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Der Sanktionsausschuß hat die englischen Vorschläge über die Einsetzung eines juristischen und eines wirtschaft lich-finanziellen Unterausschusses angenommen und sich hierauf bis zum 24. Juli vertagt. Im Zusammenhang mit der Tatsache, daß der Jndien- minister Hoare vom englischen König in Audienz empfan gen wurde, spricht man jetzt in London von der Möglich keit, daß Hoare als Nachfolger Sir John Simons das Außenministerium übernehmen werde Reichsminister Rust besichtigte die Nationalpolitische Erzie hungsanstalt Naumburg und die Landcsschule Schulpsorta. Regierungsrat a. D. Hecker ist vom Reichs- und preußischen Bcrkehrsminister zum weiteren Vertreter der deutschen Wirtschaft in den Neichsverkchrsrat berufen worden. In Gegenwart zahlreicher Vertreter von Staat und Partei und der am Bau beteiligt gewesenen Arbeiterschaft wurde Hessen- Nassaus größte Talsperre bei Driedorf feierlich in Betrieb ge nommen. Auf seiner Mittelmssrrcise ist das französische Kriegsschiff- gcschwader nunmehr in Venedig eingctrosscn und wird dort bis zum 2. Juni liegen. MMM Von Konteradmiral a. D. Brüning Haus, damals Kom mandant des Linienschiffes „König". Am 1. Juni 1794 schlug Admiral Lord Howe die Fran zosen bei Cap Ouessant so vernichtend, daß er mit sieben französischen Linienschissen in Schlepp in den Hafen von Portsmouth einlaufen konnte. Seit diesem Seesiege, zu dessen Erinnerung das dankbare England eine Denkmünze mit der Inschrift: „Non Sorte, sed Virtute" (Nicht dem Zufall, sondern der Tüchtigkeit) prägen ließ, ist der „Glo- rious First of June" einer der populärsten Feiertage für das englische Volk gewesen bis zur Seeschlacht vor dem. Skagerrak. Als am Spätnachmittag des 31. Mai 1916 die Gros der beiden Linienschissgeschwader unter den Admira len Scheer und Jellicoe ins Gefecht kamen, ließ der Chef des vordersten englischen Geschwaders an seinen Verband das Signal machen: „Gedenkt der Ueberlieserung des ruhm vollen 1. Juni! Rächt Belgien!" Er wählte sogar für das Wort „rächen" nicht die gewöhnliche Sprechweise „Nevenge", sondern das poetische „Avenge". Mir ist sehr zweifelhaft, ob dieser Appell bei der doch sehr nüchternen Denkweise der englischen Seeleute wohl den beabsichtigten Erfolg Hervor rufen konnte. Da im vorigen Jahre die 20jährige Wiederkehr des deutschen Seesieges vor ,dem Skagerrak überall gebührend gefeiert wurde, darf ich mich heute darauf beschränken, dar auf hinzuweisen, daß der Verfasser des bekannten Werkes: „Mit der Grand Fleet im Weltkriege" zum Skagerraktage ein Studien in der Marinerundschau hat erscheinen lassen, die unter dem Titel „Nachkriegsgedanken über die Skager rakschlacht" von Konteradmiral a. D. G. von Schoultz (Hel- fingfors) in sehr aufschlußreicher und fesselnder Weise die Seestrategie und Taktik der Engländer und die unsere be leuchtet. Der zaristische Kapitän G. von Schoultz, der als Verbindungsoffizier aus dem Flaggschiff des Admirals Bur ney eingeschifft war, hat die Skagerrakschlacht selbst auf englischer Seite mitgemacht. Er hält, um das vorwegzuneh men, mit einer maßvollen Kritik auch an gewissen deutschen Maßnahmen nicht zurück, kommt aber mit Bezug auf die Schlacht selbst zu folgendem Schluß: „In der Skagerrak schlacht haben sich ditz Deutschen als ihren Gegnern über legen erwiesen, und das ist für eine junge Flotte, die noch keme großen Kriegserfahrungen gesammelt hatte, im Rin gen mit der stärksten, sieg- und traditionsrekchsten Flotte der Welt ein glänzendes Ergebnis." Daß ost anscheinend kleine, nebensächliche Dinge Im entscheidenden Augenblick eine große Rolle spielen können, beweist die in dem offiziellen Marinewerk enthaltene und auch von Schoultz wiedergegebene Kriegslist, die Admiral Scheer beim Verlassen der deutschen Küste anordnete. Zur Täuschung der englischen Funkpeilstationen wurde das Funk- änrufzeichen des Flottenslaggschifses „Friedrich der Große" mit dem der Funkstation auf der dritten Wilhelmshavener Einfahrt ausgewechselt. Infolgedessen wurde sowohl dem Admiral Jellicoe, dem Chef der Grand Fleet, wie auch dem Admiral Beatty, dem Chef der Schlachtkreuzer, von der englischen Admiralität mitgetetlt, das deutsche Flottenslagg- schiff, und damit auch