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2. Beilage zu Nr. 55 des Dresdner Journals Montag, 8. März 1909 Einzahlungen Mark und die Rückzahlungen 176 732 223 819 2 888 714 240 726 anschaulichen die Einzahlungen . 19 026 435 . 23776 747 . 292 788 924 im November 1908 im Dezember 1908 im Jahre 1908 . 1904 1905 1906 1907 1908 der letzten fünf Jahre ver- Übersichten; es betrugen die im Dezember 21 004 027 M. 20 355163 . 22 001 031 - 21 540 907 - 23 776 747 . 16 323 834 28 950 294 291 885 757 24 323 813 1907 die Ein- im November 17 258 129 M. 17 008 748 - 18 561 230 - 18 423 832 - 19 026 435 - Rückzahlungen 102 095 145 740 1 711 827 142 652 Zahlungen um 5749516 M. (1,9 Proz.) zurückgegangen, die Rück zahlungen aber um 10653572 M. (3,6 Proz.) gestiegen. Den Geschäftsverkehr bei den sächsischen Sparkassen in den durchschnittlich in einem Monat 24 399 077 Den Beträgen nach sind gegen das Jahr Gegen das Jahr 1907 hat eine Abnahme der Zahl der Ein zahlungen um 15434 (0,5 Proz.) und eine Zunahme der Zahl der Rückzahlungen um 166 521 (10,7 Proz.) stattgefunden, ein Beweis, daß die allgemeine Geldknappheit im vorigen Jahre auch auf den Geschäftsverkehr der Sparkassen nicht ohne Einfluß ge blieben ist. Ihren Beträgen nach bezifferten sich die im November 1908 . . . . im Dezember 1908 . . . . im ganzen Jahre 1908 . . . durchschnittlich in einem Monat Einzahlungen Rückzahlungen auf Monaten November und Dezember folgenden beiden Der Geschäftsverkehr bei den sächsischen Spar kassen im November und Dezember 1W8. (Mitgeteilt vom König!. Statistischen Landesamt.) Die Zahl der Sparkassen in Sachsen hat im Jahre 1908 um vier zugenommen. Neue Kassen sind in Erfenschlag (Amtsh. Chemnitz), Erlbach (Amtsh. Oelsnitz), Zschorlau (AmtSh. Schwarzen berg), Niedergorbitz (AmtSh. Dresden-Altstadt), Röderau (Amtsh. Großenhain) und Borna (Amtsh. Chemnitz) begründet worden; dagegen haben am 1. Januar 1908 die Sparkassen in Bernsdorf bei Chemnitz und in Oberreichenbach i. Vogtl. als selbständige Kassen zu bestehen aufgehört, weil Bernsdorf mit der Stadt Chemnitz und Oberreichenbach mit Reichenbach vereinigt worden ist. Bei allen sächsischen Sparkassen zusammen betrug die Zahl der Land und Forstwirtschaftliches. * Der Sächsische Forst verein, der für die Entwickelung der sächsischen Staats« und Privatforsten von großer Bedeutung ist, hielt kürzlich in Dresden die alljährlich stattsindende Winter versammlung unter Leitung seines Vorsitzenden Hrn. Obersvrst« meister a. D. Geh. Forstrat Täger ab. In der .Hauptsache be schäftigte sich die Versammlung mit der Vorbereitung der 53. Versammlung des Sächsischen Forstvereins, als deren Zeitpunkt die Tage vom 20. bis 23. Juni d. I. festgesetzt und als deren Ort Schandau bestimmt wurde. Als Beratungsthemen setzte man aus die Tagesordnung: 1. Gegenwärtiger Stand der Nonnenfrage, 2 das Haubarkeitsalter unserer Hauptholzarten und feine wirtschaftliche Bedeutung, 3. die forstlichen Verhältnisse der Sächsischen Schweiz, 4. Erfahrungen aus dem Gebiete der Pflanzenerziehung und 5. Mitteilungen verschiedener Art. Die forstliche Exkursion geht diesmal in das landschaftlich prächtige Mittelndorser Revier. Außerdem