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Schwalben und Segler Die Schwalben sind da A?enn die Störche von ihrer Südfahrt ins Dorf zurückkehren und klappernd die Heimat begrüßen, jubelt die Jugend ihnen zu. wenn der Kuckuck durch seinen Namensruf aus der Kopfweide im Wiesengelände den Frühling kündet, freuen sich die Kinder, und sie zählen die Zahl seiner Rufe. Ruch die heimkehrenden Schwalben werden mit Begeisterung empfangen. Zuerst kommen die Rauchschwalben mit -er braunen kehle und dem tiefgegabel ten Schwänze, wenige Tage später treffen auch die Mehlschwalben ein. Überall im vorfe kleben an Balken noch die Nester vom Vorjahre. Alle sind verstaubt und von Spinnen besponnen. Sm Gesims der Häuser unter dem vachüberstand stehen die Nester der Mehlschwalben in dichter Reihe. Dort haben sich im Winter die Spatzen eingenistet, und manches Nest ist zerbrochen. vorerst denken die Schwalben noch nicht ans Brüten. Der Frühling ist stürmisch und kalt, die Nahrung ist knapp. Bald jagen die schnellen Flieger hoch in den Lüften, bald streichen sie niedrig über die Erde dahin und Haschen die Insekten. Tagtäglich kommen neue Schwalben an. Sie fußen auf dem First, und ihr drolliges Gezwitscher ertönt — ein lustiges Plaudern, von eigenartigem Geschnurre unterbrochen. Vie Tage werden wärmer. In der Frühlingssonne spielen die Mücken und summen die Fliegen; da geht's ans Bauen des Nestes. So manches Paar bessert den kunstvollen Bau vom Vorjahre und polstert ihn neu. Andere wiederum holen von den schlammigen Ufern des vorfteichs die Baustoffe, kneten sie im Schnabel, mischen sie wir alle kennen den äuhcrst anmutigen, schnel len und ausdauernden Flug der Rauch schwalbe, der sie bald in beträchtliche höhen, bald dicht über den Erdboden und Wasser spiegel führt und an Gebäuden durch ge schickte, elegante Wendungen unterbrochen wird, va die fliegende Insektenwelt beim herannahen von Regenwetter tiefere Luft schichten aufsucht, folgt auch die Schwalbe ihrer Beute nach; tiesfliegende Schwalben werden daher mit Recht als Ründer regnerischen Wet ters angesehen. Sein halbkugeliges, oben offe nes Nest weih der Vogel so kunstvoll an wänden anzubringen, das; es von oben her geschützt ist. Ruhend sitzen die Vögel gern zwitschernd auf Telefondrähten. — Zugvogel: Rpril - September, Oktober. Lockruf: „witt", „wiüewitt"; llngstrus: „dwilitt". Nutzen - Schaden 25:4. Länge 20 cm; Spannweite 52 cm. Li: weisz mit violettgrauen Schalen- unü braunen Gberslecken; Gröhe 20x14 mm. lln steilen, sandigen, hochaufragenden Flusz- usern, doch auch an Erdwällen, Hohlwegen und großen Lrügruben können wir gelegent lich kleine, tiefe Löcher bemerken, in die hin und wieder unscheinbare, graubraune, schwal benartige Vögelchen schlüpfen. Es sind die Nisthöhlen der Uferschwalbe, die sie manchmal zwei Meter tief in das Erdreich gräbt und hinten zur Aufnahme der Nester backofenartig erweitert. Ost sind durch die Tätigkeit der stets kolonienweije,an einzelnen Stellen zu Hunder ten und Tausenden brütenden Vögel die Ufer- wünde völlig durchlöchert. Der Flug der Ufer schwalbe ist weniger schön und gewandt als der andrer Schwalben; sie fliegen gern in kleinen Trupps über dem Wasserspiegel hin, um hier fliegende Insekten zu erhaschen. - Zugvogel: Mai-Kugust. Lockruf: „schärr", „zerr". Nutzen- Schaden 17:3. Länge lZ cm; Spannweite 26 cm. Li: rein weih; Gröhe 47x12 mm.