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die Die Zahl der bei dem Zu s. /.v LL/r^/.v -^oedeei er^c^ernt als 97. Lauck -7er 67-0^e schen §amml«nA. 8235 8228 30. Oktober abgehalten werden befanden sich auch 50 Hammel ist vorläufig im Budget nicht späteren Lerhandlungen vor- Sb««»r I ' Hoflieferant Sr Majestät de- Königs und Sr Kgl. Hoheit des Großherzogs v. Sachsen. Artillerie und den Bau neuer Erhöhung der OffizierSgehälter berücksichtigt worden und soll behalten bleiben Budapest, 28 Oktober WasterKand der Elve und Mold»«. Bndwei« Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden halber schon am Mittwoch, den Unter dem Austrieb von Schafen österreichisch-ungarischer Herkunft. * Dresdner Marktpreise am 28. Oktober. Kartoffeln * Dem herrschenden Zug der Mode kann man gerecht werden, wenn man aus dieser das Kleidsamste herauskristallisierl und sich an- paßl. Zu diesem Zwecke nehme man daS soeben erschienene Heft der .Wiener Mode* zur Hand, sehe die darin abgeblldrten Modelle an, und wenn man davon müde ist, findet man m Lem Boudoir interessante Lektüre und im Haudarbeitsteil wunderbare An regungen für den Weihnachtstisch. erteuerung der ^Lerpfiegungsartikel, die Umgestaltung der Kriegsschiffe beschlossen Eine Line x/alriscüe ZZ7 Seiten 5<7e-> S .V., Aeb. 6 .V. deS Königreichs hat sich aus die Abgabeireiheit deS Elb stromS als aus eine dauernde Grundlage eingerichtet. Tie Auf erlegung von Abgaben würde einen großen Teil der Industrie de- Landes in ihrer Wettbewerbs- und Aussuhrfähigkeit schädigen und die Gefahr einer Verminderung des Volkswohlstand- herausbeschwören, dies um so mehr, als die Erhebung der Abgabe nach Tonnenkilometern geplant ist, und damit das Schwergewicht der Belastung den oberen Stromgebieten zugunsten der an den Unterläufen gelegenen, ohnehin unter vorteilhafteren Bedingungen arbeitenden Sonkurrenzuntcrneh- mungen aufgebürdet wird. Die nach jahrzehntelangen Kämpfen er rungene Abgabeufreiheit hat den Borsprung derjenigen Länder, welche dem Meere näher liegen, teilweise ausgeglichen : die Wiedereinführung der Abgaben verschiebt zahlreiche Relationen, mit denen die Industrie bisher gerechnet und gearbeitet hat. Hierzu kommt, daß sich die beteiligten Kreise innerhalb Sachsen» von einer über das vereinbarte Maß hinautgehenden Vertiefung deS ElbfahrwasserS, die als Gegenleistung für die Abgaben in Krage käme, nicht so wesentliche Vorteile versprechen, daß damit die Rach teile der Abgabenerhebung ausgeglichen würden. Unter solchen Umständen hat sich die sächsische Regierung nicht zu entschließen vermocht, sich mit der Einführung von Abgaben im Sinne des preußischen Gesetzes vom 1. April 1905 einverstanden zu erklären. In dieser Stellungnahme haben auch die Besprechungen der Elb userstaaten, die Ende Mai d I in Rostock stattgefunden haben, keine Änderung herbeigesührt. Die sächsische Regierung bedauert außerordentlich — ich möchte dies ausdrücklich betonen — daß es ihr nicht möglich ist, auch in dieser Sache Hand in Hand mit der ihr befreundeten und verbündeten preußischen Regierung zu gehen, mit der die Gemeinsamkeit fast aller Interessen sie verbindet und mit der gemeinsam zu handeln ihr stets eine erwünschte Ausgabe ist. So wie die Dinge liegen, glaubt aber die sächsische Regierung, die Verantwortung für die in Aussicht ge nommene