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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u.U. - Bezogsprels: Für einen Monat 2-—NM. mit Anträgen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gem-lnde-Verbands-Glrokonto Nr. 3 :: - isernsprecher: Amt Dippold Iswal-e Nr. 403 I Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaft, des Stadlral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde i Anzeigenpreis: Die 4« Millimeter dritte Mlllimelerzeil, S Npfä.; im TrrtteU die SS Millimeter brette Mlllmrterzeil« 18 7 Anzeigenschluß 1» Uhr vorm. Nr. 192 Sonnabend, am 18. August 1934 100. Jahrgang -ertliches mil SWsches Dippoldiswalde. Das ganze deutsche Volk lauschte gestern abend andächtig und begeistert den packenden Worten seines Führers. Wie überall im Reiche, sei es im Norden oder Süden oder im deutschen Osten oder Westen lag auch bei uns Festtags- stimmung über Stadt und Land. Aus allen Häusern, von allen Türmen wehten seit den Morgenstunden die Fahnen als Treue bekenntnis zum Führer. Bei Einbruch der Dunkelheit eilten die Männer der braunen Armee Hitlers zu ihren Stellplätzen, zogen die übrigen Volksgenossen in dichten Scharen nach der Aue. Auf dem Platze vor der Kreisleitung schlugen aus einem Feuerbecken auf hohem Pylone die Flammen. Um dieses nahmen im offenen Viereck SA <die SS hatte den Absperrdienst übernommen), Amtswalter, Motorsturm, Flieger, NSKK, Kriegerverein usw. Ausstellung. 3n drei Säulen waren sie Fackeln tragend nach dem Platze gezogen. Auf dem Balkon vor dem Geschäftszimmer des Krcisleiters war der Lautsprecher ausgestellt; durch Scheinwerfer wurde der ganze Gebäudeteil erleuchtet. Unter den Bäumen der Aue waren an 15t) Stühle sür Kriegsbeschädigte und Frauen und ältere Personen aufgestellt. Unter Trommelwirbeln wurde ein Vorspruch gesprochen, wurden in ihm Arbeiter und Gelehrte, Bauern und Handwerker, Mann und Frau, nochmals an ihre Pflicht erinnert, zur Wahl zu gehen und dem Führer die Stimme zu geben, dann folgte die Ueberkragung der Rede. Die Menge wurde durch die Worte des Führers und die stürmischen Beifalls kundgebungen mit fortgerissen. Als im Rundfunk das Deutsch land- und das Horst-Wessel-Lied erklangen, da sangen alle es mit erhobenem Arme mit. Ein dreifaches Sieg-Heil brauste noch über den Platz, woraus die Formationen geschlossen abmarschierten. Noch lange aber sah man Gruppen beisammenstehen, die die ge waltige Rede besprachen. Während der Rede waren die Straßen menschenleer. Vielfach wurde auch am heimischen Apparat die Rede abgehörk. Wer keinen eigenen Apparat besaß, hörte an dem des Nachbars mit; auch das ist Volksgemeinschaft. — Nun naht der Wahltag. Jeder tue seine Pflicht, gehe rechtzeitig zur Wahl un- gebe ein freudiges „Ja". Dippoldiswalde. Der Dachdeckermeister Bormann aus Banne witz kam gestern kurz vor 12 Uhr in lebhafter Fahrt auf der Freiberger Staatsstraße -von Reichstädt her gefahren. Auf der Höhe geriet er mit seinem Motorrads in der Kurve an einen linksscits der Straße stehenden Apfelbaum. Durch den Anprall erlitt er einen Bruch des linken Unterarms und einen Bluterguß am linken Oberschenkel. Nachdem ihm Sanitätsrat Dr. Voigt erste Hilse geleistet hatte, wurde er mit dem Sanitäts-Kraftfahr zeug der Sanitäts-Kolonne dem Krankenhause Freital Angeführt. — Gestern früh gegen '/-8 Uhr fuhr auf der Altenberger Staatsstraße in der Nahe des Pinderschen Gutes ein Radfahrer ein 8 Jahre altes Schulmädchen an. Das Kind wurde zu Boden geschleudert und trug Kopfwunden und ein rechtsseitige Quetschung des Brustkorbes davon. — In vergangener Nacht wurden aus einem Schrebergarten an der Bergstraße einem dortigen Garteninhaber 10 Pfund Pflaumen vom Baume herab gestohlen. Dippoldiswalde. Heule früh durchfuhren unsere Stadt 8 Post- > autobusse, vollbesetzt von