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WecheritzZeilung Tageszeilung unü Anzeiger für DWoMswal-e, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monak 2.— NM. i mit Zutragen: einzelne Nr. tli Npfg- i :: Gemeinde-Vcrbands-Girokonto Nr. 3 :: s Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 f Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blali enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 48 Mllllmetec Breite f Millimeterzelle 8 Apsg.; Im Tertte» K« 93 - Millimeter breit« Miulmekerzeil« 1t Äpfz i Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Nr. 111 Dienstag, am 15. Mai 1934 100. Jahrgang Seckiches Mik SäGsches Dippoldiswalde. Clarke Abkühlung und zcilwcisc Rc- gcn lieh die Mcttervorherjngc vcrlaulcii. Erskcrcs ist eingclrof- fen, lctzlcrcs leider nicht. Die Tcmpcralur ist stark gesunken: nur 8 Grad zeigte heute früh der Wärmemesser. Wer ins Freie geht, wird von dem „Mailüstcrl" unangenehm durchfröstcll; denn der Körper halte sich schon merklich an die hohen Temperaturen ge wöhnt. Bah der Regen ansgeblicbcn ist, ist sür die Fluren von großem Nachteil. Er wird bringend gebrauch!, wen» keine Miß- ernle cinlrclen soll. Auch der Zufluß zur Talsperre ist mcrklich zurückgcgangcn, so dah der Cpicgel schon wieder zu sinken be ginnt. — Auf dem Schicßttcmde der hiesigen priv. Schiitzengesell schaft fand heute ein Schicßcn der Gemeindc-Polizeibcamlen statt. Oelsa. Am Himmclfahrtslagc fand hier vor Beginn des Gottesdienstes die Weihe einer Kirchcnsahnc durch Psarrcr Küpser slatl. Die frühere Kirchcnsahnc, die ihren Platz am Kirchturme hatte, ist vom Winde dauernd an die mit Graupclputz versehene Außenwand des Kirchturmes geschlagen worden und Halle deshalb keine lange Lebensdauer. Zn Höhe der beiden Kirchcnecken waren bereits zwei Fahnenmaste für die Flaggen des Reiches ausgestellt. Ihnen hat man in gleicher Entfernung einen neuen Fahnenmast zu- gcscllt, Ler nun die Kirchcnsahnc tragen soll. Oelsa. Am Donnerstag fand nach dem Himmclfahrksgottcs- ' dicnfle die feierliche Nachkonsirmativn von einigen Erwachsenen slolt. Es wurden fünf junge Männer, fünf junge Mädchen und zwei junge Frauen konfirmiert und ihnen das erste Mal das Hei lige Abendmahl gereicht. Oelsa. Zum Muttertag wurde am Sonnabend von der Schule eine Vorfeier abgchaltcn. Mit Gefang zog Lehrer- und Schülerschaft gegen 11 Ahr nach der Turnhalle. In schlichter kin- derlümlichcr Art wurde den Kindern die Bedeutung des Mutter tages nahcgcbracht. Die Ansprache hielt Schulleiter Preßler. Schulkinder verschiedenen Alters trugen Gedichte vor und einige lasen kurze Geschichten vor, die von dem Wirken und der Liebe der Mutter handelten. Lieder umrahmten die Feier. Ein „Sieg Heil" auf den Führer und die zweite Strophe des Deutschland liedes beendeten die Schulfeier. Am Sonntage besuchte die Füh rerin der KLekengruppe mit einigen Mädchen die älteren Mütter des Ortcü. Es wurde ein kleines Päckchen oder ein Blumenstrauß überreicht. Dresden, 15. Mai. Die Laudesbauernschaft veranstaltete im Ausslellungspalasl Dresden einen Kameradschaftsobend, der alle Beamten und Angestellten zu einigen zwanglosen Stunden zu- sammenführle. Der Abend wurde umrahmt von Gesangs- und Gedichlsrorträgen: im Mittelpunkt stand eine Rede des Landes- dauernführers Körner, in der er betonte, daß die großen Ziele des Reichsnährstandes nur dann erreicht werden können, wenn auch der letzte Mitarbeiter seiner Verantwortung bewußt und von dem Sinn feiner Arbeit überzeugt ist. Musikvorträge einer SA.