Belastung der Elbschisfahrt nicht übernehmen zu können. Hierauf gab Abg vr. Spieß seiner Freude über die Er klärungen der Regierung Ausdruck Als man im Verlaufe der weiteren Debatte auf die Erklärungen de« Hrn LegationSrat v. Nostitz-Wallwitz bezüglich der SchrffahrtSabgaben im Konser vativen Landesverein zu sprechen kam, gab Hr StaatSminister Lus meiner Filiale in -»rrio» Larcheralltt 7, am Großen Garten VEloptton 2885. ist ei» frischer Transport von eingetroffen und steht unter kulanter Bedienung zum Verkauf. Mache ganz besonders daraus aufmerksam, daß einige hervor ragende Kommandeur-Pferd« darunter sind. 50 kx 2 M 70 Pf. bis 3 M. — Pf. Heu in Bebuud 50 lc^ 3 M 80 Pf. bis 4 M. 20 Pf. Roggenstreh, Flegtldrusch, das Schock 35 M. — Pf. biS 88 M. — Pf. Berlin, 28. Oktober. (Produktenbörse.) Weizen per Oktober 230,25, per Dezember 231,50, per Mai 238,50. Fester. Roggen per Oktober 214,00, per Dezember 208,00, per Mai 207,75. Fest. Hafer per Oktober 173,00, per Dezember 175,25, per Mai 182,25. Behauptet. Mais amerik. mix. per Oktober 161,00, per Dezember 161,00, per Mai —. Matt. Rüböl perOktober 77,80, per De- * zember 77,70, per Mai 75,20. Wenig verändert. BerkehrSnachrichte«. * Aus dem hiesigen Hauptbahnhof herrschte am gestrigen Sonntag von früher Morgenstunde an ein außergewöhnlicher Ber- kehr, den man sonst in dieser Jahreszeit selten beobachten kann. Den Anlaß hierzu gaben die in der näheren Umgebung stattfindenden Kirchweihsestlichkeiten. Infolgedessen waren Vorkehrungen wie in den Sommermonaten getroffen, zur Entlastung der meist verstärkten fahr- vlanmäßigrn Personenzüge verkehrten aus der Bodenbacher Linie 11, der Chemnitzer s, der Görlider 2 Sonderzüge, auch war ein solcher im Interesse der Döbelner Linie nötig. Banz besonder» besucht war daS Müglitztal. . Die StaatSeisenbahnverwaltung wird zum ReformationSfefle am Donnerstag, den 31. Oktober aus der Linie HainSberg — KipSdors mit Rücksicht auf das in Dippoldiswalde stattfindend« Gustav Adolffest folgende Sonderzüge absertigen lassen: ab Kip-dorf abends 7 Uhr 12 Min. nach HainSberg mit Ankunft da selbst 8 Uhr 47 Min (Anschluß in Dresden Hauptbahnhof S Uhr 28 Min. abends), sowie (im Anschluß an den s Uhr abend- von Dresden Hauptbahnhof abgehenden Personenzng) ab Hain-berg abends S Uhr 35 Min. nach Kip-dorf mit Ankunft daselbst 1l Uhr s Min Ter erstgenannte Sonderzug hält nicht in Co-manntdorf, sonst halten beide Züge unterwegs überall. Die gewöhnlichen Fahrkarten berech tigen zur Benutzung der Sonderzüge. Letzte Drahtnachrichten. Würzburg, 28. Oktober Heute vormittag verstarb hier der Professor der Gynäkologie an der hiesigen Universität vr Wilhelm Nieberding. Ltratzburg, 28. Oktober. Prinz August Wilhelm, dir diesen Winter die Kaiser Wilhelms-Universität besuchen wird, ist heute vormittag hier angekommen und hat im Kaiserlichen Palast Wohnung genommen Wien, 28. Oktober Wie die „Neue Freie Presse" meldet, hat der gestern abgehaltene gemeinsame Ministerrat eine mäßige Erhöhung des Kriegs- und Marinebudgets mit Rücksicht auf Tagesordnung für die achte öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer. DienStag, den 29. Oktober, vormittag- 10 Uhr Allgemeine Vorberatung über die Anträge des Vizepräsi denten Opitz u. Gen, der Abgg. Bär, Roch und Günther, sowie de- Abg Langhammer u. Gen , die