dem gesamten Personal der Firma Carl s-j Schneider, Sihmvbelindustrie, Oelsa. Die Wagen trugen alle K große Schilder „Betriebsgemeinschaft und „Kraft durch Freude" M der Fitma Carl Schneider." Am Freiberger Platz hielt die M Wagenreihe an, um die hier und In Reichstädt wohnenden Arbeiter der Firma aufzunehmen. Der beliebte Chef bemühte ' >, sich selbst, daß all« Unterkunft fanden. Auf allen Gesichtern der »rund 300 Perspnen spiegelte sich Helle Freude und neue Arbeits lust und -Kraft wird sicher durch diese gemeinsame Fahrt ge- wonnen werden. Von hier ging es nach Frauenstein, wo eine Stadt vorgenommen werden soll. Nach einem MPicknick wollte man nach Neuhausen und zum Schwartenberg Mzum gemeinsamen Mittagessen. Die Fahrt wird durch eine ge- /Ameinsame Ferienkafse und durch pekunäreS Entgegenkommen des MLHrfs bestrttten. We Männer trugen die kleidsamen Arbeits- -D sront-Anzüge un- -Mühen. A Dippoldiswalde. Die „Nr-Ni".Lichtspiele warten in 'M der dieswöchentlichen Spielfolge mit einem besonder» reich- Mhaltigen und amüsanten Programm auf. Der Hauptfilm W „Glück im Schloß" ist ein Lustspiel nach dem bekannten Theaterstück „Daler sein dagegen sehr«. Di« humoristisch- sentimentale Geschichte de» alternden Junggesellen, der seine in aller Welt verstreuten Kinder um sich versammelt, ist eben- so reich an derben Einfällen wie an zarten reizvollen Liebes- «pisoden. Der heitere Stoff reizt nicht nur zum Hemmung«- losen Lachen, sondern hinterläßt beim Beschauer auch einen kleinen Rest besinnlicher Nachdenklichkeit.... — Dor Beginn der Wochenschau werden noch einmal Ausschnitte von den bedeutsamsten Kundgebungen und Reden des Führers der verflossenen anderthalb Jahre dem Beschauer in» Gedächtnis zmückgerufen, beginnend beim Staatsakt in Potsdam, endi gend mit dier feierlichen Beisetzung unseres unvergeßlichen Generalfeldmarschall, und Reichspräsidenten von Hindenburg in Tannenberg. Die Wochenschau selbst bringt Aufnahmen vom Reichsminister Heß anläßlich seiner großen Rede in Königsberg, vom größten Naturdenkmal in Amerika, von einer gewaltigen Truppenschau im neuen fernöstlichen Mand- ^chukuo, von den Unruhen in Amsterdam, von sportlichen Ereignissen der 2n- und Auslandes und zuletzt noch vom Be- König» von Siam in Neudeck. Beim Schauen dieser letzten Bilder von Neudeck mit Hindenburg ist es bald un- laßbar, Laß unser ehrwürdiger Reichspräsident nicht mehr Der Führer 'in Hamburg (Die große Rede des Führers befindet sich in ^derZl. Beilage.) Wetter für morgen Fortdauer des bestehenden Witterungs-Charakter». . MnWMt iW Hamburg Die Sanieftadt im Zeichen des Führerbeluchs Hamburg, 18. August. Die Nachricht, daß der Führer der Freien und Hanse- sladt Hamburg einen offiziellen Besuch abstatten und von hier, dem Ausfalltor Deutschlands zur ganzen Welt, feine große Rede an das deutsche Volk halten werde, hatte bei der Bevölkerung ein gewaltiges und freudiges Echo gefun den. Tausende fleißiger Hände waren bemüht, dem Stadt bilde einen feierlichen und würdigen Nahmen zu geben. Fah nenmasten wurden aufgestellt, Girlanden gespannt, Trans parente gezogen, frisches Grün an Türen und Fenster an gebracht. Die ganze Stadt war ein einziges Flaggenmeer. Ein besonders festliches Bild aber bildete der Hafen, den der Führer auf einer Rundfahrt besuchen sollte. Ueber Nacht hatte das Linienschiff „Schleswig-Holstein" an den St. Pauli-Landesbrücken festgemacht. Alle vor Anker lie genden Schiffe bis zu dem kleinsten Fahrzeug prankten in Flaggenschmuck./ Am Bahnhof herrschte schon in den frühen Morgenstunden Hochbetrieb. Die Züge brachten immer neue Massen von nah und f§rn, die den Führer sehen wollten und Stunden vor seiner Ankunft säumten große Menschen mengen die Straßen, die er passieren sollte. Die Wim» in LWsdiMel Als gegen 13.15 Uhr das Flugzeug des