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2. Beilage zu Nr. 236 des Dresdner Journals Montag, 11. Oktober 1909. Gastwirte in einem benachbarten Orte gebracht, wofür er etwa 60 M. Geld einkassiert batte. Auf dem Heimwege hielt er kurze Zeit in der Schooner Mühle Einkehr, um ein GlaS Bier zu trinken, und setzte dann seinen Weg fort. In der Nähe des Steinbruchs ist er von hinten überfallen und durch Schläge mit einem Hammer oder Beil betäubt worden. Die 60 M. waren ihm geraubt worden. Die oder der Täter haben ihm auch noch einige Stiche ins Gesicht versetzt und sind dann entkommen. Die Polizeibehörden haben eine lebhafte Tätigkeit ent faltet; es liegt bereits ein Verdacht gegen einige Per sonen vor. *Die Handelskammer Dresden verlieh dem seit 25 Jahren bei den Bereinigten ElbeschiffahttS-Gesellschaften A.-G. in Dresden tätigen Prokuristen Hm. Otto Hunger eine Anerkennungs urkunde. * Am 14. Oktober 1909 feiert der Stenographenverein „Gabel»berger" zuDreSden-Friedrichstadt in den Räumen des „Tivoli", Wettinerstraße, sein achtes Stiftungsfest. * Die Zentrale für Arbeitsnachweis männlichen Personals lHandwerker jeder Art, Kaufleute, Schreiber, Markthelfer, Kutscher, Lauf- und Arbeitsburschen, ungelernte Arbeiter und Fabrikarbeiter) und weibliches Personal (Dienst- und Küchenmädchen, Kellnerinnen, Wasch- und Scheuer-, Aufwart e- und Aufwaschfrauen) Elbgäßchen 8 pt., Zimmer 2, Fernsprecher 3016, erledigte im September diese- Jahres 3229 Aufträge, durch die 973 männliche Personen und 2256 weibliche Personen teils wieder holt vorübergehende, teils dauernde Beschäftigung erhielten. Die Zeit vom Januar bis Ende September d. I. zeigt folgende Zahlen: 29361 Arbeitsuchende, 27186 offene Stellen und 24315 besetzte Stellen. Auf 100 offene Stellen kamen 97,8 Arbeitsuchende. Bunte Chronik. * Sterblichkeit in Deutschland und England. In der Zeitschrift „Soziale Medizin und Hygiene" (Verlag von Leopold Voß in Hamburg), Heft 7 und 8 des 4. Bandes stellt vr. Fr. Prinzing-Ulm a. D. ver gleichende Berechnungen über die Sterblichkeitswahrschein lichkeit in England und Deutschland nach den beiderseitigen Sterbetafeln an. Die Hauptergebnisse seiner ausführ lichen Untersuchungen sind: Die Sterblichkeit hat in England und Deutschland in den letzten Jahrzehnten bedeutend abgenommen. Jedoch steht Deutschland wohl bedeutend ungünstiger da, am ungünstigsten beim Säug lingsalter. Es betrug die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit im ersten Lebensjahre 1891 bis 1900 in Deutschland (männlich) 233,86 und (weiblich) 198,62 von 1000 Leben den; in England 171,86 und 140,66. Verhältnismäßig ungünstig steht bei uns auch das Alter von 6 bis 10 Jahren da; in England tritt nämlich die Diphtherie seit Jahr zehnten viel weniger auf als bei uns. Auch müssen bei uns noch große Fortschritte gemacht werden, damit die Sterblichkeit bei den Männern von 17 bis 21 Jahren und bei den 20- bis 30 jährigen Frauen ebenso niedrig wird, wie sie heute schon in England ist. Im Mannesalter ist dagegen die Sterblichkeit in Deutschland mehr zurückgegangen als in England, so daß heute das männliche Geschlecht beim Alter von 28 bis 66 Jahren und das weibliche im Alter von 37 bis 62 Jahren eine kleinere Sterblichkeit bei uns als in England aufweisen. Man darf sicher annehmen, daß diese günstigere Gestaltung der Sterblichkeit gerade der arbeitenden Generation der sozialen Fürsorge nach