Volltext Seite (XML)
VN» Saärdeülsche der größte Feierlag. den wir bisher erle ben dürfen. Vie Volksgenossen, die die Pflicht haben, lebens wichtige Funktionen in den Betrieben auszuäben, müssen das vpfer bringen und auf ihrer Arbeitsstätte erscheinen. Aber olle übrigen Arbeiter, Angestellten und Grubenbedienstele — einerlei, wer es auch sei — müssen am Dienstag durch Ar- beltsruhe ihrer Freude über den Sieg Deutschlands Aus druck gÄen. keiner darf fehlen. Deutsche Gewerkschaftsfront Saar im Namen aller angeschlossenen Verbände gez. Peter Kiefer. Gesamtverband Deutscher Arbeitnehmer gez. Karl Brück. An die Arbeitgeber und Behörden des Saargebietst Ihr werbet es verstehen, daß unser saardeutsches Volk das Bedürfnis hat, in einer Feierstunde das Abstimmungs ergebnis entgegenzunehmen. Darum ersuchen wir Sie, von sich aus zu beschließen: Der 15. Januar 1935 ist Feiertag aus der ganzen Linie. An diesem Tage wird in unseren Betriebe» nicht gearbeitet. AeWagnahme von Munition und Hetzmaterial In Neunkirchen konnten nachts bei dem Kommunisten Wilke fünf Zentner Flugblätter beschlagnahmt werden. Es handelt sich bei dem beschlagnahmten Material ausnahmslos um gefälschte Mitteilungen und Erlasse der Deutschen Front, die als von der Kreisleitung Neunkirchen stammend Bezeichnet wurden. Dieser Vorfall ist ein neuer Beweis für die vielen Vor kommnisse der letzten Tage, bei denen die Separatisten durch Fälschungen und mißbräuchliche Verwendung des Namens der Deutschen Front die Bevölkerung zu beunruhi gen und die Behörden gegen die Deutsche Front aufzuhetzen versuchten. Glücklicherweise aber schenkt niemand mehr die sen lügnerischen Machenschaften der Verzweifelten irgend welchen Glauben. In Saarlouis wurde bei dem Juden Paul Levy bei einer Haussuchung ein umfangreiches Munitionslager fran zösischen Ursprungs entdeck». Die Polizei konnte 8 Spreng bomben. 200 Schuß Parabetlum-Munition und 30 Kilo gramm Lkrasit beschlagnahmen. Levy wurde sofort ver haftet. Es Ist ganz offensichtlich, daß diese Funde auf die schon verschiedentlich beanstandete mangelhafte Abschließung der Grenze nach Lothringen zurückzuführen sind. Ueber die Her kunft des Materials besteht kein Zweifel. In Mettlach wurden zwei separatistische Beisitzer im Wahllokal von dem neutralen Vorsitzenden mehrmals ge rügt. Einer von ihnen mußte sogar aus dem Wahllokal ver wiesen werden. Feuer aul den Kärntner Bergen Wie im Jahre 1920 vor der Kärntner Volksabstimmung, so brannten auch am Vorabend der Saarabstimmung auf den Kärntner Bergen die Holzstöße der Freiheitsfeuer. Schon zwei bis drei Tage vorher wurden die Scheiterhaufen ge schichtet in harter Arbeit. Man ging nicht mehr zurück ins Tal, sondern blieb oben, um die Holzstöße zu bewachen. Am Sonnabend, um 20 Uhr, leuchteten die ersten Feuer auf. Bald waren überall die flammenden Treuezeichen zu sehen. Auf den schroffen Felshängen der Karawanken, auf der Villacher Alpe, auf den Vorbergen der Hohen Tauern im Süden, im Osten, im Norden und Westen. Viele Hunderte von Höhenfeuern kündeten dem Lande die Verbundenheit oller Deutschen am Tage der Saarabstimmung. Frmlrrich sperrt Lothringer kreme Wie die Regierungskommission des Saaraebietes mit- sielst, hat die französische Regierung beschlossen, daß vom 13. ! Januar, 15 Uhr, ab die Inhaber von saarländischen Reise pässen für deutsche Staatsangehörige (es gibt keine faarlän- sische Staatsangehörigkeitl) zur Ueberschreitung der Grenze slm Besitze eine» besonderen Visums sein müssen. Infolge dieser Maßnahme sind sämtliche von der Regierungskommls- zsion erteilten Einreisegenehmigungen für Frankreich, unge achtet ihrer Geltungsdauer, hinfällig und müssen durch ein Visum de» französischen Konsulats erseht werden. Bisher brauchten Saarländer ein französisches