Zusammensetzung der Ersten Stände- kammer betreffend. (Drucksachen 3, 4 und 8.) sammenstoße in Czernowa getöteten Personen wird auf elf, die der verwundeten aus zwölf angegeben. Paris, 28. Oktober Der unter dem Verdachte der Spionage in Vendöme verhaftete Verwaltungsoffizier der Reserve Berton bestreitet, daß er Spion sei. Er behauptet vielmehr, er habe Reisen nach Deutschland in Ausübung seines Berufs als Wollmakler unternommen, um seine Kundschaft zu besuchen Berton benennt einen Kaufmann in Aachen als Zeugen. Es hat aber den Anschein, als ob er mit ihm keinerlei Geschäfte abgeschlossen hat. Seiner Behauptung nach ist seine Verhaftung auf klerikale Machinationen zurückzuführen. Paris, 28. Oktober. Der König und die Königin von Spanien find heute vormittag hier eingetroffen. Piacenza, 28. Oktober Infolge von Regengüssen ist der Po über seine Ufer getreten und hat die niederen Stadt teile von Piacenza sowie die Campagna in den Gemeinden Piacenza, San Antonio, Mortizza und Sarmato überschwemmt Die Eisenbahnverbindung zwischen Piacenza und Alessandria ist unterbrochen Brancaleone, 28 Oktober Nachrichten aus Ferruzzano zufolge hat sich gestern infolge eures erneuten Erdstoßes eine Spalte in dem felsigen Boden gebildet, die sich über die ganze Gegend erstreckt Man befürchtet einen Einsturz von Erbmassen. Vr.v. Rüger die Erklärung ab, daß diese Mitteilungen des betrefft n» den Herrn ohne sein Wissen und ohne seinen Willen geschehen seicn. Dagegen erklärte Hr StaatSminister vr. Graf v Hohemhal u Bergen, die im Konservativen LandeSverein von dem ge nannten Herrn abgegebenen Erklärungen seien mit Wissen und Willen seiner Person geschehen und er habe sie gebilligt. Diese Erklärungen seien jedoch, wie der Hr Minister später noch hinzufügte, nicht namens der Regierung abgegeben worden, sondern e» seien — des Hrn Ministers — persönliche Ansichten gewesen (Die Besprechung dauerte bei Schluß der Redaktion fabriken in Hamburg, sowie dem Werke Hardegsen eine Ber- siändigung zu erzielen Dagegen sei mit der Fabrik Saturn eine Einigung für da» Gebiet de« Rheinisch Westfälischen Zementsyndikat« nicht zu erreichen gewesen; ebenso seien auch dieselben Fabriken, die i bisher dem Gebiete de- Rhetaisch-Westfältschen Zementsyndikat- nicht , angehörten, außerhalb desselben geblieben. Das Syndikat werde dem Vernehmen nach in den Wettbewerb mit den außenstehenden Werken mit Entschiedenheit eintreten und mit entsprechenden Preisen zum 1 November herau-kommen (W. T B.) New Uork, 26. Oktober Die Clearinghouse Association hat heule beschlossen, zur Regelung aller Konten zwischen den zum Elearinghouse gehörigen Banken Zertifikate au«- zugeben. — Der in Aussicht stehende Zufluß von Gold hat hier eine optimistischere Stimmung hervorgerufen Fünf Mill. Dollar Gold sollen von Europa und Südamerika eintrcsfen, und man hofft, weitere Goldzusuhren von dem aus Südafrika demnächst in England eingehenden Gold zu erhalten. Die einzige Zahlungseinstellung, die heute vorgekommen ist, ist die eine- unbedeutenden Instituts in Brooklyn Die Trustgesellschasten, aus die heute ein Run stattfand, haben alle ihre Depositengläubiger befriedigt. (W. T B.) Neu Bork, 27. Oktober. Dem Vernehmen nach ge langen am 30. d M. in London weitere 1 500 000 Doll Gold zur Verschiffung nach Neu Uork DaS Schatzamt bietet keine besonderen