dem System der Zwangsversicherung mit zu verdanken ist, während für die höhere Sterblichkeit in England der städtische Charakter der Bevölkerung vor allem verant wortlich zu machen sein wird. Auffallend ist, daß in England die Sterblichkeit im Greisenalter trotz unserer Alters- und Invalidenversicherung auch jetzt noch kleiner als bei uns ist. Immerhin zeigt sich auch hierin eine Besserung. Wahrscheinlich ist die Lebenslage der aus gedienten Arbeiter in England gesicherter als bei uns. Auch den milden englischen Wintern ist vielleicht ein günstiger Einfluß auf die Sterblichkeit der Greise zuzu schreiben. — Beim Vergleich nach den Todesursachen ist bemerkenswert, daß die Sterbefälle an Lungentuberkulose in Deutschland stets zahlreicher sind als in England; wie weit dieser Unterschied in der englischen Statistik etwa auf Einreihung derartiger Fälle unter die Rubrik „Krank heiten der Atmungsorgane" (Bronchitis, Lungenentzündung) zurückzuführen sein könnte, die wiederum in England stets öhher als bei uns sind, ist eine offene Frage. Jagd und Sport. * Rennen zu Seidnitz, Sonntag, 10. Oktober. 11. Tag. Ein voller Erfolg des heutigen Tages, dem durch das Jagd rennen für aktive sächsische Kavallerieoffiziere mit dem Königlichen Ehrenpreis und durch das mit 15 000 M. aus gestattete Herbst-Jagdrennen allgemeines Interesse entgegen gebracht wurde, war bis zur Mittagsstunde durch eine bedenklich zum Regen geneigte Witterung sehr in Frage gestellt. Als die Zeit zur Hinausfahrt gekommen war, erschien diese unbedenklich, völlige Klarheit des Himmels herrschte jedoch nur vorübergehend über die Rennfläche. Hervorzuheben ist neben dem starken Be such, den die Eisenbahnverwaltung durch zwei Sonderzüge mit 1248 Passagieren förderte, die überaus präzise Rennleitung, ein sicheres Jneinandergreifen aller Faktoren, die es allein zu ver hindern vermochten, daß das Hürden-Rennen der Dreijährigen nicht im Halbdunkel geritten wurde. Se. Majestät der König erschien mit Ihren König!. Hoheiten den Prinzen-Söhnen in Begleitung der Herren Militärgouverneur Major Baron O'Bym und Flügeladjutant Major Frhr. v Koenneritz auf einem von Sr. Exzellenz Hrn. Oberstallmeister Generalleutnant z. D. v. Haugk geleiteten, mit vier Füchsen bespannten Mailcoach vor Beginn de» dritten Rennens und wurde von den Herren de» Vorstand» ehrfurchtsvoll begrüßt. Weiter waren unter den Anwesenden zu bemerken: Se. König!. Hoheit der Prinz Waldemar von Preußen, die Herren Minister deS Königlichen Hauses, StaatSminister a. D. v Metzsch, StaatS- und Kriegsminister General der Infanterie Frhr. v. Hausen und StaatSminister vr. Beck, General der Kavallerie z. D. v. Kirchbach, die Generalleutnant» v. Müller, diensttuender General adjutant Sr. Majestät de» Könia», v. Hönning O'Larroll, v. Laffert, v. Gersdorff, Generalmajor Fchr. v. Lindeman, Chef de» General stabe» der Armee, Oberstleutnant Meister, König!. Filigeladjutant rc. Zum Jagd-Rennen wurden sieben Pferde gesattelt. Während in dem gleichnamigen Rennen am 31. Oktober 1907, da» eben fall» mit einem Königlichen Ehrenpreis auSgestattet war, der Sieger de» heutigen Tage», Oberleutnant Bahrdt, 21. Ul., einen Mannigfaltiges. Dresden, 11. Oktober. * Durch die Ausstellung „Die Dresdner Heide" im Heimatkundlichen Schulmuseum des Dresdner Lehrerverein», Sedanstraße 19, fand gestern vor mittag eine Führung für geladene Ehrenaüste statt. Wir bemerkten unter ihnen