie ihn-bat, eine Zigarette zu rauchen. „Tu's ruhig, es stört mich nicht", redete sie ihm mit so> viel Eifer zu, wie sie dessen fähig war, denn sie wollte ihm eine Freude damit bereiten. Sie tonnte es dabei wirklich nicht ahnen, daß ihr selbst eine große, große Freude wurde. Ohne viel zu denken, folgte sie den Bewegungen seiner Hände. Schmale, etwas nervöse Hände hatte er. Links trug er den Siegelring. Aber — Ann-Christin rieb sich die Augen — da fehlte ja- der schmale Goldreif unter dem Siegelring. Ernesto trug keinen Verlobungsring mehr! Wer nicht wußte weswegen, kvnnie meinen, datz ein Fieberschauer über die kranke Frau zog, eine krankhafte Röte kam und ging in ihre Wangen, ihre Augen glänzten ganz seltsam. , Ernst von Decken hatte gerade seine Zigarette an gezündet, er blies den ersten Rauchring zufrieden in die Luft und sah Ann-Christin glücklich an. Da sah er, wie das Blut kam und ging bei ihr, wie ihre Lippen zitterten, als wüßten sie noch nicht, ob sie lachen oder weinen sollten. „Ann-Christin", rief er, „Ann-Christin, ist dir nicht gut f Soll ich klingeln? Man bekommt ja einen greulichen Schreck, wenn man dich so sieht." „So?" sie wehrte mit der Hand ab, dann richtete sie die Augen auf ihn, und er glaubte, einen großen Berg Glück darin zu sehen. Aber er konnte sich auch getäuscht haben, meinte er nachher zu sich, denn sie sagte: „Ernesto, Lieber, geh jetzt, aber komm bald wieder." Ernesto beugte sich über ihre Hand und ging. Noch lange hörte er ihre letzten Worte in seinen Ohren nach- tlingen — ihre geliebte Stimme, die, wenn sie müde war» beinahe wie ein Singen klang. So unglaublich es vielleicht sein mag, das aber war für diese Frau der Ouey, aus dem sie die Kraft zum Gesund-» werden nahm, daß der Ernesto keinen Berlobungsring mehr trug. Als er es-ihr etwas später einmal zeigen und erzählen wollte, lächelte sie nur ganz eigenartig, und der Ton ihrer Worte wirkte eher ablehnend als erfreut und interessiert, bestimmt jedenfalls ziemlich gelangweilt: „Ich weiß, ich hab's schon mal gesehen." (Fortsetzung folgt.)