das deutsche Gros lägen noch auf der Jade! Diese Kriegslist spielte tatsächlich am Nach mittag des 31. Mai eine bedeutsame Rolle. Sie hielt Iel- licoe» Entwicklungsmänöver auf und durchkreuzte seine Pläne. Die schlechte Aufklärungsorganisation Beatty» half Ihrerseits den Deutschen ebenso wie Scheers geschicktes Ma- növerieren, in erster Linie aber feind unerwarteten Kehrt wendungen. Da ich selbst das vorderste Linienschiff „König" In der Skagerrakschlacht befehligt habe, auf das sich zeit weise nahezu das Feuer aller englischen Schiffe konzen trierte, kann ich aus eigener Wissenschaft bestätigen, daß da» berühmt gewordene mehrmalige Herumwetsen der langen Schlachtlinie durch Kehrtmachen mitten sm stärksten feindlichen Fe u e r für jeden, der dabei war, eine einzigartige uydHolze: WnnerMa bleiben wird. Scheers Vertrauen in seine, in langer Frieoensarbeit geschulten Be- satzungen wurde nicht enttäuscht. Goldflucht aus Frankreich Rentner bringen ihre Ersparnisse im Flugzeug in Sicherheit Paris, 31. Mal. Die französischen Zeitungen bringen ernste Betrachtun gen über die finanz- und währungspolitische Lage des Lan des. Gewiß bemühen sich mehrere Blätter, ihre Ausfüh- rungen mit einer verheißungsvollen Note abzuschließen, doch i ändert das nichts daran, daß die Erörterungen über die j Vorteile und Nachteile einer Abwertung des Franken in j der öffentlichen Meinung große Verwirrung ausgelöst haben. > Im Zusammenhang damit hat eine panikartige Goldflucht r aus Frankreich nach England eingesetzt. s Wie man hört, sollen im Laufe eines einzigen Tages ! fünf Tonnen Barrengold Im Werle von 1 250 000 Pfund Sterling auf dem Luftwege von Le Bourget nach Croydon § befördert worden sein. Selbst private Fahrgäste hätten l Goldmünzen und goldene Schmucksachen in ihrem Gepäck mit sich geführt. Es heißt, daß manche dieser besorgten Fluggäste ihre gesamten Ersparnisse in Goldbarren, Mün zen und Schmuckgegenstände umgeseh» und nach England gebracht haben. Die schwerste Goldladung führte ein Fran zose mit sich, der sich für den Transport eines 56 Pfund schweren Golbarrens einen besonderen stählernen Hand koffer hatte bauen lassen. Der Postdampfer von Voulogne nach Folkestone Habs eine Goldladüng im Werte von einer halben Million Pfund gebracht. An Bord hätten sich Hun derte von Franzosen befunden, dis eigens mach England ; gefahren seien, um ihre Franken in Sterling umzutaufchrn. Tüehrere in den nächsten Tagen nach den Bereinigten Staa- s i ten fahrende Dampfer würben ebenfalls große Ladungen j französischen Goldes an Bord haben. Die erste dieser Gold- ' sendungen fuhr der neue französische Nie'eudampfcr „Bor- ! mandle" auf feiner >.mgfernrc:fs nach New Lork. Man ! schätzt, daß seit dem Ausbruch der Frane-Krise allein nach ! England Gold im Werte von 2 Millionen Pfund Slerlüra aus Frankreich herausgcbrachi wurde Neben der Goldflucht beschäftigt sich die französische Presse vor allem noch mit der Frage: Hält Flandin die Krise durch? Es sind zahlreiche negative Elemente vorhanden, die der Regierung entgegenarbeiten, und die bange Frage mancher Zeitung, was denn durch einen Regierungssturz praktisch erreicht wäre, da die Zukunft dann im Dunkel liege, dringt wenig durch. Ebenso unübersehbar ist aber für den Augenblick noch die Drohung, die Flandin in Re serve hat, mit einem freiwilligen Rücktritt der Regierung, durch den er den Gegnern der Regierung im Parlament die ganze Verantwortung für die kommenden Ereignisse auf bürden und sie dem Zorn der öffentlichen Meinung auslie fern könnte. Der Soitzenverband der französischen. Erzeu ger kommt der die Währung verteidigenden Regierung mit einer Entschließung zu Hilfe. Er spricht sich darin gegen jede Abwertung des Franken aus, brandmarkt die schlechte Fi nanzgebarung des Staates und verlangt Einsparungen, um endlich die Ausgaben des Staates mit der Höhe seiner Ein nahmen in Einklang zu bringen. ' Eine der Zeitungen, die die Regierung Flandin an ent schiedensten unterstützen, der „Petit Parisien", schreibt, wenn inan ein Ministerium stürzen wolle, müsse man vorher wis sen, welche Kombination seine Nachfolge antreten solle. Der sachliche Beobachter habe aber aus der Sitzung der Kam mer den Eindruck mitgenommen, daß man dort rein aus Zerstörungsfreude etwas zerschlagen wolle. Der „Excelsior" meint, außer der Republikanischen Vereinigung seien alle Fraktionen geteilter Ansicht oder entschieden gegen das Er mächtigungsgesetz. Der „Matin" erklärt, in der Kammer habe die „übelste Stimmung" geherrscht, eine „Miesmacher stimmung, eine Stimmung der kleinen Politik, eine Stim mung der Verständnislosigkeit". „Petit Journal" setzt seine offene Propaganda für die Abwertung fort. Die radikal sozialistischen Blätter stimmen in der Beurteilung der Laaer ebensowenig überein wie ihre Partei selbst (Flandin ist, wie an anderer Stelle berichtet, zurückgelrelen.)