die Herren Geh. Schulrat vr. Kühn vom Kultusministerium, Geh. Oberforstrat vr. Neu- meister, Prof. vr. Martin, Rektor der Forstakademie zu Tharandt, Forstmeister Bruhne-Langebrück, Geh. Hofrat Prof. vr. Pattenhausen, den Vorsitzenden des Vereins für Erdkunde, Oberschulrat vr. Prietzel, Pros. Meiche, den Vorsitzenden des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz, Vertreter der städtischen Kollegien, Herren des evan gelischen Schulausschusses, bewährte Gönner des Museums und angesehene Schulmänner aus Dresden und seiner Umgebung u. a. m. Die Herren schieden mit Worten warmer und voller Anerkennung. — DaS Museum, das durchaus gemeinnützige Ziele verfolgt, ist Mittwochs und Sonnabends von 4 bis 6 Uhr zu unentgeltlichem Be suche geöffnet. Es finden zu den Besuchsstunden regel mäßig Führungen durch die jetzige Vierteljahrsausstellung: „Die Dresdner Heide" statt. Für Bereinigungen, die unter Führung die Ausstellung besuchen wollen, ist Dienstag nachmittag um 4 Uhr nach vorheriger Verein barung vorgesehen. *Die Internationale PhotographischeAus- stellung wurde gestern nachmittag mit einer kurzen Ssch luß - feier in der Haupthalle geschloffen. In einer kurzen An sprache wies der Präsident der Ausstellungsleitung Hr. Prof. Oskar Seyffert darauf hin, daß es heute nicht möglich sei, ein abschließendes Urteil über das Unternehmen auszusprechen. Jedenfalls aber könne festgestellt werden, daß die Ausstellung infolge der Mitarbeit aller in Frage kommenden Länder ihren Zweck erfüllt habe. Sie habe einen bis jetzt noch nicht dagewesenen Überblick über alle Zweige der Photographie in technischer, wissenschaftlicher und künstlerischer Beziehung gegeben und sie habe auch gezeigt, welch wichtiger Kulturfaktor die Photographie ge worden sei. Der Redner dankte hierauf allen denen, die zur Förderung der Ausstellung beigetragen haben und mies daraufhin, daß das Unternehmen von einem Idealismus getragen worden sei, der dankbar anerkannt werden müsse. Man könne wohl freudig anerkennen, daß die Ausstellung sich würdig den anderen großen Ausstellungen, die den Ruf Dresdens und Sachsens weithin verbreitet haben, anschließen könne. Den Gewerbetreibenden und Handwerkern seien durch die Bauten und die Ausstattung der Räume große Summen zugeflossen. Zum Schluß sprach der Redner den: Allerhöchsten Protektor der Ausstellung Sr. Majestät dem König, ferner den Mitgliedern des Königlichen Hauses, den staatlichen und städtischen Behörden, den Einzel ausschüssen, dem Deutschen Buchgewerbeverein, den Künstlern, Fachleuten und auch den Ausstellern den Dank der Ausstellungsleitung aus. Weiter galt sein Dank noch der Presse und den Angestellten der Ausstellung. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hoch aus Se. Majestät den König. Im Namen der Angestellten dankte Hr. Auffeher Schulze der Ausstellungsleitung für ihr Wohlwollen und brachte ein Hoch auf das Direktorium aus. Nunmehr schloß Hr. Prof. Seyffert die Aus stellung mit kurzen Worten. Der Zuspruch war am gestrigen Tage trotz des kühlen und feuchten Wetters nochmals ein ganz gewaltiger und bis in die späte Abend stunde waren der Konzertsaal, die Restaurationsräume und teilweise auch die Kolonnaden besetzt. si». So oft man das Hofbräukabarett besucht, ist man befriedigt von der Unterhaltung, die man dort genießt. Das „Kleine Theater" ist zu einem Treffpunkte aller derjenigen geworden, die nach des Tages