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Schneidige Mger Der Heideschreck Die Heide zwischen dem Wald und den wiesen am Tarbeek hat ihr rosenrotes Prachtkleid abgelegt. Kus den leuchtenden Blüten sind silberne Kügelchen geworden. Die zahllosen flimmernden Kelche geben dem welligen Gelände den Grundton. Kn den hängen -er bewachsenen Jnlanüsdünen träumen ernste Wacholder. Ruf der höchsten heidekuppe prangen drei windzerzauste Birken in goldiger Belaubung. Still ist's in der Heide, kaum eine vogelstimme unterbricht das Schweigen. Vas Lerchenlied ist längst ver stummt. ver Brachvogel ist südwärts gezogen, auch das Meckern der Himmelsziege hört man nicht mehr. Ruf den goldigen Birken am Heiderande sonnt sich ein Slug Birkwild. Vie langen, dünnen Zweige biegen sich unter der Last der prächtigen Hähne, der unscheinbaren erdfarbenen Hennen. Reglos ruhen die scheuen Vögel. Kls ein wagen auf dem Heideweg sich knarrend nähert, streichen sie ab und fliegen dem Walde zu. Der Wandersalk aber ist schneller. Lr wirft sich aus dem Wipfel der Kandkiefer der hölzung, und wie der Pfeil von der Sehne geschnellt, jagt er den vahineilenden nach. Gr kommt ihnen näher und näher, schießt hinab und schlägt die langen krallen einer Henne in den Kücken. Vann schwebt er mit der Beute in den Zängen im Gleitfluge über die Knhöhe zu den kusseln am Schafstall und hält dort in der hohen Heide sein Zrühmahl. Drei Wochen jagt der wanderfalk auf der Heide zwischen dem Wohld und den wiesen; dann wechselt er das Revier. Lr streicht zur Sluhmarsch, schlägt die Stockente auf dem Zuge und erdolcht die krähe, die zum Schlaf- Sieht -er Großstädter in der Flur einen Raub vogel mittlerer Größe dahinstreichen, so wird er ihn in den meisten Fällen als „Stößer" be zeichnen. Vieser Name umfaßt eine Gruppe von rund 20 Raubvögeln, die selbst in ihrem Flugbilüe recht verschieden sind. So zeigt der Bussard im Fluge einen fächerförmigen, der Habicht aber einen langen, geraden Schwanz, ver Sperber ist viel Reiner als jener und sein Flugbild plump gegen das des sichelflügeligen Turmfalken, ver abgebildete Sperber ist einer unserer verwegensten Raubvögel und bekannt durch seine überraschend und tollkühn geführ ten Angriffe auf Rleingeflügel. — Stand-, Strich-, seltener Zugvogel. Ruf: schirkend „kirk kirk"; sanft „gü gü"; Angst- und Warn ruf: gellend „hieäh". Nutzen-Schaden 7:22. Länge 30—35 cm; Spannweite 60-65 cm Ei: grünlichweiß mit blaugrauen sowie gelb- und rotbraunen Flecken; Größe 39x32 mm. Hühnerhabicht, ^stur palumbsrius Neben dem Sperber muß er als der gewand teste und kühnste Raubvogel unserer Heimat gelten. Lr ist der Schrecken der Nleinvogel- welt. Bald streicht er ganz niedrig über die Dächer der vorshäuser, um seine Beute über raschend auf dem Hühnerhof zu schlagen. Bald jagt er reihenden Fluges in einen Taubcn- schwarm; dann wieder folgt er Schutz suchen den Vögeln tollkühn ins Dickicht und verfängt sich hier nicht selten im Gezweig und Geäst, ver Stoß aus die Beute wird so reißend ge führt, daß der Beobachter ost nur einen Schattenriß wahrnimmt, vabei stößt er auf sitzende wie fliegende Vögel in gleicher weise. — Stand-, Strich- und Zugvogel: März - Gktober. Ruf: hell „gia giak"; schirkend „kiok kiok". Nutzen-Schaden 10:24. Länge 50-60 cm; Spannweite 100-110 cm. Ei: weiß oder hellgrünlichgrau; Größe 57x45 mm.