Erleichterungen, um zur Einführung von Gold zu er mutigen. Die Clearing-Häuser von Pittsburg, Chicago, Indianapolis und St LouiS haben beschlossen, zur Regelung aller Konten zwischen den zu ihnen gehörigen Banken Clearninghouse Zertifikate auszugeben, um den Abfluß der Mittel dieser Banken zu verhindern. (W. T. B.) Washington, 27. Oktober. Die hiesige englische Botschaft ist von der Regierung angewiesen worden, wegen der in Norfolk in Verbindung mit den durch die Antitrustgesetzgebung hervorgerufenen Maßnahmen erfolgten Beschlagnahme einer Ladung Tabak, die sür die Britisch Amerikanische Tabak-Company in London bestimmt war, eine Untersuchung einzuleiten. Washington, 27. Oktober Präsident Roosevelt hat an den Schatzsekretär Cortelyou ein Schreiben gerichtet, in dem er ihn zu seinen bewundernswerten Maßnahmen gegenüber der Finan'z- lrisis beglückwünscht. Auch den Geschäftsleuten, die während der Krisis mit so großer Einsicht und so vielem Sinn für das öffent liche Wohl gehandelt hätten, sprach der Präsident seinen Glückwunsch auS. Schließlich erklärte Roosevelt, die Panik sei durch die Speku lation herbeigeführt worden. Ruhige Überlegung aber müsse völliges Vertrauen zur amerikanischen Geschäftslage herbeisühren. - New Uork, 28. Oktober. (Meldung der Associate-Preß) In finanziellen Kreisen herrscht die übereinstimmende Ansicht, daß die gemeinsamen Maßnahmen der maßgebenden Persönlichkeiten auf dem Geldmärkte bereits viel zur LösungderGeldfrage beigetragen haben und daß mit der weiteren Vervollkommnung der HilsSmaßregeln Ler Ausblick in die Zukunft für die Stabilität deS Geldmarkts ssehr zufriedenstellend sei Gestern war eS überall ruhig und nirgends fanden aufgeregte Konferenzen statt, wie an den vorhergehenden Tagen. Zu den angekündigten 6^ Mill Doll sollen noch 2 Mill mehr eingrführt sein. Cortelyou fuhr gestern von New Uork nach Washington zurück und hat nicht die Absicht, zurückzukehren. Er hat keine offizielle Erklärung abgegeben, aber es ist allgemein bekannt, daß er keine weiteren Verwickelungen in New Uork befürchtet * Aus dem am 28. Oktober abgehaltenen Dresdner Schlacht- viehmarkte waren 736 Rinder, einschließlich 79 österreichischen, 244 Kälber, 887 Schafe und 2604 Schweine aufgetrieben, die in Mark zu 50 Lebendgewicht bez. Schlachtgewicht folgend« Preise erzielten. Ochsen: 1. n) vollfleischige, auSgemästete höchsten Schlachtwerts 45 bis 48 bez. 82 bi- 86, 1. d) Österreicher 47 bis 50 bez. 86 bis 89, 2 junge fleischige, nicht auSgemästete, ältere aus- gemästete 41 bis 44 bez. 77 bis 81, 3. mäßig genährte junge, gut ge nährte ältere »5 bis 40 bez 70 bis 75, 4. gering genährte jeden Alters 30 bis 34 bez. 64 bi- 68. Kalben und Kühe: 1. voll- fleischige, auSgemästete Kalben höchsten SchlachtwertS 41 bis 45 bez. 75 bis 78, 2. vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlacht- Werts bis z» 7 Jahren 88 bis 40 bez. 69 bis 73, 8. ältere auS gemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe unt Kalben 34 bis 37 bez. 65 bis 68, 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 30 bis 33 bez. 60 bi- 64 und 5. gering genährte Küh« und Kalben 58 bis 60 Schlachtgewicht. Bullen: 1. vollfleischig« höchsten SchlachtwertS 43 bis 47 bez. 76 bis 80, 2 mäßig genährt« jüngere und gut genährte ältere 40 bis 42 bez. 72 bis 75, 8 gering genährte 35 bis 