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ners Hand nur in einer Fassung vor liegt. Das hat die „Bearbeiter" jedoch nicht gehindert, z. B. aus dem Adagio und Finale Takte wegzulassen und im letzten Satz dafür sogar einen halben Takt (!) einzuschieben. Wenn Bruckner auch gesagt haben soll: „I geb' mein' Seg'n dazua", so weiß man heute doch, wie sehr es ihm am Herzen gelegen hat — trotz einiger widerstrebender Kom promisse bei manchen Aufführungen —, seine Werke im Druck vollständig und nur seine Musik enthaltend erscheinen zu sehen. Dank der bahnbrechenden Leistungen des 1960 verstorbenen Leiters der Mu sikabteilung der österreichischen Na tionalbibliothek, Robert Haas — er wirkte übrigens um 1910 als Theater kapellmeister in Münster — und der von Leopold Nowak fortgeführten Edi tionen hat sich das unüberschaubare Dickicht weitgehend entwirrt. Gerade der Sechsten kommen diese Forscher taten zugute, ist sie doch zum ersten Male vollständig erst 12 Jahre nach ihrer Vollendung und 3 Jahre nach Bruck ners Tod (1899) durch Gustav Mahler und die Wiener Philharmoniker aufge führt (Bruckner selbst hat sie nie ge hört) und schon bald zu einem Schat tendasein verurteilt worden, aus dem sie heute jedoch längst in vollem, strah lendem Glanz hervorgetreten ist. Einladung zur Subskription Das seit langem erwartete grundlegende Werk des weltberühmten Dirigenten über das Wesen der Musik erscheint nun in der vom Autor völlig überarbeiteten und auto risierten deutschen Ausgabe Ernest Ansermet, Musiker, Mathematiker und Musikphilosoph, gehört seit Jahrzehn ten zur Elite der europäischen Dirigenten. Über seine internationale Bedeutung als Gründer und Leiter des Genfer Orchestre de la Suisse Romande hinaus ist er der Typ des geistigen, von ursprünglicher Musi kalität erfüllten Künstlers und Denkers. Aus dieser doppelten Berufung entstand Ansermets grundlegendes Werk, in dem er — selbst leidenschaftlicher Vorkämp fer der neuen Musik, Freund und Förderer Strawinskys — sich mit den musikalischen Grundproblemen und mit der zeitgenös sischen Musik auseinandersetzt. Ansermet stellt die Frage nach den unveränder lichen musikalischen Grundlagen, das heißt nach dem natürlichen akustischen Material der Musik — dem Ton — und nach der Fähigkeit des Menschen, Töne wahrzunehmen, sie zu ordnen und als Musik zu hören und zu verstehen. Seine Betrachtung steht von Anfang an in engem Zusammenhang mit der Frage nach der Bewußtseinsreaktion des Hören den, nach dem musikalischen Ton- und Klangmaterial und schließlich nach dem musikalischen Urphänomen: Gibt es eine schöpferische Urzelle, eine Urbewegung in der Musik, die bis in alle Zukunft wei terwirkt? Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß die Bewußtseinsphänomene, die in der Musik eine Rolle spielen, dieselben sind, die am Ursprung aller Grundbestimmung des Menschen in seiner Beziehung zur