Frühlingswetter, da waren auch die Turmfalken wieder da. In dem Nieferhol; zwischen den Zeldern am Rande des wilden Moores nahmen sie Standquartier. Dort brütete das Pärchen Jahr für Jahr, und auch jetzt wieder wird es dort seinen Horst erneuern. Vas Männchen aber führt Tage hindurch einen erbitterten Nampf mit den übrigen Vögeln, die dort nisten wollen. Der kleine mutige Vogel mit den aschgrauen Flügeln vertreibt im mutigen Angriff den Eichelhäher, der in der Nähe des Horstbaumes schnarrt und knarrt. Ruch die Nrähe, die dort nisten will, mutz weichen. Sie streicht zum Moore und baut ihr Nest in einer krüppligen Erle. Endlich hat der Rüttelfalk die lästigen Nachbarn aus dem Westteile des Waldes vertrieben, ver Horst vom vorigen Jahre wird ausgebessert. Vas Pärchen tummelt sich im Lalzfluge, und bald ist das Gelege voll. Vas Weibchen brütet, und das Männchen bewacht und versorgt die Gattin. Wochen verstreichen. In dem Gelege regt sich das Leben, und endlich schlüpfen die Jungen. Fünf zarte vunen- bälle ruhen in der Nestmulde. Jetzt kommt für das Pärchen eine arbeitsreiche Zeit. Unablässig streichen sie von und zum Horst. Sie jagen auf den Feldern nach Nerb- und Nleintieren und atzen die vrut. Endlich sind die Jungen flügge. Sie folgen den Eltern zur Jagd auf Fel- und Heide. Anfangs sind sie ungeschickt im Jagen, wenn aber der Herbst kommt, dann machen es die Jungvögel den Alten gleich. Auch sie stehen rüttelnd über den Stoppelfeldern, schietzen jäh hinab, erdolchen die Maus und kröpfen sie am Feldrande. wenn aber der Winter kommt, streicht das Jungvolk zum Süden. Vie Altvögel bleiben im Lande, bis ihnen der Eismann die Nahrungsquellen verschließt. In diesem prächtigen Raubritter lernen wir den schnellsten deutschen Vogel kennen, der imstande ist, selbst den reihenden Flug des Mauerseglers zu überholen. Genauen Unter suchungen zufolge soll der Baumfalk im Stotz ost eine Geschwindigkeit bis zu 500 Stunden kilometer erreichen. Lr ist das verkleinerte Rbbild des prächtigen Wanderfalken. Für den Nestbau hat der Baumfalk wenig Verständnis; deshalb benutzt er zum horsten meist alte Krähennester. Sind die Jungen flügge, so werden sie nach Rrt der Schwalben im Fluge geatzt; später lassen die Riten die Beute auf die unter ihnen schwebenden Jungvögel herab fallen. Zugvogel: April - Oktober. Ruf: gell „gäth": im Balzspiel: „gick gick". Nutzen- Schaden 13:14. Länge 30-35 cm; Spannweite 80 cm. Li: gelbrot, hell- und dunkelrotbraun bespritzt; Größe 42x32 mm. Neben dem Bussard ist der Turmfalk unser nützlichster Tagraubvogel; seine Schonung wird daher durch besondere Schutzmahnahmen dem Forst- und Weidmann zur Pflicht gemacht. Ruf seiner Speisekarte stehen die gröhten Schädlinge unsrer Landwirtschaft. Nur sehr selten einmal wandert ein Vogel in den Magen des ost in Kuinengemäuer und sogar aus hohen Kirchtürmen mitten in der Groh- stadt brütenden Vogels, von dem etwa gleich- grohen Sperber ist der Turmfalk leicht an seinem Rüttelfluge zu unterscheiden, bei dem er, mit den Flügeln schlagend, oft minuten lang auf der Stelle stehen bleibt, um nach Beute zu spähen. — Zugvogel: Mär; — Sep tember, Oktober. Ruf: hell „kli kli kli"; sanft „kiddrich"; rauh „ki ki". Nutzen-Schaden 22:5. Länge 32-35 cm; Spannweite 70-75 cm. Li: weih, rötlich oder gelbgrau mit rot- oder lederbraunen Flecken; Gröhe 38x31 mm.