Visum !nicht, sondern tonnten ohne weiteres die Grenze überschreiten. Das plötzliche Inkrafttreten dieser Verordnung, die erst bekanntgegeben wurde, nachdem sie bereits in Kraft gesetzt war, zeigt, daß Frankreich sich über den Ausgang der Saar abstimmung vollkommen klar ist und nunmehr die Grenze zwischen dem Saargebiet und Lothringen als seine Grenze betrachtet. Frankreich hat kein Interesse an den Emigran ten, und es sind in Frankreich in den letzten Tagen bereits zahlreiche Stimmen laut geworden, die sich gegen die zuwan dernden Emigranten und Separatisten energisch zur Wehr fetzten. Es ist nunmehr auch klar, weshalb die französischen Grenzwachen an der saarländischen Grenze, die bisher nur sehr schwach besetzt waren, plötzlich so außerordentlich ver- stärkt worden sind und warum auch die Grenzkontrolle plötz lich so streng gehandhabt wird. Rach der Abstimmung Um 19 Uhr war der Ansturm in den Wahllokalen fast vollkommen abaeflaut. Im Abstimmungslokal I im Rat haus Saarbrücken fand fick kurz von 20 Uhr eine Reihe von Journalisten und Bildberichterstattern ein, um dem denkwürdigen Augenblick des Schlußes der Wahl beizuwoh- nen. Der Wahloorsitzende Johann Peter Martin, Gerickts- sekretär in Luxemburg, betonte, daß die Abstimmenden mustergültige Ruhe gehalten hätten, kein Murren habe man gehört, obwohl manche bis zu einer Stunde hätten warten müßen. Von den 629 Wahlberechtigten in seinem Bezirl hätten nur 17 nicht abgestimmt. Die Zahl der ungültigen Stimmen sei ebenfalls außerordentlich gering. Auch die Beobachtungen in allen anderen Bezirken berechtigten zu der Feststellung, daß die ganze Saar- beoölkerung re st los ihre Pflicht getan hat. Nachdem gegen 19 Uhr der Verkehr in der Stadt etwae abaeflaut war, setzte er erst um 20 Uhr, als die Wahl ge schlossen wurde, mit großer Kraft wieder ein. Vor dem Rathaus, wo sich die ersten drei Abstimmungslokale befin den, sammelte sich eine große Menschenmenge. Ein Film wagen fuhr vor, um den Augenblick des Herausbringens der Urnen zu filmen. Vor den Schaufenstern zahlreicher , Geschäfte, in denen Bilder des Führers und Bilder l ;aus der Geschichte der Nationalsozialistischen Bewegung s Der Siegeslag der Saardeulschen. Höhenfeuer auf den deutschen Bergen längs der Saargrenze überbrachten der Saarbeoölkerung den Gruß der deutschen Heimat zum Tage der Befreiung. ausgestellt waren, sammelten sich evenfalls große Menschen mengen, und hier und dort wurden Heilrufe aus den Führer oder auf Deutschland laut. An einzelnen Stellen sang die Menge das Hör st-Wessel-Lied. Abftimmimgsergebuis Dienstag 8 W Bürckel keilt dem Führer das Abstimmungsergebnis mit Der deutsche Rundsunk und die ihm angeschlossenen Sender der Weit übertragen am Dienslagmorgen um 8 Uhr au» Saarbrücken das Abstimmungsergebnis des 13. Januar. Unmittelbar im Anschluß an die Verkündung des Abstim mungsergebnisse» spricht der Saarbevollmächtigke des Füh rer» und Reichskanzlers und wird dem deutschen Volk und feinem Führer da» Ergebnis melden. Angesichts des gro ßen geschichtlichen Augenblicks versammelt sich das deutsche Volk zum Gemeinschastsempfang an den Lautsprechern. KommuMWer BombeuanWag Lie Kommunisten und Separatisten haben im Laufs des Sonntagabend, nachdem ihnen klar geworden war, daß sie nichts mehr zu gewinnen haben, versucht, durch Terror eine Art Katastrophenstimmung zu entfesseln und noch irgendetwas für sich zu erreichen. Schon am Nachmittag herrschte vor der Wohnung Heimbürgers, des Direktors des Innern, ein ziemlich reger Verkehr. In der Dämmerung kamen die Kommunisten aus ihren Schlupfwinkeln heraus, um zu versuchen, irgendwie Unruhe zu stiften. Es wurde dann in den Abendstunden gegen das Verkehrsbüro der Deutschen Front in Neunkirchen eine Bombe geworfen, wodurch aber niemand verletzt