soll an einem sitzungssreien Nachmittage der Festung Königstein ein Besuch abgestattet werden. Weiter beschäftigte sich die Versammlung mit der aus der 52. Ver sammlung in Oschatz angeregten Frage der Abhaltung forst licher Fortbildungskurse in Tharandt sowie verschiedenen Sachen internen Charakters. Aus dem neuesten Jahrbuch des Forstvereins ist u. a. zu ersehen, daß ihm fast alle höheren sächsischen Forstbeamten und zahlreiche private Waldbesitzer und die Lehrkräfte der Forstakademie Tharandt als Mitglieder angehören. In der immer brennender gewordenen, auch im neuen sächsischen Forst« und Feldstrafgesetz behandelten Frage, inwieweit und unter welchen Bedingungen der Wald als Erholungsstätte für das Volk dienen soll, nimmt man im Forstverein eine liberale Stellung ein. Obwohl die Forstleute in ihrem Walde, der ein ihnen anvertrautes wertvolles Gut darstcllt, unter dem Unverstand und auch unter dem bösen Willen sowie geschäftlichen Unternehmungen Dritter auf Kosten des Waldes, in erster Linie vielfach recht trübe Erfahrungen machen, wollen sie doch die Forsten der lustbedürftigen Menge zur Erholung offen lassen unter der Voraussetzung, daß dadurch der Wald wirtschaft lich keinen Schaden erleidet und seine natürliche Schönheit, sein tiefer Frieden nicht Störungen erfährt. In der noch nicht ganz beantworteten Frage der wirksamsten Bekämpfung der Nonne sind im Forstverein die bisher gemachten Erfahrungen ausgetauscht worden, was für den demnächst beginnenden neuen Feldzug gegen den Schädling, der in den sächsischen Forsten schon schwere Verheerungen angerichtet hat, von großem Vorteil sein wird. Neben rein forstwirtschaftlichen Angelegenheiten widmete der Forstverein auch dem Heimatschuß im Walde seinen Einfluß. In dieser Beziehung interessierte er seine Mit glieder namentlich für einen gesteigerten Vogelschutz in unseren heimischen Wäldern. Außerdem trat er korporativ den Vereinen für Heimatschutz in Sachsen und „Waldheil" bei. Die Beziehungen nach außen wurden fortgesetzt durch eine Vertretung im deutschen Forstwirtschaftsrate, die Mitgliedschaft im deutschen Forstverein und Vertretung des Vereins auf den Tagungen benachbarter Forstvercine. Die Königl. Staatsregierung leistete in Rücksicht auf den großen fiskalischen Forstbesitz Sachsens und weiter in Wür digung der großen volkswirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung der Waldwirtschaft dem Sächsischen Forstverein moralisch und finanziell fortgesetzte Unterstützung. Das Vermögen des Vereins betrug nach dem letzten Rechnungsabschlusse 13 400 M.» worunter sich ein Stipendiensonds von rund 3400 M. besindet. * Der Landwirtschaftliche Kreisverein im Erzgebirge hat den nachstehend Genannten Auszeichnungen für Verdienste um die Landwirtschaft im Königreiche Sachsen zuerkannt und bei der Feier des am 4. März d. I. im Park-Restaurant in Zwickau-Ecker-bach abgehaltenen 50 jährigen Jubiläums des land« wirtschaftlichen Vereins Zwickau-EckerSbach durch einen Vertreter des KreiSvereinSdirektorium» auShändigen lassen. Die bronzene StaatSmedaille nebst Ehrendiplom Hrn. GutSauSzügler Eduard Jubelt in Zwickau-Ecker-bach, in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit