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10. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Festsaal des Kulturpalastes Dresden Sonnabend, den 7. Juni 1980, 20.00 Uhr Sonntag, den 8. Juni 1980, 20.00 Uhr ohiHnonnooioie PAUSE Das Konzert am 7. Juni 1980 wird vom Rund funk der DDR mitgeschnitten und am 11- 1980, 20.45 Uhr, von Radio DDR II gesendet. Jean Sibelius 1865-1957 Gustav Mahler 1860-1911 Paavo Berglund, Finnland Theo Adam, Dresden Berlin, Baß Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 Moderato Allegro Allegretto Andante — Allegro Dirigent: Solist: Sechs Lieder nach Texten von Friedrich Rückert und aus „Des Knaben Wunderhorn'' für tiefe Stimme und Orchester Liebst du um Schönheit Ich bin der Welt abhanden gekommen Um Mitternacht Blicke mir nicht in die Lieder Lob des hohen Verstandes Revelge Die Okeaniden — Tondichtung für großes Orchester op. 73 Sostenuto assai — Largamente — Sostenuto r x rx-L. (assai Erstaufführung Dmitri Schostakowitsch 1906-1975 Text der Lieder von Gustav Mahler Liebst du um Schönheit Liebst du um Schönheit, o nicht mich liebe! Liebe die Sonne, sie trägt ein goldnes Haar! Liebst du um Jugend, Knicht mich liebe! “ebe den Frühling, der jung ist jedes Jahr! Liebst du um Schätze, o nicht mich liebe! Liebe die Meerfrau, sie hat viel Perlen klar! Liebst du um Liebe, o ja mich liebe! Liebe mich immer, dich lieb ich immerdar! F. Rückert Ich bin der Welt abhanden gekommen Ich bin der Welt abhanden gekommen, mit der ich sonst viele Zeit verdorben; sie hat so lange nichts von mir vernommen, sie mag wohl glauben, ich sei gestorben! Es ist mir auch gar nichts daran gelegen, ob sie mich für gestorben hält. Kh kann auch gar nichts sagen dagegen, renn wirklich bin ich gestorben der Welt. Ich bin gestorben dem Weltgetümmel und ruh in einem stillen Gebiet. Ich leb allein in meinem Himmel, in meinem Lieben, in meinem Lied. F. Rückert Um Mitternacht Um Mitternacht hab' ich gewacht und aufgeblickt zum Himmel; kein Stern vom Sterngewimmel hat mir gelacht um Mitternacht. Um Mitternacht hab’ ich gedacht hinaus in dunkle Schranken. Es hat kein Lichtgedanken mir Trost gebracht um Mitternacht. Um Mitternacht nahm ich in acht die Schläge meines Herzens; ein einz'ger Puls des Schmerzens war angefacht um Mitternacht. Um Mitternacht kämpft’ ich die Schlacht, o Menschheit, deiner Leiden; nicht könnt' ich sie entscheiden mit meiner Macht um Mitternacht. Um Mitternacht hab ich die Macht in deine Hand gegeben! Herr über Tod und Leben : Du hältst die Wacht um Mitternacht. F. Rückert Blicke mir nicht in die Lieder Blicke mir nicht in die Lieder! meine Augen schlag’ ich nieder, wie ertappt auf böser Tat. Selber darf ich nicht getrauen, ihrem Wachsen zuzuschauen. Blicke mir nicht in die Lieder! Deine Neugier ist Verrat! Bienen, wenn sie Zellen bauen, lassen auch nicht zu sich schauen, schauen selbst auch nicht zu. Wenn die reichen Honigwaben sie zu Tag befördert haben, dann vor allen nasche du! F. Rückert