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sie doch weit über dem, was im Reichsdurch schnitt von jeder Legehenne angestrebt wird. Und trotzdem ist gerade hier für den Züchter noch ein dankbares Betätigungsfeld, das in dreierlei Richtung ausbaufähig ist. Soll das Reichshuhn eine größere Verbreitung in der deutschen Nutzgsflügelzucht finden, fo dürfen dem Käufer nicht nur wenige Zuchten mit der angegebenen Leistung zur Verfügung stehen, sondern er mutz die Gewißheit haben, daß auch größere Mengen eines einheitlich durchgezüchteten Materials erhältlich sind. Es gilt also die Grundlage guter Zuchten zu verbreitern, schlechte auszuschalten. Aber auch eine Verbesserung im Sinne von Lei- skmgs steigerung ist noch möglich Ein Vergleich der Wettlegeergebnisse der Reichs- Hühner mit denjenigen der übrigen vier an erkannten Rassen zeigt, daß sie noch um 30 bis 50 Eier gegenüber dießeit zurückstehett, -Diese Spanne kann ruhig verkleinert werden ohne daß dabei schon di« Mängel einer ein seitig übettriebenen Leistungssteigerung zu be> 'fürchten^.wären,. Denn. die.. Erfahrung lehrt daß auf dein Weg vom Herdbuchzüchter zun bäuerlichen Geflügelhalter im Punkte „Lege leistung" noch manch ein Abstrich gemach wird, daß also die Anlage zur Eierleistun! eigentlich gar nicht „zu gut" sein kann. Wenn wir abschließend die Ergebnisse zr einem Gesamtbild zusammensassen, so Könner wir sagen: 2m „weißen deutschen Reichs- Huhn" besitzen wir eine Nutzrasse, derer Eigenschaften.eine wirtschaftliche.Haltung ver bürgen und die . eine weitere züchterische Be arbeitung zwecks Vervollkommnung ihre: Legeleistung wett ist. . 'rhebliche Gewichtsunterschiede auftreien. Kdcnfalls.ist es so hoch, daß das Reichs- mhn sowohl ein gut befleischtes Brat- -ähnchen als auch ein kräftiges Suppenhuhn ogiöt. Da die Bein- und Hautfarbe weiß st, wird es als Schlachthuhn anderen gelb- läutigen Rassen vorgezogen. Und nun zur wichtigsten Nutzeigenschast, >er Legeleistung. Sie tritt bei normaler Haltung, ohne besonderes Treiben, nach etwa sieben Monaten ein. Die Aufzucht selbst inaäst im Vergleich mit derjenigen leichter Rassen keine größeren Schwierigkeiten. In Züchterkreisen wird der Stammdurchschnitt auf 170 Eier je Huhn und Jahr angegeben. Auch auf den Wettlegen des vorletzten Jahres wurden, allerdings bei nur geringer Tier zahl, ähnliche Zahlen festgestellt. Diese Er gebnisse können durchaus befriedigen, stehen A^SchMe,Hofim- Haus i/, Kümmelsaat zusetzcn. vr. E. Zeichnung: Zambony M milturuuul.' HerfieNuna eine« Waffrrtran-poNwaaen- Eine alte Kutschwagen- achse wird verkürzt, so daß sie mit ihren Räderr durch die Stalltür ge zogen werden kann. Darauf wird ein ab nehmbarer Kasten ge- setzt. Diesen kann man zum Heransahren von Mischfutter usw. be nutzen. Ohne Kasten kann man das Gesteb mit zwei Tonnen, je eine vor und eine hinter der Achse, ausrüsten, uni . Wasser Milch, Pülpe und ähnliches zu fahren. Die Tonnen werden in je drei entsprechend an gebrachte Haken gehängt. Sie fassen bis 2,5 Dop ¬ pelzentner Flüssigkeit, die ein Mann gut fort» bewegen kann «ch. Ucdrigcns lieben die Engerling« und.ähnlich« Larven vom Juni-' und Gartenlaubkäfcr der schwereren Boden mit höherem Kaligehait auch . nicht. Der natürliche Kaligehalt des Boden« und sein höherer Wasservorrat auf lange Sicht steht dem Wohlbefinden dieser Schädlingslarve« sehr. entgegen. 2. G. Das Ausdünnen des - Fruchtansatzes be! . Kernobst wird in D«ttfchland noch 'wenig geübt. Man freut sich über eine reiche Blüt« und über einest reichen Ansatz, aber man be denkt nicht, daß man sich über kleine Frücht« bei zu reichlichem Ertrag nicht freut. Wei keine Erfahrung oder Anleitung zum Aus- dünnen hat, der mache einen Versuch am Baum von gleicher Sorte, wovon er den einen aus» dünnt, den anderen nicht. Er wird feststellen, daß insbesondere der Handelswrrt der Frücht« . durch ein Ausdünnen steigt. Schfd. Winterhärten Bohnenkraut. 