-Ka- pelle und ein anschließender Tanz beendeten diesen wohlgclungenen Abend. Dresden. Dank dem Entgegenkommen der Deutschen Reichsbahngeselljchast erhallen auswärtige Besucher einer oder mehrerer Ausführungen in der Staatsoper und Staatlichen Schauspielhaus in Dresden sowie im Festspielhaus in Hellerau während der ersten Reichs-Theaterfestwoche Sonntagsrückfahr karten. Die Fahrtkosten verringern sich also um 33 >/z o/». Diese Sonntagsrückfahrkarten werden während der ganzen Dauer der Reichs-Theaterfestwoche auf allen Bahnstationen im Um kreis von 300 Km von Dresden ausgegeben und gelten ohne Einschränkung an allen Tagen vom 26. Mai >934 0 Uhr bis mit '4. Juni 1934 12 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt mutz die Rück- fahrt angetreten sein. Dresden. Um die Einheitlichkeit der praktisch-pädagogischen Ausbildung des Studierenden des höheren Schulamtes zu sichern und um eine planvolle Auslese unter ihnen zu er- möglicken, hat es das Sächsische Ministerium für Volksbildung für notwendig erachtet, die praktisch-pädagogische Ausbildung und Auslese einer einzigen Stelle zuzuweisen. Das praktisch pädagogische Seminar für höhere Schulen an der Technischen Hochschule stellt deshalb Ende des Wintersemesters 1934-35 seine Tätigkeit ein. Von da ab findet die praktisch-pädagogische Ausbildung der Studierenden des höheren Schulamtes und die Auslese unter ihnen nur noch durch das Institut für praktische Pädagogik der höheren Schule an der Universität Leipzig statt. Für solche Studierende des höheren Schulamtes, die in Dresden vor dem Abschlusse ihrer Studien stehen, finden, damit ihnen dieser Abschluß hier ermöglicht wird, Staats prüfungen für das höhere Schulamt statt. lDelÜen. Zwei Schüler im Alter von etwa zwölf Jahren hatten sich in den Felsen des Silbergranitsteinbruchs verstiegen ! und mußten von der Meißner Feuerwehr steil herauf geseilt werden. Sie konnten wohlbehalten wieder auf festen Boden - gebracht werden. Kamenz. Die Klosterbrauerei in St. Marienstern kann i in diesem Jahre auf ein 300 jähriges Bestehen zurückblicken. ' bÄ UMÄ / Ein Erlaß des Stabschefs Das Press-amt der Obersten SA-Führung teil? mit: Bei der Obersten SA-Führung sind aus allen Gruppcu- bcreichen Beschwerden cingeiäusen, wonach die Aufstel- - lung des RSDFB (Stahlhelm) Lem Sinn und de,n Wonlauk der Gründungsverfasfung nicht entspricht. Danach ist ver- ! jucht worden, RSLFB-Männer vom Eintritt in die SAR I ? nbzuhattcn, und, soweit sic schon LA-Männex waren, zum - Austritt zu bewegen. Vielfach ist der RSDFB als die Äer- i cinigung dargestellt worden, die allein berechtigt wäre, > Frontkämpfer zu erfassen und ihren Geist zu vertreten. Stabschef Röhm Hai infolgedessen einen Befehl erlassen, § in dem er sich gegen diese Wcihoden wendet. Trotz der un- - ! freundlichen Haltung des RSDFB (Stahlhelm) verbietet j jedoch dec Stabschef den SA-Einheiten, mit Einzelaktionen I gegen den RSDFL vorzugehen. Er meist aber ausdrücklich > j darauf hin, daß sich Hnnderttausende von Frontkämpfer» der j SA anaeschtossen haben, weil sie den staatlichen Wille» der § Frontkämpfer und das geistige Erbe der Schützengraben- front in der SA am besten verkörpert und in ihr vertreten wissen. Männer allerdings, die sich bereden ließen, nicht in die SAN I einzutreten, oder den Austritt aus ihr zu voll- zichen, seien für die SA nicht zu gebrauchen; sie sollen aus- scheidcn. Aber es sei auch gleichzeitig dafür Vorsorge zu treffen, daß sie nie wieder in die SA ausgenommen werden. Der SA-feindlichen Haltung des RSDIB stellt Stabs chef Röhm die Haltung des Kyfshäuser-Bnndes entgegen, der sich nicht nur durch die Pflege aller kameradschaftlicher Soldatentradilion bewährt habe, sondern der auch in seinem gesamten Verhalten, in seiner restlosen Mitarbeit an den Aufgaben der SAR H eine Kameradschaft der Frontkämp fer bildet, die dem nationalsozialistischen Staat wertvolle Dienste zu leisten verspricht. Der Stabschef besiehst deshalb der LA, den kyffhäuscrbund in jeder Weise zu unterstützen. Die Brauerei, deren Ruf weit über Sachsens Grenzen hin ausgeht, hat sich aus primitiven Anfängen heraus bis zu ihrem heutigen modernen Stand entwickelt. Bautzen. Am Montagvormittag begann vor dem Bautzener Schwurgericht der Prozeß gegen die in Olbersdorf bei Zittau geborene Frau Alwine vcrw. Fünfftück verw. gew. Finger geb. Kother, die unter dem dringenden Verdacht sieht, in der Nacht zum 12. Oktober 1929 ihren zweiten Ehemann, den Arbeiter Fritz Fünfjtück, vorsätzlich durch Leuchtgas getötet zu haben. Die Hauptverhandlung war bereits einmal für den ! 