al- zweiter Vorsitzender de» genannten Vereins und da-Ehrendiplom Hrn. Gutsbesitzer Paul Sarfert in Zwickau-EckerSbach in Anerkennung seiner langjährigen und erfolgreichen Tätigkeit al» Vorsitzender und vormaliger Schrift führer de» erwähnten Verein«, sowie den Herren Rentier Ernst Wagner in Zwickau, Suttbesitzer Karl Ehrig in Zwickau ¬ übersteigenden Plateaustücke ragten als Nunataker über die Eisdecke empor. Durch die glaziale Erusion, die das Land um 300 m erniedrigte, entstanden ungeheure Ablagerungen von Geschieben, Sand und Lehm, die aber durch die nach der Eiszeit einsetzenden fluviatile Erosion größten teils wieder zerstört wurden, hauptsächlich auf den höheren Teilen des Miltellausitzer Berglands. Nur das Tiefland und das Hügelland, die noch ein-, sogar zwei- mal vom Eis überdeckt waren, haben größere Diluvial ablagerungen bewahrt. Der Redner wandte sich dann dem Zittauer Becken zu und besprach die Frage der Entwässerung des Sees, der es einst aussüllte, die Frage, ob die Neiße ihr Wasser von Anfang an der Oder oder ursprünglich der Elbe zusandte. Hr. 0r. Müller entschied sich für die zweite Antwort. Weiter erörterte er die Eigentümlichkeit der Flüsse und Täler der Mittellausitz, sich abwechselnd nach Westen oder Nordwesten und nach Norden zu wenden. Die letztere Richtung scheint die jüngere, d. h. nach der Eiszeit entstandene zu sein. Der Umstand, daß Spree und Schwarzwasser alsbald, nachdem sie Sachsen verlassen haben, ihren nördlichen Lauf in einen westlichen verwandeln, gab dem Redner Anlaß, das südlichste der fünf Urstromtäler genauer zu besprechen, die in den verschiedenen Perioden der Eiszeit jeweilig die Massen der Schmelzwässer des Gletschers und der aus dem Innern des Landes kommenden Flüsse am nördlichen Eisrande dem Meere zuführten. Das Eis reichte damals nicht mehr bis zum Fuße des Lausitzer Hügellandes, sondern sein Rand lag in der Gegend des heutigen Senftenberg und wird noch jetzt durch den Wall beträchtlicher Rückzugsmoränen angedeutet, die zusammen den Niederschlesischen Grenzwall bilden. Bor diesem floß in der Eiszeit der südlichste Urstrom, und die 20 Km breite Eintiefung des Landes ist ein Teilstück seines Bettes, des Breslau-Hannoverschen Urstromtales. Sobald die späteren Flüsse in dessen Haupttal kamen, verlangsamte sich ihr Lauf, die mitgerissenen Stoffe, Sand und Lehm, sanken zu Boden und verlegten schließlich dem eigenen Wasser den Weg und zwangen den Fluß, sich seitwärts ein neues Tal zu suchen oder um das Hindernis herum eine Schlinge zu bilden, ferner zu Gabe lungen und Wiedervereinigungen (Anastomosen), zur Bildung toter Flußarme und zur Entstehung von Bifurkationen. Die große Höhe des Grundwasserspiegels zeigt deutlich, daß hier einst ein großer Strom floß. Auch sumpfige und modrige Stellen zeugen von der großen Feuchtig keit. Gelbe Flocken und Absätze des Eisenoxyds in den Gräben erinnern an dessen einstige Ausbeutung als Naseneisenerz, wofür auch die nur noch dem Namen nach vorhandenen Eisenhämmer zeugen. Leicht ist es daher den Grundbesitzern gemacht, Teiche anzulegen, da ihnen die Fischzucht eine größere Rente bietet, als der sandige Boden. Bon