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Ar. 242 Dienstag, am 16. Oktober 1934 100. Jahrgang OntWs md SWA» Der Streik in der Erde dimmel dann wieder Heller, aber ein rechter Zahl er kam nicht zustande. Viele Buden waren überhaupt I den anderen fanden sich nur ab und zu Käufer ein. s >11 auf etwa 2 Grad Wärme. Zugleich fehle erneut lebhafter Schnee fall ein, der viele Stunden anhielt, aber nur im Kammgebiet fest- Vor äsr LewäLZuvZ äss Ltreiks im LüiMreLener LsrZ^erksrevisr? Budapest, 16. Oktober. Wie aus Fünfkirchen gemeldet wird, haben gm Montag zwischen Regierungsvertretern, Ver tretern der streikenden Bergarbeiter sowie Vertretern der Berg- werksdirektion Verhandlungen über eine Beilegung des Streiks stattgefunden. Die Verhandlungen haben zu einer Einigung geführt. Für den Fall, daß die Bergarbeiter die Arbeit wieder ausnehmen, ist ihnen eine „Herbsthilfe" in Höhe von 57300 Pengö zugesichert worden. Eine „Winterhilfe" in gleicher Höhe soll folgen. Bon Vergeltungsmaßnahmen will man nach Möglichkeit absehen. Man nimmt an, daß der Streik noch im Laufe der Nacht zum Dienstag beigelegt wird. Aelteste Zeitung des Bezirks Mefel Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauplmannschaft, del Stadlra» und de» Finanzamt» Dippoldiswalde Liv jLxLviseLer VorseklLA sur Lösvvx äsr ostLsiLtisedsv Lrs.xs Ein neuer Pufferstaat? Tschangtschun,l5. Oktober. Mehrere japanische Blätter bringen Auszüge aus einem Artikel eines japanischen Nach richtenbüros Über die politische Lage im fernen Osten, In dem Artikel wird erklärt, daß die politische Lage im fernen Osten Sowjetrußland,, Japan, China und Mandschu- kuo verpflichte, besonders darauf zu achten, daß der Frieden gen davon. ! vugau, 15, Okt. In einer hiesigen Spinnerei geriet eine Arbeiterin beim Puhen einer Spülmaschine mit dem Arm in« Getriebe. Der bedauernswerten wurde der Arm an meh reren Stellen bis aus den Knochen durchschnitten. unter keinen Umständen gestört werde. Japan sei besonders besorgt und damit beschäftigt, ein Mittel zu finden, um einen militärischen Zusammenstoß im femen Osten zu vermeiden und schlage vor, einen Pufferstaat zwischen Mandschukuo und der Sowjetunion zu schaffen. Dieser Pufferstaat soll aus einem >lyau» Gebiet bestehen, in dem sich keilte tnüitärischen Formationen Plauen. Auf der Staatsstraße Plauen—Hof kam In der irgendwelcher Nationalität aufhalten dürften. Dieser neue — "... ... c«.— Pufferstaat soll die Möglichkeit geben, Grenzstreitigkeiten und andere Zwischenfälle zu vermeiden. Japan würde eine direkte Stühe dieses Pufferstaates sein Md darauf achten, daß keine Macht durch ein militärisches Vorgehen das Interesse des Pufferstaates verletze. zustellen war. Mühlau. Der Sturm, der sich am Sonntagabend zu vrkan- arkiaen Stößen verstärkte und eine Frau umwarf, riß auch den 25 Meter hohen Doppelstamm der am SchützenhauS stehenden Linde herab. Der Stamm begrub einen Leitungsmast unter sich und legte sich auf den gegenüberliegenden Holzschuppen LesSchön- feldschen Hauses, Licht- und Fernsprechleitunäen mit sich reißend. Für eine Zeitlang war der halbe Ort ohne Licht und Fernsprech verbindung. Die Feuerwehr von Mühlau und freiwillige Helfer schafften in zweistündiger Arbeit das Hindernis beiseite. Zwickau. Bor dem Zwickauer Landgericht hatte sich der 40- sährige Zwickauer Einwohner H. zu verantworten, der einen Lln- steigediebstahl verübt und außerdem auf offener Straße einen Raubüberfall auf zwei Radfahrerinnen ausgeführt hatte. Bel beiden Straftaten erbeutete er insgesamt nur 11 M. und ein paar Stiefel. Da H. bereits mit 10 Jahren Zuchthaus vorbestraft ist und immer wieder rückfällig wird, beschloß das Gericht die Aus werfung einer exemplarischen