Last und Mühe am Abende eine fröhliche und doch schickliche Zer streuung suchen, die dabei der künstlerischen Färbung nicht entbehrt. Der Humor steht selbstverständlich im Kabarett im Vordergründe. Doch sorgt dessen Leiter Hr. Karl Wolf dafür, daß auf der Spielordnung auch ernste Kunst vertreten ist. In dem jüngsten Mitglieds der Künstlerschar, der jugendlichen Vera Poldini, tritt uns eine Violinvirtuosin entgegen, dis in einem Konzertsaale mit Ehren bestehen würde. Hr. Rossi ist ein Bassist, dessen Organ eine erstaunliche Tiefe bei großem Wohlklange besitzt. Frl. Milda Breiten ist noch immer der Lieb ling der Kabarettbesucher, wie bereits im vorigen Jahre; mit ihrer angenehmen Stimme und ihrer Schelmerei ist sie in der Tat ein reizender Kobold. Als Operetten- söngerin hat Frl. Lola Bauer mit ihrem frischen und flotten Vortrage viel Erfolg. Frl. Grete Randolf ist eine Schülerin von Johannes Cotta; sie nimmt es wie dieser mit ihrer Kunst ernst und leistet als Rezitatorin ganz Vor treffliches. Mit Kraft und Gefühl trägt Frl. Sonja Normann moderne Sachen vor; gemeinsam mit dem gewandten Chansonnier Willy Fernau bringt sie einige sehr ansprechende Duette zum Vortrage. Hr. Heinz Konrad ist ein so geschickter Conferencier, wie er nur sein kann. Auch spricht er eigene sehr anerkennenswerte Dichtungen mit bedeutendem Vortragstalente. Sehr glücklich wurde er in seinem Amte als Conferencier kürz lich von dem Humoristen Hrn. Hermann Gersbach vertreten, der mit seiner trockenen, witzigen Art die Zu hörer unwiderstehlich zur Heiterkeit Hinriß. In loben der Erwähnung sei schließlich der musikalische Leiter des Kabaretts, Hr. Leo Wenin ger, nicht vergessen. * Die Kunde von einem Raubmorde durcheilte gestern vormittag die hiesige Stadt. Vorgestern abend in der achten Stunde hatte man den 16jährigen Fleischer lehrling Paul Hech aus Tharandt auf der Straße nach der Schooner Mühle in der Nähe eines Steinbruchs mit zertrümmertem Schädel und mit verschiedenen Stichwunden im Gesicht aufgefunden. Der junge Mensch lebte noch, war aber vollständig bewußtlos. Hilfsbereite Menschen brachten den Bedauernswerten nach dem Friedrichstädter Krankenhause, wo er nacht» gegen 2 Ubr seinen schweren Verletzungen erlag, ohne da» Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Hech war bei dem Fleischer- meister Schumann in Leutewitz in der Lehre und hatte vorgestern abend einen größeren Posten Fleisch zu einem Erfolg nicht zu erzielen vermochte, konnte er diese» Mal al» Erster den Königlichen Ehrenpreis au» den Händen seine» Obersten Kriegsherrn mit Motten der Beglückwünschung entgegennehmen. Lt. Ette emann, 18. Ul., der an jenem Tag den zweiten Ehren preis au Kilfanan zugesprochen erhielt, wurde heute abermals mit dem eiben Pferde durch einen Ehrenpreis ausgezeichnet. Se. Majestät der König verließ den Rennplatz vor Beginn des letzten Rennens. Die übrigen Rennen nahmen einen glatten Verlauf, einige Zwischenfälle waren ohne Belang. Am Totalisator war da» Leben und Treiben wie immer sehr lebhaft, die schnelle Be kanntgabe der betreffenden Quoten befriedigte die Wettlustigen allgemein. über den Verlauf dereinzelnen Rennen sei folgende» berichtet: I. Preis von Löbtau. Garantiert 3500 M., hiervon 3000 M. dem ersten, 300 M. dem zweiten, 200 M. dem dritten Pferde. Distanz 1500 m. Graf Bernstorff-Gyldensteens 3j. br. H. Gernot (Jentsch) 1. Hrn. H. Hösch- 3i. br. St. Goldorse (Hughes) 