Führers di« „D 2600" über Hamburg auftauchte, da machte sich die Spannung, in der sich das ganze Volk befand, in brausenden Heil-Rufen Luft. In weiter Schleife senkte sich die Ma schine auf dem festlich geschmückten Flughafen Fuhlbüttel, auf dem sich Zehntausende eingefunden hatten. Nach glatter Landung entstieg der Führer zusammen mit Dr. Goebbels dem Flugzeug, begrüßt von Reichsstatthalter Kaufmann, den Spitzen der Reichswehr, der Reichsmarine und den Partei- organlionen. Unter den Klängen des Deutschland-Liedes, des Horst-Wessel-Liedes und des Präsentiermasches der Reichsmarine schritt der Führer dann die Fronten der Ehren formationen aller Verbände ab und begab sich, von den Zehntausenden begeistert umjubelt, durch das Flughafen gebäude nach dem Platz vor dem Flughafen, von wo aus er die Fahrt zur Stadt antrat. Auf dem ganzen Wege wurde er überall mit riesigem Jubel begrüßt, Neben dem Sieg- Heil auf den Führer erklang immer wieder brausend und unter den Lebenden weilen soll. — Ein herrlicher Natur- und Kulturfilm „Menschen imAIIgäu" bringt prächtige Auf nahmen der Alpen und Ausschnitte aus dem Leben dieses Bergvolkes, das heute noch an seinen alten Sitten und Ge bräuchen festhält, wie vor Jahrhunderten. - Dippoldiswalde. Aus dem Hilfswerk der NSB Dippoldis walde „Muttter und Kind" wurden für den Kreis Dippol diswalde 2000 RM. zur Verfügung gestellt. Die Verteilung nahm Kreisleiter Pg. Delang persönlich vor und beschenkte damit 154 hilfsbedürftige, kinderreiche Familien aus 50 Ge meinden. Sie erhielten Gutscheine über Bettwäsche, Hemden tuch, Cchuhwerk, Kleidungsstücke und Lebensmittel. Auf ihren Gesichtem konnte man die Freude erkennen, die das uner- hosste Geschenk bei ihnen'auslöste. Durch die Art, wie Pg. Delang die Gutscheine überreichte, hatte kein Volksgenosse das Gefühl, ein Almosen zu empfangen, sondern feder empfand, daß ihm im Rahmen der wahren Volksgemeinschaft gehblfen werden sollte. , Obercarsdorf. Zwei Unfälle trugen sich kurz nacheinander gestern In den späteren Nachmittagsstunden auf der Staatsstraße etwa in Höhe der Klarwermühle zu. Lin in Saoisdort auf Urlaub wellender Bautzener Beamter, der mit seinem Fayrraoe fuhr, hielt sich an einem zweispännigen Pferdegeschirr an und unter hielt sich mit dem Geschirrfahrer. Als der Führer eines folgenden Personenkraftwagens Hupenzeichen gab, ließ der Radfahrer los, offenbar um sich hinter das Geschirr zu begeben, verlor dabei aber die Gewalt über sein Rad, fuhr rechtwinkestg über die Straße und in das überholende Kraftfahrzeug hinein. Der Kraft wagen bog ebenfalls nach links aus und geriet in den Graben, wurde aber nur gering beschädigt. Der Radfahrer erlitt einen linksseitigen Oberlchenkelbruch, Hautabschürfungen im Gesicht und Verletzungen an der rechten Hand. Dr. Germar—Schmiedeberg leistete ibm erste Hilfe. — Der zweite Unfall betraf einen Dresd ner Kraftwaaenführer durch eigene Schuld. Einem BWngwogen der ReisewHer Brauerei, der in Richtung Schmiedeberg fuhr und einen Radfahrer Überholen mußte, .kam el^ MNonenhrqft- wagen entgegen. Al« sich beide Kramah»Dtzi»°WHMM^'HM befanden, versuchte ein Dresdner Antomobilschiosser mit seinem Kraftwagen zwischen beiden hindurch«fahren und streifte dabei den Büssingwagen. Es rntttand an beiden Wagen Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt. Schmiedeberg. Eine in Kipsdorf zur Kur weisende Kranken schwester hat aus noch nicht geklärter Ursache, wahrscheinlich infolge Schwermut, im hiesigen Forstrevier.