39 bez 66 bis 71. Kälber: 1. feinste Mast- (Lollmilchmast) und beste Saugkälber 56 bis 59 bez. 86 bi- 90, 2 mittlere Mast- und gutegTaugkälber 51 bi- 55 bez. 81 bis 85, s. geringe Saugkälber 46 bis 50 bez. 75 bi- 80. Schafe: 1 Mastlämmrr 4« bi- 47 bez. 88 bis 90, 2. jüngere Mast- Hammel 43 bi- 45 bez. 85 bis 87, 8. ältere Masthammel 40 bis 43 bez 80biS8t, 4. mäßig genährte Hammel uud Schafe (Merz- ichafe) 70 bis 75. Schweine: 1. a) vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1>^ Jahr 47 bi- 49 bez. 62 bis 64, 1. b) Fettschweine 49 bis 51 bez. 64 bis 66, 2 fleischige 45 bis 46 bez. 60 bis 61 und 3. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 41 bi- 44 bez. 56 bi- 59. Geschäftsgang: in Kälbern mittel, in Rindern und Schafen langsam, in Schweinen schlecht. Unverkauft sind stehen geblieben: 4 Ochsen und Stiere, 10 Kalben und Kühe, 9 Bullen, 177 Schafe, sowie 16« Schweine 88. AuSnahmepreise über Notiz. Der dieswöchige Kleinvieh markt wird deS auf den Donnerstag fallenden Reformatiousfestes Bom La»dtage. Dresden, 28 Oktober In der heute mittag tagenden Sitzung der Zweiten Kammer waren von der Regierung anwesend die Herren StaatSminister vr. v. Rüger und der Ur. Graf v Hohenthal und Bergen mit einer großen Anzahl Regierung»« kommiffare Nach dem Registrandenvortrag trat die Kammer in die Tagesordnung ein, Interpellation der Abgg Günther, Bär und Roch, die Einführung von Schiffahrtsabgaben betreffend. Hr StaatSminister vr v Rüger erklärte sich zur Beantwortung der Interpellation bereit Diese begründete Abg. Günther Er wies zunächst auf die Entstehung der Frage hin, die eine Folge der MittellandSkanalbeftrebungen ge wesen sei, und auf deren große Bedeutung für Sachsen Schon im letzten Landtag habe man darüber verhandelt, aber die von der Regierung in Aussicht gestellten wetteren Mitteilungen über diese Frage an die Kammermitglieder seien nicht erfolgt Die in Preußen erfolate Weiterentwickelung der Frage nötige zur nochmaligen Besprechung in der Kammer. DaS Vorgehen Preußen« sei seiner Ansicht nach verfassungswidrig Preußen aber suche die übrigen deutschen Bundesstaaten für seine Pläne zu gewinnen. Wie verhalte sich nun die sächsische Regierung hierzu? Hr. StaatSminister Vr. v Rüger beantwortete die Interpellation dahin: Als ich das letzte Mal — eS war Ansang de- Jahre- 190« — in Beantwortung einer Interpellation vor diesem hohen Hause über die Frage der SchiffahrtSabgaben sprach, habe ich mich im wesent lichen daraus beschränkt, zu erklären, daß die sächsische Regierung nicht zu den Freunden der SchiffahrtSabgaben zähle, im übrigen aber Anstand nehmen müssen, näheren Ausschluß zu geben, da damals gerade vertrauliche Besprechungen zwischen verschiedenen deutschen Bundesregierungen stattfanden oder noch bevorstanden, uud es mir außerdem dem Auslande gegenüber nicht tunlich erschien, die An gelegenheit öffentlich zu erörtern, bevor nicht innerhalb des Deutschen Reiches Einvernehmen erzielt sei. Wenn die Regierung sich entschlossen hat, heute weitergehende Auskunft zu erteilen, so ist dafür einmal der Umstand bestimmend gewesen, daß zurzeit Verhandlungen, die durch die Erörterung der Sache in der Ständeversammlung beeinträchtigt werden könnten, nicht schweben, zum anderen aber die Erwägung ins Gewicht ge fallen, daß die Haltung, welche die einzelnen