Strafe. H. wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Welter für morgen Teils wolkig, teils aufhelternd, aber strichweise noch Nieder schläge. Nach West drehende, mäßig starke Winde. Nachts auch Im Flachland« stellenweise leichter Frost; am Tage etwas milder. — Im oberen Erzgebirge trat in letzter Nacht Schneefall ein. Der Fichtelberg meldet 4 Zentimeter Schnee bei 2 Grad Kälte. Nähe von Pirk der Wagen des Geschäftsführers Ludwig von hier Infolge der Glätte Ins Schleudern, streifte zwei Slraßenbäume und stürzte über eine 3 Meter hohe Böschung hinab. Alle 4 Jn- safsen wurden aus dem Wagen geschleudert. Der 11 jährige Sohn Ludwigs erlag nach 10 Minuten seinen schweren Verletzungen, -er S jährig« Sohn liegt mit einem schweren Schädelbruch hoff nungslos im Krankenhaus. L. selbst hat Rippenbrache erlitten. Ein mitfahrender Gartenbarttechniker kam mit leichten Verletzun- Bezugsprels: Für einen Monat 2— RM. ? M't Zukragen; einzelne Nr. 10 Rpfa. 5 Temelnde-Verbanos-Glrokonko Nr. 3 - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr 403 - Postscheckkonto Dresden 12548 - ,» „„„ „I Der Artikel wird in mandschurischen und japanischen po litischen Kreisen stark beachtet. Seine Veröffentlichung wird mit der Reise des japanischen Sonderbotschafters Joshida nach. Moskau in Perbindung gebracht. l üemsiväenLdlsL iv NorneZsv ZZ Starkes Anwachsen der Arbeiterpartei Oslo, 15. Oktober. Im ganzen Lande fanden am gestrigen Sonntag die Gemeindewahlen statt. Bereits die ersten Ergebnisse zeigen ein beträchtliches Anwachsen Ler Arbeiterpartei, . , Anzeigenpreis: Dle 40 Millimeter breite 5 Milllmeterzelle 0 Rpfa.; im Tertteil dir VS - Millimeter breite Mtllimeterzelle 18 Rpfg. : Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. - Schmiedeberg. Die Prüfung unserer Freiwilligen Feuerwehr wird am kommenden Sonntag, 21. Oktober, vormittags um 10 Uhr staltflnden. Höckendorf. Trotz der kalten Nächte blühte vor einiger Zeit hier im Oberdorf ein Apfelbaum das zweite Mal in diesem Jahre. Die nasse rauhe Witterung der letzten Tage wird die Blütenpracht allerdings bald verschwinden lassen. Höckendorf- Die Zählung der Obstbäume ergab in unserer Gemeinde: 2405Apfelbäume, 554 Birnenbäume, 557Pflaumen- und Zwetschgenbäume, ferner einige Mirabellen-, Reineclauden-, Pfirsisch- und Wallnußbäume. Bei einem Dserchschnittsertrag von 50 kg pro Apfelbaum ist eine Gesamternte von 120000 kg zu verzeichnen. Bei den Birnen ist der Durchschnitt auf 25 kg pro Baum ermittelt worden, so daß die Birnenernte rund 14000 kg beträgt. Pflaumen wurden ca. 12 000 kg ge- erntet. Insgesamt ist die Obsternte als außerordentlich gut zu bezeichnen. KöcKen-opf. Der bisherige Ortsgruppenamtsletter der NS-Bolkswohlsahrt Pg. Hans Naumann hat aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt. Ortsgruppenleiter Kirchner hat daraufhin dieses Amt Pg. Bürgermeister Theß übertragen, der sich zur Annahme bereit erklärte. KAcltrndoi'k. Aufgeboten wurden der Arbeiter Fritz Georg Geneuß aus Kötzschenbroda mit der Fabrikarbeiterin Gertrud Dora Johna von hier. Iolmsbocß. Recht winterlich macht« sich das Wetter am Montag, waren doch die austretenden Regenschauer oft mals mit ziemlich heftigen Schneeflogen begleitet, doch wurde der Schnee immer rasch zu Wasser. Johnsbach. Zum zweiten Male stellte sich das Musikkorps her Dresdner Schutzpolizei unter der bewährten Leitung von Mu- sikleiter Hiller der hiesigen Ortsgruppe Ler NSV. zu einem Kon zert zum Besten Ler Winterhilfe am Sonntag abend zur Verfü gung. Das stürmisch«, mit Regengüssen deckeltet« Herbstwetter erweckte wohl im voraus nicht die besten Aussichten auf einen gu ten Besuch, obgleich der Ruf der Kapelle durch ihr letztes Konzert in Falkenhain und in der weiteren Umgebung der denkbar beste war, doch konnte die OG.