wirtschaftlicher Bedeutung sind südlich vom Urstromtal Reihen von Schottenhügeln, die reich an Wasser sind. Eingehende Besprechung der Talbildung in der Lausitz gab genauere Ausschlüsse über den landschaftlichen Charakter dieses Landesteiles und über den engen Zusammenhang zwischen den geo graphischen und geologischen Verhältnissen einer- und den wirtschaftlichen anderseits. Besonderen Tank schuldet der Berein Hrn. vr. März auch dafür, daß er für einen ver hinderten Vortragenden bereitwilligst eintrat. — Donners tag, den 11. Mürz, nachmittags von 5 bis 8 Uhr letzte Gelegenheit zur Entnahme von Eintritts- und Tafelkarten für die Festsitzung am 13. März. Freitag, den 12. März, fällt die regelmäßige Sitzung aus. * Die Ortsgruppe Dresden des Bundes deut scher Bodenreformer hält morgen abends ^9 Uhr im „Bürgerkasino", Brüdergasse 25, eine Mitgliederversamm lung ab, wobei Hr. Schambach über das Thema „Die geschichtliche Entwickelung der Bodenreform bewegung" sprechen wird. Gäste sind willkommen. * Wie uns der Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe mitteilt, ist neuerlich von dem Reisenden einer Frankurter Firma ein alter Schwindel wieder erneuert worden. Er ist vornehmlich zu ein facheren Leuten, vor allem zu den Frauen, gekommen, und hat ihnen die Lieferung von Porträtvergröße- rungen nach Photographien versprochen, die seine Firma, da es sich um Reklamebilder handle, umsonst ausführe. Auf dem in den Händen des Bestellers ver bleibenden Zettel steht auch groß gedruckt: „Reklame bilder" und „Geben Sie heute kein Geld" verschwiegen wird, daß auf einem vom Reisenden abgetrennten Zettel, den der Besteller unterschreiben muß, Rahmen, Karton und Glas gegen Bezahlung, und zwar etwa zum Preise von 20 M. bestellt wird. Alle, vor allem unsere Haus frauen, seien darum vor diesem wieder auflebenden, alten unlauteren Trick gewarnt, vor allem aber immer wieder in ihrem eigenen Interesse gebeten, aufdringlichen Reisenden nichts zu unterschreiben, was sie nicht vorher Zeile für Zeile gelesen haben. * Der Verein der Bayern begeht die Feier des 88. Geburtstags des Prinzen Luitpold von Bayern und zugleich das 24. Stiftungsfest Sonntag, den 14. März, abends 8 Uhr im Neustädter Kasino, Königstraße 15. * Der Dresdner Bezirksfeuerwehrverband hält am 21. März vormittags ^11 Uhr im Saale des „Schusterhaus" in Vorstadt Dresden-Cotta die 62. Haupt mannsversammlung ab. * Im Tivoli-Kabarett fallen des Bußtags wegen die Vorstellungen Dienstag und Mittwoch aus. — Am Sonnabend abend wurde die Feuerwehr nach Borsbergstraße 10 alarmiert, wo in einer Bade stube Feuer entstanden war, das mit einigen Eimern Wasser rasch gelöscht wurde. — Gestern abend war im Hau e Uhlandstraße 21 die Flamme einer Spiritus- alüh ichtlampe zurückgeschlagen und man hatte der be fürchteten Explosion wegen mittels Straßenfeuermelder einen Löschzug herbeigerufen, dessen Mannschaft die Ge fahr rasch beseitigte. * Am 3. Ziehungstage der 8. Meißner Dombau- Lotterie wurden folgende Hauptgewinne gezogen: 1000 M. auf Nr. 49576; 200 M. auf Nr. 18496, 18741, 60287, 82793, 118363, 137100. sOhne Gewähr.) (Wiederholt). Mannigfaltiges. Dresden, 8. März. —* Es hat sich