deutschen Bundesstaaten zur Sache einnehmen, mittlerweile allerorten durch die Presse bekannt geworden ist, und auch andere ständische Körperschaften, namentlich die süddeutschen Landtage, die Frage der Schiffahrtsabgaben unter Beteilig»ng der Regierung verhandelt haben Die Lage ist im allgemeinen noch ebenso ungeklärt wie vor zwei Jahren. Was die rechtliche Seite der Frage anlangt, so steht die sächsische Regierung nach wie vor auf dem Standpunkte, daß die Einführung einer Abgabe sür die Befahrung der natürlichen, künstlich verbesserten Wasserstraßen im Deutschen Reiche sich weder mit den Vorschriften des Art. 54 der Rtichsverfassuvg, noch mit den Bestimmungen des Elbzollvertrags vom 22 Juni 1870 und der Rheinschiffahrtsakle vom 17. Oktober 1868 vereinigen lasse. Nachdem die angesehensten deutschen Rechtslehrer der Gegenwart sich in diesem Sinne in Wort und Schrift, wie allgemein bekannt ist, geäußert hoben, darf ich wohl darauf verzichten, hierauf näher eiozuzehen Der König!, preußische Hr. Minister der öffentlichen Arbeiten steht aus dem ent gegengesetzten Standpunkte, Hal sich aber im April dieses Jahres im preußischen Abgeordnetenhause, um — wie ich wörtlich zitiere — der mehrfach in der öffentlichen Meinung und bei einzelnen Bundes staaten bestehenden gegenteiligen Ansicht entgegenzukommen, und um an der Rechtsfrage die Erreichung des Ziele-, SchiffahrtSabgaben auf den deutschen Strömen einzuführen, nicht scheitern zu lasten, bereit erklärt, dafür einzutreten, daß durch ein Reichsgesetz unter Mitwirkung von Bundesrat und Reichstag eine authentische Interpretation des Inhalt- deS Artikel 54 erfolge Nach der An schauung der sächsischen Regierung müßte die Reich-verfassung, falls daS preußische Gesetz vom 1. April 1905 durchgesührt werden sollte, nicht authentisch interpretiert, sondern abgeändert werden Doch braucht auch diese Frage, die an sich nicht ohne Bedeutung ist, an dieser Stelle nicht weiter verfolgt zu werden, da sie mir^außerhalb des Rahmens der heutigen Erörterung zu liegen scheint. Im übrigen würde durch «ine Änderung der Reich- Verfassung allein noch nicht da- Hindernis beseitigt werden, da- in der vertragsmäßigen Bindung gegenüber außerdeutschen Staaten liegt. Von einem von dem ReichSjustizamte über die Rechtsfrage er statteten Gutachten Hal die sächsische Regierung keine amtliche Kenntnis. Entscheidend für die Haltung der sächsischen Regierung ist nicht die Rechtsfrage, sondern die wirtschaftliche Seite der Angelegenheit. Ter außerordentliche Aufschwung, den die sächsische Industrie im Lause der letzten 40 Jahre genommen hat, ist zu einem wesentlichen Teile der Aufhebung aller Wasterzölle und Wasserwegegelder zu danken, welche die Möglichkeit deS Fernbezugs, der Verarbeitung und Verwertung auch geringwertiger Rohmaterialien in großem Maßstabe gewährt hat. DaS am Oberlaufe der Elbe gelegene Gebiet des , Königreichs Sachsen ist damit dem Massenverkehr erst erschlossen worden Kommerzielle uud industrielle Anlagen, sowie landwirt schaftliche Betriebe von großem Umfange und Werte sind nicht nur im sächsischen Elbstromgebiete, sondern im ganzen Lande im Vertrauen aus den Schutz errichtet worden, den die Reich-verfassung der Schiffahrt zusichert. Tie Volkswirtschaft -70 -60 - »78 -81 - «9 - »7» 27. Oktobers - 17 fehlt - 22 28. Oktober - 1« fehlt - 12