3n ollen Küchengärtcn wird im Frühjahr Bohnenkraut ausgesät, weil es nur wenigen bekannt ist, daß . es winterhartes gibt, obgleich mäN den Samen in jeder größeren Samenhandlung bekommt. Es verliert wohl die Blätter, treibt sie aber im Frühjahr neu. G. M. Als sicher wirkendes Dor beugungsmittel gegen das Aufblähen der Weidetiere wurde .- schon früher das Eingeden von Fisch» oder Lebertran gelobt. Man verabreicht vor dem Austreiben je Stück Großvieh 1 bis 2 Löffel bei empfindlichen Tieren 2 bis 3 Löffel, bei - Jungvieh Vr bis 1 Löffel. — Ferner gelte: folgende Hinweise: Die Tiere sollen nicht au. bereiftem Gras weiden. Plötzlicher Umtrjed vor- scharf kahlgcfresscncn Weiden auf solch, mit j üppigem Pflanzenwuchs ist gefährlich. Vor dem Austreiben ist etwas Dürrfutter vorzulegen. — sBei häufigem Aufblähen bringt auch wphl ein , Uebergang zur Nachtweide Abhilfe. — Bei - Neuansaätcn sollte man der Grasmischung Spinat von Drennesstln. Es ist wenig be- bannt, daß junge Brennesseln einen wohl schmeckenden Spinat geben. 2Vr kg Brenn nesseln, eine kleine Zwiebel, 30 g Butter, Salz und Wasser. Die gut verlesenen, zarten , Brennesseln werden in kochendem Salzwasser , zugedeckt gekocht odkr ' im Kartoffrldampfer fünf Minuten gedämpft, herausgenommen und nach dem Abtropfen durch Lie Maschine gedreht oder ganz fein gewiegt. Die Zwiebel gerieben in die Butter getan und.gedünstet, dann den. Spinat bzw. die Resseln dazugegeben sowie Salz und alles gedämpft. Fchlt es an Feuchtigkeit, gießt man von dem Wasser nach, worin die Nesseln gekocht wurden. Zuletzt stiebt man einen Löffel Mehl daran, damit es ge» bunderer ist. Man garniert den Spinat mit Spiegel,irr». S. M. > Soll man die Pflanzkartoffeln schneiden? 3m letzten Erntejahre sind von den meisten Kartoffelsotten wenige, aber dafür große Knollen geerntet worden. Das Saatgut dürfte daher hier und da knapp ausfallen, und da fragt es fick nun, ob man unter obwaltenden Verhältnissen das Saatgut, entgegen den ver schiedenen Einwendungen, nicht doch schneiden soll. Di« Entscheidung ist nicht leicht. De» kommen wir wieder einen Frühling mit langen Trockenperiodcn, so behält die Wissenschaft recht, die empfiehlt, große, etwa 50 e schwere Saatknollen auszulcgen; wird das Frühjahr normal, lacht der Bauer, der, bevorzugt, zwei reichlich taubcneigroße Knollen j« Pflanzstelle auszusetzen pflegt. — Entscheidet man sich für ein Schneiden, dann merke man: Der hollän dische Erstling verträgt das Schneiden nicht immer gut; man vermeide es daher, wenn man in seiner Wirtschaft «mmol schlechte Er fahrung gemacht hat. Ferner empfiehlt «s sich, geschnittenes Saatgut dünn ausgedrestet einige Zeit abtrockncn zu lassen, damit di« Schnittflächen verkorken können. Hervorgehobcn sei, daß man vielfach mit dem Ueberstreuen der Schnittflächen mit Aetzkalk oder gemahlenem Kohlensäuren Kalk gute Erfahrungen gemacht hat! Man beobachtete «ine gleichmäßigere -Keimung sowie kräftigere, dunkel ergrünte Triebe. Eine Ertragssteigerung wurde dagegen nicht festgestellt. — Das Einpudrrn der Schnittflächen bereitet keine Schwierigkeiten. Man setzt schmale, lange Haufen, streut an der «inen Schmalseite gleichmäßig Kalk über die Knollen und sticht vorsichtig um, und so fort laufend bis zu Ende. Di« Knollen sind richtig behandelt, wenn sie mit Kalkstaub umkrustet sind. ' vr. E. Ein Beitrag zur Bekämpfung des Draht wurmes. Der Drahtwurm — agriotes odscu- rus — setzt gärtnerischen und landwirtschaft lichen Kulturen ost so schwer zu, daß der Aus» fall ganzer Ernten hinfällig werden kann. Man hat dishalb wiederholt exakte Versuche angestellt, ihn mit chemischen Mitteln zu be- käm-fen. Insbesondere hat sich «ine 0,2pro- zentige Chlorkaliumlösung bewährt, weil durch sie das Körpergewicht und der Gesundheits zustand der Larven geändert wurde. Es hat sich aber auch gezeigt, daß diese gelben Nager sich verschieden verhalten nach dem Boden ihres Aufenthaltes. Solche Tiere aus Lehm sandböden wid«rstanden dem angeführten Mittel am wenigsten; solche aus Moor-, Bruch- und Sandböden zeigten sich weitaus hartnäckiger. Man führt diese Erscheinung auf den Wasser gehalt der verschiedenen Bodenarten zurück.