« Admiral von Schoultz unterzieht die Seestrategie der Engländer einer nach meiner Ansicht richtigen Kritik. Die Seestrategie ist in England stets von der Regierung und nicht von den Admiralen gemacht morden. Selbst Nelson, der in taktischen Fragen nie eine höhere Befehlsgemalt über sich anerkannte, fügte sich dieser Ueberlieserung. Auch der > „Draufgänger" Beatty, im Weltkriege wohl der populärste Admiral Englands, ordnete sich in dem Augenblick der See strategie, wie sie London für richtig hielt, unter, als er ; Nachfolger Jellicoes im Flottenkommando wurde. In tak- . tischer Hinsicht allerdings waren die Aussichten Jellicoes i und Beattys grundverschieden. Der angriffslustige Beatty ! war das genaue Gegenteil von dem vorsichtigen, nach An sicht vieler seiner Gegner im eigenen Lager zu vorsichtigen i Jellicoe. Es liegt in der Natur der Dinge, daß dieser Zwie-, s spalt sich auch in der Skagerrakschlacht ungünstig für die > Engländer auswirkte. Was der Chef der Schlachtkreuzer- i geschwader mit schweren Opfern erreicht hatte — nämlich j die deutsche Flotte zwei bis drei Stunden aufzuhalten — i wurde vom Flottenchef Jellicoes nicht ausgenutzt, weil er ! eben nichts aufs Spiel setzen wollte. Schoultz ist so scharf ! in seinem Urteil, daß er wörtlich sagt: „Man könnte denken, es wären nicht Teile derselben, sondern höchstens „verbün dete" Flotten gewesen, die vor dem Skagerrak gegen die Deutschen fochten, ohne einander zu verstehen, so verschiede» ' war ihre Taktik." Am schärfsten ist später Jellicoe von j Admiral Sturdee, dem Admiral des Falklandaeschwaders. in der Skagerrakschlacht Chef des 4. englischen Linienschisfs- geschwaders, kritisiert worden.' Wenn sein Flaggschiff „Benbow" nicht unmittelbar hinter dem Flaggschiff Jelli- coes, dem ,Lron Duke", gefahren wäre, so wäre er aus ei gene Faust ausgebrochen. Uns, der deutschen Flotte, wäre das nur lieb gewesen, da bei einer länger andauernden ran gierten Artillerieschlacht die Ueberlegenheit unserer Schieß- I leistungen, unserer Munition und der Sinksicherheit sich bei den englischen Linienschisfen mit hoher Wahrscheinlich keit ebenso ausgewirkt hätte wie bei den Schlachtkreuzern. Man darf nicht vergessen, daß in der Tagschlacht selbst bei den Engländern die Schlachtkreuzer und großen Kreuzer „Jndefatigable" „Queen Mary", „Jnvincible", „Defence", „Warrior" und „Warspite", die ersten 5 als Totalverluste, der letzte als gefechtsunfähig ausgefallen waren, während bei uns überhaupt kein Totalverlust an diesen Schiffen ein getreten war. Admiral Castex, der als Franzose nicht der Voreinge nommenheit für uns Deutsche verdächtigt ist, kommt in sei nen „Theories stratögiques" zu sehr anerkennenden Schlüs sen für die deutsche Führung. „Admiral Scheer", so heißt es an einer Stelle, „hat gezeigt, daß, selbst wenn die ganze militärische Lage noch so ungünstig ist, man sich doch das Gesetz des Handelns bewahren und damit jene moralischen Faktoren retten kann, die die erhabensten Reserven für die Zukunft darstellen." Wir wünschen der jungen Reichsmarine, daß die ruhm reichen Erinnerungen des 31. Mai bis 1. Juni 1916 in ihr lebendig bleiben mögen. Marine lteM die WrenwMe Aufziehen der Skagerrakwache In Berlin. Berlin, 31. Mai. Nach einer schon zur Tradition gewordenen Gepflogen heit wird zum Andenken an die Skagerrak-Schlacht am 30. und 31. Mal wie am 1. Juni die Ehrenwache beim Führer und am Ehrenmal von der Marine gestellt. In diesem Jahr war dazu die Marine-Unteroffizier-Lehrabtcilung Fried- richsort ausersehen. Mit Musikkapelle und Spielmannszug setzte sich die Marineabteiluna von der Kaserne des Wack-