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Verwandte des RrähenvoNes Arge Vogelfemde Aber die Waldlichtung am Brahmberge gaukelt ein Vogel im knallbunten Meide, der Eichelhäher, der Schalks narr des Waldes. Er fällt auf einem niedrigen Ast der Randbuche ein, sträubt die Tolle auf dem Hinterkopf und zeigt dann, dah auch er ein Singvogel ist. Er schwatzt und gnarrt, gurgelt und pfeift und miaut wie der Bussard. Vann quietscht er vergnügt, als wenn er etwas Lächerliches sähe, vrauf flattert er zur Erde, stochert im Zallaub und wendet die braunen Blätter der Buche vom Vorjahre. Er findet ein Würmchen und packt einen Käfer. Darauf erhebt er sich wieder vom Erdboden, erreicht mit wenig flatternden Zlügelschlägen seinen alten Sitzplatz und beginnt von neuem sein krauses Lied. Wochen verstreichen. Der Eichelhäher hat im Astquirl einer Fichte sein Nest gebaut — die Jungen sind oorm Ausstiegen. Vie sechs hungrigen Gesellen, die sich auf dem plattgedrückten Nestboden drängen, sperren die Schnäbel, wenn die Alten mit Futter nahen. Vie brütenden Meinvögel im weiten Umkreise haben schwer zu leiden. Der Laubvogel, der in dem Keiserausschlag am Fuhe einer Buche seine Jungen versorgt, wird verjagt und die Eichelhäher morden und rauben die Nestlinge. Vie Schwarzdrossel hat ihre Rinder zu beklagen, der Grasmücke geht es nicht besser, auch die Goldammer beklagt ihre Brut. Der Eichelhäher ist zur Blütezeit ein arger Nesträuber, trotzdem möchte man den Schalksnarren im Walde nimmer entbehren, denn es ist lustig, seiner Stimme zu lauschen und seinem wunderlichen Benehmen zuzusehen. Ms Lharaktervogel des deutschen Waldes ist er uns allen eine wohlbekannte Erscheinung. Unter fröhlichem Schreien durchstreift der ständig beschäftigte Häher ungemein gewandt die Waldungen, hierbei nimmt er die drollig sten Stellungen ein, sträubt oft die buschige Tolle und schnellt in der Erregung den Schwanz. Durch seine Gewohnheit, Bucheckern und Eicheln in der Erde zu verstecken, trägt er zur Vermehrung der Buche und Eiche bei. Arg wöhnisch und ausmerksam, meldet der „Mark wart" jede auffallende Erscheinung seiner Umgebung mit lauter Stimme, weshalb er oft zu warnern des Getiers seiner Umgebung wird und sich beim Weidmann sehr verhaht macht.- Stand-, Strich-, seltener Zugvogel. Rus: „rrah", „rätsch", „miäh". Spötter. Nutzen- Schaden 14:14. Länge 32 cm; Spannweite 54 cm. Ei: grau- oder grünlichweitz mit matten, braungrauen Spritzern; Grötze 31x23 mm. Im Mittelalter bestand bei unsern Vorfahren -er Aberglauben, wenn diese Vögel im Winter aus ihrer nordischen Heimat einmal nach Deutschland kämen, wären Nrieg, Pestilenz und andere Schrecken die sichere Folge. In Wirklichkeit ist dieser besser „Rotschwanz häher" zu nennende Vogel ein äutzerst liebens würdiger Gesell, der paarweis oder gesellig ungemein schnell und gewandt Gebüsch und Baumwerk durchstreift, auf- und abwärts klettert und oft nach Meisenart sich geschickt an Aste hängt. Leider teilt er die hätzliche Eigen heit seiner verwandten, Eier und Nestlinge von Singvögeln zu rauben. Seine Heimat bilden die nördlichen Teile Europas, Asiens und Ameri kas.- Seltener Wintergast. Ruf: wohllautend „güb güb", „miäh". Nutzen-Schaden 14:14. Länge 31 cm; Spannweite 52 cm. Li: schmutzig- weitz bis blatzgrünlich, mit rötlichen Schalen- und braunen Gberflecken; Grötze 2Sx21mm.