wurde. Die Polizei wurde hier sehr schnell eingesetzt und konnte den Mob bald auseinandersprengen und schnellstens Ruhe schaßen. In Saarbrücken versuchten die Kommunisten, nach 21 Uhr abends einen Demonstrationszug zustandezubringen, der aber infolge der zahlenmäßigen Unbedeutendheit der Separatisten scheiterte. Hierzu wurden noch folgende Einzelheiten bekannt: Durch ein Fenster des Gebäudes wurde eine mit Spreng- stoß gefüllte Büchse geschleudert. Diese explodierte beim Auf schlagen und riß die Dielen auf. Ein Mann wurde dabei am Kinn leicht verletzt. Der Täter wurde bis in den Kohlwald verfolgt. 3n der Dunkelheit gelang es ihm jedoch, zu entkommen. Sofort nach dem Bombenanschlag versammelte sich gegenüber der Kreisleitung der Deutschen Front eine Rolle Einheits- srontler, die eine Hakenkreuzfahne verbrannten. Die Polizei mußte die Kundgeber mit Gewalt zerstreuen, weil-sie ,ich der Aufforderung zum Auseinandergehen widersetzten. Dabei wurden einige Einheitsfrontler leicht verletzt. Bier von ihnen, zwei Emigranten und zwei Kommunisten, wurden sestgenommen. Frankreich verrichtet aul die Emigranten Einreise aus dem Saargeblek nur nach Lrlaubniserkeilung Wie die Regierungskommission des Saargebietes, Di rektion des Innern, mitteilt, hat die französische Regierung beschlossen, daß vom 13. Januar, 15 Uhr ob, die Inhaber von saarländischen Reisepässen für deutsche Staatsangehö rige (es gibt keine saarländische Staalsangehörigkeitls zur Ueberschreitung dek Grenze im Besitz einer besonderen Ein reisegenehmigung sein müssen. Infolge dieser Maßnahme sind sämtliche von der Regierungskommission erteilten Ein reisegenehmigungen nach Frankreich hinfällig Und müssen durch eine Einreisegenehmigung des französischen konsu- lats erseht werden. Bisher brauchten Saarländer eine französische Einreise genehmigung nicht, sondern kannten ahne weiteres die Grenze überschreiten. Jeder Saareinwohner, der sich künf tig noch nach Frankreich begeben will, ist verpflichtet, sich in seinen saarländischen Reisepaß die Genehmigung beim französischen Konsulat eintragen zu laßen. Es heißt in der Mitteilung weiter, daß jede Person, die die Grenze ohne dies« Genehmigung zu überschreiten versuche, sich der Ge fahr einer Zurückweisung aussetze; lediglich die augenblicklich noch in Kraft befindliche Regelung für Grenzkarten wird durch diese Bestimmung der französischen Regierung nicht berührt. Das plötzliche Inkrafttreten dieser Verordnung, die erst bekanntgegeben wurde, nachdem sie bereit» in Kraft gesetzt war, zeigt, daß Frankreich sich über den Ausgang de, Saarabstimmung vollkommen klar ist und nunmehr db Grenze zwischen dem Saargebiet und Lothringen als seit» Grenze betrachtet. Bisher herrschte zwischen Lothringen und dem Saar gebiet völlige Freizügigkeit, so daß als französische Paß- grenze die Zollgrenze des Saargebietes gegen Dcutschlanl zu betrachten war. Man will sich zweifellos durch dies« Verordnung v 0 r dem Emigranten ström retten j der nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses aus den Saargebiet nach Frankreich fluten wird. Frankreich ha: kein Bedürfnis nach Emigranten, und es sind in Frankrcick bekanntlich in den letzten Tagen bereits zahlreiche Stimmen lautgeworden, die sich gegen die zuwandernden Emigran ter und Separatisten energisch zur Wehr setzen. Es ist nunmehr auch klar, weshalb die französischer Grenzwachen an der saarländischen Grenze, die bisher nui sehr schwach besetzt waren, plötzlich so außerordentlich ver- ' stärkt worden sind und warum auch die Grenzprüsung plötz lich so streng gehandhabt wird. Ebeulo Holland Die holländische Regierung hat die Grenzbehörden beauf tragt, ab Sonntagabend eine besonders scharfe Prüfung allei Ausländer vorzunehmen, die nach Holland einzureisen beab