27. Februar d. I. angesetzt gewesen, hatte aber abgesetzt werden müssen, da die Angeklagte im Untersuchungsgefängnis einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Bautzen. Die Gemeindeverordncten von Ober- und Niedcr- putzkan hielten gemeinsam eine Sitzung ab, in der einstimmig der Beschluß gefaßt wurde, die beiden Gemeinden unter dem Namen Putzkau zu vereinigen. Bautzen. Zn einer von der Dolksmijsionarischen Bewegung (Deutsche Christen) einbcrufcnen überfüllten Kundgebung sprach am Montagabend in Bautzen Landesbischof Coch. Den« Landcs- bischof wurde ein überaus herzlicher Empfang zuteil. Er führte u. a. aus: Nur der könne unsere Zeit verstehen, der die Ucberzcu- gung erlangt habe, daß Golt in dem großen Umbruch, der sich in Deutschland vollziehe, «in Wunder gelan hab«, indem er ihm einen Führer schenkte. Der Drang zur Einigkeit habe auch vor der Kirche nicht Halt gemacht. Der Nationalsozialismus habe ein Christentum der Tat bewiesen, das größer war selbst als vieles treu« Kirchenbürgertum. 3m kirchlichen Kampfe der Gegenwart gehe es darum, daß man auch auf diesem Gebiete zur Einheit komme, nachdem alle Plän« und Bestrebungen früherer Zeilen er folglos geblieben s«ien. Als besonders bedeutsamer Schritt in dem sich vollziehenden Aufbau der deutschen evangelischen Kirche sei die Berufung des Ministerialdirektors Dr. Zäger zu bezeichnen, der als hoher Staatsbeamter zum Rechtswalter der deutschen evangelischen Kirche berufen worden sei, «in Ereignis, das dem Abschluß des Konkordates gleichzustellen sei. Die Landeskirchen würden unter Wahrung des Bekennlnisstandes in die deutsche evangelische Kirche eingegliedert. Es müsse dazu kommen, daß man sich überall in Deutschland in jeder evangelischen Kirche zu House fühlen könne. Löbau. Im Steinbruch von Herwigsdorf wurde eine 20 jährige Schneiderin mit schweren Verletzungen aufgefunden. Wie die Untersuchung ergab, war das Mädchen am Abend vorher in selbstmörderischer Absicht in den Steinbruch gesprungen. Die ganze Nacht lag es hilflos auf den Steinen. Die Ver letzungen sollen nicht lebensgefährlich sein. Leipzig. Am Montag geriet in einer Fournieranstalt in der Delitzscher Straße in Wiederitzsch ein Baumstamm, der von einem Kran hochgezogen wurde, im schwebenden Zu stande ins Rutschen. Dadurch schlug die eine Seite des Baum stammes aus den Erdboden und traf den im gleichen Augen blick unter dem schwebenden Stamm hindurchgehenden Ar beiter Sch. Er war auf der Stelle tot. Chemnitz. In der Nacht zum Sonntag wurden 12 in Chemnitz wohnhafte Personen von Beamten der Schutzpolizei in einer Wohnung in der Friedrichstraße bei verbotenem Kartenspiel überrascht. Die Beteiligten wurden dem Kriminal amt zngeführt. Die Spielkarten sowie ein Geldbetrag konnten beschlagnahmt werden. Mari « nbc r a. Zn der Nacht zum Sonnlag slürzle auf dcr Elraßc nach Reitzenhain ein 20 Zahre alter Eiscudrehcc aus Ol bernhau beim Befahren des Eisenbahnüb«rgangcs mit seinem Mo torrad. Dabei wurde ein« 23 jährige Arbeiterin aus Marienberg, die auf dem Soziussitze mitfuhr, auf die Straß« geschleudert. Sie erlitt außer anderen Verletzungen auch einen Schädelbasisbruch und verstarb an den Folgen der schweren Verletzungen bereits auf dem Wege zum Krankenhaus. Der Führer des Motorrades kam mit einer