2. Hauptm. R. Spiekermann» 3j. br. H. Rangsdorf (Mac Farlane) 3. Ferner liefen: Motette, Fenella, Chardin, die bald die Führung an Gernot abtrat, der mit einer halben Länge Goldorfe auf den zweiten Platz zurückhielt, eines Kopses Länge zwischen zweiten und dritten Pferd, dreiviettel Länge zurück Motette. Tot.: 55:10; Platz: 21, 29:10. Einzahlung auf Sieg 12 670 M-, auf Platz 7140 M. II. Preis von Falkenstein. Garantiert 3000 M., hiervon 2000 M. dem ersten, 500 M. dem zweiten, 300 M. dem dritten, 200 M. dem vierten Pferde. Jagdrennen. Distanz 3500 m. Lt. P. Barthels II (1. Ul.) 4j. br. St. Edda (Lt. v. Hohberg) 1. Hrn. W. Dodels 4j. br. St. Geheimschrift (Lt. v. Treskow) 2. Major v. Wuthenaus 5j. dbr. W. Versbau (Lt. v. Lütcken) 3. Drei Pferde liefen. Edda sicherte sich im Endkampf mit einer Länge den Sieg, Versbau ein- und dreiviertel Länge dahinter. Tot.: 25:10; Platz: 11, 11:10. Einzahlung auf Sieg 11 425 M-, auf Platz 2680 M. III. Jagd-Rennen. Offen für ältere sächsische Kavallerie offiziere. Ehrenpreis Sr. Majestät des Königs dem siegenden Reiter. Ehrenpreise dem 2. 3 4. Pferde aus der Ein sätzen»Entfernung 3500 m. Oberlt. Bahrdt, 21. Ul. a. br. W. Bonbon (Bef.) 1. Major v. Wuthenau, Karab. 4j. F.-St. Bonny Maid (Bef.) 2. Lt. Barfurth, 21. Ul. a. br. W. Sheppeard King (Bef.) 3. Lt. Stresemanns, 18. Ul. Kilfanan nach genannt. (Bes.) 4. Weiter nahmen an den Rennen teil die Lts. v Lütcken, v.Beschwitz, Dürbig. Der Richterspruch lautete auf 12. 3. 4 Längen Kein Totalisator. I V. Herb st-Jagd-Rennen. Ehrenpreis und garantiert 15 000 M., hiervon 10 000 M. dem ersten, 2500 M. dem zweiten, 1500 M. dem dritten, 500 M. dem vierten Pferde. Dem Trainer des Siegers 500 M. Distanz 4000 m. Hrn. E. und W. Bischoffs 3j. br. St. Asa (Nash) 1. Hrn. E. Fahrs 3j. br H. Marder (Lommatzsch) 2. Hm. H. v. Treskows a F -W. Verflixt I. (Wischek) 3. Lt. Stahlknechts 4j. br. H. Jacamar (Bastian) 4. Meerschwalbe verließ vorzeitig das Rennen. Nur vorübergehend ließ sich Asa die Führung nehmen und zog nach Endkampf mit einer Länge als Siegerin am Ziele vor Marder vorüber. Verflixt wurde nach einer Länge, Jacamar nach Reik nach Hause gebracht und endete auf dem vierten Platze. Tot. 26:10. Platz 16. 19:10. Ein zahlung auf Sieg 17 575 M., auf Platz 9740 M. V. Preis vom Großen Garten. Ehrenpreis dem siegen den Reiter und garantiert 2500 M., hiervon 1500 M. dem ersten 500 M. dem zweiten, 300 M. dem dritten, 200 M. dem vierten Pferde. Jagd-Rennen. Offizier-Reiten. Distanz 4000 m. Major v. Wuthenaus bj. br. St. Norah Hampton (Lt. v. Tres kow) 1. Hrn. H. Lückes 5j. F.-W. Finis (Lt. v. Lütcken) 2. Major v. Sandrarts, 2. G.-Art., br. St. Martha (Lt. Breithaupt) 3. Femer lief Sodar, der ohne Reiter den Richterstuhl passierte. Norah Hampton war meist voraus und war Finis mit zwei Längen überlegen, die gleiche Entfernung zwischen zweitem und drittem Pferd. Tot.: 15:10. Platz: 12, 14:10. Einzahlung auf Sieg 14 855 M., auf Platz 6650 M. VI. Preis von Ortrand. Garantiert 2300 M., hiervon 1800 M. dem ersten, 300 M. dem zweiten, 200 M. dem dritten Pferde. Sieger für 5000 M. käuflich. Distanz 3500 m. Lt. Struves 6j. br. W. Kuroki II, 1500M. (Rosak) 1. Hm. E. Herings a. F.-St. Thetis (Wischek) 2. Hptm. R. Spiekermanns 4j. F.