sichtigen. Diese Maßnahme steht in engem Zusammenhan« mit der Volksabstimmung im Saargebiet. Man erwarte! in Holland, daß nach einem für Deutschland günstigen Aus fall der Entscheidung sich ein großer Flüchtlingsstrom au- dem Saargebiet ergießen wird; diese Flüchtlinge sollen abei in Holland Nicht zugelassen werden. In Gens ist man beruhigt über den ruhigen Verlauf der Abstimmung Im Völkerbundshaus hatte sich am Sonntagnachmitta; eine beträchtliche Zahl von Journalisten und Völkerbunds beamten eingesunden, um die Rundfunkmeldungen an den, vom Völkerbund aufgestellten Empfänger zu hören. Mi« Befriedigung wurden die Nachrichten der Reichssender zui Kenntnis genommen, aus denen hervorging, daß sich alle- bis zum späten Abend in völliger Ruhe und Ordnung abge spielt habe. Das Völkerbundssekretariat hatte durch eigen, Telegramme aus dem Saargebiet gleichlautende Nachrichten erhalten. . (Weiteres in der Beilage) Bo« Sonnabend bis Montas Geburlslägssiändchen für Hermann Göring. Dem Ministerpräsidenten General Hermann Göring brachten zu seinem 42. Geburtstag im Garten seines Hauses am Leipziger Platz in Berlin Kapellen des Wachregiments Berlin, der Landespolizejgruppe General Göring, des Feld jägerkorps und des Deutschen Luftsport-Beroandes ein Ständchen, das mit dem Choral „Lobe den Herrn" einge leitet wurde. Nachdem dann die Kapellen einzeln gespielt hatten, vereinigten sie sich wieder, um den Parademarsch der langen Kerls. Preußens Gloria und den Hermann-Göring- Marsch vorzutragen. Ministerpräsident General Göring dankte herzlich für die Ehrung. Jungen vom Jungvolk brachten mit einem Fliederstrauß ihr« Glückwünsche dar. Auch ihnen dankte der Ministerpräsident. Der Führer hat an Göring ein herzliches Glückwunschtelegramm gerichtet. Konferenz der kleinen Entente beendet. Die außerordentliche Konferenz der Kleinen Entente in Laibach ist beendet. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch und der rumänische Außenminister Titulescu sind nach Genf abgereist. Der südslawische Mini- sterpräsident und Außenminister Ieftttsch fuhr nach Belgrad zurück, um dem Ministerrat Bericht über den Ver lauf der Verhandlungen zu erstatten. Die ungarische Denkschrift ln Sens überreicht. Der ungarische Vertreter von Eckhardt hat dem General- sekretär des Völkerbundes die ungarische Denkschrift über reicht, in der über die von der ungarischen Regierung in der Marseiller Angelegenheit ergriffenen Maßnahmen Bericht erstattet wird. Di« ungarische Regierung handelt damit ent sprechend dem ihr im Dezember vom Völterbundsrat erteil ten Auftrag. Der Berichterstatter in dieser Angelegenheit, der englische Lordsiegelbewahrer Eden hat nun di« wei tere Behandlung dieser Frage in Händen. Die Mve der Reichsbahn Weitere Verkehrsbeschleunigung. — 1,ö Milliarden für Arbeitsbeschaffung. Der stellvertretende Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Kleinmann, äußert« sich über die Pläne der^ Reichsbahn für 1935. Er gab der Ueberzeugung Ausdruck.! daß di« Wirtschaftsbelebung auch im Jahre 1935 anhalten und voraussichtlich das Ausmaß von 1H34 noch übertreffen- werde. Die Fürsorge der Reichsbahn gelte besonders der Beschleunigung des Güterverkehrs. Dabei sei u. a. an die Neueinrichtung schnellfahren-der Güterzüg« bis zu 90 Stun denkilometern gedacht. Infolge der Verkürzung der Reises dauer werde es möglich sein, demnächst die Lieferfristen der Eisenbahnverkehrsordnung herabzu- sehen , und damit einem lange gehegten Wunsch der Wirtschaft zu entsprechen. Eine weitere Beschleunigung des Stückgutver kehrs werde der vermehrte Einsatz von Lastkraftwagen mitt sich bringen. Auf dem Gebiete des Personenverkehrs sei zur! Zeit eine systematische Durcharbeitung der D-Zug-Fahrpläne, im Gange, deren Ziel darin bestehe, durck Verrinaeruna!