Kopfverletzung und Hautabschürfungen an den Händen davon. Die Verunglückten hatten bis gegen 3 Uhr an einem Ka meradschaftsabend tcilgenommen und gleich anschließend mit einer Anzahl Arbeitskollegen einen Ausflug nach dem Hirtslcin unter. ! nommcn. Der Fahrer hatte in zu hoher Geschwindigkeit de» Ilcbcrgang passiert. Reitzenhain. Ein seltenes Vorkommnis spielte sich am hcllichten Tage aus der Reitzenhainer Staatsstraße in dcr Näho der Zogdsäulc ab. Plötzlich brach ein starker Hirsch aus dem Hoch wald, setzte über den Straßengraben und sprang auf den Kühler eines gerade oorübersahrenden Personenkraftwagens aus Maucrs- bcrg. Der Kühl«r wurde so stark beschädigt, daß der Wagen abgc- schleppt werden mußte. Auch der Hirsch schien sich erheblich ver letzt zu haben; er blieb kurze Zeil im Straßengraben liegen und suchte dann das Meike. Döbeln. Beim Baden sind in dcr Mulde unterhalb Döbelns zwei junge Menschen ertrunken. Lin 15 bis 17 Zahr« alter, zu nächst noch unbekannter junger Mann ertrank beim Durchschwim men dcr Mulde in der Näh« von Klosterbusch. Fast zur selben Zeik ertrank in Flur Altenhof beim Baden der landwirtschaftliche Ar beiter Ludwig Aigner aus Altenhof, der des Schwimmens unkun dig war. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Hilfe wär in beiden Fällen nicht in der Nähe, da die beiden Verunglück ten allein in der freien Mulde ins Wasser gingen. Geyer. Beim unbeaufsichtigten Spielen am Bahnübergang wurde ein 2 jähriges Kind von einer Lokomotive ersaßt und jo schwer verletzt, daß cs sofort in das Annaberger Bczirkskranken- haus gebracht werden mußte. Obepwiesenktzal- In den Gebirgen hat der Witterungs umschlag vielfach zu Frost geführt. Auf dem Fichtelberg trat in vergangener Nacht bei Nullgrad leichter Schneefall ein. Crimmitschau. Nach Mitteilungen der Polizei mußte in - letzter Zeil gegen «ine Anzahl Einwohner skrafrechttich eingeschrit- t«n werden, weil sie sich mehr Erwerbslosen- oder Wohlfahrtsunter- stützungen verschafft hatten, als ihnen nach den gesetzlichen Bestim mungen zustand. Den Bogel in dieser Hinsicht halte «in 22 jäh riger Gärtner abgeschossen. Obgleich sein uneheliches Kind schont längst auswärts verstorben war, hat er für dieses Kind weiter di« Kinderbeihilfe beantragt und auch erhalten. ksuerback. Die beiden Gemeinden Sachsenberg und Geor genthal werden laut Beschluß des Bezirksausschusses zu einer , neuen Gemeinde zusammengelegt, die den Namen Aschberg führen soll. Die Zahl der Gemeindeverordncten beträgt 10. An der Spitze der neuen Gemeinde soll ein berufsmäßiger Bürgermeister stehen. Planen. Auf einem Fußballplatz stießen am Sonntag zwei Spieler beim Fußballspiel derart zusammen, daß sie beide be deutende Verletzungen erlitten haben (der eine trug eine Ge hirnerschütterung davon), so daß sie vom Platze weggetragen werden mußten. Die ungarische Ernte schwer gefährdet. Die Trockenheit in Ungarn dauert an. Wie der Direktor der landwirtschaft lichen Landeskammer sagte, hat die Dürre bereits großen Schaden angerichtet. Der Direktor des Landesackerbauver eins, Dr Mutschenbacher, erklärte, der Weizen in den tie fer gelegenen Gegenden sei noch widerstandsfähig. Der Roggen dagegen sei vielfach schon abgemäht und werde als Zrünfutter verwendet. Der Verlust an Roggen betrage be reits 50 o. H. Trotzdem werde Ungarn selbst bei schlechter Ernte keinen Mangel an Getreide leiden. Von dcr Flut überrascht. Drei junge Leute, die bei Ebbe in der Nähe des berühmten Mont Saint Michel zum Fischfang ausgezogen waren, sind, nach einer Meldung aus Paris von dcr Flut überrascht worden und ertrunken. Alle Nachforschungen nach den Leichen sind bisher ergebnis los geblieben. Wetter für morgen: Zunehmende Bewölkung. Auffrischende Winde aus Süd west. Strichweise Regen. Anhaltend kühl, besonders in der Nacht.