für die heute Montag unter Vorsitz des Hrn. Landgerichtsdirektors Geh. Justizrats Exner beginnende zweite diesjährige Sitzungsperiode des hiesigen Königl. Schwurgerichts eine Nachauslosung der Hauptgeschworenen notwendig gemacht. Nunmehr werden folgende Herren als solche tätig sein: Ritter gutsbesitzer August Hugo Hörig in Niedermuschütz bei Meißen, Kaufmann und Stadtrat Georg Gandil in Dresden, Bankier und Vizekonful vr. jur. Johannes Lüder in Dresden, Dampfsägewerksbesitzer Karl Rudolf Zschaler in Postelwitz bei Schandau, Fabrikbesitzer Friedrich Moritz Richter in Strehla, Gemeindevorstand Edmund Leistner in Laubegast, Kaufmann Alfred Heinrich Hänsel i« Dresden, Opernsänger a. D. vr. pllil. Gustav Franz Sugust Seidel in Blasewitz, Fabrikdirektor Emil Geyer in Klasewitz, Fabrikbesitzer Kommerzienrat Johannes Louis Huthmann in Dresden, Major z. D. Volkmar v. Anderten in Dresden, Kaufmann und Stadtrat Gustav Bruno Thum in Radeberg, Vorwerksbesitzer Franz Günther in Radeberg, Fabrikbesitzer Franz Louis Köhler in Reick, Major z. D. Georg Tondeur in Dresden, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Theodor Klöber in Rippien, Fabrikbesitzer Alfred Richard Anhalt in Dresden, Ritter gutsbesitzer Königl. Kammerherr Frhr. Hans Rudolf v. Palm in Lauterbach bei Radeburg, Oberstleutnant z. D. Frhr. Max v. Friesen in Dresden, Bäckerinnungsober meister Eduard Hermann Storm in Dohna, Forstmeister Benno Eppendorf in Weißig a. R. bei Großenhain, Gutsbesitzer Friedrich Oskar Koch in Potschappel, Fabrik besitzer Eduard Hugo Otto Paulig in Großenhain, Orts- richter und Weinhändler Clemens Jeremias in Nieder- pomitz, Fabrildirektor Ernst Otto Max Lieberott in Aasewitz, Kaufmann und Königl. Hoflieferant Hugo Parthel in Dresden, privatis. Kaufmann Oskar Schimpfky in Radebeul, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Gustav Adolf Zschüttig in Boderitz bei Bannewitz, Rentner Richard Rudolf Diestelhorst in Geising und Rentner vr. pbil. Emil Jost in Kötzschenbroda. * Ter Landesverband der Evangelischen Arbeitervereine im Königreiche Sachsen hält am Sonntag, den 21. März nachmittags 2 Uhr im Saale des Gasthofs zum Sächsischen Wolf in Deuben seine ordent liche Hauptversammlung ab. Am Abende vorher sind einige Vorversammlungen geplant, die im Hotel zur Herzogin-Garten, Ostra-Allee, stattfinden. Es tagt hier abends 6 Uhr die Hauptversammlung der Sterbekasse des Landesverbands, abends 7 Uhr die Hauptversammlung der Krankenunterstützungskasse des Landesverbands und abends 'r9 Uhr die Delegierten-Vorversammlüng der Landesverbandsvereine, in der hauptsächlich eine Vor besprechung der eingegangenen Anträge stattsindet, und die zur Entlastung der Hauptversammlung dienen soll. Am Vormittag des Sonntags findet um 9 Uhr ein Kirch- gang in die Deubener Kirche statt, worauf ein Spazier gang nach dem Windberge, verbunden mit Besuch des Äöuig Albert-Denkmals und des Massengrabs des Segen Gottes-Schachts geplant sind. Der Landesverband zählt jetzt nahezu 20 000 Mitglieder. * Ter soeben erschienene Geschäftsbericht des Dresd ner Spar- und Bauvereins bringt in seinem Zahlen- werl den erneuten Beweis für die Richtigkeit des Urteils des