-Leitung trotzdem noch vollauf zufrieden sein. Reichen Beifall erntete die schneidige Kapelle und Ihr Lei ter und veranlaßte sie zu einigen Zugaben. Während der Vor- tragspause entbot Bürgermeister Börner Im Namen der Orts gruppe der NSV. als auch Im Namen der Gemeinde den Will- kommensgruß und gleichzeitig Dank für das zahlreiche Erscheinen trotz des unfreundlichen Wetters. Sein besonderer Willkommen- grutz und Dank aber galt der Kapelle und ihrem Leiter für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen, abermals sich in uneigen nütziger Weise dem Winterhilsswerk zur Verfügung zu stellen. TroKem ein großer Teil Arbeitsloser etwas Arbeit gefunden habe, seien immer noch viele, die aut Unterstützung angewiesen sind, und denen zu helfen, sei Aufgabe des Winterhilfswerkes, wozu ein jeder, der noch regelmäßig seinen Verdienst habe, mlt- helfen müsse und froh sein soll, daß es uns nicht so ergehe, wie In einigen Nachbarstaaten, wo noch dieverworrenenZusiände, z. mit Blutvergießen, bestehen, und auch noch kein Winkerhilfswerk, wie es vom Führer Adolf Hitler ins Leben gerufen sei, bestehe. Dem Konzert schloß sich Deutscher Tanz an. Glashütte. Der Uhrmacher Richard Grießbach beabsicht gt mit seinen Söhnen in der Nähe seines Gartengrundstückes im Prießnitztal einen Neubau In Auflrag zu geben. Die Vorarbei ten hierzu begannen dieser Tage. , , , . Altenberg, 15. Oktober. Heute morgen gegen 8 Uhr hat es am Kamme des Osterzg«birges bei etwa 4 Grad Wärme 3 Stun den lang außerordentlich heftig geschneit, so daß eine zu summen- häng«nds Schneedecke im ganzen Kammgebiet von Altenberg dis Schellerhau und Rehefeld in einer Höhe von etwa 5 Zentimeter lag. Einzelne Schneereste hielten sich trotz Wärmegrade den gan zen Tag über. Am Spätnachmittag fiel dann das Thermometer m » ^pp°^^"'^de. Dem vollkommen verregneten Jahr- Amreihte sich ein nicht viel besserer Montag an. A . Mete es noch doch gegen 10 Uhr schlossen sich die Schleusen. Wer aber gehofft hatte, daß das nasse Wetter se>, hakte sich gründlich geirrt. Bald nach 2 Uhr ver- sinjterte sich der Himmel wieder stark und heftiges Graupelwetter brach herein. Hielt es auch nicht lange an, so halte es doch man chen auf dem Wege zum Jahrmarkt umkehren lassen und manche Fieranten packten auch ihre Waren wieder ein. Vor allem hakte das Graupelwetter aber auch einen Temperatursturz im Gefolge, oas Thermometer sank um mehrere Grad, und dadurch wurde der Aufenthalt auf dem Marktplatze noch unfreundlicher. Zwar wurde der Himmel dann wieder Heller, aber ein rechter Jc Marktsverkehr kam nicht zustande. Viele Buden waren überho unbesetzt, an „„„ Am besten schnitten noch immer wieder die Fischel-, Pfeffer kuchen- und Würstelbuden-Jnhaber ab. Das Karussell wurde am Nachmittag von Kindern aut besucht, die Luftschaukel machte aber nur leidliche Geschäfte. In den heimischen Geschäften war der Umsatz auch nur leidlich zu nennen. Die Landkundschaft war eben doch zum größten Teile ausgeblieben. Alles In allem: das Jahr marktsgeschäft war diesmal recht unerfreulich und darübet kann es an anderen Orten, wo Jahrmarkt war, in Wilsdruff, Frankenberg, nicht anders war. — Am heutigen Dienstag, wo die Budenstadt wieder abgebrochen wird, hak sich das Wetter noch um nichts gebessert. Es regnet zeitweise weiter, nur der Wind hat etwas nachgelassen. Das Thermometer zeigt nur noch 7 Grad an. innerhalb einer chÄben Stunde den Streik einzustellen und! ihre Antwort zu'sieben. Die Grubenarbeiter lehnten jedoch zunächst diesen Vorschlag ab und schritten dazu, den Ein gang der Grube gü> verbarrikadieren. Nach einiger Zeit erklärten sich die Arbeiter schließlich doch bereit, einen Ver treter des Ministerpräsidenten zu empfangen, dem sie mit teilten, es handele sich um einen Wirtschaftskrieg. 