(Lange Grund) durch Erhängen den Tod gesucht. . Dresden. Durch Zeiiungsinserat hatte vor 14 Tagen ein angeblicher Arzt junge Mädchen al, Sprechstundenhllfen ge sucht. Die Bewerberinnen suchte er entweder in ihrer Wohnung auf oder bestellte sie nach der Neustadt, wo er vorübergehend ein Zimmer gemietet hatte. Um sich von dem Gesundheitszu stand seiner zukünftigen Gehilfinnen überzeugen zu können, ließ er die Mädchen ausziehen und untersuchte sie. Sofern er sie al» geeignet befand, versprach er ihnen Anstellung bei ihm oder seinem Bruder, der in einer kleinen Stadt des Erzge birges ebenfalls «ine Arztpraris haben sollte. Die Angaben des „Arztes", der sich Lüttke und Römmer nannte, haben sich als Schwindel hrrausgestellt. Er wurde von der Krimi nalpolizei ermittelt, festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt, Dresden. Am Donnerstag nachmittag traf -er SS-Gruppen führer, Erbprinz zu Waldeck un- Pyrmont, der neu ernannte In spekteur der SS, In DreS-en ein. Er wurde vom Führer des SS-OberabschnittS Mitte, Gruppenführer Freiberrn v. Eberstein, am Bahnhof adgeholt. Gruppenführer zu Waldeck besuchte noch am gleichen Tage die Diensträume des SS-Abschnitts Mitte, des SS-Abschnitts kl sowie die der 46. SS-Standarte. Am Freitag besichtigte er die in Dresden liegenden Formationen der Schutz staffel. Voraussichtlich wird Gruppenführer Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont noch am Sonnabend In Dresden bleiben, um den offiziellen Regierungsstellen Besuche zu machen. Ehemnlh. In seiner Wohnung in der Zwickauer Straße wurde ein 38 Jahre alter Kaufmann tot aufgefunden. Die ärztlichtn Feststellungen ergaben, daß dem Mann beim Er brechen Speisereste in die Luftröhre geraten sind, wodurch er erstickte. . ' millionenfach das „Ja", das begeisterte „Ja" der Hamburger, das begeisterte „Ja" des deutschen Volkes. Wer das sehen und miterleben durfte, dem ist nicht bange um das deutsche Volk und seinen Führer. Kurz vor 2 Uhr läuten die Glocken aller Kirchen. Eine Fliegerstaffel kreuzt über der Innenstadt. Mit einem Male kommt Bewegung in die Massen: die Arme fliegen hoch,; Heil-Rufe dringen näher und näher; mit einem Orkan der! Begeisterung wird der Führer, der im ersten Wagen steht, empfangen. Tausendfältig bricht sich an den Häuserwänden das Echo -er Heil-Rufe. Mit erhobener Rechten dankt der Führer, dessen Wagen in langsamer Fahrt durch die Möncke- berger Straße auf den Rathausplatz fährt. Auch Dr. Goeb bels, der im zweiten Wagen folgt, wird mit stürmischen Heil- Rufen empfangen. Kaum ist der Wagen des Führers auf dem Rathaus-Vorplatz angekommen, strömen die Massen aus der Durchfahrtstraße auf den Adolf-Hitler-Platz und immer wieder klingen die Heil-Rufe auf. Die Ausländer, die an den Straßen stehen und Zeugen dieses unerhörten Einzuges des Führers in die Stadt Ham burg wurden, sind gesangengenommen von dem Bild, sind angesteckt von der Stimmung, und fast von selbst strecken auch sie den Arm und grüßen. Neben den Hakenkreuzfahnen und der Flagge Schwarz-Weiß-Rot wehen von den Häusern auch Fahnen fremder Nationen, dem Führer zum Gruß. Schwedische und norwegische Fahnen sieht man an einzelnen Häusern, da sieht man sogar den Union Jack und das Ster nenbanner. i Empfang Im Rathaus Der Führer un- Reichskanzler wurde im Amtszimmer des Regierenden Bürgermeisters von -iesem willkommen geheißen. Ein geschichtlicher Augenblick für die alte Hanse stadt, als des neuen Reiches Führer seinen Namenszug in das Goldene Buch Hamburgs einzeichnet. Im Kaisersaal des Rathauses ließ sich sodann -er Füh rer -üe leitenden Männer der hamburgischen Geschicke, die Senatoren und Staatsräte, die Spitzen der Behörden, der Partei, der SA. und SS., den Doyen des Konsularkorps usw. oorstellen. Auch die Gauleiter der Nachbargaue Schles wig-Holstein und Ost-Hannover sowie der Letter der Aus landsorganisation, Gauleiter Bohle, waren anwesend. Auf di« Begrüßungsworte des Reichsstatthalters Kauf mann und des Regierenden Bürgermeisters Krogmann er widerte der Reichskanzler mit herzlichen Dankesworten: Er kenn« Hamburg seit vielen Jahren, wenn er als Kanzler