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Am Wiesengelände Der Kiebitz ist da Der Winter liegt in den letzten Zügen. Vie Gewässer sind bereits eissrei. ver Schnee ist von den Zeldern ver schwunden, nur in den Schattenlagen finden sich noch einige schmutzige Reste, an denen der Westwind nagt. Vie Frühlingssonne meint es gut, sie weckt durch ihre Strahlenglut die Blumen und Gräser aus ihrem langen, tiefen Schlafe. Rn den Ufern der quelligen Gräben sprießt das erste Grün. Der haselnußstrauch schwenkt seine Trod deln, die Kätzchen der weiden schwellen, das vogelleben erwacht. In den vorflinden schwatzen die Stare, und über den wiesen gaukelt der Kiebitz. Drei paare sind vor wenigen Tagen zurückgekehrt. Sie tummeln sich in der belebenden Zrühlingsluft, und ihre goldgrünen Rückenfedern schimmern in der Märzensonne. Sie steigen auf und sinken nieder, beschreiben einen Bogen und rufen- jauchzend „kiuwitt, kuwitt, kiuwitt, hüitt". Lin Pärchen trippelt im fahlen Wiesengrase und pickt und packt die Kerfe, die die Sonne aus dem Boden lockt. Den ganzen Tag gaukelt das lebhafte Volk über den wiesenbreiten, selbst in stiller Nacht hört man ihren Ruf. ver Frühling bringt blanke Sonnentage. Die Wiesen grünen, die Saaten sprossen — die Kiebitze beginnen ihr Brutgeschäft. In einer Bodenvertiefung liegen vier hübsche, bräunlichgrüne Lier mit schwarzen Flecken. Vas Weibchen brütet, das Männchen aber wacht in der Nähe des Nestes, wenn in früher Morgenstunde der Fuchs die wiese quert, um die deckende Schilfdickung am See zu erreichen, oder wenn eine wildernde Ratze durch den Graswuchs schleicht, zetern die Kiebitze, und sausend erklingt ihr Flügelschlag. Die Männchen stoßen auf die (§) Austernfischer. Naematopus ostrslegus Ms Lharaktervogel -er Vst- und Nordsee- kiisten gelangt -er elsterfarbige Austern fischer nur selten einmal ins Binnenland. Kn felsigen, mit grünen Plätzen wechselnden Meeresufern sind diese schmucken Vögel in großer Anzahl zu beobachten. Mit schnellen, trippelnden Schritten läuft der Austernfischer dahin, dann und wann im Laufe kurze Zeit verharrend. Trotz seines häufigen Auftretens macht sich eine Abnahme im Bestände bemerk bar, was teilweise auf den Lierraub des Menschen zurückzuführen ist. Durch die Wach samkeit des misztrauischen Vogels wird er ost zu warnern des andern Strandgeflügels. — Zugvogel: März, April-August bis Bktober. Rus: pfeisend „huip". Nutzen — Schaden 14:2. Länge 40 cm; Spannweite 85 cm. VLi: bräunlichgelb, mit violettgrauen und ^braunschwarzen Flecken; Gröhe 56x40 mm. (A) Kiebitz. Vavellus vanellus Noch ehe die Spuren des winters ganz ver wischt sind, erscheint von seinem Zuge der in Deutschland allgemein bekannte Kiebitz. Vann hallen Marsch und wiese von seinem melodi schen Ruf wider und wir können uns an den hübschen Flugspielen erfreuen, die ihn oft wie einen schwarzweihen Lappen durch die Luft führen, ver immer regsame, vorsichtige und wachsame Vogel zeigt andern Tieren seiner Umgebung vielfach eine nahende Gefahr an. Mutig verteidigt er seine Brut selbst gegen Raubvögel, und auch den Menschen versucht er durch Umherflattern und lautes Schreien von den Nistplähen zu vertreiben. - Zugvogel: Februar, Mär; — Gktober, November. Ruf: „kiwitt kiwitt". Nutzen-Schaden 20:1. Länge 52 cm; Spannweite 72 cm. Li: bräunlichgrün, /mit aschgrauen und braunschwarzen Flecken; Gröhe 45x33 mm.