48 Arbeiter schwer erkrankt Bis Montagabend ist eine Aenderung der Lage im Fünfkirchener Grubenarbeiterstreik nicht pmgetreten. Die Streikenden haben dle Vertrauensleute, die zu ihnen ip derr Schacht hinäbgesandt wurden, nicht wieder ausfahren lasten. Dle Säugpumpen, die auf dringendes Ersuchen für kurze Zeit in Gang gesetzt wurden, sind von den Arbeitern wieder zum Stillstand gebracht worden. Der Grubenarzt, der sich zu deu achkundvierzig im Tho- manschaft befindlichen schwerkranken Arbeitern begeben wollte, wurde von den Arbeitern daran gehindert, in die Grube einzufahren. Der Zustand der erkrankten Bergarbei ter wird al» außerordentlich ernst beurlelll, jedoch lehnen die kranken Arbeiter es ab, den Hungerstreik aukugeben. Die Regierung hasst jedoch, daß der Streik la absehbarer Zeit beigelegt wird. LöLLstLMS komes-rss LM LouvLdsnä Paris, 15. Oktober. Am Montag nachmittag fanü im Elyse« ! unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik, Lebrun, der am Abend Paris verlassen hat, um sich nach Belara- zu begeben, ein Ministerrat statt. Der Präsident Ler Republik gedachte zu Be ginn der Sitzung Poincar^s. Die staatliche Trauerfeier für Potncare wird am Sonnabend in der Notre-Dames-Kirch« und im Pantheon staktflnd«n. Die Beerdigung erfolgt gemäß dem letzten Wunsch LeS Verstorbenen in Ler Familiengruft in Nubä- court im Mosrldeparlement. Budapest, 16. Oktober. Der Kohlenarbeiterstreik in Zunfkirchen hat sich trotz aller Vermittlungsversuche noch verschärft. Seit 72 Stunden verweigern S50 Arbeiter 500 Meter unter Tage die Nahrungsaufnahme. Am Sonntag wurden ihnen Lebensmittel zugeführt. Die Lebensmittel kisten wurden aber von den Streikenden ungeöffnet zurück- gesandk. Auch das Eingreifen der Regierung zur Beilegung des Ausstandes blleb bisher erfolglos. Die Führer der Ar- ' beilergewexkichafken, die sich in den Schacht begaben, stellten ! W Arbeiter infolge des Hungerstreiks völlig er- , find, jedoch an der Wellerführung des Hungerstreiks 'festhalken, Man befürchtet, daß vom Streik weitere 3500 Arbeiter der christlich-sozialen Gewerkschaft erfaßt werden. Bedrohliche Lage in Fiiustirchen Der Hungerstreik der Bergarbeiter in Fünfkirchen nlmmi immer bedrohlichere Formen an. Auf Weisung der Wienei Geueraldirektion der Donau-Dampsschlsfahrtsgefellschaft, dei die Grube gehört, ist die Arbeit im gesamten Bevgwerksgebiei tillgetegt worden, so daß zur Zeit 4800 Arbeiter ohne Be chäftigung sind. Von den streikenden Arbeitern befände» ich am Montagnachmittag 1000 bereits 100 Stunden untei Tage. Verhandlungen mit den streikenden Arbeitern sind bisher ohne Erfolg geblieben. Vie Lage ist zweifellos außer ordentlich ernst, da infolge der Einstellung der Saugpump« und der Luftvenkilatoren Explosionsgefahr besteht. Selt de» Einstellung der Pumpen steigt das Wasser fortgesetzt. Di« Streikenden sollen in völlig erschöpftem Zustande in Grup pen von zehn bis zwanzig in einer Tiefe von 500 Mete» liegen. Sie sollen kaum noch sprechen können. Zahlreich« Arbeiter sollen Nervenschocks erlitten haben. Man befürch tet, daß bei einer weiteren Fortdauer des Hungerstreiks Heu Arvettern innerhalb 48 Ständen dle Gefahr des Ertrinken« droht. Ministerpräsident Gömbös hat persönlich eingegriffen und einen Sekretär entsandt, der den streikenden Arbeitern einen Vorschlag des Ministerpräsidenten und des Handels ministers überbrachte, wonach die Verhandlungen zur Re gelung der Lohnfrage sofort ausgenommen werden sollen, iedoch unter der Bedingung, daß die Arbeiter unverzüglich den Schacht verlassen. Die Bergleute wurden aufgefordert. eHeritzZeilung Tageszeitung uns Anzeiger für Dippvlöiswalöe, Schmiedeberg u. U.