gesetzlichen Revisors,' das dieser aus Anlaß des in das Berichtsjahr fallende 10jährigen Bestehens der Genossen schaft dahin zusammengefaßt hat: „Tie zielbewusste und sichere Leitung hat es verstanden, den Verein aus den kleinsten Anfängen heraus und im Kampfe mit den stärksten Gegenströmungen zu einer wirtschaftlich und sozial bedeutenden Stellung auf dein Gebiete des gemein nützigen Wohnungswesens in Dresden heraufzuarbeiten. Seine gesamten Einrichtungen sind gut. Tie in dem Verwaltungskörper zutage tretende Verbindung zwischen hoch und niedrig zu uneigennütziger Arbeit hat sichtbare Werle geschaffen, deren Bedeutung, auf sozialem wie auf wirtschaftlichem Gebiete ersichtlich, wie das ständige Wachs tum der Genossen und der Geschäftsanteile ergibt, immer weiteren Kreisen zum Bewusstsein kommt". Von allge meinerem Interesse ist auch die nach amtlichen Unterlagen ausgestellte Statistik über die Zahl der vorhandenen, jeweilig leer gestandenen und neu hergestellten Wohnungen in Dresden in den letzten 11 Jahren. Sie bringt ziffern mäßig den Beweis, daß sich der Verein an der außer ordentlichen Überproduktion von Wohnungen, wodurch in den Jahren tiefster wirtschaftlicher Depression durch die Privatspekulation völlig zwecklos und zum bloßen Schaden des privaten HauSbesitzerstandes Tausende von Wohnungen aus den Markt gebracht worden sind, überhaupt nicht be teiligt hat. Den Bericht kann man in der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt, Altmarkt 16, erhalten. Tort kann auch die 4proz. Dividende erhoben werden, nachdem sie durch die Hauptversammlung, die am Dienstag den 23. März, abends 8 Uhr, in Meinholds Saal, Moritz- straße 101, abgehalten werden wird, genehmigt worden ist. * Der Verein für Erdkunde hielt am 5. März eine Hauptversammlung unter der Leitung des ersten Vorsitzenden, des Hrn. Oleh. Hofrats Prof. Pattenhausen, ab. Aus dem geschäftlichen Teile ist die ganz außer gewöhnlich große Zahl der neuaufgenommenen Mitglieder zu erwähnen; sie belief sich auf 81 Mitglieder, 46 ordent liche und 35 außerordentliche, und erklärt sich dadurch, daß die neuen Mitglieder nun noch an der Festsitzung zu Ehren Sven Hedins am 13. März teilnehmen können. Weiter fanden die Neuwahlen für den Vorstand im neuen, dem 47. Vereinsjahre statt. Sie ergaben die Wiederwahl der sämtlichen bisherigen Mitglieder mit den Herren Gey. Hofrat Prof. Pattenhaufen und General der Kavallerie v. Broizem, Exzellenz, an der Spitze. Der wissenschaftliche Teil brachte einen Vortrag de- Hrn. Oberlehrers vr. März aus Dresden über die Bedeutung der Eiszeit für die Hydrographie der Oberlausitz. Die Lausitz war, wie das ganze übrige Sachsen, zur Eiszeit zum größeren Teile von den aus dem Norden stammenden Gletschern bedeckt. Die Hauptvereisung überzog die ganze Lausitz bis jenseit des Lausitzer Berglande- uno des Zit tauer Gebirges; nur die Gipfel und die 500 m Meereshöhe Tie Barbestände aller sächsischen Sparkassen betrugen Ende November 1908 6 810 557 M. und Ende Dezember 1908 12 702 798 M. 1904 13 734 210 - 24 087 780 - 1905 14 595 453 - 25 099 788 - 1906 15 688 722 - 27 036 742 - 1907 18 714 523 - 29 855 699 - 1908 16 323 834 - 28 950 294 -