- St. Magenta (Bastian) 3. Ferner liefen Zsoldos, Miczi, Tele phonistin. Heldin verior den Reiter. Sieger nicht gefordert. Thetis machte anfangs den Wegweiser vor dem weitgezogenen Felde, wurde jedoch im Einlauf von Kuroki II abgefangen und mußte sich mit ein und einer halben Länge geschlagen bekennen. Magenta blieb als drittes Pferd drei Längen, Zsoldos fünf Längen in der Nachhut. Tot.: 18:10. Platz: 11, 11, 11:10. Einzahlung auf Sieg 17 540 M., auf Platz 14 820 M. VII. Hürden-Rennen der Dreijährigen. Graditzer Gestütspreis. 3000 M. dem ersten, 500 M. dem zweiten, 300 M. dem dritten Pferde. Distanz 3000 m. Hrn. G. Nettes F.-St. Kann doll (Rosak) 1. Mr. E. S. Godfreys br. H. Landesvater (Bastian) 2. Cascade I verweigerte den Gehorsam und schied aus dem Treffen. Landesvater kam zum Fallen, wurde rasch wieder bestiegen und nachgeritten und kam nach einer Weile mit dem zweiten Felde nach Hause. Tot : 14:10, Platz: 10,10:10. Einzahlung aus Sieg 12 470 M., auf Platz 8600 M. Gesamt einzahlung 131195 M. Nächster Renntag Sonntag, 31. Oktober. * Der Sächsische Automobilklub veranstaltete gestern für die Gerichts- und Verwaltungsbehörden eine Jnstruktionsfahrt nach Schandau. Gegen 40 Mitglieder des Automobilklubs hatten ihre Wagen zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt, die zwischen 10 und 11 Uhr vormittags an der Stübelallee auffuhren. An der Fahrt nahmen u. a. teil die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Schelcher, Geh Regierungsrat Frhr. v. Teubem als Ver treter der König! Kreishauptmannschaft Dresden, Oberregierungs- rat Hohlfeld als Vertreter der König! Polizeidirektion, Amts gerichtspräsident vr. Becker, ferner die Herren Amtshauptmann vr. Streit - Dresden-A, vr. v. Hübel-Dresden-N-, vr. Böhme- Freiberg und Frhr. v. Oer - Meißen, Vertreter der Straßen- und Wasserbaudirektion, der Amtshauptmannschast Pirna, sowie eine Anzahl Offiziere. Gegen 11 Uhr verließ der erste Wagen, von Hrn Direktor Pöge-Chemnitz geführt, die Stübelallee, woraus die übrigen Wagen in entsprechenden Abständen abgelaffen wurden. Die Fahrt ging über Blasewitz, Pillnitz, Pirna und endete schließlich in Schandau. Unterwegs wurden verschiedene Versuche und Vor führungen gemacht, die den behördlichen Vertretern alle Einzel heilen und Zufälligkeiten, sowie auch die Zuverlässigkeit und die verschiedenen Geschwindigkeiten der Wagen vor Augen führen sollten. Es wurden Geschwindigkeiten taxiert, die Staubentwickelung probiert und Schnellfahrten bis zu einer Geschwindigkeit von 95 km m der Stunde ausgeführt. Die Vorführungen fanden auf einer etwa 3 km langen Straßenstrecke zwischen Schloß Sonnenstein und Krietzschwitz statt und wurden von den Herren Direktor vr. Karl Dieterich-Helfenberg, Direktor Willy Pöge-Chemnitz und dem Generalsekretär des Sächsischen Automobilklubs Oberleutnant Tiedemann geleitet In SendigS Hotel in Schandau wurde da- Mittagessen eingenommen, wobei Hr. Hauptmann Hetzer im Namen de» Sächsischen Automobilklub» den Gästen für ihr Er scheinen dankte und die Hoffnung aussprach, daß die Vorführungen aute Früchte zum Wohle de» Automobilsport» und de» Publikums bringen möchten. Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Schelcher hob hervor, daß die Fahrt sicherlich von großem Nutzen sein werde, da man gesehen bade, wa» ein Auto unter sicherer Führung leisten könne. Er dankte dem Sächsischen Automobilklub für die Veranstaltung der Fahrt, wodurch den Behörden Gelegenheit ge geben worden sei, sich ein Urteil au» eigener Anschauung über da» Kraftfahrwesen zu bilden. Der Redner schloß mit einem drei-